Beiträge von Heiko705

    Teil 04

    03 – Bootsausflug in die Phang-Nga Bucht

    Sonntag, der 03.12.2023 (Nachmittag und Abend)


    Wir fuhren nach Norden zur kleinen Insel Koh Thalu. Hier befindet sich eine schwimmende Kanu-Station. Zu zweit bestiegen wir jeweils ein Kanu und wurden von einem einheimischen Fahrer durch Höhlen hindurch und an den Mangroven vorbei rund um die Insel gepaddelt. Das machte Spaß. Beim Hindurchfahren durch ganz flache Höhlen musste man sich jeweils ganz tief in das Kanu legen, um sich den Kopf nicht anzustoßen. Die Fahrt dauerte 35 Minuten. Man setzte mich mit einem anderen jungen Herrn zusammen, der ebenfalls allein war. Im Anschluss wollte ich unserem Kanufahrer noch ein kleines Trinkgeld in die Hand drücken, konnte ihn aber nicht mehr finden.


    Ankunft an der Kanu-Station


    Mein Fahrer


    Auf Los geht's los!


    Auf der Fahrt um die Insel


    Durch die Höhlen hindurch


    Hohe Felswände


    An der schroffen Küste entlang


    In einer weiteren Höhle


    An den Felswänden


    Am Mangrovenwald


    Auf der Rückfahrt


    Zurück auf der Kanu-Station


    Einsames Longtailboot


    Alsdann ging es zur Insel Koh Panyee. Im Süden der Insel befindet sich ein komplett auf Stelzen stehendes, muslimisches Fischerdorf. Die Bevölkerung besteht aus ca. 360 Familien, die von indonesischen Seefahrern abstammt. Man besitzt eine eigene Schule und eine Moschee. Obwohl man hauptsächlich noch von der Fischerei lebt, verkauft man auf dem Markt auch viele Waren an Touristen. Es kommen vornehmlich in der Trockenzeit immer mehr Touristen auf die Insel, die auf Bootstouren durch die Phang Nga Bucht hier ihre Mittagspause einlegen. Und so taten es auch wir.


    Unterwegs


    Anfahrt von Koh Panyee


    Wir haben angelegt


    In einem der Restaurants im Süden nahmen wir Platz und konnten uns vom Buffet ein relativ gutes, einheimisches Mittagessen zusammenstellen. Danach nahm ich meinen Rucksack und durchstreifte das Stelzendorf. Die meisten der Gassen bestehen aus einer Vielzahl an Marktständen. Die einheimischen Muslime betteln hier geradezu darum, dass man etwas kauft; es hält sich jedoch noch in gewissen Grenzen. Ich habe so etwas auch schon schlimmer erlebt. An einem Stand, an dem man nicht darum bettelte und mich weitestgehend einfach in Ruhe schauen ließ, kaufte ich ein Urlaubsandenken für eine Bekannte, eine halbe, von innen mit einem Elefanten- und Sonnenuntergangsmotiv bemalte und lackierte Kokosnuss. Schaut man genau, kann man aber auch vieles entdecken, was das einfache Leben der Inselbewohner zeigt, alte Holzhäuser, teilweise in sehr schlechten Zustand, schiefe Holzgänge zum Eingang und aufgehängte Wäsche.


    Im Restaurant


    Am Buffet


    Mein Mittagessen


    Beim Verlassen des Restaurants


    In den Gassen


    Einfache Lebensumstände


    Hier gibt es Pfannkuchen


    Blick zur Moschee


    Was mich etwas schmunzeln ließ, war ein kleiner Fußballplatz auf Holz, eigentlich fast komplett von Wasser umgeben. Einige Kinder spielten hier. Wird der Ball ins Aus geschossen, muss eines der Kinder eben hinausschwimmen und den Ball wiederholen. So ist das eben hier. Die Jugendmannschaft des Dorfes war sogar in der Vergangenheit sehr erfolgreich. Auf einem Turnier im Landesinneren kam man bis ins Halbfinale und wurde am Ende Dritter, obwohl sie in der zweiten Halbzeit des letzten Spiels barfuß spielten, weil sie es so gewohnt waren. Seit 2011 ist der Panyee FC einer der erfolgreichsten Jugendfußballvereine Südthailands. Später wurde ein neuer Fußballplatz gebaut, aber der alte Platz ist noch immer sehr beliebt. Der Besuch des Dorfs war für mich ein ganz besonderes Erlebnis.


    Hinten befindet sich der Fußballplatz


    Leben auf Stelzen


    Blick vorbei am Dorf


    Weiterer Sportplatz


    Graffiti


    Fischerdorfatmosphäre


    Wir verlassen die Insel


    Gegen 15:00 Uhr legten wir auf Koh Naka Yai östlich von Phuket an der Ostküste an. Hier befindet sich der Panya Beach. Der Strand ist herrlich. Wunderbarer Sand, bunte Blüten, Holzschaukeln – er bietet alles, was man sich von einem tropischen Strand erwartet. Der Blick reicht über’s Meer bis nach Koh Yao Yai. Ich lief etwas am Strand entlang und suchte mir ein schönes Plätzchen. Wir hatten etwa eine Stunde Zeit zum Baden. Das Wasser war badewannenwarm. Ich war begeistert. Dann legte ich mich in die Sonne. Am Ende reichte die Zeit noch für einen leckeren Mojito an der urigen Strandbar.


    Auf der Weiterfahrt


    Wir legen auf Koh Naka Yai an


    Am Strand


    In der Nähe der Strandbar


    Strandidylle


    Beim Baden


    Blick in Richtung Koh Yao Yai


    Blick am Strand entlang


    Es ist doch recht schön hier


    An der Strandbar


    Einfach nur sitzen...


    ...und einen Mojito genießen


    Gegen 16:00 Uhr starteten wir. An Bord des Bootes wurde noch etwas Obst gereicht. Man lässt einen kleinen Behälter reihum gehen; hierin kann man den Mitarbeitern noch ein kleines Trinkgeld zukommen lassen, wenn man möchte. Ich steckte 100 Baht hinein. Alles in allem ein ganz wunderbarer Bootsausflug, wie ich finde. Er bietet die ideale Mischung aus Sightseeing und Baden. Um 17:15 Uhr waren wir zurück. Am Ende wurden wieder alle mit dem Shuttle zu ihren Hotels gebracht, und ich saß wieder gemeinsam mit dem rumänischen Ehepaar in einem Fahrzeug. Diesmal kam ich aber vor ihnen an die Reihe, und der Fahrer hielt am Restaurant Na Muang Muslim Kitchen bei meinem geparkten Mietwagen. Wir verabschiedeten uns, und ich legte dem Paar nahe, mal an mich zu denken, wenn sie bei der EM auf Deutschland treffen sollten.


    Es wird Obst gereicht


    Schiffswrack


    Mach's gut, Elli!


    Zum Abendessen fuhr ich bereits wieder nach Mai Khao nach Norden. Ich hatte mir heute ein besonderes Restaurant am Mai Khao Beach ausgesucht. Natürlich gibt es sehr gutes Essen zu meist günstigen Preisen an diversen Straßenimbissen oder Strandbars, doch wollte ich mir mal etwas Besonderes gönnen. Meine Wahl war auf das Ginja Taste gefallen, ein Restaurant mit dazu gehörigem Hotel, welches bei Tripadvisor einen der vorderen Plätze belegt.


    Die Sonne ging langsam unter. Am Strand entdeckte ich einen kleinen Elefanten mitsamt seinem Führer. Vielleicht diente er zum Reiten für Kinder oder zum Fotografieren; ich kann es nicht genau sagen, aber er gab vor dem Meer in der sich verdunkelnden Atmosphäre ein schönes Bild ab. Ein Weg aus Holzbohlen führte zum Restaurant. Man saß hier sehr edel auf gemütlichen und stimmungsvollen Gartenmöbeln im Sand. Lampions und Girlanden rundeten das Ambiente ab. Wirklich sehr geschmackvoll, muss ich sagen.


    Am Mai Khao Beach


    Der erste Elefant meines Thailandbesuchs


    Weg zum Restaurant Ginja Taste


    Edles Ambiente


    Gemütliches Sitzen


    Ich entschied mich für ein Glas Weißwein und einen Seebarsch auf thailändische Art. Da das Ganze etwas auf sich warten ließ, gönnte man mir ein Bier auf’s Haus. Der Fisch stand mit ca. 750 Baht auf der Karte. Er kam mit thailändischem Gemüse, einer scharfen Soße, Limettenscheiben, Chilis und etwas Reis. Ich muss wohl nicht extra betonen, dass der Fisch sehr scharf war. Doch er schmeckte, und es war definitiv eine neue Erfahrung für mich. Auf eine solche Art und Weise hatte ich noch keinen Seebarsch genossen. Etwas geschockt war ich dann doch, als die Rechnung kam. Neben dem Fisch und dem Glas Wein kamen zum Preis noch Servicegebühren und die noch nicht enthaltene Mehrwertsteuer obendrauf, wodurch die Rechnung auf stattliche 1.300 Baht angewachsen war (ca. 35 €). Das war dann doch zu viel des Guten. Ich fühlte mich etwas betrogen und gab demzufolge kein Trinkgeld. Man bezahlt die edle Atmosphäre und das Ambiente des gehobenen Hotels offenbar mit. Nun gut, es war nicht weiter schlimm, da ich wohl an den kommenden Abenden weitaus weniger für mein Essen zahlen würde.


    Weißwein zum Fisch


    Seebarsch auf thailändische Art


    Letzten Endes kaufte ich im Supermarkt SuperCheap 24hr, der nahe am Phuket Campground liegt, noch einige Vorräte ein, etwas Bier, eine Flasche Wein, Zigaretten und Mineralwasser. Der interessante und an Eindrücken reiche Tag fand nun am Abend auf meiner gemütlichen Terrasse vor dem Bungalow ein Ende. Die Frösche aus den Teichen übertönen die Zikaden in den Bäumen um ein Vielfaches. Mit einem Glas Wein und meinem Notebook saß ich am Tisch, schrieb bereits einen Teil dieses Tagebuchs und ließ Freunden die eine oder andere Nachricht zukommen. Noch immer hatten wir 27°. Zufrieden ging es ins Bett.

