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Die Sonneninsel im Dodekanes

  • Heiko705
  • 17. Dezember 2024 um 21:45
  • Heiko705
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    • 2. Januar 2025 um 20:57
    • #21

    Teil 08

    5 – Die Wanderung am Berg – Mittwoch, der 17.04.2024

    Vormittag und Mittag:

    Auf den heutigen Tag hatte ich mich ganz besonders gefreut. Wir hatten unsere Hauptwanderung für heute geplant. Dafür hatten wir uns einen Berg ausgesucht, und zwar nicht irgendeinen Berg, sondern den Berg. Der Attavyros ist mit einer Höhe von 1.215 Metern der höchste Berg auf Rhodos. Es gibt zwei Wanderwege hinauf auf den Gipfel. Wir hatten uns für den leichteren Aufstieg vom südlich gelegenen Bergdorf Agios Isidoros entschieden, der den Wanderer ohne steilere Aufstiege über die Südseite zum Gipfel führt. Unweit des Gipfels befinden sich neben einer Radarkuppel die Ruinen des Tempels Attavyros Zeus und eine christliche Kapelle. In der griechischen Mythologie spielt der Berg eine wichtige Rolle. Althaimenes soll auf dem Gipfel dem Zeus ein Heiligtum errichtet haben, um dem Schicksal, seinen Vater töten zu müssen, entgehen zu können. Hierbei handelt es sich um die noch heute erhaltenen Ruinen.

    Vom Weindorf Embonas führt der steilere Wanderweg über die Nordwest-Seite hinauf, ist aber in Abschnitten auch nur für erfahrene Wanderer geeignet. Darauf wollten wir lieber verzichten, obwohl man sich hier einige Kilometer erspart. Bei besonders klarem Wetter soll man vom Gipfel sogar bis nach Kreta schauen können. Wir hatten uns ordentlich Wasser eingepackt und auch einige Brötchen geschmiert, so dass wir uns gut vorbereitet auf den Weg machten.

    20240417_101109.jpg Hier bleibt das Auto stehen


    20240417_101105.jpg Am Ortsausgang


    20240417_101859.jpg Hier geht's hinauf

    Marco parkte am Ortsausgang von Agios Isidoros, und wir schulterten unsere Rucksäcke. Die Wanderung beginnt mit einem asphaltierten Weg, geht jedoch in einer Kurve durch ein Eisengatter in eine Schlucht hinein. Schon hier merkt man, auf was man sich einlässt. Die Umgebung ist außerordentlich rau und karstig. Es ist Vorsicht geboten. Immer weiter entfernt man sich von der Zivilisation. Über spitzes und scharfes Gestein und Geröll wanderten wir durch die Schlucht. Kurzzeitig war es schwer, dem vorgegebenen Weg zu folgen, doch ließen wir uns nicht beirren. Alsbald folgten dann wieder die roten Markierungen, die hin und wieder auf dem Gestein angebracht waren. Nun ging es in angelegten Serpentinen langsam den Berg hinauf. Die Umgebung war fantastisch und wild.

    20240417_102051.jpg Durch das Eisengatter


    20240417_102228.jpg Marco schreitet voran


    20240417_103005.jpg Hier war es nicht leicht, dem richtigen Pfad zu folgen


    20240417_102836(0).jpg Doch wir schaffen es


    20240417_103445.jpg Vorbei an vereinzelnten Baumgruppen


    20240417_103431.jpg Weiter...

    Bei einer solchen Wanderung vergisst man alles, was einen sonst bewegt, jegliche Sorgen, die man vielleicht haben mag. Man konzentriert sich auf den Pfad, ist allein mit sich und der rauen Natur. Ich liebe das. Mit jedem Schritt entfernt man sich weiter vom Leben in den Dörfern. Man bekommt ein Gespür für die Insel, die karge Vegetation. Ja, das ist Rhodos. Marco musste besonders vorsichtig sein, da ihm seine Knie manchmal etwas Schwierigkeiten bereiten. Der Weg verlief teilweise über aufgeschüttete Steinpfade, deren sich am Hang befindliche Seiten sichtbar durch aufeinander gestapelte Steine eingefasst sind. Das sieht sehr schön aus. Hin und wieder spendeten krumme Kermeseichen ein wenig Schatten, auf den man jedoch weitestgehend verzichten muss.

    20240417_104022.jpg Die schroffen Felswände


    20240417_110244.jpg Meckernde Begleiter

    Ich fühlte mich ganz wunderbar. Wir sahen einige Ziegen, denen das Umherkraxeln im Gestein um einiges leichter fiel als uns. Sie waren ganz in ihrem Element, standen an schrägen Steilwänden, deren wir niemals Herr geworden wären. Viele bunte Blumen tauchten rechts und links am Wegesrand zwischen den Felsen auf. Ich hatte mir extra für diesen Urlaub günstige Turnschuhe gekauft und machte mir einige Sorgen, da sich die Sohle hinten schon langsam abzulösen schien. Marco sorgte sich ein wenig ob der Schwierigkeit der Wanderung, doch auch er hatte ein Lächeln im Gesicht. Agios Isidoros war schon lange nicht mehr zu sehen. Wir legten ein Päuslein ein und verdrückten unsere ersten Brötchen.

    20240417_103445.jpg Immer weiter hinauf


    20240417_103942.jpg Die Ziegen an den Felswänden


    20240417_104107.jpg In Serpentinen geht es nach oben


    20240417_104707.jpg Schritte zwischen Blumen


    20240417_104804.jpg Große Felsen


    20240417_105515.jpg Eine erste Pause

    Dann erreichten wir ein erstes Plateau. Hier waren die Bäume von rund angelegten, kleinen Mauern umfasst, was eindeutig bewies, dass auch vor uns bereits Menschen an diesem Ort gewesen sein mussten. Es fanden sich sogar Holzschilder oder das, was davon übrig war. Der manchmal etwas unvorsichtige Heiko hatte selbstverständlich kurze Sachen an, denn es war ja warm. Das war auch nicht das Problem, doch ein leichter Wind kam auf. Marco zog eine Fleecejacke an. Einige Agaven und niedere Büsche waren nun unsere Begleiter. Bäume wurden hier oben immer seltener. In der Ferne tauchten die großen Windräder der Windfarm Aenaos am Nebengipfel Frameno auf, über den wir schließlich hinüber zum Attavyros kommen würden.

    20240417_110108.jpg Eine Art Plateau ist erreicht


    20240417_110418.jpg Von Mauern eingefasste Bäume


    20240417_110450.jpg Die Reste eines Schildes


    20240417_111639.jpg Marco hat sich eine Jacke angezogen


    20240417_111644.jpg Der Pfad führt weiter

    Nach anderthalb Stunden erreichten wir eine Art Plattform, die eventuell ein Wasserreservoir darstellt. Hier befinden sich windgeschützte Plätze zum Zeltaufbau. Circa ein Drittel des Aufstiegs war bewältigt. Wenn man hier ankommt, befindet man sich bereits weit, weit in der kargen Wildnis. Schon jetzt merkte ich, dass unser Zeitplan nicht ganz aufgehen würde. Wir hatten 8 Stunden eingeplant. Das würde wahrscheinlich nicht ganz reichen. Zeit für eine ausgedehnte Pause. Während wir unsere weiteren Brötchen verdrückten, holte ich heimlich mitgebrachte Schnäpschen hervor, um Marco eine kleine Freude zu machen. 3 Kümmerling für jeden. Den ersten tranken wir nun. Marco musste schon schmunzeln.

