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Die Sonneninsel im Dodekanes

  • Heiko705
  • 17. Dezember 2024 um 21:45
  • Heiko705
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    • 10. Januar 2025 um 20:17
    • #31

    Teil 12

    7 – Alte Gemäuer – Freitag, der 19.04.2024

    Vormittag und Mittag:

    Hier war er schon, unser letzter kompletter Tag auf der Insel. Wie schnell die Zeit doch vergeht. Doch hatten wir vieles zu Gesicht bekommen, und noch war der Urlaub nicht zu Ende. Heute war Marco wieder mit Fahren dran. Nach dem Frühstück brachten wir Bob und Julie zur Bushaltestelle an der Hauptstraße von Fanes und wünschten Ihnen viel Spaß in Rhodos – Stadt. Dann drehte Marco nach Südwesten ab. Immer an der Küste entlang. Aber nach 9 Kilometern erreichten wir bereits das erste Ziel.

    20240419_091437.jpg Zypressen an der Küstenstraße

    Hier liegt das antike Kamiros – einer der bedeutendsten Ausgrabungsorte der Insel. Einige Busse standen bereits auf dem Parkplatz, und wir gesellten uns mit unserem Mietwagen dazu. Kamiros war neben Ialysos und Lindos eine der drei Städte des antiken Rhodos. Die Ruinen der von dorischen Griechen gegründeten Stadt sind umfangreich. Nach mehrmaliger Zerstörung durch Erdbeben (226 v. Chr., 142 v. Chr. und 139 n. Chr.) wurde der Ort im 4. Jahrhundert schließlich endgültig aufgegeben. Auch heute noch sieht man die Ruinen eines dorischen Tempels, eines Hofes mit Brunnenanlage, Reste der Wohnhäuser mit Höfen und Säulen, eine Zisterne, Tonröhren für die Wasserversorgung, an der höchsten Stelle eine Säulenhalle mit ursprünglich doppelter Säulenreihe und Reste eines dorischen Ringhallentempels der Athene. Die Stadt war in drei Zonen unterteilt: im unteren Bereich befand sich der Marktplatz (die Agora), etwas weiter höher die Wohnstadt und ganz oben auf dem Hang befand sich die Akropolis. Es war das Töpferzentrum der Insel.

    Wir zahlten den Einritt von 6 € pro Person. Sofort fällt die Größe des Geländes ins Auge. In der Nähe des Marktplatzes hat man einige der antiken Säulen wieder aufgestellt. Der alte Ort zog sich in mehreren Terrassen den Hang hinauf. Ich war beeindruckt von der Aussicht aufs Meer, die man früher von hier hatte. Der Ort gleicht einem Amphitheater mit Blick auf die südliche Ägäis. Die Anlage war gut besucht. Über die breite Treppe gelangten wir schließlich in den oberen Bereich. Die einzelnen Teilbereiche sind beschriftet, und so standen wir plötzlich vor dem alten Badekomplex. Auf der Höhe der Akropolis fiel der Blick dann auf die dahinter liegenden Täler und Wälder. Ein hübsches Fleckchen. Alles in allem hatten wir uns eine Stunde Zeit genommen, um die Ausgrabungsstätte zu besuchen.

    20240419_092147.jpg Säulenreste


    20240419_092314.jpg Überreste eines dorischen Tempels am alten Marktplatz


    20240419_092721.jpg Blick nach oben


    20240419_092757.jpg Badehaus


    20240419_093329.jpg Seitliche Ansicht


    20240419_094025(0).jpg Hier bin ich


    20240419_093818.jpg Blick zum Meer


    20240419_094533.jpg Ins Hinterland


    20240419_095130.jpg Hier stand eine Säulenhalle


    20240419_095230.jpg Alte Zisterne


    20240419_095519.jpg Die Treppen hinab

    Wir fuhren für ungefähr eine halbe Stunde auf der schönen Küstenstraße entlang. Immer wieder tun sich tolle Ausblicke auf, um den Blick über das Meer in Richtung Symi und türkischen Halbinseln schweifen zu lassen. Wir erreichten das Kastell Kritinia. Man sieht die Festung bereits von der Straße imposant auf einem Hügel liegen. Sie wurde 1472 vom Johanniterorden etwa 130 Meter über dem Dorf Kritinia erbaut und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Ägäis und über vorgelagerte Inseln wie Alimia und Chalki, ermöglichte so die vollständige Überwachung des Meeres und damit auch der Aktivitäten von Piraten und anderen Feinden.

    20240419_104350.jpg Kastell Kritinia


    20240419_105112.jpg An der Festung vorbei

    Unter der Festung befindet sich der zugehörige Parkplatz. Unter dem Parkplatz gibt es die kleine Kritinia Bar, wo haufenweise Orangen ausgepresst wurden. Zunächst ging es jedoch hinauf zum alten Gemäuer. Im Jahr 1480 schickten die osmanischen Türken 100.000 Soldaten über Rhodos, um die Insel zu erobern, und eine große Anzahl von Truppen wurde auch nach Kritinia geschickt, um die Burg zu erobern. Doch der Angriff schlug fehl. Heute ist nur noch der Rohbau des Schlosses erhalten. Über dem Eingang befinden sich die Wappen zweier Großmeister des Mittelalters.

    20240419_105544.jpg Orangen an der Kritinia Bar


    20240419_105742.jpg Also packen wir's, Marco!


    20240419_110103.jpg Fast oben

    Die Anlage ist größer, als man von weitem erahnt. Ich staunte nicht schlecht. Als wir durch den Eingang ins Innere schritten, war auch Marco begeistert. Der Blick hinunter zum Meer öffnete sich, und es zeigt sich, dass die große Ruine auch hinter der Außenmauer sehr voluminös und sehenswert ist. Sie bietet unzählige Bereiche, in die man gelangen kann. Da wird dem Entdeckerherz nicht so schnell langweilig. Die Aussicht hinab zur Küste – es ging sehr tief hinab – und auf das Meer war einfach gigantisch.