    Hallo lieber Jürgen, wie so oft sind die Tage in meinem Urlaubstagebuch bzw. -bericht zweigeteilt, weil es ansonsten einfach zu viel auf einmal wäre. So auch hier. Ich bin ja erst beim Mittag angelangt, also geht es noch weiter. Ich habe den Ausflug gut vertragen. Sowas macht mir zum Glück nichts aus. Die James Bond Insel war natürlich gut besucht. Damit muss man rechnen, doch solche Orte muss man gesehen haben, finde ich. Der Ausflug kostet 50 € inklusive Essen und allem, was sonst noch dabei war. Dafür, dass es ein voller Tagesausflug war, auf dem ich eine Menge erlebt habe, ist dies ein toller Preis, wie ich finde. Wie gesagt, es geht noch weiter...

    Teil 03

    03 – Bootsausflug in die Phang-Nga Bucht

    Sonntag, der 03.12.2023 (Vormittag und Mittag)


    Tja, wie soll ich anfangen? Der Tag war Wahnsinn. Ich bin heute früh aufgestanden. Für 07:30 Uhr hatte ich einen Abholpunkt mit dem Thai Adventure Club ausgemacht, an dem man mich zum heute geplanten Bootsausflug einsammelt. Natürlich ist für solche Anlässe auch ein Transfer vom Hotel möglich, doch meine Unterkunft liegt für solche Zwecke einfach zu weit im Norden der Insel. Bei der Onlinebuchung lag sie außerhalb der Pickup Area. Also suchte ich mir einen Punkt auf der Karte innerhalb des Areals aus, von dem man mich dann eben abholen solle. Ist für mich ja egal. Hab‘ ja ‘nen Mietwagen. Dann fahre ich eben dort hin. Ich wählte das eher unbekannte Restaurant „Na Muang Muslim Kitchen“ oberhalb von Bang Tao. Ich traf bereits um 07:05 Uhr dort ein und parkte am Straßenrand. Und – kaum zu glauben, schon parkte am Restaurant ein Wagen mit einer Firmenaufschrift, die ich jedoch nicht lesen konnte. Der Fahrer kurbelte die Scheibe runter und hielt mir ein Schriftstück unter die Nase. Darauf stand mein Name. Unfassbar – das war er schon. Ich war mir gar nicht sicher, ob er das überhaupt findet.


    An den Bungalows


    Mein Bungalow


    Die Umgebung an den Bungalows mit den Teichen


    Gut, dann starteten wir. Er erklärte mir in seinem Thai-Englisch, welches durchaus mit Vorsicht zu genießen ist, dass wir noch 4 weitere Personen abholen würden. Es dauerte eine Weile, bis an dem Hotel, wo wir im Anschluss hielten, endlich zwei junge Damen aus New York herauskamen. Gut, weiter ging’s. Am zweiten Hotel stieg ein Paar aus Rumänien zu im Alter von 36 bzw. 38 Jahren. Mit diesen beiden sollte ich mich im Tagesverlauf gut verstehen. Wir unterhielten uns oft. Er war Fußballfan und freute sich über die Qualifikation des heimischen Teams zur EURO ’24 in Deutschland. Er zeigte mir einen Artikel aus einer rumänischen Internetzeitung. Dort stand in deutschen Lettern „Deutschland, wir kommen!“ Auch betonte er, dass sie mit der Gruppenauslosung ja noch Glück hatten, da immerhin nicht so ein „großes Team“ wie Holland, Italien oder Deutschland in der Gruppe ist. Auch das ist kaum zu glauben. Da hat wohl wirklich immer noch jemand Respekt vor der deutschen Nationalmannschaft.


    Im Auto beim Warten auf weitere Gäste


    Vor einem Hotel beim Warten auf die Mädels aus New York


    Wir trafen in der AA Marina ein, im nördlichen Teil der östlich von Phuket City gelegenen Halbinsel Koh Sire. Dort gab es für uns allerhand Snacks und Getränke. Und hier warteten wir ewig. Aus dem geplanten Start um 9:00 Uhr wurde fast 10. Die Damen aus America sollten sich einer anderen Gruppe anschließen, da sie nach Koh Phi Phi wollten. Dann wurden wir zusammen gerufen, und alle, die an meinem gewählten Ausflug, der lapidar einfach nur „James Bond Island“ genannt wird, teilnehmen wollten, versammelten sich in einer Ecke eines der Gebäude, um den Ablaufplan zu besprechen. Wir gehörten ab jetzt zum „Team Elli“, denn Elli (eigentlich schreibt sie sich „Elle“) war unsere Gruppenführerin. Dann ging’s auf’s Boot. Wir waren ca. 15 Leute verschiedenster Nationalitäten. Aus Deutschland war jedoch nur Einer. Das rumänische Ehepaar – sehr nette Leute – ist bereits seit 10 Jahren liiert und plant 4 Tage auf Phuket und weitere 4 Tage in Bangkok, bevor die Arbeit wieder ruft. Ein wenig kurz, wie ich finde. In Thailand finden vielmals diese blauen, auf dem Wasser schwimmenden Stege Anwendung, über die man zu den Booten gelangt. Ich hatte das im Vorfeld schon auf vielen Bildern gesehen und stellte mir das Laufen auf diesen schwankenden Stegen sehr schwer vor. Letztendlich war es jedoch nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte.


    Das unglaublich nette Paar aus Rumänien


    In der AA Marina


    Elli erklärt die Reiseroute


    Auf dem Weg zum Boot


    An der Küste


    Auf den Steg zum Boot


    Wir fuhren hinaus in die große Phang-Nga Bucht (das „g“ im zweiten Wort wird nicht ausgesprochen und ph wird immer nur wie „p“ gesprochen). Zunächst gab der Fahrer nur ein wenig Gas, aber als wir das Ufer weit hinter uns gelassen hatten, gab er richtig Gas, und wir schmetterten nur so über’s Wasser – und doch dauern Fahrten zu vorgelagerten Inseln recht lang. Man darf sich das alles nicht so nah vorstellen. Auf der Karte sieht alles so nah aus, doch die Bucht ist riesig. Die größte Insel in der Bucht – Koh Yao Yai – ist nur am Horizont zu sehen. Und je weiter man in der Bucht auf der Westseite nach Norden vordringt, umso spektakulärer wird die Landschaft. Überall ragen die kleinen Insel und Berge aus dem Wasser hinaus, man muss das einfach gesehen haben.


    Los geht's!


    Auf dem Boot


    Ein erster Blick in die tolle Inselwelt der Phang-Nga Bucht


    Ein anderes Boot kreuzt unseren Weg


    Die Schuhe waren vor der Abfahrt in einem großen Netzbeutel gesammelt worden. Auf dem Boot bewegte man sich barfuß oder in Badeschuhen. Unser erstes Ziel war Koh Phanak. Wir hielten mit dem Boot an recht spektakulären Felsformationen. Einige fuhren hier mit ihren Kanus entlang. Wir hielten an der Ice Cream Cave, eine Höhle, deren Stalagmiten und –titen an Eiscreme erinnern. Und hier waren die Badeschuhe wichtig, denn wir brauchten sie, um uns im Innern der schlammigen und rutschigen Höhle fortzubewegen. Jeder bekam einen Helm. An einer Felsspalte vor der Höhle saß mein erster Affe. Er zeigte keine Angst, war an Menschen gewohnt und wurde natürlich von einigen Touristen fotografiert. Über eine Treppe ging es in die Höhle. Das Innere war sehr schön. An manchen Stellen war es stockfinster, so dass man die Taschenlampenfunktion seines Handys benötigte. Leider schien ich sie nicht oft genug zu benutzen. An einem Fels rutschte ich im Dunkeln aus und stürzte; mein Helm fiel zu Boden. Sofort kam eine der Mitarbeiterinnen zurück und schaute nach mir. Ich hatte mir eine Schürfwunde zugezogen, doch es sah schlimmer aus, als es war. Von so etwas lasse ich mich nicht weiter beeindrucken. Also weiter. Durch eine Öffnung im Fels konnte man auf eine herrliche, kleine Wasserstelle zwischen dem Gestein hinausschauen. Der Besuch der Höhle mit der Gruppe hatte Spaß gemacht.


    Tolle Felsformationen


    Die Inselchen in der Pang-Nga Bucht


    Gleich legen wir an


    Beim Anlegen an der Ice Cream cave


    Das Äffchen


    Rein in die Höhle


    Da sitzt der Affe


    In der Höhle


    Blick hinaus auf die herrliche Wasserstelle


    Die Wasserstelle neben der Höhle


    Aus der Höhle hinaus


    Elli rief "Bye, bye, monkey!"


    Zurück auf's Meer


    Unser nächstes Ziel war James Bond Island, oder besser gesagt Khao Phing Kan. Man legt in der Nähe eines beeindruckenden Felsenüberhanges im Südosten an, vor dem einige Longtailboote lagen. Über eine Treppe geht es zwischen den Felsen hindurch auf die andere Seite der Insel und kann schon bald einen ersten Blick auf die berühmte Felsnadel werfen, die Mini-Insel Koh Ta-Pu, die durch den James Bond-Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ bekannt wurde. Das ist natürlich ein echter Hingucker. Jeder will hier natürlich ein tolles Foto mit sich und dem Felsen im Hintergrund ergattern. In der Bucht befinden sich einige Stände, an denen man Essbares und auch Souvenirs kaufen kann. Hier befindet sich auch die schiefe Felsspalte, von der die Insel Khao Phing Kan ihren Namen hat. Sie ist sehr hoch und beeindruckend. Ich kaufte mir eine Kokosnuss und trank sie vor der tollen Kulisse der Felsnadel. Im Anschluss begab ich mich in die hübschen Grotten neben der schiefen Felsspalte. Als die vereinbarte Zeit zum Treffen näher rückte, fanden wir uns alle am Treffpunkt ein, bestiegen das Boot und legten wieder ab.