    20240417_113427.jpg Die weit entfernten Windräder und das Wasserreservoir


    20240417_114412.jpg 2. Pause


    20240417_121907.jpg Zu den Windrädern


    20240417_121359.jpg Man kämpft sich weiter


    20240417_122150.jpg Auch Marco folgt

    Langsam kamen wir hinüber zu den großen Windrädern am Gipfel Frameno. Zwischen den Gipfeln befindet sich eine Art kleine Mulde im Gelände. Der Wind nahm zu, und das nicht nur leicht. Er zerrte sogar an uns, doch kam er von hinten, was noch einigermaßen zu ertragen war. Marcos Kleidung war hierfür die wahrscheinlich bessere Wahl. Die Radarkuppel auf dem Attavyros kam in Sicht, doch war sie noch weit entfernt. Die vom Wind an den Windrädern erzeugten Geräusche wurden lauter und fast unheimlich. Unbarmherzig zerrten die Böen an den hohen Geräten.

    20240417_122350.jpg Im Hintergrund die Radarkuppel am Attavyros


    20240417_122511.jpg Die Windräder kommen näher


    20240417_124050.jpg Der Gipfel Frameno ist erreicht

    In der Nähe der Windräder begann ein wiesenbedecktes Gelände, auf dem sich nun angenehm laufen ließ. Hier trafen wir sogar auf einige Schafe, die sich in der Nähe einer Tränke aufhielten. Direkt unter den riesigen Windmonstern begann ein Schotterweg, der uns geradewegs hinüber zum Attavyros bringen würde. Wir hatten den Nebengipfel Frameno nach zweieinhalb Stunden erreicht, die Hälfte der Strecke. Direkt unter den Rädern fassten wir einen Entschluss. Zur Sicherheit sollte es gut sein, wir gaben uns zufrieden mit dem Erreichten und kehrten um. Marco beruhigte dies. Die Wanderung ist einfach zu lang. Letztendlich würde man 10 Stunden brauchen. Es ist ein tagesfüllendes Unterfangen. Man muss nicht immer im Leben bis zum bitteren Ende durchhalten, sondern auch mal mit dem bereits Erreichten zufrieden sein, was sich auch auf viele Situationen im Leben projizieren lässt.

    20240417_124751.jpg Schafe am Gipfel Frameno


    20240417_124726.jpg Rätselhafte Färbungen auf dem Gestein


    20240417_124908.jpg Macht's gut, Ihr Schafe!

    Wir traten also den Rückweg an. Sagten den Schafen goodbye. Ein schwarzes war darunter. Ich entdeckte einen kleinen Mistkäfer auf dem Pfad, der offensichtlich etwas Schafsdung zu einer Kugel zusammen gerollt hatte und diese nun zielstrebig den Pfad hinauf rollte. Ich zeigte ihn Marco, der so etwas in der Natur noch nie gesehen hatte. Er war ganz begeistert, wie stark der Käfer war und welch Hindernisse er überwand, um die Kugel, die größer war als er, in Sicherheit zu bringen. Die Käfer rollen die Kugel rückwärts, stemmen die Kugel also mit den starken Hinterbeinen in die gewünschte Richtung. Wir begleiteten ihn ein Stück, und Marco feuerte ihn an: „Du schaffst das!“ Wir lachten viel. Hin und wieder hatte der Mistkäfer sich überschätzt und wollte die Kugel über für ihn zu große Steine rollen. Das hätte nicht funktioniert, doch Marco half ihm, räumte die Hindernisse aus dem Weg. Das war lustig, und etwas Spaß muss ja auch sein.

    20240417_125940.jpg Auf dem Rückweg


    20240417_125835.jpg Dem Wind entgegen


    20240417_130248.jpg Die mutigen Wanderer

    Der Wind kam uns nun entgegen, zerrte an uns und wehte so stark, dass das Fortbewegen manchmal gar nicht so einfach war. Doch wir kämpften uns wieder zurück. An unserem vorherigen Rastplatz machten wir wieder Halt, aßen die Reste und tranken auch den Rest Kümmerling. Schließlich kamen wir wieder zurück in die Schlucht am Anfang des Weges und erreichten nach ungefähr viereinhalb Stunden das Auto. Wir hatten gekämpft und gelacht und ein raues Stück Natur in den Bergen auf Rhodos kennengelernt. Es war unbeschreiblich.

    20240417_132151.jpg Vereinzeltes Bäumchen


    20240417_134829.jpg Letzte Pause


    20240417_141818.jpg Zurück ins Tal

    Liebe Grüße

    Heiko

    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

    2 Mal editiert, zuletzt von Heiko705 (2. Januar 2025 um 21:39)

  • claus-juergen
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    • 3. Januar 2025 um 09:42
    • #22

    hallo Heiko,

    das ist eine Wanderung nach meinem Geschmack. Pure Natur ohne Touristenrummel. Wie ich anhand deiner Bilder sehen kann hätte ja auch die Möglichkeit bestanden mit dem Pkw bis zu den Windrädern zu fahren und dann erst mit der Tour zu beginnen. Aber hinterher ist man ja oft schlauer. Und doch habt ihr es richtig gemacht. Was bringt die schönste Wanderung, wenn das Ziel in weite Ferne rückt und der Wind einem zu schaffen macht?

    Die Zisterne, der eingefaßte Baum und der teilweise ausgebaute Weg deuten anscheinend darauf hin, daß diese Gegend nicht immer so verlassen war. Vermutlich wurde hier einst Landwirtschaft und Viehwirtschaft betrieben.

    Danke fürs Mitnehmen sagt

    jürgen

  • Heiko705
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    • 4. Januar 2025 um 17:43
    • #23

    Hallo Jürgen, ein Teil Deines Beitrags wird durch den nächsten Teil beantwortet, deswegen möchte ich einfach weitermachen...

    Liebe Grüße

    Heiko

    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

  • Heiko705
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    • 4. Januar 2025 um 19:48
    • #24

    Teil 09

    Nachmittag und Abend:

    Es gibt noch einen weiteren Weg auf den Gipfel des Attavyros, einen Weg, der mit dem Auto befahren werden kann. Das wollten wir versuchen, um die schöne Aussicht vom Gipfel zu genießen und auch den Tempel des Zeus zu Gesicht zu bekommen. Wir fuhren hinauf. Anfangs ist der Weg eine gut asphaltierte Straße, doch bald geht er in einen Geröllweg über. Die Löcher im Weg werden ständig größer, tiefe Furchen durchziehen ihn und immer größere Steine liegen auf dem Weg. Es wurde ständig schwieriger. Der starke Wind blies unerbittlich. Schließlich gaben wir auf, denn wir wollten uns nicht festfahren und suchten verzweifelt nach einer Möglichkeit zu drehen. Auf der einen Seite befand sich ein Hügel, auf der anderen Seite ein Abhang. Ich lief etwas vor, um zu schauen, ob es nicht eine etwas breitere Stelle gab, an der wir drehen konnten, doch es kam keine, also lief ich wieder hinab zu Marco und dem Auto. Dann versuchte es Marco einfach. Ich winkte ihm von außen, um ihm anzuzeigen, wie viel Platz wir noch hatten. Am Ende passte es. Gerade so. Nun konnten wir vorwärts wieder nach unten fahren. Der Berg schien uns nicht unbedingt zu mögen, doch nahmen wir es mit einer Prise Humor.