    20240419_110250.jpg Eingangsportal


    20240419_110328.jpg Blick in der Burg hinab zur Küste


    20240419_110346.jpg Kraxelei mit Aussicht


    20240419_110521.jpg Neuer Freund


    20240419_110707.jpg Blick über das Inselchen Makri nach Alimia und Chalki ganz hinten im Hintergrund


    20240419_110808.jpg Näher rangeholt

    In einem Ausguck trafen wir auf Marie aus der Provence und ihren Begleiter. Wir hatten sie nicht nach ihrem Namen gefragt, also gaben Marco und ich ihr in späteren Unterhaltungen einen typisch französischen Namen. Aus der Provence kam sie jedoch wirklich. Gemeinsam mit ihrem Begleiter stand sie im Ausguck und schoss Fotos. Dann bat sie uns, ein Bild von Ihnen zu machen, und auch sie machte eines von Marco und mir. Wir kamen kurz mit den Franzosen ins Gespräch und lachten gemeinsam. Ihr nächstes Ziel war Monolithos (ich habe noch im Kopf, wie sie das aussprach, hehe), eine Burg auf einem spektakulären Felsen. Auch Marco und ich wollten dorthin, doch leider nicht sofort, sonst hätten wir die Beiden eventuell wiedergesehen. Wir näherten uns langsam dem Mittag und wollten dies zum Baden und Sonnen nutzen. Die Festung war jedoch absolut einen Besuch wert gewesen.

    20240419_110934.jpg Am Ausguck


    20240419_111114.jpg 2 Freaks in Griechenland


    20240419_110900.jpg Unsere "Marie"


    20240419_111238.jpg Im Gespräch


    20240419_111428.jpg Au revoir


    20240419_111704.jpg Weit hinab


    20240419_112001.jpg Zurück am Ausgang

    Doch ein Besuch in der Kritinia Bar war Pflicht, allein schon, um durch einen frisch gepressten Orangensaft eine kleine Abkühlung zu erfahren. Die Gemütlichkeit der Bar ist unbeschreiblich. Überall finden sich Accessoires und kleine Utensilien zur Dekoration, die der Wohlfühlatmosphäre ihren Beitrag leisten. Zwischen Hüten, Zierkürbissen, Vasen, Glocken, Körben, Fassdauben und alten Flaschen, neben Blumen und alten Fenstern nahmen wir auf zwei Holzstühlen Platz und gönnten uns eine kleine Pause. Die Bar ist teilweise mit Holzstangen bedeckt, die zum Überwuchern mit Grünpflanzen dienen. Um eine Pause in idyllischem Ambiente zu erleben, ist die Kritinia Bar ideal.

    20240419_113327.jpg One orange juice, please!


    20240419_113412.jpg In der Bar


    20240419_113506.jpg Sehr idyllisch


    20240419_113623.jpg Pause


    20240419_114444.jpg Allerlei


    20240419_114942.jpg Ruhe

    Wir hatten uns zum Baden den Strand Kopria ausgesucht. Gefiel uns nicht wirklich. Der Strand war relativ klein. Man konnte sich nicht besonders schön hinlegen. Seegras lag dort. Ein Angler versuchte sein Glück. Ziemlich ungemütlich zum Baden. Wir fuhren wieder. So kamen wir zum Kamiros Beach. Hier gefiel es uns wesentlich besser. Der Strand wird vor allem von der Taverne Porto Antico dominiert, ein idyllisches Restaurant direkt am Meer. Man sitzt hier sehr schön, und ich würde mir diese Taverne auch für ein schönes Essen am Wasser aussuchen, doch deswegen waren wir nicht gekommen. Hier steht eine Vielzahl von Liegen und Sonnenschirmen. Das Ganze sieht sehr einladend aus. Die Liegen und Schirme gehören selbstverständlich zur Taverne, doch muss man sie ja nicht zwingend benutzen.

    20240419_120400.jpg Kopria Beach


    20240419_121942(0).jpg Kamiros Beach mit Taverne

    Wir parkten auf dem zugehörigen Parkplatz und liefen hinter der Taverne an einigen alten Olivenbäumen vorbei. Hier zog ich mich schon einmal um. Hinter den Bäumen erblickten wir ein Meer aus Margeriten, direkt vor dem eigentlichen Meer. Sehr idyllisch. Am Ende der Olivenbaumreihe fanden wir alte Steine am Wasser, ein Überbleibsel des alten Hafens, von dem die Taverne ihren Namen hat. Die blau-weiße Flagge wehte im Wind. Vor dem Porto Antico wanderten wir am Strand entlang. Zwischen dem Porto Antico und der sich daneben befindlichen Taverne Old Kamiros fanden wir ein hübsches Plätzchen für uns und ließen uns nieder. Es war recht schön hier und ich stürzte mich in die Wellen. Marco zog es vor, am Strand liegen zu bleiben. Danach gesellte ich mich zu ihm, und wir lagen in der Sonne. Das tat gut.

    20240419_121953.jpg Vorm Porto Antico


    20240419_122154.jpg An den Olivenbäumen entlang


    20240419_122303.jpg Meer aus Margeriten


    20240419_122420(0).jpg Zur Küste


    20240419_122445.jpg Die Überreste des alten Hafens


    20240419_123755.jpg Die Flagge weht im Wind


    20240419_124051.jpg Am Strand


    20240419_124104(0).jpg Blick zur anderen Strandseite


    20240419_122614.jpg Unter dem Sonnenschirm


    20240419_122642.jpg Schirme und Liegen


    20240419_124355.jpg Hach...