    Vorm Anlegen auf Khao Phing Kan


    Beim Anlegemanöver


    Angelegt


    Nach dem Anlegen geht es erst einmal hier hinauf


    Da ist sie, die Felsnadel Koh Ta-Pu


    In der Bucht


    Blick auf die Felsnadel


    Ganz schön schwer, so 'ne Insel


    Meine Kokosnuss


    An der Felsspalte Khao Phing Kan


    Beeindruckend


    Blick aus den Grotten


    Am Bootsanlegeplatz mit Felsüberhängen



    Die Longtailboote

    Teil 02

    02 – Ankunft im Land des Lächelns

    Samstag, der 02.12.2023:


    Nach der Ankunft in Abu Dhabi am frühen Morgen gingen ich und mein indischer Sitznachbar nicht sofort getrennter Wege. Wir durchliefen gemeinsam die Sicherheitskontrolle, die wir als Transitreisende sofort wieder über uns ergehen lassen mussten. Und so waren wir auch sofort wieder hinter dem Durchgang zu den Gates, hätten gar nicht die Möglichkeit gehabt, uns frei am Flughafen zu bewegen. Gemeinsam machten wir ein paar Fotos von dem recht modernen Flughafen, jedenfalls aus dem Bereich, der uns zugänglich war. Mein indischer Kollege schien nicht weiter betrübt darüber, ohne Frau und Kind, die er in Deutschland zurückgelassen hatte, für 4 Wochen in Indien zu verweilen, er schien es auch ein wenig zu genießen. Als ich meiner Vermutung verbalen Ausdruck verlieh, grinste er nur. Er würde 4 Stunden auf seinen Weiterflug warten müssen, ich nur 3. Dann trennten sich unsere Wege doch, und ich wünschte ihm eine schöne Weihnachtszeit im Kreise seiner Familie. Weihnachten ist auch in Indien ein offizieller Feiertag, obwohl nur 2,4 % der Inder Christen sind, was bei einer Einwohnerzahl von einer Milliarde immerhin 24 Millionen Menschen ausmacht. Ob er nun Hindu war, brachte ich nicht in Erfahrung. Er arbeitet bei einem deutschen Automobilhersteller in der Entwicklung.


    Departures in Abu Dhabi


    Im Flughafen


    Interessante Architektur


    So sieht's hier also aus


    Unterwegs im Flughafen


    An den Duty-Free-Shops


    Alsbald öffnete mein Gate, und ich vertrieb mir die weitere Zeit wieder mit lesen. Um 8:00 Uhr hatten wir in Abu Dhabi bereits 21°. Pünktlich um 9:00 Uhr startete mein Weiterflug nach Phuket, und ich saß nun neben einem jungen Briten, der in Thailand seine Familie treffen würde. Das Einzige, was ich von den Vereinigten Arabischen Emiraten sah, war das, was ich eben beim Start der Maschine sah. Ein braunes, sandiges Land, wie man es eben von einem Wüstenstaat erwartet. Die Zeitverschiebung in den Emiraten beträgt bereits die Hälfte der Zeitverschiebung in Thailand, also 3 Stunden. Der Flug verlief zunächst ohne Komplikationen, bis wir mit dem Landeanflug auf Phuket begannen. Ich sah aus dem Fenster meines Sitznachbarn aus dem Vereinigten Königreich und erkannte Phuket. Wir flogen auf die Ostküste Phukets zu, und ich sah den Strand, den Mai Khao Beach. Von weitem sah das noch recht gut aus, doch als wir näher ran kamen, sah man, dass sich der Himmel sehr zugezogen hatte. Es war düster, und Blitze zuckten. Hinter dem Strand befindet sich sofort der Flughafen, doch anstatt ganz tief zur Landebahn zu fliegen, gewannen wir wieder an Höhe und flogen darüber hinweg. Was war denn nun schon wieder los? Sollte ich denn nur Pech haben? Ich musste ja auch noch meinen Mietwagen in Empfang nehmen, schon einmal ein paar Euro wechseln und zu meiner Unterkunft auf dem Phuket Campground fahren, der sich ebenfalls in Mai Khao befindet. Wenn sich das noch viel weiter hinzog, konnte das alles sehr, sehr spät werden. Nun war es bereits dunkel, und wir befanden uns bereits jenseits der geplanten Ankunftszeit von 18:15 Uhr.


    Blick vom Gate zu den Flugzeugen


    Beim Boarding


    Auf dem Flug


    Nach weiteren 20 Minuten steuerten wir erneut auf den Flughafen zu. Doch auch diesmal wurde es nichts, und wir gewannen abermals an Höhe. So wurde Runde um Runde über der Insel gedreht, und man bekommt es mit den Nerven. Dann kam die Durchsage des Kapitäns. Der Flughafen Phuket sei aufgrund eines Gewittersturms gesperrt. Oh Mann! Ich machte mir bereits Gedanken, was denn wäre, wenn man sich irgendwann entschied, in Bangkok zu landen. Dann müsse ich auch noch sehen, wie ich am Abend von Bangkok nach Phuket zurück kommen würde, ich würde dann meinen Mietwagen nicht mehr bekommen, und meine Vermieterin würde bei meiner Ankunft sicher schon schlafen. Nach 70 Minuten des Kreisens über der Insel bekamen wir das Go und durften endlich landen. Welcome to Phuket International Airport.


    Landen verboten!


    Ankunft auf Phuket


    Ich fand sofort eine Wechselstube und tauschte zum fragwürdigen Kurs von 35,2 einen Betrag von 400 €. Der eigentliche Kurs des Thailändischen Baht steht bei 38,5. Aber ich ziehe es regelmäßig vor, eine kleine Summe schon mal am Flughafen zu tauschen, damit man bereits über etwas Bargeld verfügt. Im weiteren Verlauf eines solchen Urlaubs hebe ich dann mein Geld an Bankautomaten zu moderateren Kursen ab.


    Die Übernahme des Mietwagens ging dann recht flott und vollkommen ohne Komplikationen vonstatten. Ich bekam einen Toyota mit einer Fahrleistung von 115.000 Kilometern, der aber bis auf eine Tatsache in Ordnung zu sein schien. Es war ein Automatikwagen. Oh Gott. Prinzipiell ist das ja eine gute und einfache Sache; wenn man es jedoch nicht gewohnt ist, will man immer sein linkes Bein benutzen, um die Kupplung zu treten, was man sich schleunigst abgewöhnen sollte. Wir standen vor dem Tor 8 des Flughafens, ein Seiteneingang, und ich ließ mir zur Sicherheit noch mal die einzelnen Schalthebelstellungen erklären. Jetzt musste ich neben dem Linksverkehr also auch noch damit vorlieb nehmen. Obwohl ich eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen hatte, ich den Wagen also prinzipiell vor einen Baum fahren könne, fotografierte ich zur Sicherheit die bereits vorhandenen Schäden.


    Mein Mietwagen


    Es regnete noch immer, aber nicht mehr so stark wie zuvor. Bis zum Phuket Campground ist es nicht weit, nur 14 Kilometer, doch ich fuhr zur Sicherheit erst einmal langsam, um mich an die fremden Gegebenheiten zu gewöhnen, ging dem Verkehr nach Möglichkeit erst mal aus dem Weg. Gegen 21:00 Uhr traf ich ein. Neben der Landstraße steht links ein Schild mit der Aufschrift „Phuket Campground“. Man biegt links ab und sucht sich einen Weg an den mitten auf dem Weg liegenden, bellenden Hunden vorbei. Man kommt an das Wohnhaus der Campingplatzbesitzerin, und eine thailändische Dame stand bereits davor. Sie fragte mich, ob ich eine Unterkunft gebucht hatte, und als ich bejahte, war es für sie klar, dass ich der war, auf den sie wartete.


    Sie begrüßte mich, stellte sich als Tim (das „i“ spricht man lang aus) vor, und ich gab ihr die Hand. Ich solle erst einmal in Ruhe ankommen. Sie stieg auf ihren Motorroller, und ich solle ihr mit dem Auto folgen. Ich dachte im Stillen: Wo führt die mich denn um Gottes Willen hin? Es ging über einen huppeligen Feldweg in die hinteren Bereiche des Grundstücks. Natürlich war alles dunkel. Ich hatte einen schönen kleinen Holzbungalow inmitten der Natur, umgeben von Wald, vielen Palmen und zwei Teichen mit Seerosen, gebucht. Es gab lediglich 5 dieser Bungalows. Es war sicher sehr schön hier, doch würde ich das erst am nächsten Tag sehen. Tim zeigte mir mein neues Domizil, und nachdem einige Kleinigkeiten geklärt waren, bot sie mir an, mir noch etwas zu essen zu machen, obwohl es warme Küche eigentlich nur bis 19:00 Uhr gibt.


    In meiner Unterkunft


    Am Schreibtisch


    Nach 15 Minuten lief ich hinüber zu ihrem Wohnhaus, wo sich auch der Essensraum befand. Tim ist eine sehr nette Person, sehr liebevoll und bemüht. Der Essensraum ist mit allerlei Musikinstrumenten bestückt, mehrere Gitarren und sogar ein aufgebautes Schlagzeug. Hinter dem Essensraum befindet sich sogar eine Art Outdoor-Bar, an der Campinggäste abends etwas trinken können. Tims Englisch ist schwierig und auch nicht sehr reich an Vokabular, aber man kann sich mit ihr letztendlich verständigen, egal, was man will. Sie brachte mir ein Chang-Bier, ein sehr scharfes, grünes Curry mit Hühnchenfleisch, Gewürzen und Gemüse und ein Reisgericht mit Hühnchen und Salat. Ich hatte gesagt: „Spicy, but not too strong, please!“ Es schmeckte gut. Da man das Curry abwechselnd mit Reisgericht und Bier zu sich nehmen konnte, war die Schärfe einigermaßen zu ertragen. Bei Tim kaufte ich noch ein paar Chang-Bier.


    Im Essensraum


    Chang-Bier


    Grünes Curry


    Reisgericht mit Hühnchen und Salat


    Die liebe Tim


    Das thailändische Geld


    Ich gewöhnte mich in meinem Bungalow ein, räumte Koffer und Rucksack aus, legte die Sachen, die am nächsten Tag benötigt wurden, bereit und schlief letzten Endes recht gut. Zur Sicherheit hatte ich jedoch eine Schlaftablette genommen.

    Teil 01

    01 – Eine Anreise nicht ganz nach Plan

    Freitag, der 01.12.2023


    Eine Geschichte, wie sie das Leben manchmal schreibt...Eine Stunde, bevor ich gestern Abend zum Bahnhof wollte, bekomme ich eine E-Mail der Lufthansa. Your flight is cancelled. Ganz toll, und das, obwohl ich bereits eingecheckt war. Es betraf den Flug heute Morgen von Frankfurt nach Zürich, der mit der Lufthansa durchgeführt werden sollte. Der Weiterflug am Nachmittag nach Phuket mit Edelweiss Air stand zwar noch, wäre aber nicht mehr erreichbar. Zur Not hätte ich auch mit dem Zug nach Zürich fahren können. Das hätte 100 € gekostet. Diesen Vorschlag wollte ich der Lufthansa machen und rief die Hotline an.