    20240417_151119.jpg Die anfangs asphaltierte Straße auf den Gipfel


    20240417_151129.jpg Blick aufs Meer


    20240417_151205.jpg Wir fuhren weiter


    20240417_152816.jpg Die Straße geht in eine Geröllpiste über


    20240417_152958.jpg Blick zurück


    20240417_153138.jpg Der Weg wird immer schwieriger


    20240417_153339(0).jpg Ein Mietwagen mitten im Nirgendwo

    Gegen 16:00 Uhr erreichten wir am Fuße des Berges ein griechisch-orthodoxes Kloster, das Moni Artamiti. Die Ursprünge des der Jungfrau Maria gewidmeten Klosters gehen auf das 5. Jahrhundert zurück, eine Zeit, in der das Christentum im östlichen Mittelmeerraum immer stärker Fuß fasste. Das Kloster ist nach Artemis, der antiken griechischen Göttin, benannt, was auf eine Synthese christlicher und vorchristlicher Glaubensvorstellungen auf der Insel hinweist. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Kloster erheblich erweitert, insbesondere im 12. Jahrhundert unter der Schirmherrschaft des byzantinischen Kaisers, was seinen wachsenden Einfluss und seine Bedeutung widerspiegelt. Während der osmanischen Herrschaft diente es als geheime Schule für die lokale griechische Bevölkerung und bot Unterricht in griechischer Sprache und orthodoxer christlicher Lehre an. Damit spielte es eine entscheidende Rolle bei der Bewahrung der griechischen Kultur und Identität in diesen schwierigen Zeiten.

    20240417_161731.jpg Am Klostereingang


    20240417_161820.jpg Mosaik

    Wir gelangten in einen schönen Innenhof mit gelben Klostergebäuden, bunten Blumenkübeln und von runden Mauern eingefassten Bäumen. Auf dem Gelände stehen einige alte Olivenbäume. Es ist eine Oase des Friedens. Kaum hatte uns der hier lebende Mönch entdeckt, winkte er uns zu sich heran. Sein Name war Anastasios, und heute war sein Geburtstag. Sofort bekamen wir Teller mit jeweils einem Stück Torte in die Hand gedrückt. Die Gastfreundschaft ließ uns strahlen. Dann bot er uns auch noch etwas zu trinken an. Ein weiterer Mönch lebt hier, Bruder Leontios, doch ihn bekamen wir nicht zu Gesicht. Kurz kamen wir noch mit einer jungen schwedischen Dame ins Gespräch, die gemeinsam mit ihrer Mutter ebenfalls zu Besuch war.

    20240417_162124.jpg Von Mauern eingefasst


    20240417_162136.jpg Klosterkirche


    20240417_162200.jpg Nebengebäude


    20240417_162254.jpg Anastasios überreicht uns die Torte


    20240417_162358.jpg Sieht doch ganz gut aus


    20240417_162716.jpg Marco lässt sie sich schmecken

    Wir bedankten uns herzlich und schauten uns um. Vom Gelände hat man eine schöne Aussicht auf das Umland. Die kleine Kapelle war besonders beeindruckend. Alles schien erst kürzlich liebevoll restauriert worden zu sein. Der Besuch hatte sich definitiv gelohnt.

    20240417_162810.jpg Die Klosterkirche von hinten


    20240417_162905.jpg Alter Olivenbaum


    20240417_162923.jpg Kakteen


    20240417_162934.jpg Stacheliger Bruder


    20240417_163128.jpg Weiterer Olivenbaum


    20240417_163153.jpg Alte Gefäße


    20240417_163239.jpg Blütenpracht


    20240417_163317.jpg Auf dem Innenhof


    20240417_163451.jpg Devotionalien


    20240417_163532.jpg In der Kirche


    20240417_163547.jpg Wappen auf dem Fußboden

    Da wir noch Zeit hatten, besuchen wir kurzerhand das Weindorf Embonas. Es liegt auf einer Höhe von 850 Metern an den Hängen des Attavyros und ist das Zentrum der Weinherstellung auf Rhodos. Es zählt ungefähr 1.500 Einwohner. Am schönsten ist der Ort im Zentrum, wo sich zahlreiche Kafenia, Tavernen und Weinshops befinden. Viele Ausflugsbusse kommen in das Dorf. Die Umgebung ist buchstäblich mit Weinbergen übersät. Auch Oliven und Birnen werden hier im großen Umfang angebaut, und ebenfalls die Imkerei wird von den Einheimischen betrieben. Zusammen mit den benachbarten Dörfern Kritinia und Mandriko ist es eines der produktivsten Gebiete auf Rhodos.

    20240417_165557.jpg Taverne in Embonas


    20240417_165613.jpg An der Hauptstraße

    Wir schauten uns ein wenig um, und schließlich landete ich in der Weinkellerei Kounaki. Marco wartete außerhalb. Ich interessierte mich eigentlich nur für die Rebsorte Amorgiano, die im Osten der Ägäis angebaut wird. Das mache ich meistens so. Eine Rebsorte, die es auch überall anders gibt, brauche ich nicht. Ich will schon was typisch Einheimisches. Ich durfte probieren und entschied mich schließlich für eine Flasche für ca. 12 €. Vom Verkäufer ließ ich mich noch überreden, eine unetikettierte Plastikflasche für 5 € derselben Rebsorte mitzunehmen. Und ich muss es vorweg nehmen: dieser schmeckte deutlich besser als der offizielle Wein. Hätte ich das gewusst, hätte ich nur einige Plastikflaschen genommen.

    20240417_170727.jpg Kounaki Weingeschäft


    20240417_170329.jpg Heiko bei der kleinen Weinprobe


    20240417_170750.jpg Der Bereich rund um den Hauptplatz ist gesät von Tavernen und Geschäften


    20240417_170757.jpg Auch lokale Produkte werden an den Mann gebracht

    In der Taverne Maroulakis in der Nähe ließen wir uns nieder. Die junge schwedische Dame und ihre Mutter, die wir zuvor im Kloster Artamiti gesehen hatten, waren ebenfalls hier. Ich habe bestimmt noch nicht erwähnt, wie sehr wir Gyros lieben, darum will ich es hier nachholen: wir lieben Gyros. Also entschieden wir uns für einen Gyrosteller mit Pommes, Tzatziki und Brot. Als Vorspeise hatte ich etwas Schafskäse bestellt. Es schmecke sehr gut, aber unser Favorit war noch immer das Gyros von Mario’s Taverne in Lindos. Dazu gab es noch eine kleine Nachspeise auf‘s Haus. Es handelte sich um gefüllte Kokoskugeln.

