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  1. Schoener Reisen » Forum » Sehen, erleben und berichten
  2. waldi

Beiträge von waldi

  • Budapest, Denkmalrundgang zwischen Elisabeth- und Margarethenbrücke

    • waldi
    • 6. April 2011 um 20:32

    ELMAs Bitte bin ich im entsprechenden Bereich gerne nachgekommen. Dort findet Ihr einen Link zur Strassengebühr in Ungarn.

    Die Idee, im Wohnmobil nach Ungarn zu reisen ist gut, wenn auch die Maut nicht ganz billig ist. Man spart ja dafür bei den Hotelkosten, und das ist in Budapest sicher einiges.
    Als Fremdenführer stehe ich gerne zur Verfügung - wenn wir einen gemeinsamen Termin finden. Ob ich mein Geschreibsel aber dann auswenig erzählen kann...
    Vielleicht sollten wir das in 4 bis 5 Jahren einplanen. Dann bin ich in Rente und wahrscheinlich über die wärmere Hälfte des Jahres in Ungarn. Dann freue ich mich bestimmt auch über lieben Besuch!
    Einige interessante Reiseziele werde ich Euch noch nahe bringen.


    waldi :174:

  • Ungarn: Link > Autobahnen und Straßenkarte

    • waldi
    • 6. April 2011 um 19:47

    Ich komme Deiner Bitte gerne nach, Elke!
    Es gibt ein Internetportal wo man die Vignette (ung.: matrica) direkt bestellen kann.
    In Ungarn läuft das jetzt vollelektronisch. Das bedeutet, dass es keine "klebbare" Vignette mehr gibt! Man muß nur die Quittung mitführen um sie bei einer Kontrolle vorzeigen zu können. Ich wurde aber noch nie kontrolliert. Die ehemaligen Kontrollstellen sind verlassen oder dienen dem Verkauf der matrica. Die Polizei (rendörség) braucht nur das Kennzeichen in den Computer eingeben und erfährt ob Du eine Strassengebühr bezahlt hast. Hier der Link:

    httpss://www.virpay.hu/de/autopalya-m…ession=NjUzNjMw

    Elke, für Dein Fahrzeug wären es wohl für 10 Tage rund 30€ oder für den Monat rund 50€. Aber die Seite ist ja auf deutsch, also kein Problem.
    Ich selbst habe keine Erfahrung mit dieser Seite. Ich bezahle meine Gebühr bei der Einreise direkt an der Grenze.


    waldi :174:

    Nachtrag: Es ist ratsam die Quittung etwa 1 Jahr aufzuheben um auf eventuelle Strafanzeigen reagieren zu können!

    Noch eine Ergänzung: Der Link von ELMA zur ungarischen Strassenkarte wurde verbessert. Vor allem kann man im linken Teil nach Orten suchen.
    https://lazarus.elte.hu/autotk/

  • Ich hab den Frühling gesehn!

    • waldi
    • 6. April 2011 um 19:24
    Zitat von vadda

    Hi waldi,
    ist das nicht ein Hornveilchen, das dir da vor die Linse kam?


    So genau kenn ich mich da auch nicht aus.
    Das untere Kronblatt nennt sich Stiefmutter weil es die beiden oberen Blütenblätter teilweise verdeckt, die wiederum die beiden obersten Bätter überlappen. So siehts halt aus - mein Stiefmütterchen. Ist ja auch wurscht wies genau heisst! Das Stiefmütterchen ist sowieso eine Gruppe von Arten von Veilchen, schreibt wikipedia.
    Dein Foto ist aber schon um Klassen besser als meins! Da macht sich eine gute Ausrüstung doch bemerkbar. Da kann ich mit meiner kompakten Samsung WB550 nicht mithalten.


    Hallo Elke!
    Da hätte ich doch draufkommen müssen! :wallb:
    Die korrekte Bezeichnung des Husarenköpfchens ist "Sanvitalia procumbens"!
    Wieder was gelernt!
    Das beweist: Forum bildet!


    waldi :174:

  • Budapest, Denkmalrundgang zwischen Elisabeth- und Margarethenbrücke

    • waldi
    • 6. April 2011 um 10:23

    Ach, das geht runter wie Öl! Lobt mich nur weiter so und Ihr werdet noch viele Bilder von mir angucken müssen! schäm...

    Zitat von ELMA


    Hast Du bei der Begegnung mit jungen Ungarn den Eindruck, dass vieles auch noch im Bewusstsein präsent ist?
    ( Bei uns werden Denkmäler ja oft nur am Rande und als "Dekoration" wahrgenommen.)


    Erst mal zur "Dekoration"!
    Das ist in Ungarn nicht anders als bei uns. Das naheliegende ist doch sooo alltäglich und uninteressant. Das habe ich auch vor ein paar Tagen festgestellt. Ich war in meinem Heimatstädtchen mit meiner Kamera unterwegs um ein paar Bilder zu machen, weil ich mein Heimatstädtchen demnächst in einem bekannten Reiseforum vorstellen möchte. :wink:
    Dabei habe ich Details entdeckt, die mir vorher nie aufgefallen waren!

    Nun zu den Ungarn!
    Die Ungarn leben von Ihrer "großen" Vergangenheit und halten Ihre Helden und Märtyrer in Ehren. Wobei sich der Ausdruck "großen" hauptsächlich auf die Zeit im 19ten Jahrhundert bezieht. Davor waren zwar schon die Kuruzenaufstände, aber das ist schon weit weg.
    Aber die Märzrevolution 1848 und seine Helden wie Petőfi der Poet der im Freiheitskrieg umkam, Kossuth der große Führer der Revolution der danach nie aus dem Exil zurückkam, die haben an vielen Orten Denkmäler. Sie hatten auch den Vorteil, dass sie auch in der sozialistischen Zeit nicht aus den Schulbüchern verschwanden. Mit dem österreichisch-ungarischen Ausgleich von 1868 war Siebenbürgen wieder Teil Ungarns und das Land blühte auf. Die Folgen von Trianon (Ungarn verlor 2/3 seines Landes) hat man bis heute nicht verarbeitet und akzeptiert.