    Ich hatte einen ausländischen Mitarbeiter dran, dessen Deutsch eine Katastrophe war. Mit Mühe und Not verstand ich ihn. Er behauptete, der Flug sei nicht gecancelt. Das konnte ich nicht glauben, da ich ihm nicht traute und ich es auch auf der Lufthansa-Seite gelesen hatte. Aber wer kennt das nicht, solche Mitarbeiter in einer Hotline als Gesprächspartner zu haben? Das nennt man heute Service. Ich verlangte nach einem anderen Mitarbeiter. Alsdann war ich in der Warteschleife auf Position 48. Wow. Es dauerte und dauerte und dauerte. Die Online-Suche nach alternativen Flügen bei der Lufthansa verlief ergebnislos.


    Nach einer Stunde - mittlerweile hatte ich mich auf Position 16 vorgekämpft - bekam ich eine weitere E-Mail von der Lufthansa. Man habe mich nun umgebucht. Ich würde anstatt um 09:35 Uhr nach Zürich nun um 13:45 Uhr mit der Thai Airways nach Bangkok fliegen und von dort nach Phuket, so dass ich morgen früh eine Stunde nach der ursprünglichen geplanten Ankunft am Flughafen in Phuket eintreffen sollte. Okay, dann war ja alles klar. Ich druckte mir die Verbindung aus und entschied, dann nochmal daheim zu schlafen, bevor ich dann am frühen Morgen mit dem Zug nach Frankfurt fahren könne. Das würde ja nun reichen. Mittlerweile , nach anderthalb Stunden, war ich an Warteposition 2 angekommen, doch ich legte auf und ging ins Bett. War ja alles klar. Dachte ich.


    Mein Gepäck vor dem Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe


    Gleich geht's los


    Auf den Gleisen liegt schon etwas Schnee


    Im Zug nach Frankfurt


    Die Fahrt nach Frankfurt mit dem Zug verlief problemlos. Ich hatte bei Check24 angerufen, damit sie dem Mietwagenverleiher Bescheid gaben. Um 10:15 Uhr öffnete man den Schalter der Thai Airways. Ich kam an die Reihe. Sie hatten meinen Namen nicht und wussten von nichts. Ich müsse mit dem Lufthansa-Servicecenter sprechen. Oh, Mann!


    Ankunft am Frankfurter Bahnhof


    Weiterfahrt zum Flughafen


    Im Flughafen


    An den Schaltern


    Meine vermeintliche Fluggesellschaft


    Am Schalter der Thai Airways


    Die Schlange am Servicecenter war unendlich. Ein Mitarbeiter half mir, und ich konnte ihm mein Problem schildern, obwohl ich noch ganz hinten stand. Er unterhielt sich mit einer Kollegin und winkte mich nach vorn. Die Kollegin würde mir helfen. Nach einer Weile kam sie dann wieder zu mir und berichtete mir, dass ein Lufthansa-Mitarbeiter bei der Umbuchung wohl einen Fehler gemacht hätte. Der Flug der Thai Airways war wohl bereits voll. Die Umbuchung hatte sie wohl gar nicht erreicht. Sie hatte mich nun erneut umgebucht. Na, hoffentlich wenigstens diesmal. Die einzige Möglichkeit, auf die ich heute noch fliegen könne, wäre um 21:00 Uhr mit Etihad nach Abu Dhabi und dann am Morgen um 9:00 Uhr weiter nach Phuket. Um 18:10 Uhr Ortszeit wäre ich dann da. Damit war der 1. Tag auf Phuket natürlich gelaufen, aber man kann es nicht ändern.


    Ich könne noch einmal beim Schalter der Thai Airways fragen, ob denn noch ein Platz frei war, was ich auch versuchte, doch die Maschine war voll. Ich rief ein zweites Mal bei Check24 an, und sie konnten erreichen, dass der Mietwagen für mich aufgehoben wird. Jetzt hatte ich natürlich Zeit, aß im Restaurant im Terminal 2 Fränkische Käsespätzle und trank ein großes Bier. Und ich hatte Zeit, um auch schon einmal mit diesem Tagebuch zu beginnen. Nun, man muss aus allem das Beste machen. Eine andere Wahl gibt es nicht, denn trotz allem liegt ja ein wunderbarer Urlaub vor mir, dessen Zauber ungebrochen ist.


    Fränkische Käsespätzle mit Bier


    Im Terminal wollte man einen Bereich absperren, da zwei unbekannte Gepäckstücke gefunden wurden. Mir kam bereits der Gedanke, dass ein solcher Fund den weiteren Ablauf am Flughafen stören könnte, doch zum Glück kam der Besitzer des Gepäcks dann doch noch. Irgendwann reicht's ja auch mit der Pechsträhne. Meine Freunde waren bereits über den Ablauf des Tages unterrichtet.


    Ursprünglich wollte ich diese Reise bereits 2021 machen, doch Corona mit unzähligen Auflagen für Reisewillige kam dazwischen. Ich freute mich auf wunderbare Landschaft und Natur, tropische Strände, Dschungel, Affen, Elefanten, die thailändische Kultur, das Essen und vieles, vieles mehr, über den Linksverkehr nicht so sehr, doch konnte ich im Sommer auf Malta bereits ein wenig üben. Und so saß ich auf einer Bank vor dem Check-in-Schalter, trank eine Dose Jack Daniels / Cola und las in meinem Roman. Draußen wurde es mehr und mehr dunkel.


    Mein neuer Flug steht mit drauf


    Tja, der alte Mann braucht mittlerweile zum Lesen eine Lesebrille


    Am Etihad-Schalter


    Vorm Boarding kam ich mit einer Deutschen ins Gespräch, die eine Beinschiene trug und mit einem Brasilianer, der in Abu Dhabi eine Schule für Jiu-Jitsu betreibt. Der Flug hob pünktlich ab, und diesmal ging alles glatt. Die Beinfreiheit in der Boeing 787 war recht gut. Alkoholische Getränke sind bei der Etihad inbegriffen. Es gibt Bier, Whiskey-Cola und Wein. Ganz gut fand ich auch, dass die Filmauswahl umsonst war, und so trank ich ein Bier und einen Whiskey-Cola und vertrieb mir die Zeit mit einem deutschsprachigen Film, von denen nicht wenige im Angebot sind.


    Ein zusätzliches Fläschlein Wein kann gegen die Flugangst nicht schaden


    Auf dem Weg in den Flieger


    Kurz vorm Start


    Neben mir saß ein Inder, der über Abu Dhabi in sein Heimatland fliegen wollte. Er sprach recht gut Deutsch, denn er arbeitete bereits seit 15 Jahren in Deutschland, besuchte seine Angehörigen jedoch regelmäßig. Er war sehr nett, und wir unterhielten uns ausgiebig. Das Essen an Bord der Ethihad-Maschine war relativ gut.

    Hallo Jürgen,


    ich plane gern mal etwas mehr Zeit ein bis zum Rückflug. Es kann ja immer mal was passieren. Vielleicht hat man einen Verkehrsunfall, und die Fahrt zum Flughafen verzögert sich. Vielleicht läuft bei der Rückgabe des Mietwagens etwas nicht so rund, wie man es sich wünscht. Deswegen halte ich etwas über 4 Stunden von der Abfahrt vom Hotel bis zum Abflug nicht für zuviel. Ohne die Fahrt und die Rückgabe des Mietwagens wäre ich wahrscheinlich auch erst 2 Stunden vor Abflug beim Flughafen. Letztendlich muss es jeder so machen, wie er es für richtig hält. Es scheint für Dich ein Greuel zu sein, ausnahmsweise mal sehr früh aufzustehen. Doch da es - wie gesagt - ja nur ausnahmsweise ist, habe ich damit kein Problem. Wenn es die Möglichkeit zum Online-Einchecken gibt, nutze ich das selbstverständlich auch, doch das Gepäck will dennoch aufgegeben werden, denn ich reise nicht nur mit Handgepäck.


    Für mich ist ein Mietfahrzeug unabdingbar, da ja nicht alle Orte, die ich aufsuchen möchte, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. Ob gegebenenfalls ein Roller ausreicht, muss man sich überlegen, doch dann ist man eben länger unterwegs. Einmal bin ich zum Beispiel ganz vom Norden bis ganz in den Süden gefahren, was 1 Stunde dauerte. Mit einem Roller hätte mir das zu lange gedauert.


    Ich wünsche Dir witerhin viel Spaß in Kroatien.


    Daniel, auch Dir möchte ich für Deine lobenden Worte danken. Ich bin froh, dass es Dir gefallen hat.


    Abschließend erfüllt es mich ebenfalls mit Freude, wenn ich dem Einen oder Anderen dieses Land etwas näher bringen konnte, oder sogar etwas Interesse wecken konnte. Vielen Dank!

    10 – Addiju, Malta! – 27.06.2023


    Ich glaube, es war 3:30 Uhr, als ich heute Morgen aufstand. Angezogen, Zähne geputzt, die restlichen Sachen in Koffer und Rucksack gepackt. Einige Dinge passten nicht mehr hinein – oder besser gesagt – mit ihnen war das Gepäck zu schwer. Ich schenkte dem Hotel also ein Verlängerungskabel und meine Steckdosenadapter für die Steckdosen auf Malta. Auf ging’s. Ich checkte aus. Das Hotel war ab jetzt nicht mehr mein Zuhause. Um 4:30 Uhr fuhr ich los. Stockfinster. Ich tankte noch einmal und schob meine Bankkarte in den Automaten der noch unbemannten Tankstelle. Tank voll. So sollte es ein.


    Dann kam ich mit Google Maps nicht zurecht. Die App schickte mich immer wieder in eine falsche Straße. Das lag wohl daran, dass hier eine Baustelle war und sich die Straßenführung geändert hatte. Gut, dass ich viel Zeit hatte. Um 5:30 Uhr wollte ich ja erst den Mietwagen am Flughafen wieder abgeben. Ich fuhr einfach in eine andere Richtung und ließ mir von dort noch einmal die Route anzeigen. Das funktionierte zum Glück.