    20240417_170802.jpg Taverne Maroulakis


    20240417_172649.jpg Wer will denn so viel Schafskäse? Ich habe nur einen Teil geschafft


    20240417_173818.jpg Gyrosteller


    20240417_175714.jpg Kokoskugeln auf's Haus


    20240417_182531.jpg Hier sieht man, wie der Berg sich hinter dem Dorf erhebt

    Nach dieser Stärkung ging es zurück ins Hotel. Heute gab es wieder etwas Animation, die aus einer Tanzeinlage für die Kinder bestand. Marco und ich kamen mit einigen Engländern ins Gespräch, die sich wahnsinnig freuten, uns ein paar Wörter ihres spärlichen Deutsch-Wortschatzes zu präsentieren. Sie waren ziemlich betrunken und vor allem an einfachen Anmachsprüchen interessiert, um deutsche Frauen anbaggern zu können. Jeden Abend fielen uns außerdem einige laute Afrikanerinnen auf, die bei den Getränken ordentlich zuschlugen. Sie waren wohl hauptsächlich zum Feiern hier. Wir fanden sie schrecklich.

    20240417_190702.jpg Die Parksituation vor dem Hotel


    20240417_193649.jpg An der Bar


    20240417_203538.jpg Animation

    Dann lernten wir jedoch ein sehr interessantes Pärchen kennen. Es handelte sich um Bob und Julie aus Schottland. Die Beiden waren gar kein Pärchen, nur gemeinsam im Urlaub. Mit ihnen hatten wir viel Spaß und quatschen über alles Mögliche. Sie sprachen ein für uns sehr schwieriges Englisch. Mir fiel es leichter, Julie zu verstehen. Bob hatte einen extremeren Slang. Bei Marco verhielt es sich komischerweise andersherum. Wir tranken ein paar Cocktails zusammen, erzählten von bereits erlebten Urlauben und tauschten sogar Privates aus. Marco redete mit Bob, ich redete mehr mit Julie. Dann wechselte es. Die beiden waren ziemlich verrückt. Wir schossen gemeinsame Fotos.

    20240417_230043.jpg Mit Bob und Julie

    Bob und Julie hatten keinen Mietwagen und waren auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, wenn sie einen Ausflug unternehmen wollten, doch blieben sie wahrscheinlich zumeist in Hotelnähe. Wir erzählten ihnen über unsere Wanderung, und mit erstaunten Gesichtern folgten sie unseren Erzählungen. Wir schlossen die Beiden schnell in unsere Herzen. Durch Bob lernten wir einen speziellen Cocktail kennen – BMW (Baileys, Malibu, Whiskey). Malibu gab es an der Bar leider nicht. So begnügten wir uns mit einer Mixtur aus Baileys und Whiskey. Wir hatten viel zu lachen.

    Nach diesem ereignisreichen Tag tranken wir noch ein letztes Bier auf unserem Balkon und schmunzelten über Bob und Julie, unsere verrückten Schotten! Dann fielen wir in die Betten.

    Liebe Grüße

    Heiko

    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

  • Heiko705
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    • 6. Januar 2025 um 22:27
    • #25

    Teil 10

    6 – Rhodos-Stadt – Eine Reise in alte Zeiten – Donnerstag, der 18.04.2024

    Vormittag und Mittag:

    Ein neuer Tag begann, und wieder lachte die Sonne. Noch nie haben Marco und ich einen solch schönen April erlebt. Mittlerweile hatten wir uns natürlich in die Insel verliebt. Erst einmal ging es heute dahin, wo wir vor 3 Tagen bereits hin wollten. Ich war wieder mit dem Fahren an der Reihe und lenkte den Wagen ca. 30 Kilometer nach Osten zur Kallithea Therme. Wir waren überzeugt, dass der Besuch sich lohnen würde.

    20240418_072954.jpg Blick über den Pool

    Auf uns wartete eine alte Thermenlandschaft, die in der malerischen Umgebung mit angrenzender Bucht wunderschön zur Geltung kommt. Vor rund 2500 Jahren soll der griechische Arzt Hippokrates das Wasser der hier ansässigen Quellen getrunken und zur Linderung von Magenproblemen empfohlen haben. Aber auch ein Bad im schwefelhaltigen Wasser legte er seinen Patienten ans Herz. Besonders wenn sie an Arthritis litten. Heute sind die Quellen versiegt. Aber in der Bucht unterhalb der Therme kann man auch heute noch baden.

    20240418_091910.jpg Am Eingang zur Kallithea Therme


    20240418_091956.jpg Brunnen hinter dem Eingang

    1928 bauten die Italiener, die damals Rhodos besetzten, die Therme. Ihr Highlight und Mittelpunkt ist ein Kuppelbau, der an den fernen Orient erinnert. Aber auch das Gebäude direkt am Meer mit seiner großen Halle und Brunnen im Zentrum ist wunderschön. Hinter dem Eingang kamen wir zunächst an einem schönen Brunnen vorbei, der zu dieser Jahreszeit allerdings noch nicht in Betrieb ist. Dann geht es auf einer Treppe hinunter zur Kuppel. Auch der Garten daneben hat etwas. Ein hübscher Säulengang führt in ihn hinein. In der Kuppel befindet sich ein heute trockenes Becken mit alten Sitzmöglichkeiten aus Stein. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie die Besucher hier damals saßen, die Füße im Wasser, in ein angenehmes Gespräch vertieft.

    20240418_092053.jpg Weg zur Kuppel


    20240418_092251.jpg Blick zum Ausgang


    20240418_092319.jpg Hier geht es in die Gärten


    20240418_092429.jpg Treppe nach unten


    20240418_092611.jpg Die Kuppel


    20240418_092708.jpg Neben dem Kuppelgebäude


    20240418_092916.jpg Becken mit Sitzmöglichkeiten


    20240418_092900.jpg Heiko macht Fotos


    20240418_093029.jpg Unter der Decke

    Unterhalb der Kuppel erkundeten wir die Bucht. Allerlei Liegen und Sonnenschirme lagen an der Seite, die im Sommer sicher alle belegt sind. Das Gebäude neben der Bucht ist sehenswert, besteht aus einigen Gewölben und Bögen, durch die man einen Blick auf das Meer werfen kann. Zahlreiche Fotos aus der italienischen Zeit sind hier ausgestellt. Es herrscht eine Wohlfühl-Atmosphäre. Die Anlage wird des Öfteren als Location für Hochzeiten ausgewählt. Zahlreiche Traubögen in Nebenzimmern zeugen von den Festen, die hier im Sommer stattfinden. Am Ende kehrten wir durch den Garten wieder zum Parkplatz zurück. Gerade im Sommer stelle ich mir die Anlage sehr schön vor, wenn die Bucht von zahlreichen Badegästen besucht wird.