    20240419_125250.jpg Auf dem Holzweg


    20240419_124307.jpg Marco chillt

    Liebe Grüße

    Heiko

    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

  • hadedeha
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    • 11. Januar 2025 um 10:24
    • #32

    20240419_122303.jpg

    Sowas kann man wohl wirklich nur im April im Mittelmeerraum entdecken. :thumbup:

  • claus-juergen
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    • 11. Januar 2025 um 10:57
    • #33

    hallo Heiko,

    wie du selbst schreibst ist die Anlage von Kamiros ziemlich groß. Hast du eine Ahnung wieviele Menschen hier einst gewohnt haben und was deren Einkunftsquellen waren? Die Gegend ist ja doch recht öde, so daß vielleicht mehrere Tausend Personen nicht einfach zu versorgen waren.

    grüsse

    jürgen

  • Heiko705
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    • 13. Januar 2025 um 19:34
    • #34

    Ich weiß nur, dass Kamiros das Töpferzentrum auf der Insel war, wie ich ja auch geschrieben habe. Im 6. Jahrhundert v. Chr. erlebte die Stadt ihre Blütezeit und prägte als erste Stadt auf der Insel Münzen. Genaue Einwohnerzahlen sind mir nicht bekannt. Von mehreren Tausend würde ich jetzt nicht ausgehen.

    Liebe Grüße

    Heiko

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  • Heiko705
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    • 13. Januar 2025 um 21:36
    • #35

    Teil 13

    Nachmittag und Abend:

    Schließlich rafften wir uns um 14:00 Uhr wieder auf. Nun folgten wir den beiden Franzosen aus der Provence. Auf dem Weg nach Süden stoppten wir allerdings zuvor an einer recht spektakulären Felsenschlucht. Das ist Jacob’s Canyon. Die ersten 100 Meter sollten begehbar sein, bevor sich die Felsen in unpassierbare Höhen erheben.

    Wir parkten am Straßenrand und liefen ca. 80 Meter hinüber. Vor unseren Augen tat sich eine atemberaubende Schlucht auf. Riesige Wände auf beiden Seiten. Unfassbar. Hier ist gutes Schuhwerk angeraten, geht aber auch in Turnschuhen, wenn man etwas Vorsicht walten lässt. Das Ganze ist mit ein wenig Kletterei verbunden, doch es lohnt sich. Die Schlucht wurde durch herablaufendes Wasser geschaffen, von dem heute aber nichts mehr zu sehen ist. Die Seitenwände mit ihren alten, interessanten Gesteinsschichten sind so hoch, dass man sie kaum auf ein Foto bekommt. So schön hatten wir es uns nicht vorgestellt.

    20240419_144928.jpg Jacob's Canyon - Man beachte hinten den Tourist, damit man eine Vorstellung von der Größe hat


    20240419_145539.jpg Steil aufragende Wände


    20240419_145618.jpg Marco schaut sich um


    20240419_145632.jpg Ich folge...


    20240419_145646.jpg Steinmandln

    Wir liefen weiter hinein, kraxelten über erste kleine Felsplatten. Besucher hatten hier kleine Steinmännchen – oder auch Steinmandln genannt – aufgebaut. Die schmale Schlucht führte weiter. Wir waren beileibe nicht die einzigen Besucher hier, obwohl sich die Schlucht eher um ein unbekannteres Ziel handelt. Dann geht es einige höhere Felsen hinauf. Da bin ich hinauf. Man muss aufpassen. Am Ende erreicht man eine hintere Ecke, an der es nur noch an Stahlseilen weiter hinauf geht. Nun war auch für mich Schluss. Doch wir waren begeistert. Manchmal sind gerade die vermeintlich kleineren, eher nicht so bekannten Ziele, etwas ganz Besonderes.

    20240419_145717.jpg Dann geht es hier hinauf


    20240419_145945.jpg Es wird schwieriger


    20240419_150311.jpg Hier geht es nur noch am Stahlseil weiter


    20240419_150615.jpg Ich bin da


    20240419_150319.jpg Das hintere Ende


    20240419_150656.jpg Hallo, Marco!


    20240419_151048.jpg Abwärts


    20240419_151426(0).jpg Lustiger Buggy

    Weiter ging’s zur Burg Monolithos. Man sieht sie bereits von der Küstenstraße. Wie ein Adlerhorst thront die Burg auf einem hohen Felsen mitten im Nichts. Man fragt sich, wie man dort überhaupt hinauf kommen soll. Sehr besonders. Die meisten alten Gemäuer der Insel stammen von den Johannitern und so auch diese Burg. Hinter der Burg geht es fast senkrecht abfallend 200m in das Ägäische Meer. Es handelt sich um die südlichste alle Johanniterburgen auf der Insel aus dem Jahre 1476.

    20240419_153523.jpg Hier liegt die Burg Monolithos


    20240419_153545.jpg Nahaufnahme

    An einem kleinen Kiosk befindet sich der Parkplatz. Eine Gruppe von 10 jungen Damen kam in zwei Kleinwagen angefahren. „Dancing Queen“ von Abba schallte aus den Autos, und sie sangen eifrig mit. Sie hatten Spaß; das sah man. Wir beschritten den auf beiden Seiten von Steinen eingefassten Weg zur Burg hinauf. Frei laufende Ziegen meckerten im Gebüsch unterhalb der alten Festung. Ihre um den Hals befestigten Glöckchen waren dauerhaft zu hören. Die Treppen begannen. Dann waren wir drin. Ein weiter Panoramablick tat sich vor uns auf. Die weiß gekalkte Burgkapelle, benannt nach dem Hl. Panteleimon, steht Besuchern immer offen. Einige Bayern befanden sich ebenfalls in der Burg und zogen am Seil der Glocke, die nun auf dem Fels erschallte. Im Burginnnern stehen viele krumme und einzigartige Nadelbäume. Es ist ein tolles Gefühl, hier weit oben über dem Meer in der Burg zu verweilen. Marco war voller Freude. Eine weitere, alte Kappellenruine fanden wir im unteren Teil der Burg. Nach der Besichtigung ließen wir uns auf ein Päuschen am Kiosk nieder, und ich trank einen wirklich guten Mojito.