    Pünktlich um 5:30 Uhr war ich am Flughafen, wollte zum hinteren Flughafengebäude, wo ich den Citroen erhalten hatte und fuhr falsch herum in eine Einbahnstraße ein. Einige Leute winkten hektisch. Wenn man zum hinteren Gebäude möchte, dann kann man nicht direkt am Terminal vorbeifahren, sondern muss einen weiten Bogen außen herum. Das muss man erst mal wissen. Endlich am richtigen Gebäude angekommen, fuhr ich einfach hinauf, obwohl ich mir nicht mehr sicher war, wo ich den Wagen abgeben musste. Wenn ich sie sehen würde, würde ich die richtigen Parkplätze der Auto Union wiedererkennen und von dort auch den Weg zur Schlüsselbox wiederfinden, in welche ich den Schlüssel werfen sollte. Ich musste also eigentlich nur die richtige Etage finden. Das lief nun einfacher als gedacht. Ich hatte es recht schnell wiedergefunden.


    Da steht's richtig!


    Am Flughafen hatte ich dann noch etwas Zeit für ein kleines Frühstück aus Kaffee und Sandwich. Die Check-in-Schalter öffneten bald. Das Boarding sollte um 8:20 beginnen; der Flug KM 306 war für 8:50 Uhr geplant. Ich hatte zwar noch fast 2 Stunden Zeit bis zum Boarding, doch begab mich schon durch die Sicherheitsschleusen und in die Nähe meines Gates. Die Einkaufs- und Essensmöglichkeiten hier waren noch vielfältiger als in der eigentlichen Abflughalle bei den Schaltern. Es gab ein Hard Rock Café, wo ich ein kleines Bier trank. Die restliche Zeit verbrachte ich mit Lesen.


    Da steht also mein Gepäck rum!


    Das Treiben im Terminal


    Kleines Frühstück


    Anstehen am Schalter


    Am Hard Rock Café


    Departures


    Am Gate


    Malta Air


    Rein geht's


    Am Sitzplatz


    Gleich geht's los!


    Der Flug startete pünktlich und verlief reibungslos. Leider hatte ich nun keine so nette Unterhaltung wie auf dem Hinflug. Aber das funktioniert eben nicht immer. Gegen 11:20 Uhr landeten wir in München. Da ich hier noch Einiges an Zeit zur Verfügung hatte, bis der nächste ICE in Richtung Kassel fahren würde, nahm ich ein kleines Mittagessen in Form eines Leberkäsebrötchens und einer Bockwurst zu mir. Schlussendlich war ich gegen 18:00 Uhr zuhause. In Deutschland war es kühl, nass und grau, wie so oft. Auf Malta dagegen hatte ich es so schön gehabt.


    Gegen die Flugangst


    Addiju, Malta!


    Über den Wolken


    Anflug auf München


    Flughafen München


    Am Ende muss ich sagen, dass die Reise grandios war. In diesen 9 Tagen habe ich Malta schon ganz gut kennengelernt. Es war herrliches Wetter. Dass Malta landschaftlich und architektonisch derart arabisch angehaucht ist, hätte ich vor der Reise nicht gedacht. Das hat mir gefallen. Ich durfte in die maltesische Geschichte eintauchen und etliche Tempel oder Begräbnisstätten besuchen, über die sogenannten Karrenspuren rätseln, habe die schönsten Orte kennengelernt und an wunderbaren Stränden gebadet, habe wunderbare Natur erlebt, bin gewandert und besuchte mit den Fähren die Nachbarinseln Gozo und Comino, habe maltesisches Essen gegessen, den Linksverkehr auf Malta recht gut gemeistert, habe Bootsfahrten unternommen und besuchte interessante Höhlen. Was will man mehr? Ich werde noch lange an meine Erlebnisse auf Malta denken.


    Was wohl aus Lea (meine Begleitung auf dem Hinflug) geworden ist? Ob ihr die Arbeit in Hamrun gefällt? Leider habe ich keine Kontaktadresse, sonst würde ich sie fragen. Auf jeden Fall wird sie ihren Weg gehen und sicher eine erfolgreiche Ingenieurin werden.

    Hallo, lieber Jürgen! Es erfüllt mich mit Freude, Dich doch ein wenig davon überzeugen zu können, dass auch Baden auf Malta schön sein kann.


    Game Of Thrones war nun wirklich eine der beliebtesten Serien überhaupt, obwohl es "nur" Fantasy ist. Deswegen gibt es auf der ganzen Welt eine unglaublich große Zahl an Fans. Soviel ich weiß, läuft es derzeit nur noch auf Sky. Doch immer mal wieder kommen auch verschiedene Staffeln auf Free-TV-Sendern.


    Es folgt noch ein letzter Teil dieses Reisetagebuchs bzw. -berichts mit einem kleinen Fazit...

    Teil b (Nachmittag)


    Der Besuch in Rabat hatte sich natürlich gelohnt. Es war fast Mittag. Nun lief ich hinüber nach Mdina. Ich hatte ja zwischen den Orten geparkt. Mdina hat heutzutage nur noch ca. 250 Einwohner, war jedoch bis in das 16. Jahrhundert Maltas Hauptstadt. Und das sieht man auch. Sie ist komplett von einer Festung umgeben. Das sieht fantastisch aus. Ursprünglich ging die Festungsmauer auch um das benachbarte Rabat herum, doch die Araber verkleinerten im 9. Jahrhundert den befestigten Bereich, um das Stadtgebiet besser verteidigen zu können. Was man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann: von 1883 bis 1931 gab es eine Bahnstrecke von Valletta nach Mdina. Dies war die einzige jemals auf Malta existierende Bahnstrecke. Sie wurde schließlich als unrentabel aufgegeben. Von 1905 bis 1929 verkehrten auf Malta Straßenbahnen, doch nach dem Aufkommen des Automobils lohnte sich auch dies nicht mehr.


    Auf dem Weg zum Stadttor von Mdina


    Ich kam zum Stadttor aus dem Jahre 1724. Da muss man erst mal staunen, wenn man davor steht. Aus diesem Grund verkörperte es in Game Of Thrones das Stadttor der Hauptstadt Königsmund. Als ich es durchschritten hatte, stand ich in einer mittelalterlichen Stadt. Die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein. Schmale Gassen winden sich um die aus dem sandfarbenen Kalkstein errichteten Paläste und Kirchen. Gleich hinter dem Tor befinden sich die Dungeons, die ich selbstverständlich besuchen wollte. Sie zeigen die dunkle Seite der Vergangenheit, die Inquisition und die Gräueltaten der Herrscher. Oftmals sieht man bestimmte Folterszenen. Die Figuren wurden mit Sound- und Bewegungseffekten in Szene gesetzt. Der Gruselfaktor steht hier im Vordergrund. Mir hat es gefallen. Besuchern mit kleinen Kindern würde ich abraten.


    Stadttor


    Im Innern


    Pest


    Folterszene


    Der Gruselfaktor kommt nicht zu kurz


    Ja, auch so wurde gefoltert


    Dahinter liegt der Vilhena Palace. Er beherbergt ein Naturhistorisches Museum, welches jedoch geschlossen hatte. Auch hier musste ich wieder überall einzeln zahlen, da ich das Comboticket ja leider nirgendwo erhalten habe. Die alten Gebäude und die Atmosphäre in der Stadt sind der Wahnsinn. Man muss hier gewesen sein, um es nachvollziehen zu können. Durch die engen Gassen fahren alte Pferdekutschen, auf denen man eine Rundfahrt unternehmen kann. Ich kam zur großen Kathedrale St. Paul, deren riesige Fassade zwei Türme besitzt. Geht man den Kirchplatz bis zu seinem Ende hinauf, sieht die imposante Fassade am besten. An der Kapelle Sankt Roque und am Karmeliterkloster vorbei, gelangte ich zum Bastion Square, von dem man eine schöne Aussicht auf die umliegende Landschaft hat.


    Kanone vor dem Vilhena Palace


    Vilhena Palace


    Andenkenladen


    Eine Kutsche kommt um die Kurve...


    ...und fährt vorbei


    In den Gassen Mdinas


    Kutsche vor der Kathedrale St. Paul


    Die Kathedrale


    Hindurch


    Am Karmeliterkloster


    In der Klosterkirche


    Vor dem Palazzo Constanzo


    Danach kam ich zum Restaurant Coogi’s. Es ist Restaurant, Teegarten und Bar in einem. Ich muss sagen, man sitzt hier in einem solch herrlichen Ambiente, teilweise in nach oben geöffneten Höfen, teilweise in sehr geschmackvoll eingerichteten Räumen, sowas sieht man nicht allzu oft. Alles ist sehr rustikal und doch edel mit vielen Pflanzen. Es gibt auch eine Panorama-Terrasse. Die Preise hier sind dementsprechend gehoben. Schließlich kam ich im hinteren Teil der Stadt an das Garrequin Gate und an das Greek Gate, zwei weitere Stadttore. Das Letztere ist ebenfalls sehr schön anzusehen. Außerhalb befindet sich ein einfacher Straßen-Imbiss. Hier trank ich ein kleines Bier zur Erfrischung. Über den sehenswerten Pjazza Mesquita (ein markantes Gebäude diente in Game Of Thrones als „Kleinfingers Bordell“) schritt ich schlussendlich durch die Inguanez Street, in der sich die Stadtverwaltung und weitere historische Gebäude befinden, wieder zurück zum eigentlichen Stadttor. Ich war begeistert. Für mich die schönste Stadt Maltas. Ein wahres Highlight am letzten Tag.


    Blick in das Restaurant Coogi's


    Greek Gate


    Gebäude unweit des Pjazza Mesquita


    Nahe der Stadtverwaltung


    Am Pjazza Mesquita


    Sehenswertes am Stadttor


    Gegen 14:00 Uhr entschied ich mich, rüber nach Mosta zu fahren. Ich fuhr also 7 Kilometer nach Norden und parkte kurzerhand in der Innenstadt. Mosta hat 20.000 Einwohner und gehört zu den ältesten Siedlungen auf Malta. Im Mittelalter suchte ein großer Teil der Bevölkerung hier Schutz vor angreifenden Piraten, denn auch Mosta hat Katakomben. Ich musste nicht weit laufen und kam zur wichtigsten Sehenswürdigkeit, dem Dom von Mosta mit dem Namen Rotunda Santa Marija Assunta. Er hat die viertgrößte Kirchenkuppel der Welt nach dem Petersdom und dem Pantheon (beide in Rom) und dem Dom zu Florenz. Über eine Treppe ist die Kuppel erreichbar. Bei einem Luftangriff im Zweiten Weltkrieg wurde das stadtbildprägende Bauwerk am 9. April 1942 von einer deutschen Fliegerbombe direkt getroffen. Doch diese explodierte nicht, sondern durchschlug lediglich die Kuppel und blieb auf dem Fußboden liegen. Da sich zu dieser Zeit etwa 300 Menschen in der Kirche aufhielten und niemand wirklich verletzt wurde, wird das Ereignis als Wunder angesehen. Das Original der heute entschärften Bombe befindet sich im Kriegsmuseum in Valletta.