    20240418_093048.jpg Blick in die Bucht Kallithea


    20240418_093054.jpg Hinter der Kuppel


    20240418_093130.jpg Liegen und Sonnenschirme


    20240418_093243.jpg Gang zum Nebengebäude


    20240418_093410.jpg Ein Blick zurück


    20240418_093440.jpg Blick aufs Meer hinaus


    20240418_093650.jpg Fotogalerie


    20240418_093838.jpg Bogengang


    20240418_093851.jpg Am Nebengebäude


    20240418_093900.jpg Durch die Bögen


    20240418_093944.jpg Am Brunnen


    20240418_094015.jpg So sieht er aus


    20240418_094043.jpg Zum Meere hin


    20240418_094213.jpg Schroffe Klippen


    20240418_094341.jpg Hochzeitsbogen

    Der Rest des heutigen Tages sollte der Hauptstadt gehören. Gegen Viertel nach zehn parkten wir etwa 3 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums auf dem Berg Monte Smith, wo sich die Akropolis von Rhodos befindet, die vor allem in der Zeit vom 5. Jahrhundert v. Chr. bis in das 3. Jahrhundert v. Chr. ausgebaut wurde. Wir erkundeten die als Park angelegte Umgebung. Ich war etwas enttäuscht, denn vom großen Tempel des Apollon sind nur noch ein paar Grundmauern und vier der ehemaligen Säulen, die offenbar wieder aufgestellt wurden, zu sehen. Sie wurden gerade restauriert, so dass sie von einem Baugerüst umgeben waren. Einst muss der Tempel ähnlich ausgesehen haben wie die Akropolis in Athen. Er wurde wohl in der Hellenistischen Periode im dorischen Stil erbaut, mit 6 Säulen an den kürzeren und 11 Säulen an den langen Seiten.

    20240418_102544.jpg Apollon-Tempel


    20240418_103550.jpg Die Säulen werden restauriert

    Marco und ich liefen den Hügel hinab. Hier fanden wir das antike Odeion. Das aus Marmor errichtete Theater bot etwa 800 Zuschauern Platz. Direkt unterhalb befindet sich das Stadion. Es hat eine Länge von 210 m. Die erhaltenen Teile sind abgerundete Enden mit den Wendemarken, Beamtensitze und einige Tribünen. Im Stadion wurden die Haleion-Spiele zu Ehren des Sonnengottes Helios abgehalten. Ähnlich den Olympischen Spielen fanden sie alle vier Jahre statt. Insgesamt sollen im Stadion bis zu 30.000 Zuschauer Platz gefunden haben. Zwischen einigen alten Olivenbäumen fanden wir noch weitere Mauerreste, doch konnten wir nicht recht einordnen, wozu sie gehörten.

    20240418_103701.jpg Das Odeion


    20240418_103905.jpg Odeion von der Seite


    20240418_104145.jpg Blick in das Stadion


    20240418_104511.jpg Weitere Mauerreste


    20240418_105110.jpg Auf dem Weg zurück

    Vom Tempel der Athene Polias und des Zeus Polieus sind nur noch ein paar runde Steine übrig, die Teile der Säulen waren. Das Nymphaeum besteht aus höhlenähnlichen Strukturen mit einer Eingangstreppe. Diese sich im Norden der Akropolis befindlichen Überreste besuchten wir nicht.

    Nun wollten wir uns die Stadt ansehen, doch sie quoll bereits aus allen Nähten. Mit dem Auto war kaum ein Durchkommen, überall Stau; ich drehte Runde um Runde, doch verlor nicht die Nerven. Nach ca. einer halben Stunde hatten wir einen Parkplatz in Hafennähe gefunden. Um zu ihm zu gelangen, hatten wir entweder die Wahl, in eine kurze Einbahnstraße zu fahren, um den leeren Platz direkt in Beschlag nehmen zu können oder noch einmal zu wenden, der Straße wieder hinab zu fahren, dann die Straße auf der anderen Seite wieder hinauf zu fahren und zu riskieren, dass der leere Platz dann schon wieder besetzt war. Nein, das würde ich nicht tun. Ich fuhr in die Einbahnstraße, tat so, als hätte ich es nicht wahrgenommen, ignorierte das Winken und Gestikulieren von Insassen eines anderen Fahrzeugs und parkte auf dem leeren Parkplatz. So, das war geschafft, und umsonst war es auch noch. Mir völlig egal. Wenn es bereits jetzt so voll hier war, muss im Sommer das reinste Chaos herrschen.

    20240418_114632.jpg Ankunft in Rhodos-Stadt

    11:45 Uhr. Unsere Stadterkundung konnte beginnen. Wir brauchten 10 Fußminuten, um zum Mandraki-Hafen zu gelangen. Ich war sofort überwältigt, als wir ankamen. Marco ging es sicher genauso. Der Hafen ist groß. Eine Vielzahl an Booten war in ihm verankert. Wir erblickten sofort die drei Windmühlen im Hintergrund, die auf der langen, den Hafen umrundenden Mole stehen. Ursprünglich waren es 13. Der Mandraki-Hafen wurde 408 v. Chr. zusammen mit der antiken Stadt angelegt. Zunächst liefen wir auf die lange Mole, kamen an den Windmühlen vorbei. Entlang des Hafens erstreckt sich die gewaltige Mauer der Altstadt, die wir von hier sehr gut sehen konnten. An der mittleren der Windmühlen fehlte das Mühlenrad.

    20240418_115506.jpg Eingang zum mittelalterlichen Stadtgraben


    20240418_115612.jpg Zum Hafen


    20240418_115707.jpg Der Hafen Mandraki


    20240418_115734.jpg Blick an der Mole entlang


    20240418_115745.jpg Mast an Mast


    20240418_120059.jpg Da sind die Windmühlen


    20240418_120156.jpg Die alte Stadtmauer


    20240418_120413.jpg Die drei Windmühlen


    20240418_120457.jpg An einer der Mühlen


    20240418_120635.jpg Blick zum Fort Agios Nikolaos


    20240418_115929.jpg Blick zur gegenüber liegenden Hafenseite

    Hinter den Mühlen kamen wir zum Fort Agios Nikolaos. Es war leider verschlossen. Also ging es schnurstracks zum Ende der Mole. Hier steht die Statue der Elafina (Hirschkuh) auf einer Steinsäule. An der gegenüber liegenden Seite der Hafeneinfahrt steht die Statue von Elafos (Hirsch). Hirsch und Hirschkuh sind die Wappentiere von Rhodos und überall zu finden, selbst auf den Gullideckeln. Dies soll die Stelle sein, an der die beiden Beine des Koloss von Rhodos gestanden haben, durch dessen Beine die Schiffe in den Hafen einfuhren. Die mit ca. 33 Metern für damalige Verhältnisse riesige Bronzestatue war dem Sonnengott Helios gewidmet und eines der 7 Weltwunder der Antike, wurde jedoch 226 v. Chr. durch ein Erdbeben zerstört.

    20240418_120902.jpg Das Fort Agios Nikolaos


    20240418_121127.jpg Hinter dem Fort

    Doch heute wird der Standort von vielen Seiten her angezweifelt. Zwischen den Beinen des Kolosses, selbst wenn man noch die Fundamente hinzurechnet, bliebe eine maximale Breite von 13 Metern (bei sehr gespreizten Beinen) und eine maximale Höhe von ebenfalls etwa 13 Metern für die Durchfahrt der Schiffe mit Mast und Segel. Zur damaligen Zeit waren die Kriegs- und Handelsschiffe jedoch schon von beträchtlicher Größe. Durchschnittlich waren sie zwischen 30 und 50 Meter lang, 5 bis 8 Meter breit und dazu kamen noch die Ausleger der Ruder. Die Masten der Segel kamen auf eine Höhe von 13 bis 15 Metern.