    20240419_153936.jpg Da wollen wir hinauf


    20240419_154315.jpg Hier geht's lang


    20240419_154416.jpg Aufstieg


    20240419_154506.jpg Marco steigt hinauf


    20240419_154639.jpg Hoch aufragend


    20240419_154839.jpg An der Kapelle St. Panteleimon im Burginnern


    20240419_155016.jpg Blick auf's Meer


    20240419_155051.jpg Im Innern


    20240419_155228.jpg Besucher an der Kapelle


    20240419_155448.jpg In der kleinen Kapelle


    20240419_155652.jpg Schiefe Vegetation


    20240419_160146.jpg Eine Ruine im Burginnern


    20240419_161408.jpg Meckernde Zeitgenossen

    Gegen 18:00 Uhr erreichten wir das sich bereits im Norden der Insel befindliche „Geisterdorf“ Eleousa. Mir wurde kühl. Ich zog eine lange Hose und sogar meine Jeansjacke an. Vielleicht hatte ich es in den letzten Tagen, vor allem auf der windigen Bergwanderung, doch etwas übertrieben. Man hörte es auch an meiner Stimme. Der Ort hieß ehemals Campochiaro. Die Gebäude wurden ursprünglich von der italienischen Besatzungsmacht erbaut und 1936 fertiggestellt. Die ursprünglichen Bewohner waren größtenteils italienische Forstarbeiter mit Familien aus den Regionen Trentino und Südtirol. Am zentralen Platz befanden sich Verwaltungsbüros, Polizeistation und Kaserne, Rathaus, Apotheke, Werkstätten, Kino, Café und eine Schule.

    20240419_175910.jpg Kirche Agios Charalambos in Eleousa


    20240419_180244.jpg Das ehemalige Sanatorium

    Seit der Zugehörigkeit zu Griechenland im Jahr 1947 wurden die Gebäude von Campochiaro bis 1970 als Sanatorium zur Behandlung von Tuberkulose umfunktioniert. Es war das größte Krankenhaus für diese Krankheit auf dem Dodekanes. Jahrelang wurde ein Teil des Komplexes als Schule und danach bis zum Jahr 2000 als Kaserne der griechischen Armee genutzt. Die ursprünglichen Gebäude sind erhalten geblieben. Im Laufe der Jahre wurde sie mehrmals umgebaut und stehen heute weitgehend verlassen da. Der Komplex stand damals weitgehend freiliegend da, was man sich heute gar nicht mehr richtig vorstellen kann, da viele Bäume den Ort flankieren. Der dritthöchste Berg der Insel Profitis Ilias war damals zum großen Teil frei von Bäumen. Die Forstarbeiter sollten Abhilfe schaffen.

    20240419_180711.jpg Zisterne

    Oberhalb des Ortes befindet sich eine große Zisterne. Am Auffälligsten ist das große, längliche Gebäude westlich des Platzes, welches Teil des Sanatoriums war. Es sieht leicht gruselig bzw. düster aus. Das war natürlich zunächst Marcos und mein Ziel. Wir durchstreiften das alte Gemäuer und stiegen Treppen hinauf. Der abgeblätterte Putz der Wände lag auf den Stufen. Die Farbe der einzelnen Räume war jedoch größtenteils noch vorhanden. Das Dach ist weitestgehend kaputt; die Fußbodenkacheln waren noch intakt. Alte Kamine und Badewannen haben ihre besten Zeiten hinter sich. Wer Lost Places mag, der ist hier goldrichtig und kann sich hier eine ganze Weile beschäftigen, in den maroden Gebäuden das eine oder andere schaurige Foto schießen. Auch das Gebäude an der Nordseite war wohl Teil des Sanatoriums, und auch hier warfen wir einen Blick hinein, doch ist es nicht so spektakulär wie das lange Haus. Die intakte und wohl auch heute noch genutzte Kirche Agios Charalambos steht im Süden des Hauptplatzes. Das ehemals katholische Gotteshaus wurde in eine orthodoxe Kirche umgewandelt.

    20240419_183002.jpg Am Sanatorium


    20240419_183010.jpg Die Treppen hinauf


    20240419_183426.jpg In den Räumen


    20240419_183503.jpg Kaputtes Dach


    20240419_183816.jpg Morbider Charme


    20240419_184527.jpg Langer Raum


    20240419_185314.jpg Kaminraum


    20240419_185618.jpg Hier ist das Nebengebäude an der Nordseite


    20240419_185726.jpg Auch hier geht's hinein


    20240419_190036.jpg Blick von innen


    20240419_190312.jpg Nichts ist hier mehr intakt

    Nach einer Stunde brachen wir wieder auf. Nur 3 Kilometer entfernt steht die kleine Kapelle Agios Nikolaos Foundoukli. Sie ist von vielen, alten Olivenbäumen und Feigenbäumen umgeben. Vor einem Brunnen ist das Inselwappen mit Hirsch und Hirschkuh als Mosaik in den Boden gearbeitet. Nach der Erkundung des umliegenden Geländes betraten wir die kleine byzantinische Kapelle aus dem 15. Jahrhundert. Der Legende zufolge ließ ein hoher Beamter die Kapelle errichten, nachdem seine drei Kinder an einer Seuche gestorben waren. Die ehemals kunstvollen Fresken an der Decke sind leider etwas in die Jahre gekommen. Manche sind kaum mehr zu erkennen. Doch man erkennt Kinder und offenbar auch ihre Eltern, weshalb hier die Legende durchaus der Wahrheit entsprechen könnte. Neben der Kapelle dürfte eine kleine Klosteranlage gestanden haben, die heute nicht mehr bewohnt und deshalb verfallen ist.