    Ganz anders ist das mit den Revolutionären von 1956! Die schafften es nie in die Geschichtsbücher und auf meine Nachfragen in der ungarischen Verwandtschaft erntete ich meist nur Staunen und Verwunderung. Meist wusste ich mehr darüber als meine Gesprächspartner. Ich habe das Gefühl, dass man darüber immer noch nicht gerne spricht. Das erinnert mich an das Thema Holocoust in D.
    Den damaligen Ministerpräsidenten Imre Nagy kennt man gerade noch, aber die Namen seiner Mitstreiter sind für die meisten Ungarn böhmische Dörfer.
    Wen es interessiert, der kann im Ungarnforum gerne mehr erfahren. Hier sollte die Politik im Hintergrund bleiben, finde ich.
    Wer Lust hat meinen Beitrag über die Ereignisse von 1956 im Ungarnforum zu lesen, der gebe bitte bei der Suche Der ungarische Volksaufstand 1956 ein.
    Wer sich über die Zeit nach den zweiten Weltkrieg in Ungarn informieren möchte, dem empfehle ich einen Besuch des Terror háza in Budapest. Die Internetseite ist leider nur in englisch und ungarisch. Meinen Beitrag darüber im ungarnforum: bitte "Terror" suchen.
    Leider sind die Direktlinks ins Ungarnforum nicht möglich. Die Links werden leider zerstückelt und man kommt nicht dort an wo man hin will.

    Zitat von ELMA

    Ich stelle fest, dass ich nochmal nach Budapest fahren muss! Ich habe noch nicht mal die Hälfte von dem gesehen , was Du uns hier gezeigt hast.


    Wie recht Du hast, Elke! Ich fahre ja nun schon 40 Jahre regelmäßig nach Ungarn und entdecke in Budapest immer wieder was neues!


    waldi :174:

  • Ich hab den Frühling gesehn!

    • waldi
    • 6. April 2011 um 09:05
    Zitat von Dieter

    Hallo waldi ,
    dein Stiefmütterchen gefällt mir ausgesprochen gut.
    Durch den starken kontrast der Mauer kommt es super zur geltung.
    Erste Sahne diese Aufnahme.


    Danke für die Blumen!
    Ich musste bei der Aufnahme etwas tricksen.
    Das Mauerblümchen hat sich einen unpassenden Platz ausgesucht.
    Da kommt nur die frühe Morgensonne hin, weil es hinter einem, als Blumenkübel missbrauchten, ehemaligen Krautfass aufgeblüht ist. Aber wofür gibt es Spiegel?! :14w:

    Zitat von ELMA

    Nur gut, waldi, dass Du nicht zu den "Saubermachern" gehörst, die jede Fuge, jede Mauerritze auskratzen, zubetonieren!
    Das Bild vom Stiefmütterchen in der Mauer gefällt mir außerordentlich gut.,sbl,


    Auch Dir danke ich, Elke!
    Meiner Faulheit ist es tatsächlich zu verdanken, dass es in meinem Hof einige ungeplante Blüher gibt.
    Wer genau hinguckt, der kann auch mein Mauerblümchen entdecken.
    (unter dem Fenster in der Mitte)

    Zitat von ELMA

    Und wegen den Husarenköpfchen (Ich nenne sie Sanvitali) brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen- die kommen erst im Frühsommer!!


    Davon bin ich überzeugt! Die kleinen grünen Blättchen sind heute auch schon etwas größer als gestern! :roll:
    Aber "Sanvitali" hab ich noch nie gehört! Hab mal gegooglet, aber da auch nix gefunden.

    Übrigens, der Kirschbaum im Garten des Nachbarn steht gerade in voller Blüte! Leider ließ sich heute früh die Sonne nicht blicken. Da käme er besser zur Geltung.


    waldi :174:

  • Ich hab den Frühling gesehn!

    • waldi
    • 5. April 2011 um 21:38

    Bei einem Spaziergang am Waldrand in der letzten Woche habe ich diese Buschwindröschen entdeckt.


    Ich muß aber gar nicht spazieren gehen um schöne Blümchen zu sehen.


    Dieses Stiefmütterchen hat sich einen kargen Boden gesucht. Es wächst aus dem Mörtel einer Mauer in meinem Hof! Es ist aber nicht alleine. Wahrscheinlich durch die Blumensamen aus den Blumenkästen an den Fenstern wachsen an verschiedenen Stellen Blumen aus Mauerritzen. Da sie auf natürlichem Wege entstanden sind kommen sie sogar jedes Jahr wieder. So wie mein Husaren k(n)öpfchen.


    Das hat aber dieses Jahr noch nicht die rechte Lust. Bis jetzt sind nur ein paar grüne Spitzen zu sehen. Aber das wird schon noch.


    waldi :174:

  • Das Höhlenbad in Miskolc-Tapolca

    • waldi
    • 5. April 2011 um 08:57

    Danke Dieter!

    Dabei habe ich noch ein Bild vergessen! k040.gif

    Tapolca_030a.jpg


    Irgenwie ist da was undicht, oder?
    Man erzählt sich, dass seit den Umbauarbeiten ein Arbeiter verschwunden ist... a075.gif

    Mit Blitz wirkt das Bild besser, finde ich.

    Tapolca_031a.jpg


    Ich war echt überrascht als ich es dann entdeckt habe!

    Dass die meisten meiner Bilder mit einemn größeren Bild hinterlegt sind muß ich Euch ja nicht extra sagen. Das seht Ihr ja an diesem (Link entfernt) Mauszeiger.
    Dieser Satz stimmt nicht mehr weil ich meine Bilder ins Album von schoener-reisen geholt habe. Die Bilder sind nicht mehr unterlegt!


    waldi :174:

  • Das Höhlenbad in Miskolc-Tapolca

    • waldi
    • 4. April 2011 um 17:07

    Miskolc-Tapolca

    ist ein Vorort der drittgrößten Stadt Ungarns. Miskolc liegt im Nordosten Ungarns am Fuße des Bükk-Gebirges.

    Wie viele andere Bäder Ungarns so wurde auch die warme Quelle von Miskolc-Tapolca erst von den Türken im 16. Jahrhundert als Ort der Erholung und Entspannung genutzt. Vorher diente das warme Wasser aber schon zur Körper- und Kleiderreinigung.
    Die Wassertemperatur der Thermalquelle beträgt 30 °C.
    Die chemische Zusammensetzung des Badewassers:

    Anionen:
    NO3- 1,3 mg/l,
    Cl- 8 mg/l,
    SO42- 5 mg/l,
    HCO3- 366 mg/l

    Kationen:
    K+ 1,9 mg/l,
    Ca2+ 101 mg/l,
    Mg2+ 11,9 mg/l,
    Na+ 9,2 mg/l

    Wie Egerszalók, so hat auch das Thermal-Höhlenbad von Miskolc-Tapolca mit der Neugestaltung seinen alten Charme verloren.
    Es wurde ein "Erlebnisbad" für die ganze Familie.
    Der Eingang wurde den gestiegenen Anforderungen angepasst. Links auf dem Foto, in der Pyramide, könnt Ihr den ursprünglichen Eingang erkennen. Der wäre aber dem heutigen Ansturm kaum gewachsen.