    20240418_121259.jpg Heiko, Elafina und Elafos


    20240418_121458.jpg Blick zur anderen Seite

    Daher erscheint es unsinnig, die Einfahrt zum eigenen Hafen derart schmal zu halten, dass die eigene Flotte (und Rhodos hatte eine ziemlich große Armada zu der Zeit) nur unter großen Schwierigkeiten vorsichtig und nacheinander auslaufen konnte. Auch hätte der Hafen ganze 12 Jahre lang für die Bauarbeiten gesperrt werden müssen. Sehr viel wahrscheinlicher erscheint für viele, dass der Koloss entweder neben dem Hafen stand oder auf der höchsten Erhebung der Stadt. Obwohl selbst der ägyptische König Ptolemaios III. Geldmittel dafür angeboten haben soll, entschied man sich dafür, den Koloss nicht wieder aufzustellen. Ich habe von aktuellen Plänen gehört, dies heutzutage nachzuholen, möchte jedoch an der Umsetzung zweifeln.

    20240418_121347.jpg Der kolossale Marco

    Plinius der Ältere beschrieb um 77 n. Chr., zwei Jahre vor seinem Tod beim Ausbruch des Vesuvs, den gefallenen Koloss: “Vor allen bewunderungswürdig war jedoch der Sonnenkoloss auf Rhodos, welchen der Chares aus Lindos verfertigt hatte, seine Höhe betrug 70 Cubitus (Ellen). Diese Bildsäule wurde 66 Jahre später durch ein Erdbeben umgestürzt, erregt aber auch liegend noch Bewunderung. Nur wenige umfassen seinen Daumen, und die Finger sind größer als viele Statuen. An den zerbrochenen Gliedmaßen klaffen geräumige Höhlen, und inwendig sieht man bewundernd schwere Steinmassen, durch deren Gewicht man ihn bei der Aufrichtung festgestellt hatte. Dieser Koloss soll in 12 Jahren für 300 Talente verfertigt worden sein, und zwar aus Kriegsgerät, welches der König Demetrios, des langen Aufenthaltes überdrüssig, vor dem belagerten Rhodos zurückgelassen hatte.” Hätte der Koloss über der Hafeneinfahrt gestanden, wäre er wohl ins Meer gestürzt, und Plinius hätte sein Aussehen nicht beschreiben können.

    Marco und ich liefen zur anderen Hafenseite. Vorbei am Neuen Markt und der Statue des Alexander Diakos – vor dem nahe stehenden Gerichtsgebäude war eine Demonstration in vollem Gange – kamen wir zum Fontana Grande und der Kirche der Verkündigung der Heiligen Jungfrau Maria mit dem frei stehenden Uhrenturm neben der Elafos-Statue.

    20240418_122414.jpg Am Neuen Markt


    20240418_122725.jpg Statue des Alexander Diakos


    20240418_122734.jpg Demonstration vor dem Gericht


    20240418_122819.jpg Noch ein Elafos


    20240418_122854.jpg Fontana Grande und Kirche der Verkündigung der Heiligen Jungfrau Maria


    20240418_122925.jpg Hafeneinfahrt mit Hirsch und Hirschkuh


    20240418_122948.jpg Die Kirche mit frei stehendem Glockenturm

    Im Süden des Hafens begaben wir uns in Richtung des Naillac-Turms, der ebenfalls auf einer Mole steht, doch scheint man ihn nicht direkt erreichen zu können. Geht man durch das Tor des Heiligen Paulus kommt man in eine kleine Festung. Von hier kann man durch ein Loch in der Wand hinüber zu den Windmühlen schauen. Der Hafen ist wunderbar; man könnte hier auch stundenlang sitzenbleiben und einfach die Atmosphäre genießen.

    20240418_123946.jpg Tor des Heiligen Paulus


    20240418_124140.jpg Die kleine Festung vor der Mole zum Naillac-Turm


    20240418_124326.jpg Blick zu den Windmühlen

    Liebe Grüße

    Heiko

    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

  • claus-juergen
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    • 7. Januar 2025 um 10:18
    • #26

    Hallo Heiko,

    Von dieser Therme hab ich ja noch nie etwas gehört. Erstaunlich, dass die scheinbar seit 2500 Jahren bereits bekannt war und jetzt versiegt ist. Das kann doch eigentlich erst nach 1928 gewesen sein. Zu diesem Zeitpunkt haben ja die Italiener diese aufwändige und anscheinend immer noch sehr gut erhaltene Anlage errichtet. Ist die jetzt eine Art Freilichtmuseum?

    Die Akropolis mit den angegliederten antiken Stätten ist schon toll. Wieso sind da keine Besucher zu sehen? Kann das allein daran liegen, dass ihr im April da wart? Andererseits ist die Inselhauptstadt ja rappelvoll gewesen, weil ihr nur schwer einen Parkplatz gefunden habt.

    Interessant finde ich auch deine Ausführungen zum Koloss von Rhodos. Ich war bisher auch der Meinung, dass der die Hafeneinfahrt mit seinen Beinen überspannte. Entsprechende Darstellungen gibt es ja zur Genüge. Andererseits klingt es auch logisch, dass diese Figur einfach zu klein war, so dass gar keine ein- und ausfahrenden Schiffe hindurch fahren konnten. Vielleicht wäre es noch dazu ein statisches Problem gewesen, eine derart schwere Bronzestatue direkt am Meer dauerhaft zu positionieren. Wind, Wellen und Rost hätten der Figur sicherlich in kürzester Zeit enorm zugesetzt. Hat man eigentlich nie Reste dieser Bronzestatue gefunden, so dass möglicherweise doch der tatsächliche Standort lokalisiert werden konnte?

    Grüße


    Jürgen

  • Heiko705
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    • 8. Januar 2025 um 21:02
    • #27

    Hallo Jürgen,

    die Quellen in Kallithea gab es bereits seit alter Zeit und sind inzwischen versiegt. Wann genau ist mir nicht bekannt. Die Therme - also eine Art Thermalbad - wurde dann erst 1928 von den Italienern erbaut und war, soviel ich weiß, bis zum 2. Weltkrieg in Betrieb. Ja, man kann sie durchaus als eine Art Museum betrachten, wobei in der Bucht aber auch schön gebadet werden kann.

    An der Akropolis waren tatsächlich nicht so viele Besucher, aber es gibt da jetzt auch nicht so wahnsinnig viel zu sehen. Doch im Sommer ist da sicher mehr los.

    Die Überreste des Koloss' wurden, so viel ich weiß, nie gefunden. Sonst könnte man ja leicht auf den ehemaligen Standort schließen.

    Liebe Grüße

    Heiko

    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Heiko705 (8. Januar 2025 um 23:13)

  • Heiko705
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    • 8. Januar 2025 um 23:11
    • #28

    Teil 11

    Nachmittag und Abend:

    Wir verließen den Hafen durch das Tarsana-Tor und kamen zu den Ruinen des Aphroditetempels. Wir tauchten ein in die wunderbaren, ja geradezu spektakulären Altstadtgassen. Fotografieliebhaber können hier tolle Bilder schießen. An der Marienkirche zur Burg betraten wir den bislang für uns unbedingt schönsten Altstadtplatz, den Platia Mouson, in deren Nähe das Arnaldotor wieder hinaus zum Hafen führt. Der Platz wird flankiert von allerlei Geschäften, dem Archäologischen Museum, einer Touristeninformation, der Macao-Bar, einer Kunstgalerie und äußerst idyllischen Gassen, in denen die Besucher bei einem Glas Wein oder bei Bier oder Saft zusammen saßen. Hier fühlten wir uns wohl. Eine Dame im Hochzeitskleid passierte den Platz, und zwei Musiker machten Musik.