    20240419_191642.jpg Hirsch und Hirschkuh


    20240419_191723.jpg Kapelle Agios Nikolaos Foundoukli


    20240419_192112.jpg Die alten Bäume auf dem Gelände


    20240419_192425.jpg Die kleine Kapelle


    20240419_192547.jpg Sehenswerte Fresken


    20240419_192823.jpg Unter der Decke


    20240419_192913.jpg Eltern und Kinder


    20240419_193134.jpg Abschied von der Kapelle

    Wir fuhren zurück ins Hotel und gingen zum Abendessen. In der Bar fanden wir Bob und Julie. Zunächst waren sie mit anderen Schotten im Gespräch. Hier Landsleute zu treffen, war sicher etwas, was sie nicht allzu oft erlebten. Die fremde schottische Dame fuhr daheim einen Mazda MX5, genau wie ich. Fröhlich reichten wir uns die Hände. Bob und Julie erzählten dann von ihrem Tag in der Hauptstadt und den gemachten Einkäufen. Wieder wurden die einen oder anderen Cocktails an der Bar geholt. Wir machten noch einige lustige Fotos und verabschiedeten uns letzten Endes, waren ein wenig traurig wegen dem Abschied. Schließlich hatte man sich daran gewöhnt, des Abends mit den Beiden zu plaudern. Bei der Verabschiedung fielen wir uns noch einmal in die Arme, und Marco bekam die Kontaktdaten für Facebook.

    20240419_223722.jpg Ohne Worte

    Und so fand der letzte Abend auf Rhodos sein Ende. Auf unserem Balkon stießen Marco und ich darauf an. Wir hatten viel gesehen in der relativ kurzen Zeit und ließen die Erlebnisse Revue passieren. Für den nächsten Tag hatten wir noch ein paar Ziele in der Hinterhand, doch würden wir uns am Nachmittag zum Flughafen begeben müssen, um den Rückflug anzutreten. Doch Rhodos wäre einen weiteren Besuch wert, dessen waren wir uns einig, denn schließlich gibt es auf der Insel noch viel mehr zu entdecken. Wer weiß? Auf unserem Zettel ist noch eine ganze Menge übrig geblieben, und auch ein Übersetzen zu Inseln wie Symi oder Chalki mit ihren bezaubernden Hafenorten sind lohnende Unterfangen. Marco hat Griechenland zu schätzen gelernt. Er war glücklich, als er betonte, wie wohl er sich auf der Insel fühlte, und so ging es mir.

    Liebe Grüße

    Heiko

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  • hadedeha
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    • 14. Januar 2025 um 09:51
    • #36

    Wow, unglaublich wieviel Aktivitäten Ihr in die kurze Zeit reingepackt habt. Danach wart Ihr bestimmt urlaubsreif. :D
    Vielen Dank Heiko für den wieder sehr schönen und interessanten Bericht!

  • Heiko705
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    • 14. Januar 2025 um 15:49
    • #37

    Danke, liebe Helga. Nein, wir mögen das so. Wir möchten gern was sehen. Ein paar Stunden am Strand reichen, aber dann möchte ich gern wieder was unternehmen. Jeder ist da anders. Aber komplett fertig bin ich noch nicht.

    Liebe Grüße

    Heiko

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  • Heiko705
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    • 15. Januar 2025 um 20:35
    • #38

    Teil 14

    8 – Profitis Ilias – Samstag, der 20.04.2024

    Vormittag:

    Der Abreisetag hatte begonnen. Wir hatten es nicht verhindern können. Ein letztes Mal wurde ein üppiges Frühstück eingenommen. Unser Hab und Gut hatten wir selbstverständlich bereits am Vorabend gepackt. Für den Rückflug waren wir bereits eingecheckt. Wir fuhren also los. Heute war ich wieder dran, und ich konnte kaum schauen. Meine Augen waren sowas von lichtempfindlich, das habe ich noch nicht erlebt. Sie tränten fast ohne Unterlass. Nun hatte mich die Erkältung wirklich eingeholt. Es war nicht weiter schlimm, doch meine Augen schienen entzündet zu sein. Das waren sicher die Nachwirkungen unserer Bergwanderung, auf der ich – vor allem wegen dem starken Wind in der Nähe des Attavyros-Gipfels – sicher doch etwas zu sommerlich angezogen war. Selbst schuld, Heiko. Marco sagte:“ Wenn es zu extrem ist und Du nicht fahren kannst, dann sag‘ Bescheid. Dann fahr‘ ich.“ Ich antwortete nur: „Nee, geht schon!“ Doch das helle Sonnenlicht blendete mich oft so stark, dass ich mit der Hand die Augen abschirmen musste. Ich machte mir Sorgen, dass dies die Anzeichen waren, dass ich nun dauerhaft eine Brille brauchen würde.

    Wir fuhren zurück zum Berg Profitis Ilias, vorbei an Eleousa, doch nun fast ganz hinauf zum Gipfel. Unterhalb des 798 Meter hohen Gipfels befindet sich das Elafos Hotel auf einer Höhe von 780 Metern, direkt neben dem Kloster Profitis Ilias. Im Jahr 1929 wurde das Hotel von den Italienern ganz im typischen Alpen-Stil errichtet. Auch viele Touristenbusse fahren hier hinauf. In der Nähe befindet sich ein schöner Aussichtspunkt. Doch wir waren weder wegen dem Hotel noch wegen dem Kloster hier. Unser primäres Ziel lag gegenüber vom Hotel den Hügel hinauf. Denn hier steht die Villa De Vecchi, heute eher unter dem Namen „Mussolini-Haus“ bekannt, ein richtiger Lost Place.