    Der Grundpreis für eine erwachsene Person beträgt 2500 Forint (etwa 9,50€ für 3 Stunden). Jede weitere Minute kostet 5 Forint – wenn ich das richtig lese. Das wären für 8 Stunden 4000 Forint (etwa 15,20€)! Nicht gerade billig. Für manchen Ungar bleibt das Bad ein unbezahlbarer Luxus. Zu dem Preis komme ich in D einen ganzen Tag in mein Thermalbad, inclusive Sauna! Die kostet hier noch mal extra!


    Trotzdem war das Bad im letzten Sommer sehr gut besucht.
    Na, gehen wir erst mal rein.

    Wir werden von dieser Skulptur empfangen.


    Das Eingangsgebäude des Höhlenbades hat man mit viel Fingerspitzengefühl restauriert und umgebaut.


    Im Mittelpunkt der Eingangshalle steht "die Badende".


    An ihr vorbei kommen wir zum neugestalteten Zugang zum Höhlenbad. Man hat neue Höhlen erschlossen und zugänglich gemacht. Hier einige Bilder.




    Dann schwimmen wir in einen der Zugänge.




    ..........



    Ein Blick zur Höhlendecke


    Im Sternensaal war bei meinem letzten Besuch vor etwa 15 Jahren eine ergriffene Stille. Jetzt habe ich vor dem lauten Gekreische die Flucht ergriffen.


    Das Herausschwimmen in die Muschel ist leider nicht mehr möglich.
    Über den Heilbadbereich…


    …und am Saunabereich vorbei…


    gehe ich nach draussen in die Muschel.


    Wieso eigentlich Muschel?
    Mich erinnert die Konstruktion eher an einen überdimensionierten Betonmischer. :lol:


    Ein Blick auf die neuen Aussenbecken.


    Aus einer anderen Perspektive.


    Der Pavillon ist eine Sehenswürdigkeit!


    Er spendet nicht nur Schatten für das Becken darunter sondern dient auch zum Umkleiden.


    Er hat eine aufwändige Dachkonstruktion…


    …und einen Durchblick nach unten.


    Der Ausblick vom Pavillon aus…


    … führt zum Bereich für die Kleinen.



    An das Badgelände grenzt der Natursee der teilweise mit Liegeflächen überbaut ist.



    Da wo früher schon die Türken badeten kann man die Entchen beobachten.


    Wem die Unterhaltung im Bad noch nicht ausreicht der kann ja gleich in der Nachbarschaft noch Bob fahren.


    Nach dem Verlassen des Bades habe ich dies fotografiert.


    Ob sich da eine neue Quelle aufgetan hat?

    Ein Besuch des Thermal- und Höhlenbades lohnt sich bestimmt für den der nicht Ruhe und Erholung sondern "Action" haben und schwimmen möchte und dabei auf den Heilbadbereich nicht verzichten möchte.
    Meine anfängliche Skepsis wandelte sich in Anerkennung!
    Es bleibt die Hoffnung, dass das Bad gepflegt wird und nicht sich selbst überlassen bleibt.
    Das ist in Ungarn leider keine Seltenheit.


    Zum Abschluß zeige ich Euch noch mein Lieblingsfoto das ich im Barlangfürdő geknipst habe.


    waldi :174:

  • Budapest, Denkmalrundgang zwischen Elisabeth- und Margarethenbrücke

    • waldi
    • 4. April 2011 um 03:20

    Budapest, Denkmalrundgang zwischen Elisabeth- und Margarethenbrücke


    Teil 6

    Schön, dass Du Dir die Zeit nimmst und auch die Texte liest, Wallbergler!
    Als ich beschloss, den Denkmalspaziergang zu machen, wollte ich eigentlich nur
    einem weiteren Schaufensterbummel mit meiner Gattin aus dem Weg gehen.
    Es reicht mir, wenn ich pro Urlaub einmal durch die Váci utca bummle.
    Bei Frauen ist das halt anders.
    Naja, jedenfalls hatte ich dann die Bilder gemacht und war neugierig geworden auf die Geschichten hinter den Denkmälern.
    Einiges wusste ich schon weil ich mich für die ungarische Geschichte interessiere,
    doch vieles erfuhr ich erst durch Bücher wälzen oder Internet.
    Ich habe dabei viel gelernt!
    Eigentlich hatte ich das nur für mich gemacht, aber dann dachte ich: vielleicht interessiert es noch jemand anderen und habe es im Ungarnforum eingestellt.
    Mit ein paar Änderungen und Ergänzungen habe ich es von dort übernommen.
    Ich habe versucht in meinen Beiträgen möglichst neutral zu berichten,
    aber bei den Denkmälern zu 1956 kamen schon Gefühle durch, glaube ich.


    Nun kommt der sechste und letzte Teil meines Denkmalrundgangs und der ist etwas leichter genießbar.

    Ich lief einfach quer über den Roosevelt tér, der übrigens früher Ferenc József tér hieß,
    weil der ungarische König hier seinen Krönungseid leistete und sein Schwert zum Zeichen seines Willens Ungarn zu verteidigen
    in alle vier Himmelsrichtungen schwang,
    also einfach zwischen den Herren Deák und Széchenyi hindurch und links vom Gresham-Palace in die Zrínyi u.

    Am Ende der Straße schien mir ein Gebäude den Weg zu versperren:


    Die Szent István Bazilika (die Basilika des heiligen Stephan) wird weniger wegen ihrer Form als ihres Ranges so genannt.
    Sie ist benannt nach dem ersten ungarischen König, der die heidnischen Magyaren christianisierte.
    Dafür wurde er 1083 heiliggesprochen und ist seitdem der ungarische Nationalheilige.

    Über diese Basilika werde ich einen eigenen Beitrag schreiben.


    Ich lief die Sas utca bis zur József Attila utca, bog nach rechts ab bis sich links der "József nádor tér" öffnete.