    20240418_124558.jpg Tarsana-Tor


    20240418_124908.jpg Aphrodite-Tempel


    20240418_125825.jpg An einer Kunstgalerie


    20240418_130006.jpg Auf dem Weg zum Platia Mouson


    20240418_130357.jpg Platia Mouson


    20240418_130436.jpg Archäologisches Museum


    20240418_130511.jpg Hier sitzt man gemütlich

    Neben dem Platz beginnt die Odos Hippoton, die Rittergasse. In ihr befanden sich in alten Zeiten die Herbergen der Ordensritter. Sie verläuft von der Stadtmauer am Hafen bis zum Großmeisterpalast. Dies war unser Weg. Der Eintritt in die im 14. Jahrhundert von Rittern des Johanniterordens erbauten Festung kostet normalerweise 8 €, doch heute war freier Eintritt. Wir waren gleichermaßen verwundert wie erfreut. Glück gehabt. Zunächst begaben wir uns jedoch zum Pili Kanonion. Dies ist der Zugang zur Stadtmauer, und da sie nur von 12 – 15 Uhr zu betreten ist, zögerten wir nicht. Der Zugang ist schwer zu finden. Man muss zunächst so tun, als wolle man in den wuchtigen Großmeisterpalast, geht aber bei letzter Gelegenheit links daran vorbei. Und – oh Wunder – der Eintritt war frei. Was war denn heute los?

    20240418_130302.jpg Die Rittergasse


    20240418_130959.jpg Idyllische Altstadtgassen


    20240418_131631.jpg Arnaldotor


    20240418_133059.jpg Am Ende der Rittergasse vor dem Großmeisterpalast


    20240418_133223.jpg Großmeisterpalast


    20240418_133407.jpg Der Beginn der Stadtmauer


    20240418_133824.jpg Man tut so, als wolle man in den Palast,...


    20240418_134034.jpg ...geht dann aber daran vorbei


    20240418_134112.jpg Eingang zur Mauer - Pili Kanonion

    Wir betraten die Mauer. Darauf hatten Marco und ich uns besonders gefreut, genießt man doch von hier eine tolle Aussicht auf die gesamte Altstadt und den Hafen. Wir hatten 13:45 Uhr. Die Sonne strahlte auf die Mauer. Das Pili Kanonion sieht von der Mauer sehr stattlich aus. Von der Mauer hatten wir nicht nur eine gute Aussicht auf die Altstadt, sondern konnten auch neben der Mauer in den mittelalterlichen Stadtgraben und in die sich dort befindliche St. Georgs-Bastion schauen. Gegen 14:25 Uhr waren wir in der Nähe des Roten Tors am Ende des Rundgangs angekommen. Hier fanden wir die kleine Taverne Top Sabor. Sah eigentlich ganz angenehm aus, und ein Päuschen hatten wir uns schließlich auch verdient. Wir ließen uns im Schatten nieder und bestellten eine Gyros-Pita und ein großes Bier. Schmeckte ganz gut, obwohl es nur Geflügelfleisch, also für uns kein richtiges Gyros war.

    20240418_134321.jpg Auf der Mauer


    20240418_134329.jpg Pili Kanonion


    20240418_134740.jpg Unterwegs auf der Mauer


    20240418_135501.jpg Eine Art kleiner französischer Garten


    20240418_135551.jpg St.Georgs-Bastion


    20240418_135738.jpg Blick in die Gassen


    20240418_140507.jpg Der mittelalterliche Stadtgraben


    20240418_141011.jpg Weiter der Mauer entlang


    20240418_141329.jpg Blick über die Altstadt zum Großmeisterpalast


    20240418_142223.jpg Am Roten Tor


    20240418_142619.jpg Taverne Top Sabor


    20240418_143421.jpg Gyros-Pita und Bier

    Alsdann marschierten wir durch die hübschen Altstadtgassen, vorbei an der Suleiman-Moschee und dem großen Roloi-Uhrenturm zurück zum Großmeisterpalast. Die Festung ist – wie gesagt – von außen sehr wuchtig und imposant. Im Innern jedoch, wie ich zu meiner Enttäuschung feststellen musste, gibt es eigentlich nicht viel zu sehen. Es öffnet sich ein großer Innenhof mit vielerlei Statuen an den Seiten. Die Treppenaufgänge waren meist abgesperrt. Aber auch das Archäologische Museum ist Teil des Palasts, und hier warfen wir einen Blick hinein. Alte Keramikgefäße, Reliefs, Waffen, Stelen mit alten Inschriften, Mosaikböden, Statuen und Büsten werden hier ausgestellt.

    20240418_145905.jpg Zurück durch die Gassen


    20240418_150646.jpg Liebevoll zurechtgemacht


    20240418_152234.jpg Suleiman-Moschee


    20240418_153135.jpg Im Großmeisterpalast


    20240418_153146.jpg Am Eingang


    20240418_153154.jpg Geschlossene Treppenaufgänge


    20240418_153321.jpg Die Statuen im Innenhof


    20240418_153400.jpg Gewölbegänge


    20240418_155641.jpg Mosaikboden im Archäologischen Museum


    20240418_185823.jpg Der Roloi-Uhrenturm

    Während Marco wartete, versuchte ich, in den Roloi-Uhrenturm zu gelangen. Der Eintritt kostet 5 €. Von oben hat man ebenfalls ein grandioses Stadtpanorama. Das Eintrittsticket kann gegen ein Freigetränk im angrenzenden Café eingelöst werden. Doch Heiko hatte leider Pech. Turm geschlossen. Durch die ansehnliche Gasse Sokratou, die einer Shoppingmeile ähnelt, aber auch mit einigen Holzerkern an den Gebäuden aufwarten kann, kamen wir hinab zum Hippokratesplatz. Die Mehmet Aga-Moschee hätte ich als solches fast gar nicht erkannt. Es ist ein hohes Gebäude mit Holzdach und Türmchen, erinnert meiner Meinung nach aber eher an ein Gebäude im Alpenraum und nicht an ein muslimisches Sakralgebäude.

    20240418_161707.jpg Holzerker an der Gasse Sokratou


    20240418_163604.jpg Mehmet-Aga-Moschee

    Der Hippokratesplatz ist fantastisch. Hier herrscht ein ganz wunderbares Ambiente. Ich mag solche Altstadtplätze. In der Mitte befindet sich ein Brunnen. Zahlreiche Tavernen reihen sich ringsherum; eine Weinstube befindet sich in einem mittelalterlichen Gebäude. Von hier sieht man das pompöse Meerestor, welches ebenfalls zum Hafen führt. Wir schritten hindurch. Hier hinten befindet sich der neue Kolona-Hafen mit einem französischen Turm. Von hier aus fahren die Fähren. Ich versuchte den Turm zu erreichen, doch er war weitläufig abgesperrt.