    20240420_103757.jpg Elafos Hotel


    20240420_104610.jpg Da oben steht doch was


    20240420_104904.jpg Es ist die Villa De Vecchi


    20240420_104941.jpg Wir gehen zunächst hinten daran vorbei

    Die Villa, ursprünglich 1932 erbaut, diente zunächst als offizielle Residenz für den damaligen italienischen Gouverneur der Dodekanes, Mario Lago, und trug den Namen „Villa del Ritrovo“. Zwei Jahre später, 1934, wurde sie in „Villa Cappuccina“ umbenannt. Ab 1936 wurde sie zur Residenz von Cesare Maria de Vecchi, der von 1936 bis 1940 Gouverneur der Ägäis-Inseln war. Er ließ die neuen Rassengesetze in der Praxis kaum umsetzen, wodurch sich jedoch die jüdische Bevölkerung der Insel vor der bevorstehenden Deportation durch die Deutschen im Juli 1944 in falscher Sicherheit wiegte. Darüber hinaus fungierte die Villa als Sommerpalast für den italienischen König Viktor Emanuel III. und diente später als Ferienresidenz von Benito Mussolini, der die Villa jedoch nie persönlich besuchte. Zwischen 1932 und 1938 wurde die Villa mehrfach erweitert und umgebaut. Marco und ich fragten uns im Stillen, ob wohl Adolf Hitler auch einmal einen Fuß in sie gesetzt hatte.

    20240420_105051.jpg Das Anwesen von hinten


    20240420_105137.jpg Es besteht aus mehreren Gebäuden

    Ich bin mir nicht sicher, ob es eventuell an einem fehlenden Denkmalschutz in Griechenland liegt oder ob man das Gebäude seitdem verfallen lässt, um absichtlich die Geschichte auszulöschen. Auf jeden Fall ist das ehemals recht imposante Anwesen heutzutage eine Ruine in recht kritischem Zustand. Zunächst kraxelten wir den Hügel hinauf und um das Anwesen herum, welches aus mehreren Gebäudeteilen besteht und noch heute erahnen lässt, welch schönes Objekt es einmal gewesen war. Von den miteinander verbundenen Gebäudeteilen führt ein gepflasterter Weg zu einem weiteren Haus, welches sich als die kleine Kirche Agios Georgios entpuppte.

    20240420_105358.jpg Der Weg zur Kirche Agios Georgios


    20240420_105441.jpg Eingang zur Kirche


    20240420_105517.jpg Im Innern


    20240420_105548.jpg Der Altar


    20240420_105731.jpg Seitlicher Blick von außen

    Es ging zurück den Weg hinab. Nun betraten wir die Villa, ein interessantes Zeitmonument. Sie ist sehr herunter gekommen und in desaströsem Zustand, jedoch noch recht gefahrlos begehbar und auch für Geschichtsinteressierte durchaus einen Besuch wert. Wir kamen in ein großes Balkonzimmer. Die bis auf das Meer reichende Aussicht von hier ist atemberaubend. Wenn man bedenkt, dass die Italiener zur Bauzeit der Villa die Wälder rundherum gerade erst aufgeforstet hatten, versteht man, dass die Aussicht damals noch besser gewesen sein muss. Die italienischen Faschisten hatten es sich hier wirklich gut gehen lassen. Man versteht, warum sie sich diesen Ort ausgesucht hatten. Ein paar Graffiti wurden wohl von Jugendlichen an den Wänden hinterlassen.

    20240420_105902.jpg Zurück zur Villa


    20240420_105950.jpg Wir gehen hinein


    20240420_110035.jpg So manche Graffiti finden sich an den Wänden


    20240420_110051.jpg Das große Balkonzimmer


    20240420_110148.jpg Getäfelte Decke


    20240420_110229.jpg Blick vom Balkon


    20240420_110358.jpg Der Balkon


    20240420_110458.jpg Fußboden im Balkonzimmer

    Wir kamen in ein Kaminzimmer und in einen kleinen Erker, dessen blau-weiße Fußbodenkacheln noch gut erhalten waren. Manche der Decken waren getäfelt. Wir durchschritten Nassräume und einen Heizungsraum, schauten uns an, was wir konnten und ließen nichts aus. Manche der Schrankwände stehen sogar noch. Die Fenster hängen schräg in den Verankerungen. Wer Spaß an solchen Plätzen hat, ist hier gut aufgehoben; es ist Geschichte zum Anfassen. Wenn man dies wörtlich nimmt, empfehle ich jedoch, dabei etwas Vorsicht walten zu lassen. Einige hundert Meter oberhalb der Villa befindet sich ein Bunker, doch kann man sich nicht alles anschauen.

    20240420_110521.jpg Kaminzimmer


    20240420_110530.jpg Kleiner Erker


    20240420_110612.jpg Don Quijote


    20240420_110855.jpg Heizungsraum


    20240420_111159.jpg Die Reste der Fenster


    20240420_111330.jpg Teile der Schränke stehen noch


    20240420_111542.jpg Blick vom Balkon auf Nebengebäude


    20240420_111630.jpg In der Ruine


    20240420_112116.jpg Unter dem Anwesen


    20240420_112156.jpg Seitlicher Blick vom Nebengebäude auf den Balkon


    20240420_112241.jpg Unterer Eingang

    Liebe Grüße

    Heiko

    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

  • claus-juergen
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    • 17. Januar 2025 um 12:11
    • #39

    Toll was der Heiko und sein Begleiter da entdeckt haben. Diese Villa dürfte wohl in kaum einem Reiseführer als sehenswert vermerkt sein. Mir gefallen solche zeitgeschichtlichen Gebäude. Schade, daß nach dem Krieg keine Verwendung für das herrschaftliche Anwesen mehr bestand. Auch glaube ich nicht, daß nach so langer Zeit irgendjemand Geld, Mut und Energie aufbringt um den Bau instand zu setzen. Dabei kommt mir der Vergleich mit all den vielen Schlössern und Herrenhäusern in Ostdeutschland und dem heutigen Polen die einst bewohnt und repräsentativ waren. Aber auch das ist Geschichte.

    Ich möchte dazu diesen Bericht verlinken. Wer erinnert sich denn heute noch an Kaiserin Auguste Viktoria, die Gattin von unserem Willem Zwo? Die Dame wurde natürlich auf einem Schloß geboren welches heute in Polen ebenfalls so langsam verfällt. Schade um solch alte geschichtsträchtige Bauten.