    Erzherzog Joseph Anton Johann von Österreich geboren 1776 in Florenz und gestorben 1847
    in Ofen - dem heutigen Buda - war ein Mitglied des Hauses Habsburg-Lothringen.
    Im Jahre 1795 wurde er Regent von Ungarn und ein Jahr später "Palatin von Ungarn".
    Auf seine Veranlassung wurde im Schlosspark von Alcsútdoboz ein Arboretum mit mehr als 300 verschiedenen Pflanzen angelegt.
    Leider wurde das Schloss von Alcsútdoboz nach dem zweiten Weltkrieg geplündert und in Brand gesetzt.
    So ist heute nur noch eine Ruine erhalten.
    In Ungarn ist sein Name als József nádor (Palatin Joseph) in Erinnerung geblieben und ihm zu Ehren wurde dieser Platz nach ihm benannt
    und 1869 diese Bronzestatue von Johann Halbig aufgestellt.
    Der Palatin war im Königreich Ungarn in den Jahren 1350 bis 1848 der vom König vorgeschlagene
    und vom Reichstag gewählte königliche Stellvertreter.
    Er war gleichzeitig der Oberste Richter des Landes.


    Nur ein paar Schritte weiter habe ich diese Nebelkrähe fotografiert.


    Endlich am Café Gerbeaud angekommen...


    ...reichte die Zeit für eine kleine Leckerei.


    Ein Besucher wollte was abhaben, da wurde aber nix draus!


    Henrik Kugler eröffnete 1857 am József nádor tér eine Konditorei.
    1870 verlegte er sein Geschäft an den Vörösmárty tér.
    Besonders beliebt waren bei seiner Kundschaft in dieser Zeit seine Kaffees, seine Liköre und seine Zuckerbonbons.
    Aber auch die Kugler-Torten und -Mignons erfreuten sich großer Beliebtheit.
    Auch oder gerade weil es erstmals bei Kugler möglich war, diese eingepackt auf einem Papiertablett mit nach Hause nehmen zu können.

    1882 traf Henrik Kugler auf einer Reise nach Paris zum ersten Mal auf Emil Gerbeaud und erkannte sofort Gerbeauds Talent und Unternehmungsgeist.
    1884 lud Kugler ihn schließlich nach Budapest ein, um ihn zu seinem Geschäftspartner zu erklären.
    Später übernahm Gerbeaud Kuglers Geschäft Stück für Stück, und behielt den ursprünglichen Namen des Geschäftes bei.
    Zahlreiche Neuerungen gingen mit Emil Gerbeaud einher. So vergrößerte er das Angebot.
    Er nahm unzählige neue Produkte auf, wie Buttercremes, Pariser Cremes, hunderte Sorten an Teegebäck, Zuckerwaren, Bonbons und Kirschwasserbonbons.

    Ein Blick in die Theke.


    Um seiner Kundschaft diese breite Produktpalette anbieten zu können, stellte er vor allem im Verkauf und im Service eine Vielzahl neuer Mitarbeiter ein.
    So hatte er bereits Ende 1899 ca. 150 Mitarbeiter und Angestellte, von denen viele nur nach Budapest kamen, um bei Gerbeaud lernen und arbeiten zu können.
    Da Gerbeaud auch einen guten Geschäftssinn hatte, rüstete er seine Backstube nach und nach mit modernen Maschinen aus.
    So wurde der Name Gerbeaud bald ein Synonym für Qualität und Backkunst.
    Da seine Kundschaft, die bereits zu Zeiten von Henrik Kugler eingeführten, aufwendig gestalteten Papierschachteln der Verkaufstorten liebte und forderte,
    führte Gerbeaud diese Tradition fort und fing an, diese selbst zu gestalten.
    Schließlich starb Henrik Kugler, woraufhin Gerbeaud 1908 unter dem Namen "Kuglers Nachfolger Gerbeaud AG"
    eine Aktiengesellschaft gründete, um die Geschäfte weiter zu führen.
    Bei der Einrichtung des Inneren seiner Konditorei ließ Gerbeaud sich um 1910 von Henrik Darilek
    beraten, wobei vornehmlich Marmor, edle Hölzer und Bronze verarbeitet wurden.
    Der Stuck an der Decke wurde im Rokoko-Stil von Ludwig dem XIV. angefertigt.
    Bei den Kronleuchtern ließ man sich von Maria Theresia inspirieren.


    Für die Gäste wurden sowohl französische Tische als auch sezessionistische Tische bereitgestellt,
    die Gerbaud von der Weltausstellung in Paris kommen ließ.

    Ein Blick in die fast unveränderten Gasträume.


    Der Name blieb dem Geschäft bis heute erhalten, ausgenommen der Zeit zwischen 1950 bis März 1984,
    wo es zwischenzeitig in "Vörösmarty" umbenannt wurde.
    1995 kaufte der deutsche Geschäftsmann Erwin Franz Müller die Konditorei Gerbeaud auf und ließ diese aufwändig renovieren.
    Die Spuren der letzten 50 Jahre sind so wieder verschwunden.
    Heute erstrahlt das Café Gerbeaud wieder in seinem ursprünglich von Emil Gerbeaud erbauten Stil.
    Aber leider gibt es heute keinen "hollandi kocka" (holländischen Würfel) mehr!


    Ich ging noch schnell mal runter in die Metro Station.
    Das ist der Abgang.


    Die wenigsten wissen, dass die Milliennumi Földalatti Vasút, die heutige M1 der U-Bahn von Budapest, die erste Untergrundbahn auf dem europäischen Kontinent war.
    Sie wurde 1896 in Betrieb genommen.


    Das ist der Metrobahnhof unter dem Vörösmárty tér, der bei der Eröffnung noch "Gizella tér" (nach der Tochter des Königspaares) hieß.
    Von hier aus führt die Strecke unter der Andrássy út, am Heldenplatz vorbei bis zur Mexikoi út, eine Station nach dem Széchenyi fürdő.
    Das frühere "Ártézi fürdő" war damals Endstation.

    Gebaut wurde die "Unterirdische" von dem deutschen Unternehmen "Siemens & Halske".


    Auf dem Platz vor dem Gerbeaud, dem früheren Pester Marktplatz, steht das Denkmal von Mihály Vörösmarty.


    Er war ein ungarischer Dichter, Schriftsteller und Übersetzer, geboren 1800 in Puszta-Nyék.
    Er schrieb Dramen, Gedichte, Epen und wechselte dann in die Romantik.
    Er wurde einer der Gründer der "Kisfaludy-Gesellschaft" und rief die Zeitschriften "Athenäum" und "Figyelmezö" ins Leben
    - erstere, die wichtigste Zeitschrift für Belletristik, die zweite das Blatt mit den besten Kritiken.