    Statue in Mosta


    Dom von Mosta


    Entscheidet man sich lediglich für die Kuppel und nicht für das Kircheninnere, zahlt man lediglich 3 € Eintritt. Der Dom ist natürlich mal wieder ein monströses Gebilde, wenn man davor steht. Auch von der Ferne dominiert er die Innenstadt mit ihren ansonsten eher überschaubaren Bauten. Die Fassade besteht aus mächtigen Säulen mit zwei hohen Türmen an den Seiten. Ich bezahlte und stieg eine steinerne Wendeltreppe hinauf. Dann war ich oben, um mich herum ein Meer aus weißen Flachdächern. Zwischen den Spitzen der beiden Glockentürme ging es auf weiteren Treppenstufen in den runden Kirchenbau hinein. Dann sieht man die riesige Kuppel über sich und blickt tief in den Kirchensaal hinunter. Dieser Anblick ist mächtig. Ich bin lieber nicht ganz so weit bis zum Geländer, denn es geht weit, weit hinunter zu den Stühlen der Kirchenbesucher. Durch einige alte, einladende Gassen lief ich zurück zu meinem Leih-Vehikel.


    Aufstieg zur Kuppel


    Blick in den Kirchensaal


    Unter der Kuppel


    Blick auf den Dom aus einiger Entfernung


    Das Fort und die Katakomben gedachte ich nicht zu besuchen. Schließlich habe ich heute schon genug Katakomben gesehen. Viel lieber wollte ich zu einer bestimmten Schlucht, um dort einen schönen Spaziergang zu machen. Die Schlucht ist relativ grün und führt zu einer ehemaligen, kleinen Felsenkapelle eines Eremiten. Dies sollte meine letzte Unternehmung im Urlaub sein. Es handelt sich um die Wied il-Ghasel im Norden von Mosta. Über die Schlucht führt die Mosta Bridge. Hinter der Brücke befindet sich ein großer Kreisverkehr. Also fuhr ich hinüber, hinter der Brücke links ab, um dann zu parken und von einer Straße nahe an der Schlucht den Einstieg in dieselbe zu finden. Doch ich fand ihn nicht. Die Ränder der Schlucht bestehen aus grobkantigen Steinen und dornigem Gebüsch. Da kommt man nicht so einfach mal hindurch. Doch irgendwo musste es doch einen einfacheren Weg geben, über den man hinab in die Schlucht kommt. Ich suchte und suchte. Hhm, nichts zu machen. Ich fragte bei einer der Firmen in den Straßen, die eher wie ein Industriegebiet wirkten. Die meisten der ansässigen Unternehmen wirkten wie eine Art KFZ-Werkstatt. Vor einer solchen fragte ich also einen Einheimischen, doch stellte sich dies als ein schwieriges Unterfangen dar, denn der Herr sprach kein Englisch. Mit Händen und Füßen und einigen, recht einfach gehaltenen englischen Wörtern versuchte ich also zu erklären, was ich beabsichtigte, und schließlich hatte er verstanden. Er kam ein paar Meter mit mir und zeigte irgendwas mit seinen Händen. Ah ja, da vorn sollte es also irgendwo hinab gehen. „Thank you very much and have a nice day!“


    Blick in die Wied il-Ghasel mit der Mosta Bridge


    Ich versuchte mein Glück, sprang von einer Mauer zwischen die dornigen Gebüsche und suchte auf den spitzen Steinen nach einer Möglichkeit, nach unten zu gelangen. Hätte ich doch nur meine Wanderschuhe dabei! Nein, das hatte keinen Sinn. Darauf konnte ich mich nicht einlassen, wenn ich mit heiler Haut wieder heraus kommen wollte. Also gab ich auf.


    Gut, dann fuhr ich eben sofort zum Strand. Gegen 16:00 Uhr erreichte ich die Golden Bay (Ir-Ramla tal-Mixquqa) an der Westküste Maltas, jenen Strand, an dem ich bereits am zweiten Tag baden wollte, jedoch schlussendlich am Strand Ghain Tuffieha gelandet war. Schon von oberhalb des Strandes sah ich, wo ich hier angekomen war. Der Sandstrand war phänomenal. Der gelbe Sand schimmerte unter einer Vielzahl an Sonnenschirmen und Liegen in der Sonne. Der Strand liegt in einer herrlichen Bucht. Nicht umsonst befinden sich hier große Hotels mit unzählbaren Balkonen, von denen man sicher eine herrliche Aussicht hat. Die Sonne knallte, und der Sand war heiß. Doch war es nicht schwer, neben den vielen Schirmen ein schönes Plätzchen für meine Decke zu finden. Das war ein würdiger Abschluss des Urlaubs, auf jeden Fall einer der schönsten Strände Maltas, keine Frage. Die hier anbrandenden Wellen waren nicht sonderlich hoch, so dass man wunderbar schwimmen konnte. Die restliche Zeit lag ich im Sand und brutzelte in der Sonne. Es hieß, dieses letzte Baden noch einmal richtig zu genießen, und das tat ich. Langsam machte sich der Abschiedskummer bemerkbar.


    Ankunft in der Golden Bay


    Blick über den Strand


    Hier war ich richtig


    Umkleidekabine


    Blick zu den Hotels


    Badefreuden


    Am Ende trank ich einen schönen Cocktail in der Strandbar und fuhr etwas früher zurück zum Hotel als sonst, denn ich hatte ja noch die Sachen zu packen. Ein letztes Mal die Straßen nach St. Paul’s Bay hereinfahren, in den Stadtteil Qawra, ein letztes Mal die üblichen Straßen zum Hotel nehmen, die ich nur allzu gut kannte. Ein letztes Mal einen Parkplatz vor dem Hotel suchen. Und heute hatte ich das Glück, direkt vorm Hotel auch einen zu finden. Das käme mir zugute, denn dann musste ich mein Hab und Gut am nächsten Morgen nicht weit tragen. Heute heißt es, früh zu Bett zu gehen, denn ich muss morgen früh aufstehen.


    Ein letzter Cocktail


    Blick von oben

    09 – Der Besuch der alten Hauptstadt – 26.06.2023


    Teil a (Vormittag)


    Der letzte Tag ist nun also schon vorüber. Morgen früh geht es um 08:50 Uhr mit dem Flieger zurück. Also hieß es, den letzten Tag nochmal richtig zu genießen. Das letzte Mal frühstücken, das letzte Mal am Abend zurück zum Hotel fahren. Plötzlich ist vieles, was man macht, zum letzten Mal. So ist das nun mal. Da ich sowieso nach Rabat wollte, lag der Malta Wildlife Park fast auf dem Weg. Und in der Nähe gibt es Höhlenbehausungen und „Karrenspuren“. Also nichts wie hin.


    Niemand außer mir war dort in der Nähe. Die in den Fels gehauenen Behausungen waren Teil eines kleinen Dorfes. Als ich hinunter lief, bellten die ersten Hunde. Und da waren durchaus welche dabei, die sich aggressiv anhörten. Es gackerten die Hühner, und von unterhalb der Straße schauten schon drei Einheimische der Straße hinauf. Die waren hier wohl keine Fremden gewohnt. Da ich schon einige in den Fels integrierte Häuser gesehen hatte, drehte ich wieder um. Nun lief ich in die andere Richtung und entdeckte schon bald sehr auffällige „Karrenspuren“ im Gestein. Es gab einige hier, und zwar sehr deutlich. Oftmals scheinen sie sich komischerweise in der Nähe des Meeres zu befinden. Und auch hier war das Meer nicht weit. Das Gelände fällt neben den Spuren ab und senkt sich langsam zur Küste in etwa einem Kilometer Entfernung.


    Wohnungen im Fels


    Beim Verlassen des Dorfs


    Karrenspuren an der Küste


    Breite Spuren


    Die Spuren sind teilweise tief im Gestein


    Der heutige Elvis-Imitator scheint den Gästen unten im „The Elvis Tribute Lounge“ ganz schön einzuheizen. Auf jeden Fall jubeln sie und klatschen sie dauernd lautstark. Nein, ich gehe da jetzt nicht noch runter, obwohl ich noch nie einen Elvis-Imitator live gesehen habe. Ich kann es mir vorstellen, das reicht.


    Als ich wieder im Auto saß, checkte ich zuerst einmal online bei Air Malta ein. Bei dieser Airline geht das komischerweise immer erst ab 24 Stunden vorm Abflug. Wir hatten gerade 08:50 Uhr, und ich war anscheinend der Erste. Auf jeden Fall konnte ich mir den Sitzplatz frei aussuchen. Und warum mit Altbewährtem brechen? Also nahm ich wieder den Fensterplatz 7A – wie auf dem Hinflug.


    Nun kam ich nach Rabat und bekam einen passenden Parkplatz genau zwischen Rabat und Mdina. Das Domus Romana, das einzige auf dem Gebiet der ehemaligen Stadt Melite verbliebene römische Stadthaus, hatte montags geschlossen. Na ja, was soll’s? Man kann nicht alles haben. Vor dem Gebäude fanden Ausgrabungen statt. Rabat besticht durch seine vielen alten Häuser, den hübschen Gassen und dem mittelalterlichen Ambiente. Man meint die altertümliche Atmosphäre fast mit den Fingern greifen zu können. Häuser mit Erkern in allen Farben machten einen verspielten Eindruck. Schnell kam ich zur Kirche des heiligen Joseph. Die Gassen waren reich verziert, je näher man der großen Kollegiatkirche St. Paul gekommen ist. Der Vorplatz ist groß und lädt mit einigen Bänken zum Verweilen ein. Normalerweise wollte ich zunächst in die kleine Kapelle St. Cataldus, da sie über Katakomben verfügt, die man kostenlos besichtigen kann, aber die zuständige Dame ließ auf sich warten. Ich fragte eine junge Frau, die Besitzerin eines Cafés nebenan. Ja, es stimmte, die Kirche solle normalerweise bereits geöffnet haben. Die Dame würde wahrscheinlich gleich kommen. Das dauerte mir zu lang.