    Thema

    Polen - ein Besuch in Sommerfeld / Lubsko in Ostbrandenburg


    Mancher meint vielleicht, daß es in Polen außer den bekannten Touristenzentren nichts zu sehen gibt. Das ist Ansichtssache, wie ich meine. Wir haben einen Aufenthalt in der Niederlausitz unter anderem für einen Ausflug nach Ostbrandenburg im heutigen Polen genutzt. Die Oder-Neiße-Linie bildet heute die Grenze zwischen Deutschland und Polen. Tatsächlich waren diese beiden Flüsse in Jahrhunderten nie eine Grenze. Östlich der Neiße befindet sich der ehemalige Ostteil des heutigen
    …
    claus-juergen
    18. August 2016 um 18:36

    grüsse

    jürgen

  • Heiko705
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    • 17. Januar 2025 um 18:46
    • #40

    Teil 15

    Nachmittag und Abend:

    Gegen Mittag kamen wir wieder ins Hotel, um das Mittagessen zu genießen. Ein letztes Mal genossen wir von der Anlage den Blick aufs Meer. Ein letztes Mal durch die Grünanlagen laufen. Ein letztes Mal im Garten gemütlich in einem der Rattansessel Platz nehmen und noch einen kleinen Blick in die Kapelle auf dem Grundstück werfen. Das Mittagessen, welches wir zuvor ja noch nie genossen hatten, war sehr gut. Als Snacks durften wir uns noch ein paar Brötchen schmieren und bekamen kleine Boxen zum Transportieren. Wir checkten aus, luden die Koffer ins Auto und fuhren von dannen.

    20240420_121137.jpg In der Hotelanlage


    20240420_121254.jpg Brücke in den Gartenbereich


    20240420_121422.jpg Blumeninsel


    20240420_122609.jpg Blütenpracht


    20240420_121636.jpg Ein letztes Mal im Rattansessel


    20240420_123953.jpg Mittagessen


    20240420_131123.jpg Abfahrt

    Nahe dem bekannten Schmetterlingstal, in dem sich im Sommer, wenn sich Tausende von Schmetterlingen hier befinden, hervorragend wandern lässt, befindet sich das kleine Kloster Kalopetra. Da wir noch Zeit hatten, steuerte ich es an. Wir konnten einen Blick in den Innenhof werfen, doch hatte es leider geschlossen.

    20240420_134850.jpg Kloster Kalopetra


    20240420_134900.jpg Die Klosterkirche


    20240420_135505.jpg Von der Straße sieht es so aus

    Gegen 14:30 Uhr kamen wir an einen Aussichtspunkt oberhalb der wunderschönen Anthony Quinn – Bucht südlich von Faliraki. Auch wenn sich der scheue Himmel sehr schüchtern und bewölkt zeigte, war der Ausblick in die Bucht phänomenal. Das eigentlich auf den Namen Vagies-Bucht hörende Strandidyll bekam seinen neuen Namen nach den Dreharbeiten zum Film „Die Kanonen von Navarone“ mit Schauspieler Anthony Quinn aus dem Jahre 1961. Neben dem Aussichtspunkt befindet sich eine kleine Kirche, die ebenfalls auf den Namen Profitis Ilias hört. Ein Blick in sie hinein durfte natürlich nicht fehlen. Auf der anderen Seite erhaschten wir den Blick auf Faliraki und den gleichnamigen Strand. Dieser Blick war fast genauso schön wie der auf die Anthony Quinn – Bucht. Schön war die Aussicht auf den kleinen Strand Kathara direkt vor dem kleinen Hafen von Faliraki. Doch die schöne Aussicht an der Ostküste von Rhodos entlang will ich hier nicht auslassen. Man merkt also, der Aussichtspunkt ist ein Must See.

    20240420_143035.jpg Die Anthony Quinn-Bucht


    20240420_143231.jpg Kirche Profitis Ilias


    20240420_143248.jpg Beichtstuhl


    20240420_143417.jpg Hafen von Faliraki


    20240420_143437.jpg Blick über Faliraki und den gleichnamigen Strand


    20240420_143834.jpg An der Ostküste entlang


    20240420_143908.jpg Letzter Gruß aus Griechenland


    20240420_144830.jpg Sitzplatz über dem Aussichtspunkt


    20240420_144909.jpg Hinter der kleinen Kirche

    Mit diesen schönen Eindrücken, die einen würdigen Abschluss unseres Urlaubs bildeten, mussten wir uns verabschieden. Die sich von ihrer gemeinen Seite zeigende Zeit hatte leider kein Einsehen mit uns, und wir mussten gen Flughafen. Gegen 15:00 Uhr tankten wir den Wagen voll und kamen um halb vier an den Flughafen Rhodos. Ruck-zuck und ohne irgendwelche Schwierigkeiten war der Wagen abgegeben, und schon schritten wir zum Flughafengebäude, nahmen noch einmal kurz davor auf einer Bank Platz.

    20240420_150400.jpg Ein letztes Mal volltanken


    20240420_152714.jpg Abgabe des Mietwagens

    Ein Reisebus fuhr vor, die Reisenden stiegen aus und holten ihr Gepäck aus den Seitenfächern. Marco stand auf und ging darauf zu. „Sanja?“, fragte er. Eine Dame, die gerade ihren Koffer genommen hatte, drehte sich zu ihm um und machte große Augen: „Marco? Das gibt’s doch nicht! Dass ich Dich hier am Flughafen von Rhodos sehe, ist ja der Hammer!“ Es war doch wirklich eine Arbeitskollegin von Marco. Welch lustiger Zufall. Die beiden unterhielten sich eine Weile und diese Sanja erzählte, dass auch sie von der Insel sehr begeistert war. Auch sie und ihr Mann waren im Begriff, den Heimflug anzutreten. Manchmal passieren wirklich die merkwürdigsten Dinge. Nicht nur, dass auch sie auf Rhodos im Urlaub war, wovon Marco ja gar nichts wusste, und auch nicht nur, dass sie heute nach Hause flog, genau wie wir, nein, dass ihr Bus dann auch noch genau vor unserer Nase hielt, war doch an Zufall kaum zu übertreffen.