    Von 1830 bis 1843 widmete er sich hauptsächlich dem Drama, dem vielleicht besten seiner Stücke, "Vérnász" (Bluthochzeit) (1833),
    das den 200-Gulden-Preis der Akademie gewann.
    Er veröffentlichte einige Gedichtbände, die einige seiner besten Werke enthielten. "Szózat" (Aufruf, 1826), das ein Nationallied wurde,
    "Az elhagyott anya" (Die verlassene Mutter) (1837) und "Az uri hölgyhöz" (Für die adlige Dame) (1841) sind alle von brennendem Patriotismus beseelt.
    1848 nahm er zusammen mit János Arany und Sándor Petőfi eine ausgezeichnete Übersetzung von Shakespeares Werken in Angriff.
    Er selbst war verantwortlich für "Julius Cäsar" und "König Lear".
    Die nationale Katastrophe (die Niederlage der Revolution von 1848-49) berührte ihn tief.
    Kurze Zeit war er im Exil, und als er 1850 nach Ungarn zurückkehrte, war er schon ein alter Mann.
    Eine tiefe Melancholie machte ihm den Rest seines Lebens zu schaffen.
    1854 schrieb er sein letztes großes Gedicht, "A vén cigány" (Der alte Zigeuner).

    Er starb in Pest in demselben Haus, in dem auch Károly Kisfaludy zwanzig Jahre zuvor gestorben war.
    Seine Beerdigung auf dem Kerepesi Friedhof am 21. November 1855 war ein nationaler Trauertag.
    Sein populärstes Werk ist der "Szózat, der schon 1839 von Béni Eggressy erstmals vertont wurde und zur zweiten, inoffiziellen Nationalhymne neben dem "Himnusz" wurde.
    Am ungarischen Nationalfeiertag beginnt die Gedenkfeier in der Regel mit dem Himnusz und endet mit dem Szózat.


    Wer glaubt, dass "Christo und Jeanne-Claude" die Verpackungskunst erfunden haben, der irrt!
    Schon seit Jahrzehnten verpacken die Budapester Denkmalschützer ihre wertvollen Marmorstatuen im Spätherbst,
    um sie im Frühjahr wieder zu enthüllen.
    Durch die feinen Risse eingedrungenes Wasser könnte gefrieren und dadurch den Stein sprengen.
    Hier könnt ihr das Vörösmárty-Denkmal im Winter sehen (oder eben nicht sehen):


    Im Hintergrund seht ihr die Fassade des Luxus-Warenhauses, das 1911 von Kálmán Giergl und Floris Korb entworfen wurde.

    Wie hier am Vörösmarty-Denkmal, so trifft man in Budapest öfter auf Straßenmusikanten.
    Die meisten davon beherrschen ihr Instrument. Oft sind es pensionierte Berufsmusiker.


    An einer Seite des Vörösmarty tér hat man dieses, wie ich finde, völlig unpassende Gebäude hingestellt.


    Ich dachte erst, das Haus sei noch eingerüstet! Mitnichten! Das soll so sein!


    Wir verließen den Vörösmarty tér und gingen durch die Váci utca in Richtung Erzsébet híd.


    Am Kristóf tér fällt mir der Brunnen vom haláruslány auf.


    Dieses Werk von László Dunaisky, das 1862 am "Hal tér" aufgestellt worden war, musste 1899 dem Bau der Elisabethbrücke weichen.
    Es wurde in das Stadtwäldchen (Városliget) verbannt.
    1966 wurde die "Fischer Rézi" dann hier wieder aufgestellt.

    [/img]


    Überall in Budapest wurden in den letzten Jahren viele Gebäude restauriert.
    Man muss nur manchmal genauer hinsehen um auch die feinen Details zu erkennen.
    Nur einige Beispiele in der Váci utca:



    Noch ein weiteres Beispiel erhaltenswerter Bausubstanz: die "Bierquelle".


    Die Straßenlaternen in der Váci utca gefallen mir ganz besonders.


    Man sollte auch hier mal genauer hinsehen. Die Details sind sehenswert!


    In einem der vielen Innenhöfe habe ich diesen Souvenirladen fotografiert.


    Nach Madame Pompadours Bar, die noch auf ihre Restaurierung wartet,


    bogen wir links ab in die Kigyó utca (Schlangenstrasse), gingen am "Apostolom", einem bekannten Restaurant, vorbei, um in den Párisi udvar zu gelangen.


    Diese "Pariser Arkaden", eine wunderschöne hohe Passage mit Balkonen in venezianischem Stil wurde 1911 von Henrik Schmahl erbaut,
    ist eine etwas überladene, jedoch elegante Mischung von Neugotik und Jugendstil.
    Durch bunte Glasfenster vor schmiedeeisernen Gittern fließt flirrendes Licht.
    Diese beiden Bilder habe ich bei meinem Besuch im Dezember 2007 gemacht.


    Zwischen den Klotild Palota hindurch gehen wir zur Erzsébet híd.


    Hier kann man den Schlenker erkennen, den die Straße machen muss, um der Pfarrkirche auszuweichen.
    Der Architekt der Brücke wollte die Kirche abreißen lassen, was ihm aber "hálo istenem" untersagt wurde.

    Nach dem Überqueren der Brücke verabschiedete ich mich noch von Sissi und dann fuhren wir nach Hause.


    waldi :174:

  • Budapest, Denkmalrundgang zwischen Elisabeth- und Margarethenbrücke

    • waldi
    • 3. April 2011 um 00:55

    Budapest, Denkmalrundgang zwischen Elisabeth- und Margarethenbrücke


    Teil 5


    Ich ging den Széchenyi rakpart weiter und fasste die Margit híd (Margarethenbrücke) ins Auge, oder besser "in die Linse".


    Die bei ihrer Errichtung - als zweite Brücke in Budapest, 20 Jahre nach dem Bau der Kettenbrücke - längste Brücke Ungarns
    verläuft über die Südspitze der Margaretheninsel.

    Der Entwurf zur Brücke stammt von dem französischen Ingenieur Émile Gouin, der auch von 1872 bis zur Fertigstellung 1876 die Verantwortung für den Bau trug.
    Eine Besonderheit der Margarethenbrücke ist, dass sie aus zwei Teilen mit je drei Segmentbögen besteht,
    die sich auf der Margaretheninsel treffen und dort einen Winkel von 150° bilden.
    Sie macht also in der Mitte einen Knick!
    Der heute vorhandene Abzweig zur Margaretheninsel war im ursprünglichen Entwurf nicht vorgesehen, er wurde 1900 nachträglich integriert.
    Eine Verbreiterung der Brücke wurde in den Jahren 1935 bis 1939 vorgenommen.