    20240418_164340.jpg Brunnen am Hippokrates-Platz


    20240418_164450.jpg Hier ist eine Weinstube


    20240418_164523.jpg Blick in eine Gasse vom Hippokrates-Platz


    20240418_164756.jpg Der Hippokrates-Platz


    20240418_165108.jpg Meerestor


    20240418_165958.jpg Delfin-Skulptur in der Nähe des neuen Hafens


    20240418_170340.jpg So sehen die Fähren aus

    Zurück durch die Mauer kamen wir an eine ansehnliche Kirchenruine. Dies war die Kirche der Heiligen Jungfrau von Burgh. Sie schien auch einigen anderen Touristen zu gefallen, denn auch sie schossen eifrig Fotos. Es ging vorbei an Ausgrabungen einer hellenistischen Hafenmauer und einer byzantinischen Kirche. Die orthodoxe Kirche St. Panteleimon ist eher klein, besitzt jedoch bunte, sehenswerte Fresken an Wänden und Decke. Zurück nach Westen erreichten Marco und ich einen weiteren, sehr sehenswerten Platz, den Platia Evreon Martiron, ein Platz jüdischer Mätyrer. Hier steht ein sehr hübscher Seepferdchenbrunnen. Auch dieser Platz wird von wunderbaren Gebäuden umringt, einigen Tavernen, einem Schuhgeschäft, einem Juwelier und einer Eisdiele. Er ist unbedingt sehenswert.

    20240418_170906.jpg Dies ist die Ruine...


    20240418_171018.jpg ...der Kirche der Heiligen Jungfrau von Burgh


    20240418_171551.jpg Kirche St. Panteleimon


    20240418_171705.jpg Fresken im Innern


    20240418_172614.jpg Seepferdchenbrunnen


    20240418_172646.jpg Platia Evreon Martiron

    Mittlerweile war es 17:30 Uhr. Was hatten wir alles bereits gesehen? Rhodos – Stadt erschlägt einen geradezu mit Sehenswürdigkeiten, dem tollen Hafen, den pittoresken Gassen und altertümlichen Gebäuden. Wir brauchten eine weitere Pause. So kam es sehr gelegen, dass sich hier am Platz auch die kleine Taverne Pita Nikos befindet, denn was brauchen Marco und Heiko in einer solchen Situation? Richtig! Gyros. Hier begnügten wir uns mit einer Gyrostasche auf der Hand, die wir auf einer Bank unter den Bäumen des Platzes aßen. Wir hatten einen neuen Spitzenreiter. Dies war das beste Gyros des Urlaubs, verdrängte das Gyros aus Mario‘s Taverne in Lindos auf Platz 2.

    20240418_173016.jpg An der Taverne Pita Nikos

    Weiter ging’s zum letzten Akt. Gern wollte ich die Kabal Kadosh Shalom Synagoge im Jüdischen Viertel besuchen. Sie ist die älteste Synagoge Griechenlands. In dem heutigen Museum erhält man einen Einblick in die Geschichte der jüdischen Einwohner auf Rhodos. Leider hat sie nur von 10 – 15 Uhr geöffnet, aber das machte nichts. Wir hatten erfahren, dass heute sowas wie ein „Tag der geschichtlichen Sehenswürdigkeiten“ war. Jetzt wussten wir auch, warum überall freier Eintritt war.

    20240418_175645.jpg Die geschlossene Tür der Synagoge

    Wir kamen wieder zum Roten Tor. Das Tor spielte eine wichtige Rolle beim Angriff der Osmanen bei der Belagerung von Rhodos im Jahre 1522. Durch das Tor verließen wir die Altstadt. Schließlich kamen wir vor dem mittelalterlichen Stadtgraben zur Kathedrale des Hl. Franz von Assisi, die zwar groß, aber nicht besonders ansehnlich ist. Durch das Tor des Hl. Athanasasios fanden wir zurück durch die Altstadtmauer. Die Füße qualmten. So langsam ging unsere Kraft zur Neige. Letzten Endes fanden wir die kleine Kirche des Hl. Fanourios, eine kreuzförmige griechisch-orthodoxe Kirche aus dem 13. Jahrhundert mit einem Steingewölbe und bunten Fresken. Jedenfalls waren sie mal bunt, doch heute sind sie schwarz und verwittert. Leider war kaum mehr etwas zu erkennen. Daneben befindet sich der Platia Dorieos, ein recht schöner Platz, jedoch kann er mit dem Hippokratesplatz, dem Platia Mouson oder dem Platia Evreon Martiron nicht mithalten.

    20240418_181844.jpg Kathedrale des Franz von Assisi


    20240418_182124.jpg Tor des Hl. Athanasios


    20240418_182814.jpg Kleine Kirche des Hl. Fanourios


    20240418_182950.jpg Die Fresken sind kaum mehr zu erkennen

    Das war‘s. Wir beschlossen, nun zurück zum Auto zu laufen. Wir hatten mittlerweile 18:45 Uhr. Nach 7 Stunden in der Altstadt waren wir durchaus der Meinung, sie nun recht gut zu kennen. Rhodos – Stadt ist einfach unglaublich. Auf der Rückfahrt ließ ich es mir jedoch nicht nehmen, noch mal kurz am Paralia Elli, am nördlichsten Zipfel der Insel, nahe dem Aquarium von Rhodos zu halten. Die Sonne ging langsam unter. Ganz im Westen an der Küste befindet sich neben der Straße die Felsenkapelle des Erzengels Michael in einer Höhle, doch sahen wir von einem Besuch ab. Dazu fehlte uns die Kraft. Man kann schließlich nicht alles machen.

    20240418_192702.jpg Sonnenuntergang am Paralia Elli

    Wir freuten uns schließlich auf ein paar Cocktails in der Bar unseres Hotels, die wir gemeinsam mit den Schotten Bob und Julie einnahmen. Wir erzählten ihnen von unserem Besuch in Rhodos – Stadt, und wie der Zufall so will, hatten sie den Besuch der Stadt für den nächsten Tag geplant. Sie baten uns, sie am nächsten Morgen nach dem Frühstück mitzunehmen, damit sie von einer Bushaltestelle im Ort nach Rhodos fahren konnten. Wir verabredeten uns für 9:00 Uhr. Wie am Abend zuvor hatten wir viel Spaß mit den Beiden. Wir hatten sie bereits lieb gewonnen. Das obligatorische Bierchen auf unserem Balkon ließen wir uns nicht nehmen.

    Liebe Grüße

    Heiko

    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

  • Jofina
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    • 9. Januar 2025 um 13:29
    • #29

    Rhodos-Stadt, einfach fantastisch :love:

    Ich lese in Deinem Bericht, Ihr seid genauso begeistert gewesen wie wir. Wir sind 2x während einer Kreuzfahrt dort gewesen, zuletzt im letzten Jahr im Monat März. Ein wirklich toller Ort!

    Danke für Deinen Rhodos-Bericht. :)

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Heiko705
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    • 9. Januar 2025 um 20:36
    • #30

    Freut mich, dass die Jofina auch mit an Bord ist.

    Liebe Grüße

    Heiko

    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

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