    Noch immer grinsend, kam Marco zu mir zurück, und wir gingen in das Gebäude hinein. Unser Flug mit TUI-fly sollte pünktlich um 19:00 Uhr starten. Da alles so problemlos und easy von statten ging – doch wer weiß das vorher? – hatten wir jetzt noch Zeit. In weiser Voraussicht fahren wir lieber immer etwas früher, denn man kann ja nicht vorhersehen, was passiert. Auf der Rückfahrt kann man eine Panne am Wagen bekommen. Eventuell muss man dann vom Autovermieter erst noch abgeholt werden, was sicher viel Zeit in Anspruch nimmt. Bei der Rückgabe des Wagens können ungeahnte Schwierigkeiten auftreten, die erst einmal beseitigt werden müssen, Schäden am Wagen bemängelt werden, die erst einmal der Klärung bedürfen. Sicher ist sicher. Um 16:00 Uhr öffneten die Schalter. Gegen 17:00 Uhr warteten wir am Gate. Zwischenzeitlich verdrückten wir unsere mitgebrachten Snacks aus dem Hotel, so dass wir uns keine überteuerten Speisen am Flughafen kaufen mussten. Um 18:15 Uhr startete das Boarding. Um 18:30 Uhr betraten wir blau-weiße – passend zu Griechenland – Maschine der TUI. Boarding completed! Mach’s gut, Rhodos! Vielleicht sehen wir uns einmal wieder! Es war schön bei Dir! Ciao, Griechenland!

    20240420_153509.jpg Tafel mit den Abflugzeiten


    20240420_162342.jpg Am Schalter


    20240420_171739.jpg Eine Maschine der Lufthansa, aber mit denen fliegen wir ja nicht


    20240420_180817.jpg Frontansicht


    20240420_181717.jpg Das Boarding beginnt


    20240420_181853.jpg Mit denen fliegen wir


    20240420_182930.jpg Unser Flieger steht bereit


    20240420_182935.jpg Einstieg


    20240420_183006.jpg Fast alle drin


    20240420_183244.jpg In der Maschine

    Der Rückflug verlief ohne irgendwelche Komplikationen. Wir hatten die gleichen Sitznachbarn im Flieger wie auf dem Hinflug, diesen eher wortkargen Herrn, der Mainz-Fan, und seine Frau. Bei diesen Pauschalreisen der TUI wird das wohl immer so gehandhabt. Nun hatten wir uns aber ein bissel was zu erzählen. Sie hatten ihren Urlaub in der Nähe von Faliraki verbracht, jedoch ohne Mietwagen. Er zeigte mir ein paar ihrer Urlaubsfotos, die durchaus als gelungen zu bezeichnen waren. Sie schienen sehr zufrieden zu sein, hatten ihren Urlaub offenbar genauso genossen wie Marco und ich. Sie dagegen hatten den Vorteil, nicht mehr weit fahren zu müssen, wenn wir in Frankfurt gelandet wären, wohingegen Marco und ich ja noch in den Zug würden steigen müssen.

    20240420_190552.jpg Über den Wolken

    Gegen 21:30 Uhr standen wir in Frankfurt am Gepäckband und warteten auf die Koffer. Wie immer sind die eigenen Gepäckstücke fast die Letzten, die auf das Band kommen. Kennt man ja. Aber man kann ja froh sein, wenn sie überhaupt irgendwann kommen. Um ca. 22:30 Uhr kam unser Zug nach Kassel, welcher dann auch zuverlässig zur geplanten Zeit ankam. Dann teilten wir uns ein Taxi, welches uns zu mir bringen sollte. Gegen 2 Uhr in der Nacht traf ich dann gemeinsam mit Marco zuhause ein. Marco und ich umarmten uns und wünschten uns eine gute Nacht. Marco hatte dann noch Stau auf der Autobahn und musste sich noch etwas gedulden. Ich glaube, er war dann gegen halb vier oder vier auch daheim. Normalerweise benötigt er nur eine halbe Stunde von mir zu ihm. So ist das manchmal.

    20240420_222151.jpg Am Bahnhof am Frankfurter Flughafen

    Der Urlaub war grandios. Wie Marco mehrfach betonte, war dieser vermeintlich kurze Urlaub in einem April auf Rhodos für uns zu einem vollwertigen Sommerurlaub geworden. Wer hätte das gedacht? Unsere Erwartungen wurden weitestgehend übertroffen. Wir haben für diese Zeit unbeschreiblich viel mitgenommen und nicht zuletzt unsere Erinnerungen, die uns niemand mehr nehmen kann. Wir besuchten viele schöne Orte, hatten schon teilweise sommerliche Temperaturen, so dass wir sogar schon baden konnten, haben insgesamt gut gegessen und sind sogar gewandert.

    Auch die Schotten Bob und Julie werden wir so bald nicht vergessen. Wir haben das griechische Gefühl des Lebens mit in unsere Reisekoffer gepackt und bewahren es in uns auf. Natürlich wurden auch ein paar Souvenirs gekauft wie z. B. ein kleiner Koloss von Rhodos, ein Windspiel aus Muscheln und Holz und eine bemalte Fliese aus Lindos. Gemeinsam haben wir insgesamt ca. 8.500 Fotos und Videos gemacht, Marco natürlich mehr als ich. Das ist immer so. Und nun kommt ein Reiseziel in Griechenland natürlich demnächst für Marco viel eher in Frage, wo er nun an eigenem Leibe erfahren hat, wie schön es ist. Wer weiß, wohin es uns demnächst verschlägt? Und das Schönste: Der Sommer in Deutschland lag ja noch vor uns…

    Liebe Grüße

    Heiko

    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

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