    So hat sie vor ihrer Zerstörung durch den zweiten Weltkrieg ausgesehen:

    Man beachte die "Mauthäuschen", die übrigens an allen Budapester Brücken früher vorhanden waren.
    Heute stehen sie nur noch an der Pester Seite der "Szabadság híd" (Freiheitsbrücke, früher Franz-Joseph-Brücke)
    Wie alle anderen Brücken wurde die Margarethenbrücke von der deutschen Wehrmacht mit Sprengsätzen versehen
    um sie beim Heranrücken der russischen Truppen, im Rahmen von Hitlers Befehl "Verbrannte Erde", zu vernichten.

    Jedoch bereits am 4. November 1944 (einem Samstag) um halb drei Uhr nachmittags,
    noch 40 Tage bevor die deutschen und ungarischen Truppen in Budapest überhaupt von der Roten Armee eingekesselt wurden,
    waren die angebrachten Minen versehentlich detoniert.
    Die Explosion war dem Untersuchungsbericht zufolge eingetreten, weil die Deutschen, nachdem sie die Wache von den Ungarn übernommen hatten,
    den an der Brücke montierten Zündsatz übungshalber scharf gemacht hatten und die Zündschnur sich aufgrund eines Funkens,
    der von einem durchfahrenden Schiff übersprang, entzündet hatte.
    Auf Pester Seite waren zwei Bögen abgerissen.
    Zum Zeitpunkt der Explosion befanden sich ca. 800 Menschen auf der Brücke – auch eine voll besetzte Straßenbahn.
    Die genaue Zahl der Opfer ist auch heute nicht bekannt, eine zeitgenössische Untersuchung spricht von etwa 600 Personen.
    Auch 40 deutsche Pioniere waren unter den Opfern.
    Da die Brücke teilweise eingestürzt, jedoch nicht vollständig zerstört war, wurde sie während des Rückzugs der deutschen und ungarischen Truppen
    auf die Budaer Seite ein weiteres Mal verkabelt und am 18. Januar 1945 erneut und dann komplett gesprengt.

    Bereits im August 1948 konnte die Margarethenbrücke nach zwei Jahren Wiederaufbau neu eröffnet werden.
    Ende der 1970er Jahre wurde sie grundlegend restauriert und wie die alte Brücke nachträglich verbreitert.

    Zurzeit befindet sie sich in einem restaurationsbedürftigen Zustand.

    Trotzdem überquerte ich sie, um auf der anderen Donauseite dieses Denkmal zu entdecken:


    Mit Przemysl konnte ich erst mal gar nix anfangen. Ich kanns ja noch nicht mal aussprechen!
    Also hab ich mir die Tafel am Fuße des Denkmals auch fotografiert, um später den Text übersetzen zu können.

    Frei von mir übersetzt:
    "Mit Respekt und Ehrfurcht erinnern wir an unsere ungarischen Brüder die in der Burg von Przemysl als Helden in den Tod gegangen sind."

    Bei Wikipedia fand ich folgende Erklärung:

    Zitat

    "Zu Zeiten der österreichischen Monarchie gehörte Przemyśl zum Kronland Galizien; in den letzten Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg wurde die ganze Stadt zu einer Festung gegen die sich entwickelnde Bedrohung durch das russische Reich ausgebaut (äußerer Festungsring: 45 km). 1914 waren über 140 000 Soldaten dort stationiert. 1915 wurde die Festung nach einem langen Ansturm von den Russen eingenommen (sogar der russische Zar besuchte damals Przemyśl), ebenfalls 1915 erfolgte die Rückeroberung durch österreichisch-ungarische und deutsche Truppen. Da die meisten Verteidiger der Festung Ungarn waren, wurde in Budapest ein Denkmal an der Margarethenbrücke zum Andenken an die Schlacht im Jahre 1915 errichtet."


    Ich verließ das Denkmal und ging den "Bem rakpart" bis zum Denkmal des Herren, der dieser Straße ihren Namen gab:
    Bem apó (Väterchen Bem).
    Die Statue zeigt ihn beim Antreiben seiner Soldaten auf der Piski-Brücke, den verwundeten Arm in einer Schlinge.


    Ein Werk von János Istók (1934), das früher am Pálffy tér stand.

    Józef Zachariasz Bem war ein polnischer General, der im März 1848 in Lemberg auftauchte und am 14. Oktober 1848 in Wien,
    wo er die Organisation der Verteidigungsmittel übernahm und außerordentliche Tätigkeit entwickelte,
    sich persönlich an mehreren Gefechten beteiligte, und den Ausfall vom 25. Oktober leitete.
    Am Tag der Kapitulation flüchtete er nach Ungarn.
    Dort erhielt er von der Regierung Kossuth den Oberbefehl in Siebenbürgen.
    Er organisierte dort rasch eine aus Széklern bestehende Honvedarmee von 10 000 Mann, führte mit großer Geschicklichkeit den kleinen Krieg,
    hielt sich gegen den Feldmarschallleutnant Puchner (den er am 19. Dezember 1848 bei Dees besiegt hatte) trotz seiner Niederlage bei Vizakna (Ocna Sibiuli/Salzburg, 4. Februar 1849),
    eroberte Brasso (Kronstadt) und Nagyszeben (Hermannstadt),
    drängte die Österreicher und Russen in die Walachei,
    vertrieb Puchner auch aus dem Banat und brachte seine Armee auf 43 000 Mann,
    musste aber dann vor der österreichisch-russischen Übermacht zurückweichen.
    Nachdem er vergebens versuchte, den Feind in das Moldau-Gebiet zu ziehen,
    unterlag er am 31. Juli 1849 in der Schlacht bei Segesvár (Schäßburg).
    Von Kossuth nach Ungarn zurückgerufen, nahm er noch an der Schlacht bei Temesvár (9. August 1849) teil,
    wo er aber durch allzu rasches Vorgehen zur Niederlage der Ungarn beitrug, und flüchtete dann,
    nachdem er noch einmal vergebens Siebenbürgen zu verteidigen versucht hatte,
    in die Türkei (Bulgarien), wo er zum Islam übertrat und den Namen Amurat Pascha annahm.
    Mit ihm zusammen konvertierten 72 Offiziere und Generäle sowie 6 000 ungarische und polnische Soldaten.
    Die Bem angewiesene Stellung in der türkischen Armee suchte er zu deren Reorganisation zu benutzen,
    erhielt aber auf die Einsprache Österreichs und Russlands 1850 Aleppo zum Aufenthaltsort angewiesen,
    wo er im November an der Spitze türkischer Truppen den blutigen Aufstand der arabischen Bevölkerung gegen die Christen niederschlug.
    Sein durch Strapazen und Wunden zerrütteter Körper wurde von einem hartnäckigen Fieber ergriffen, dem er, jede ärztliche Hilfe abweisend, am 10. Dezember 1850 erlag.
    Bem war ein vortrefflicher Feldherr und bei den Truppen sehr beliebt.
    1880 wurde ihm auch in Marosvásárhely (Târgu Mureş) ein Denkmal errichtet.
    Die Asche von General Joseph Bem wird seit dem 30. Juni 1929 im Sarkophag des "General-Joseph-Bem-Mausoleum" in Tarnów aufbewahrt.