    Statue von Anton Agius, eines maltesischen Bildhauers


    Pferdekutsche in Rabat


    Domus Romana


    Durch die Gassen in Rabat


    Bunte Erker


    Durch die Stadt


    Idyllische Atmosphäre


    In der Nähe der Kollegiatkirche St. Paul


    An der Kirche


    Die Kollegiatkirche St. Paul


    Kapelle St. Cataldus


    Also zurück zur St. Paul-Kirche. Dieser Kirche sind das Wignacourt-Museum, eine Grotte und unterirdische Katakomben angeschlossen. Ich trat ein. Der Eintritt kostet 6 €. Zunächst lief ich die Treppen hinab zur Grotte, die wie eine Art Gruft ist. Von hier aus geht es noch tiefer hinab, und man kommt zur Grotte, die man nicht betreten darf. Hier steht eine Skulptur des Apostels Paulus. Angeblich soll er drei Monate darin gelebt haben, nachdem er den Schiffbruch erlitten hatte und er auf Malta gestrandet war.


    Hier geht es hinein


    Hinab zur Grotte


    In der Gruft


    In der Grotte - hier soll der Apostel Paulus für 3 Monate gelebt haben


    Ich warf einen Blick in die Kirche und besuchte im Anschluss die Katakomben unter der Kirche. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine vorchristliche Begräbnisstätte. Für Menschen mit Platzangst ist das nichts. Es ist sehr eng. Zahllose Gänge ziehen sich durch das Gestein, und man sieht immer wieder Bestattungsnischen und Gräber. Etwas unheimlich. In einem Raum ist noch ein aufwändiger Fußboden erhalten. Er gleicht einem alten Mosaik. Beachtlich ist, dass sämtliche Gänge, Begräbnisstätten, Wände und sogar der Mosaikboden völlig ungeschützt sind. Man läuft auf dem originalen Boden und kann alles berühren. Einige der kleinen Räume wurden im zweiten Weltkrieg als Bunker genutzt. Eine Schulklasse war mit ihrem Lehrer ebenfalls in den Katakomben eingetroffen. Nun war das Geschrei natürlich groß. Als sie mich hier unten sahen, einen plötzlich auftauchenden Fremden, den sie nicht erwartet hatten, kreischten einige der Kinder. Schließlich war ich froh, als es endlich wieder still war und ich in Ruhe weiterschauen konnte. Hier unten sieht alles gleich aus. Und plötzlich fand ich nicht mehr hinaus. Ich war mir ganz sicher gewesen, dass ein bestimmter Gang wieder zurück führte. Aber nein. Dort war ich schon. Für einige Minuten irrte ich durch verschiedene Gänge und fand den Ausgang nicht mehr. Schließlich wurde ich fündig und begab mich wieder nach oben. Ich halte diese Katakomben unterhalb der St. Paul-Kirche für sehr sehenswert und eben auch stilecht, weil eben alles noch so aussieht, wie es war und kein Gang vor den Besuchern geschützt ist.


    Hinab in die Katakomben


    Lange Gänge


    Hier geht's lang


    In den Katakomben


    Bodenmosaik


    Die Schulklasse triftt ein


    Ein kleiner Raum...


    ...mit Steinsarkophagen


    Runde Vertiefung - was stand hier wohl?


    Überall befinden sich die kleinen Bestattungsräume - dich an dicht


    Blick in einen Sarkophag


    Man muss sich ducken, um durch die kleinen Eingänge zu kommen


    Ich besuchte auch das Museum. Hier ist eine Vielzahl von Gemälden und kirchlichen Artefakten ausgestellt. Ich wunderte mich über eine schwarze Limousine aus dem Jahr 1937, das Automobil zweier hier ansässiger Bischöfe. Nun besitzt Rabat ja noch weitere, viel berühmtere Katakomben. Diese waren der Hauptgrund meines Besuchs. Ich musste nur einige Straßen weiter. Die St. Agatha-Katakomben waren geschlossen. Schade. Die zugehörige Kirche soll über die schönsten und ältesten Fresken der Insel verfügen.


    Im Wignacourt-Museum


    Im Außenbereich des Museums


    Automobil der Bischöfe


    In der gleichen Straße befinden sich die St. Paul-Katakomben, die man nicht mit den Katakomben unter der St. Paul-Kirche verwechseln darf. Das ist was völlig Anderes. Ich bezahlte auch hier den Eintritt in Höhe von 6 €. Es soll ein Rabat Combo Ticket zum Preis von 13 € geben, mit dem man sich sämtliche Sehenswürdigkeiten in Rabat und auch Mdina anschauen kann, doch niemand konnte mir so etwas verkaufen. Nachdem man ein kleines Museum durchlaufen hat, kommt man zu den Katakomben. Diese sind völlig anders aufgebaut wie die Katakomben unter der St.Paul-Kirche, denn hier befinden sich überall durchnumerierte Eingänge, die aussehen wie einzelne kleine Mausoleen. Betritt man sie, wird man durch Treppen in jeweils separate, kleine Begräbnisstätten geführt. Im Innern sieht es ähnlich aus wie in den Katakomben unterhalb der St. Paul-Kirche, doch alle diese einzelnen Begräbnisstätten sind relativ klein und auch nicht miteinander verbunden. Immer musste ich wieder der Treppe hinauf und zum nächsten Eingang. Hinzu kommt, dass hier sämtliche Gänge geschützt sind. Man läuft auf Metallgittern, und diese künstlichen Wege haben teilweise Geländer. Manche der Gräber sind von Glasplatten abgedeckt. Mögen dies die bekannteren Katakomben in Rabat sein, waren für mich die Katakomben unter der St.Paul-Kirche wesentlich attraktiver und eben auch ursprünglicher.


    Überreste einer jungen Dame aus dem 1. Jahrhundert


    Die Eingänge zu den einzelnen St. Paul-Katakomben


    Wir gehen hinunter...


    ...und betrachten die einzelnen Begräbnisnischen


    Blick in einen Raum


    Manche der Decken wurden abgestützt, Gräber mit Glasplatten bedeckt


    Ein Gang zwischen Gräbern


    Einer der vielen Eingänge


    Die oftmals runden Steinbögen


    Fensterähnliche Öffnung


    Schaurige Atmosphäre


    Blick durch mehrere Räume


    Viele Eingänge

    08 – Rund um die Marfa Ridge – 25.06.2023


    Heute war mein Hauptwandertag. Im Norden Maltas – wo auch die Fähren nach Gozo und Comino abfahren – befindet sich die Marfa-Halbinsel oder auch Marfa Ridge genannt. Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, eine Küstenwanderung um sie herum zu machen, na ja, jedenfalls fast, denn den äußersten Westen habe ich ausgespart, sonst wären es 16 Kilometer gewesen, so hatte ich 12. Start und Ende meiner Wanderung war die Bucht Ramla tal-Bir in Marfa, ein Stadtteil von Mellieha. Ich parkte mein Auto am Labranda Riviera Hotel & Spa, genau neben dem Kiosk King Of Kings, schulterte meinen Rucksack und lief an der Küste entlang nach Osten.


    Start der Wanderung - Blick auf die Wied Musa Batterie


    Der Weg an der Küste entlang ist recht interessant. Zunächst kommt man am Hola Beach Club vorbei. Hier war zu dieser frühen Stunde noch nichts los. Die Küste und die Buchten sind immer wieder sehenswert. Am Ramla Bay Resort Hotel ging es vorbei, und ich kam in die Bucht Ramla tal-Qortin. Hier machte ich ein Päuschen im Schatten. Es waren zwar heute nur 27°, doch die versprochenen Wolken waren frecherweise trotz Ankündigung einfach ferngeblieben. Die Einheimischen duldeten mich auf den Treppen eines Hauseingangs und waren in Gesprächen mit den Nachbarn vertieft. Mein Wanderweg führte zwischen Campingplatz-ähnlichen Wohnbarracken hindurch. Vielleicht sind dies nur so eine Art „Ferienhäuser“ der Einheimischen, die hier an der Bucht baden möchten.


    Vorbei am Hola Beach Club


    Steg ins blaue Nass


    Vorbei an Tretbooten


    Die Ferienhäuser


    Blick über das schroffe Ufer nach Comino und Gozo


    Maltesische Katzen


    Ich kam in die Armier Bay. Hier beeindruckte mich der Mambo’s Beach Club samt dem sich daneben befindlichen Hotel am Palm Beach. Wenn man hier aus dem Essensraum rauskommt, steht man direkt am Wasser. Sieht herrlich aus. Der Beachclub ist schöner als die meisten Anderen, die ich bisher zu Gesicht bekam. Hier lässt es sich aushalten. Am Tortuga Beach ging es durch weitere dieser Wohnanlagen in die nächste Bucht, bevor ich einen kleinen Hügel zum White Tower erklomm. Eine Gruppe von Kindern kam mir entgegen, die vielleicht tauchen waren, wie es aussah. Danach kam wirklich ein Campingplatz. Dahinter bog ich rechts ab und lief auf der gerade verlaufenden Teerstraße in südöstlicher Richtung bis zum unteren Ende der Halbinsel. Hier war ich froh, ab und zu mal etwas Schatten unter Bäumen zu bekommen, damit ich mich in Ruhe hinsetzten und einen kräftigen Schluck Mineralwasser nehmen konnte.


    Am Hotel neben dem Mambo's Beach Club


    Hier lässt es sich sicher aushalten


    Tortuga Beach


    Der White Tower kommt in Sicht


    In der Armier Bay


    Blick zurück in die Bucht


    White Tower


    Blick in die Coral Lagoon


    Auf dem Weg nach Südosten


    Für die Kapelle der unbefleckten Empfängnis am Kap Dahlet ix-Xilep bog ich ein kurzes Stück wieder nach Nordosten ab. Hier endet die Halbinsel en einer Steilküste. Eine Steintafel gedenkt eines Jungen, der hier vor ca. 20 Jahren zu Tode stürzte. Die südliche Küste der Marfa Ridge sollte sich als noch spektakulärer erweisen. Nun ging es langsam aber sicher in die Mellieha Bay hinein. Schon von weitem sah ich immer wieder den Red Tower, der mein heimliches Ziel war. Eigentlich heißt er St. Agatha’s Tower und ist eine während der Zeit der Herrschaft des Johanniterordens von 1647 bis 1649 erbaute Festung, die der Abwehr der Korsaren dienen sollte, die immer wieder die nördlichen Buchten überfielen und Einheimische in die Sklaverei verschleppten.


    Kapelle der unbefleckten Empfängnis


    An dieser Steilküste...