    Hierher, zu seinem Denkmal, führte der erste Weg der Studenten am 23. Oktober 1956, um an diesen Helden der Revolution von 1848/49 zu erinnern.


    Ich spazierte weiter den Bem rakpart entlang und kam zum Batthyány tér.
    Er wird bestimmt durch die Szent Anna templom.


    Die Zwillingstürme der Sankt Anna Kirche sind ein ungewöhnliches Beispiel für den Einfluss des italienischen Barocks,
    der – durch die Jesuiten überall in Mitteleuropa verbreitet – in Budapest nur wenige Spuren hinterlassen hat.
    Die Kirche der heiligen Anna wurde in den Jahren 1740 bis 1746 erbaut
    Kristóf Hikisch überarbeitete sie 1805 noch einmal und Pál Molnar malte um 1930 die elliptische Kuppel aus.
    In den politisch düsteren frühen 50er Jahren schwebte die Sankt Anna Kirche in der Gefahr, aus ideologischen Gründen zerstört zu werden.
    Parteichef Mátyás Rákosi befürchtete, Stalin könne sich bei einem Besuch über diese noch zu auffälligen Glaubensreste ärgern,
    die von den Fenstern des Parlamentsgebäudes nicht zu übersehen waren.
    Mit der Begründung, dass die U-Bahn am Batthyány tér gebaut werden müsse, wurden Pläne für den Abriss der Kirche gemacht.
    Stalins Tod 1953 löste das Problem und die Kirche blieb erhalten.


    In unmittelbarer Nähe zur Szt. Anna templom fand ich ein Denkmal von
    Graf Lajos Batthyány von Németújvár.


    Mit etwas Glück kann man sogar die Inschrift auf dem strahlenden, allzu weißen Stein erkennen.
    (Deshalb habe ich das Bild bewusst so dunkel gemacht.) Darauf steht die Bronzefigur von Batthyány.
    Leider ist mein Bild davon - als eines der wenigen – unbrauchbar.

    Graf Batthyány wurde 1807 in Pozsony (Bratislava) geboren.
    Er war ein ungarischer Magnat, Graf und Herr von Ikervár, Schlaining und Neuhaus, sowie "főispán" (Erbobergespan) des Komitats Vas.
    Ab 1830 nahm er als Mitglied der Magnatentafel an der Sitzung des ungarischen Landtages in Pozsony teil.
    Am 4. Dezember 1834 vermählte er sich mit Antonie de Vazsonkő, geb. Zichy.
    In den Jahren 1832–1836 war er schon bedeutendes Mitglied der Opposition.
    1847 wurde er zum Vorsitzenden der Reformer gewählt.
    Als solcher kämpfte er entschlossen für die Rechte des ungarischen Volkes und um eine selbstständige Regierung und Verfassung.
    Er war aber kein Verfechter eines gewaltsamen Vorgehens,
    sondern als gemäßigter Reformer wollte er durch planmäßiges Verhandeln mit der Wiener Regierung das Ziel erreichen.
    Sein Vorbild war eher István Széchenyi als Lajos Kossuth.
    Auf dem Pressburger Landtag von 1848 wurden König Ferdinand V. in Wien die Wünsche der ungarischen Nation vorgelegt.
    Batthyány wurde der erste ungarische Ministerpräsident.
    Doch gerade als die neue Regierung ihre Tätigkeit aufnehmen wollte, entstand auch die panslawistische Bewegung, die eine Loslösung von Ungarn anstrebte.
    Graf Lamberg wurde zum Militärkommandanten in Ungarn bestimmt.
    Am 9. September marschierte Graf Jelačić in Ungarn ein.
    1848 kam Graf Windischgrätz mit 100 000 Mann Verstärkung, und auch Russland kam Österreich mit ca. 200 000 Mann zur Hilfe,
    um die Separationsbestrebungen Ungarns zu beenden.
    Kossuth und Artúr Görgey flüchteten mit 4 900 Offizieren und Soldaten in die Türkei (heute Bulgarien).
    Inzwischen wurde Franz Joseph I. österreichischer Kaiser.
    Batthyány huldigte ihm, um weiteres Blutvergießen zu beenden.

    Trotzdem wurde er gefangen genommen und auf massives Betreiben des Grafen Haynau am 6. Oktober 1849 in Pest erschossen.
    Die Hinrichtung löste weltweite Empörung aus.
    Mit Batthyány fanden an jenem Tag noch weitere 13 Generäle (die sogenannten Märtyrer von Arad) den Tod.
    Der 6. Oktober 1849 gilt seitdem in Ungarn als nationaler Trauertag.
    Der Leichnam Batthyánys wurde nach einigen Tagen in der Krypta der Pester Franziskanerkirche beigesetzt.
    Nach dem Ausgleich mit Österreich wurde er am 9. Juni 1870 im Kerepeser Mausoleum in Budapest feierlich bestattet.
    Am Ort seiner Hinrichtung brennt ein ewiges Licht zur Erinnerung an den ungarischen Märtyrer.
    (Dieses ewige Licht werde ich auf meinem nächsten Denkmalspaziergang durch Budapest besuchen!)

    Dank Wikipedia kann ich Euch doch noch die Statue dieses großen Mannes zeigen.


    Das Bild ist gemeinfrei!


    Mein weiterer Weg führte mich auf dem Bem rakpart zur nächsten schönen Kirche.