    ...kam der arme Junge zu Tode


    Der Weg entlang der Mellieha Bay erwies sich als ganz wunderbar. Der Blick über die schroffen Felsen in die Bucht war genial. Das sich auf der anderen Seite befindliche Mellieha sah von hier fantastisch aus. Ich wanderte so nah wie möglich an der Küste. Der Pfad verlief neben teilweise spektakulären Felsformationen. Kleine Schluchten zwischen dem spitzen Fels wechselten sich ab mit wunderschönen Buchten, in denen einige Boote lagen. In Worte lässt sich das nur schwer fassen. Und immer wieder ganz hinten der Red Tower, der einfach nicht näher kommen wollte. Einige Besucher der Halbinsel campten wild zwischen den Bäumen unweit der Küste. In einem kleinen Waldstück befand sich ein altes Gebäude. Es sah aus, als wurde es nie fertig gestellt. Rote Lettern warnten vor gefährlichen Bienen. Hier setzte ich mich auf einen Stein und nahm im Schatten einen Schluck aus der Pulle. Ich lief über eine lange Steinmauer und beobachtete weitere Camper, die darunter ihre Zelte aufschlugen.


    Blick nach Mellieha


    Traumhafter Wanderpfad


    Eine Straße ins Nichts


    An der wunderbaren Küste


    Hier wollte man wohl ungebetene Besucher vertreiben


    Camper mit Jeeps...


    ...bauen ihre Zelte auf


    Kleine Traumbucht


    Da hinten ist der Red Tower


    Zum Ende der Mellieha Bay befindet sich der wunderschöne Strand Ghadira, der heillos mit Menschen und Sonnenschirmen überfüllt war. Später wollte ich hier auch baden. Mein Pfad führte zunächst von der Bucht weg. Der Rote Turm kam näher. Endlich. Es ging den Hügel hinauf. Schließlich kam ich auf die Straße und überquerte an einem Kreisverkehr die Inselhauptstraße Route 1, die vom Fähranleger im Nordosten bis ganz hinunter in den Südosten führt. Von hier aus geht es auf einer geteerten Straße steil den Hügel hinauf, bis man endlich – ja endlich – vor dem Red Tower steht.


    Durch die Kakteen


    Blick zum Ghadira Beach


    Da isser endlich


    Red Tower


    Über eine steile Treppe gelangte ich ins Innere, wo ein Bediensteter 2 € Eintritt verlangte. Das konnte man ja ruhig zahlen. Im Innern befinden sich alte Flaggen, eine Karte aller im 17. Jahrhundert erbauten Wachtürme und Informationsmaterial auch in deutscher Sprache. Ich erklomm das Dach des Turms. Zu jeder Seite hin war eine Kanone ausgerichtet. Die Kugeln lagen daneben. Der Blick rundherum war toll. Ein Vater mit seinem sich ca. im Grundschulalter befindlichen Jungen hatte das Dach ebenfalls erklommen. Der Junge war ziemlich begeistert. Besonders der Blick auf den Strand Ghadira war umwerfend. Hinter dem Strand sah man das aus Brackwasserseen und Salzwiesen bestehende Ghadira Nature Reserve, ein Naturschutz- und Feuchtgebiet, was leider vorübergehend geschlossen hat. Neben Flamingos wurden bereits 140 Zugvogelarten auf dem 7 Hektar großen Gebiet gesichtet. Da aufgrund des trockenen Klimas dauerhafte Binnengewässer selten sind, wurde das Reservat zum einem wichtigen Lebensraum.


    Im Innern des Turms


    Blick nach Norden


    Ghadira Beach


    Ich verließ den Turm und wanderte das letzte Stückchen die geteerte Straße zu meinem Ausgangspunkt zurück. Die Wanderung hatte mich hungrig gemacht. Am Kiosk King Of Kings schaute ich mir die Speisekarte an. Er bot auch Kaninchen mit Pommes und Salat für 8,50 € an. Ich konnte nicht widerstehen. Zusammen mit einem kleinen Heineken-Bier wurde es zu meinem Mittagessen. Und ich muss sagen, es schmeckte vorzüglich.


    Kaninchen am Imbiss


    So, jetzt ging’s aber ab zum Strand. Doch halt. So schnell ging das gar nicht. Am Strand Ghadira war alles gnadenlos zugeparkt. Und auch bevor man zur Bucht hinab kam, waren alle Parkplätze restlos belegt. Jede sich bietende Möglichkeit wurde bereits von jemand Anderem genutzt. Ich fuhr am Strand vorbei bis an den Anfang von Mellieha. Auch daran hatten die Badegäste bereits gedacht. Alles voll. Ich fuhr wieder zurück und schaute noch einmal. Dann fuhr ich wieder zurück und noch einmal. So extrem habe ich das noch nicht erlebt. Dann kam mir eine Idee. Unterhalb des Ghadira Nature Reserve bog ein geteerter Feldweg ab. Er war sehr schmal und bot zunächst keine Möglichkeit, um am Rand stehenzubleiben. Nach einer Weile kamen noch ein paar Wohnhäuser. Die Parkplätze vor den Häusern waren abgesperrt. Der Asphalt wurde schlechter und der Weg schmaler, doch nach einigen Hundert Metern befand sich in einer Kurve eine ebene Fläche. Hier stellte ich das Auto ab. Ich musste nun zwar den Feldweg wieder zurück laufen, doch war 5 Minuten später am Strand. Perfekt.


    Ankunft am Strand


    Der Strand war der Wahnsinn. Natürlich war er brechend voll, doch das ließ sich nun mal nicht ändern. Nur sehr wenige Wolken zeigten sich hier und dort am Himmel. Zu wenig, um die Sonnenstrahlen zu stören. Zwischen den Liegen und Sonnenschirmen fand ich ein gemütliches Plätzchen für meine Decke, wo ich fortan dem Nichtstun frönte, gepaart mit gelegentlichen Springen ins kühle Nass. Beim Schwimmen schaute ich hin und wieder zu meiner Decke und meinem Rucksack hinüber. Schließlich wollte man kein blaues Wunder erleben. Das Baden war herrlich. Auf der einen Seite schaute man hinüber zur Marfa-Halbinsel. Auf der anderen Seite liegt das ansehnliche Mellieha. Hier ließ es sich aushalten. Da ich direkt neben einer Strandbar lag, nutzte ich die Gelegenheit und holte mir zwischendurch ein kühles Getränk. Nach insgesamt 3 Stunden brach ich auf. Der Nachmittag neigte sich dem Ende.


    Blick über die Sonnenschirme


    Zwischen den Liegen


    Blick zur Marfa-Halbinsel


    Blick vom Strand in Richtung Mellieha


    Im Westen vom Strand aus gesehen, liegt an der gegenüberliegenden Küste die Anchor Bay. Hier gibt es das Dörfchen Popeye Village. Das schmucke Dörflein mit den 19 windschiefen Häusern ist 1979 als Filmkulisse gebaut worden. Hier wurde ein Popeye-Film mit Robin Williams in der Hauptrolle gedreht. Heute ist es eher ein Freizeitpark für Familien mit Kindern. Es werden Shows und Filmrequisiten gezeigt, es gibt ein Kino, und so viel ich weiß, werden auch Bootstouren unternommen. Der Eintritt soll allerdings mit 25 € pro Person nicht günstig sein. Und so war es für mich völlig ausreichend, zum Hang auf der anderen Seite der Bucht zu fahren und das Dorf vom Anchor Bay Viewpoint anzuschauen. Ja, von hier hat man sogar den besten Blick auf das Dorf.


    Popeye Village


    Das pittoreske Dörflein...


    ...bietet ein hübsches Häuschen neben dem Anderen


    Nun wollte ich mir gern noch Naxxar anschauen. Die Stadt gehört mit zum Hauptballungsgebiet im nordöstlichen Zentrum der Insel. Neben der Pfarrkirche ist hier vor allem der Palazzo Parisio bekannt. Das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert wurde im Barockstil erbaut und besitzt einen aufwändigen Garten mit Steingrotte und exotischen Pflanzen, Springbrunnen und Orangerie. Kostet die Besichtigung des eigentlichen Palasts auch 15 €, so ist der Garten kostenlos zugänglich. Ich parkte zentral und startete einen kleinen Rundgang. Der Ort wirkte auf mich recht modern, hat viele Geschäfte und Restaurants. Die Kirche Maria Geburt war selbstverständlich wieder ein riesiger Klotz, der auch von innen sehr prunkvoll wirkte. Rund um die Kirche findet man dann auch einige alte Steingebäude, natürlich typisch maltesisch sandfarben. Und gegenüber der Kirche steht dann auch der Palazzo Parisio. Das Tor war geöffnet, also schritt ich hinein. Sofort kam eine junge Dame und hielt mich auf. Wir hatten Sonntag, und die Öffnungszeiten gingen bis 19:00 Uhr. Wir hatten gerade mal 18:25 Uhr. Aber die Dame holte noch eine Kollegin herbei, und sie beschlossen, nun zu schließen. Na, herzlichen Dank auch. Die Zeit hätte mir noch gereicht, um den Garten mit all seinen Besonderheiten anzuschauen. Aber was soll’s? Es sollte wohl nicht sein.


    Ankunft in Naxxar


    Kirche Maria Geburt in Naxxar


    In den Gassen von Naxxar


    Alte Steingebäude


    Statue an der Kirche


    Auf dem Rückweg


    So gab ich mich mit den in Naxxar gewonnen Eindrücken zufrieden und trat den Rückweg zum Hotel an. Der Tag war sehr schön, und ich habe vor allem viel schöne Natur gesehen. Einen Tag habe ich nun noch, welchen ich selbstverständlich voll auskosten werde.

    Hallo Jürgen,


    die Windmühle besteht nicht nur aus dem Turm, sondern auch der Bau darunter gehört dazu. Das gemahlene Getreide kam in der unteren Etage an. In späterer Zeit war es sicher möglich, die Flügelachse zu drehen, zunächst jedoch nicht. Wann die fortschrittlichere Technik eingebaut wurde, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis.


    Ich habe geschrieben: "Das Interessante ist, dass die Mühle zunächst keine Flügelnachführung besaß."


    Ende des 18. Jahrhunderts (gegen 1780) musste sie wieder neu aufgebaut werden. Vielleicht hatte ja der neue Bau dann bereits eine Vorrichtung zum Drehen der Flügel. Dann wäre für die ersten 55 Jahre das Drehen nicht möglich gewesen, da sie 1725 erbaut wurde. Das ist jedoch lediglich ein Versuch, der möglichen Vergangenheit etwas näher zu kommen.