    Die reformierte Kirche mit ihren vielen ziegelroten Türmen und Fialen wurde 1896 von Samu Pecz, dem Architekten der Markthallen, gebaut.
    Mehr konnte ich zu diesem Bauwerk nicht in Erfahrung bringen.


    Auf meinem weiteren Weg in Richtung der Kettenbrücke konnte ich trotz der momentanen Baumaßnahmen
    und halbseitigen Sperrung des Bem rakpart einen Platz finden, wo mir nichts mehr den herrlichen
    Blick auf das Parlament versperrte.


    Dieser Anblick allein war den Denkmalspaziergang schon wert!
    Aber er ist ja noch nicht zu Ende!

    Ein paar Meter war ich nur weiter gelaufen, da überwältigte mich der Anblick der
    Széchenyi-Láncz-híd.


    Die Kettenbrücke wurde in der Zeit von 1839 bis 1849 auf Anregung des ungarischen Reformers Graf István Széchenyi erbaut, dessen Namen sie trägt.
    Sie ist die älteste und bekannteste der neun Budapester Brücken über die Donau.
    Außerdem war sie bei ihrer Einweihung 1849 die erste Donaubrücke unterhalb von Regensburg.
    Eine Legende erzählt davon, dass der Bauherr Graf Széchenyi von Buda aus seine Freundin in Pest öfter und trockenen Fußes besuchen wollte
    und aus diesem Grund die Brücke bauen ließ.
    Eine andere Sage berichtet, dass der Graf seinem auf der anderen Donauseite verstorbenen Vater die letzte Ehre nicht erweisen konnte,
    weil die Pontonbrücke, die zu dieser Zeit (seit 1776) die einzige Verbindung zwischen Buda und Pest darstellte, wegen Hochwasser demontiert war.
    Tatsächlich musste die Pontonbrücke auch über den Winter, wegen der Treibeisgefahr, demontiert und im Frühjahr wieder aufgebaut werden.

    Hier ein historisches Gemälde, das die Pontonbrücke zeigt:


    Links kann man die im Bau befindlichen Brückenpfeiler der Kettenbrücke erkennen.


    Széchenyi gründete 1832 den Budapester Brückenverein, dessen Aufgabe darin bestand, alle bekannten Brückenentwürfe zusammenzutragen.
    Außerdem sollte der Verein einen Neuentwurf unter Berücksichtigung der vorhandenen geologischen Untersuchungen des Gebietes ausarbeiten.
    Im Jahre 1838 hat ein verheerendes Hochwasser beide Städte stark beschädigt.
    Pest, das damals innerhalb der Stadtmauern mit etwa 20 000 Menschen bewohnt war, wurde zu etwa 80% zerstört.
    Nun kam es politisch darauf an, den Ungarn einen Neubeginn zu signalisieren.
    Außerdem wurden nun Geldmittel zur Verfügung gestellt, die es sonst kaum gegeben hätte.
    Jedenfalls holte Széchenyi den englischen Ingenieur William Tierny Clark nach Budapest und beauftragte ihn mit der Planung der Kettenbrücke.
    Die Bauleitung erhielt Adam Clark, der nach der Fertigstellung in Ungarn blieb.
    Nach ihm wurde der Platz an der Brückenauffahrt auf der Budaer Seite benannt,
    der Raum zwischen Brücke und Tunnel, da wo an Budapests einzigem Kreisverkehr auch der 0-Kilometerstein steht.


    Die Bauarbeiten begannen am 28. Juli 1840.
    Am 20. November 1849 wurde die Brücke dann, nach langen, von der Revolution unterbrochenen, Bauarbeiten,
    als damals größte Hängebrücke fertiggestellt und der Bevölkerung übergeben.
    Zwischen den beiden Pylonen wird eine Spannweite von 202 Metern überbrückt.
    Damit war sie die nächsten 30 Jahre die weiteste Brücke dieser Bauweise.
    Graf István Széchenyi war es aber nie vergönnt, seine Brücke zu begehen, da er nach einem Zusammenbruch im September 1848
    den Rest seines Lebens in der Döblinger Nervenheilanstalt zu Wien verbrachte.
    Im Jahr 1915 wurde die ursprüngliche Konstruktion durch eine stärkere ersetzt, da sie dem Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen war.
    Die Holzteile wurden durch Eisen und Stahl ersetzt.
    Diese zweite Brücke bestand nun aus über 5000 Tonnen Stahl.
    Nur die beiden Brückenpfeiler waren noch unverändert.
    Allerdings wurde das Material, wo irgend möglich, wiederverwertet.
    Vieles konnte jetzt in Ungarn produziert werden.

    Am 18. Januar 1945, zum Ende des Zweiten Weltkrieges, fiel sie, wie alle anderen Donaubrücken,
    den Sprengkommandos der abziehenden deutschen Armee zum Opfer.


    Am 21. November 1949 konnte sie nach langen Rekonstruktionsarbeiten pünktlich am 100. Jahrestag der ersten Brückeneinweihung
    zum dritten Mal wiedereröffnet werden.


    An den Brückenaufgängen sitzen zu beiden Seiten Löwen.
    Das sind Arbeiten des Bildhauers János Marschalkó von 1885, der - so wird erzählt - als er erfuhr, dass er die Zungen der Löwen vergessen haben sollte, Selbstmord beging.
    Um es gleich klar zu stellen: Die Löwen haben Zungen!
    Aber man kann sie aus der Perspektive des Betrachters nicht erkennen, weil sie im Maul liegen!
    Man soll ab und zu mal wieder jemanden beobachten, der auf den Sockel steigt und dem Löwen ins Maul fasst, erzählt man.

    .....

    Jetzt wurde es aber Zeit über die Brücke zu gehen. Zsuzsa wartete sicher schon beim Gerbeaud!


    Wie Ihr unschwer erkennen könnt, war ich an einem Wochenende unterwegs.
    Da ist in der Zeit von Juni bis zum August an den Wochenenden die Brücke für den Verkehr gesperrt und
    der Nyári a Lánchídon, der "Sommer auf der Kettenbrücke" findet statt.
    Da findet man Würstchenbuden, Handwerker, Gaukler, Handarbeiten und vieles mehr.
    Wie Ihr sehen könnt, ist da ganz schön was los.

    Noch ein Blick zurück.



    Im Hintergrund kann man den Burgberg erkennen.

    Hinter dem Musikpavillon erkennt man noch einmal das Hotel Gresham.


    Wie gerne hätte ich dem Konzert gelauscht, leider hatte ich nicht mehr die Zeit dazu!


    waldi :174:

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