Danke, liebe Elke, ich komme heute von einer längerer Tagung aus Krems retour und überweise dann am Abend den Betrag. Freue mich schon auf die Kalender, einer wird gleich in der Küche unter dem von heuer aufgehängt....
LG
Johannes
Danke, liebe Elke, ich komme heute von einer längerer Tagung aus Krems retour und überweise dann am Abend den Betrag. Freue mich schon auf die Kalender, einer wird gleich in der Küche unter dem von heuer aufgehängt....
LG
Johannes
Fels am Wagram, Bezirk Tulln, Niederösterreich
Zwei Nepomuks
In Fels am Wagram steht dieser Nepomuk am Jakobsweg Richtung Weinviertel:
Man hat ihm einen Regenschirm zum Unterstellen spendiert:
In der Kirche riecht es förmlich nach einen Nepomuk, aber man muss in der Taufkapelle genau schauen:
Die Heiligenfiguren sind angeschrieben mit den Hhl. Franz Xaver (links) und Ignatius (rechts). Das Gemälde links ist ziemlich dunkel, aber es lohnt, es näher zu betrachten:
Betrachten wir die Komposition näher, so erkennen wir einen Engel, das Kreuz haltend, ein zweiter macht die Schweigegeste und hält seine andere Hand auf eine merkwürdige rote Scheibe (eine Mütze?) und Nepomuk selbst hält (s)eine Zunge in der Hand, die mit fünf Sternen umkränzt ist.
Das Gemälde stammt von Martin Johann Schmidt, genannt der Kremser Schmidt.
Johannes
Lieber Josef!
Hast du noch ein Detailbild vom Nepomuk? In der rechten Hand hat er, soweit ich das sehen kann eine Zunge und rechts unten im Bild macht ein Putto die Schweigegeste?
Johannes
Du hast recht, Elke. Apfel war wohl eine falsche Spur von mir. Und das am Kopf sind gewiss Schlangen. Es ist für mich ein barockes Rätsel und vielleicht löst es sich irgendwann auf.
Oder es bleibt uns, wie so vieles dieser Zeit, verborgen.
Johannes
Gut beobachtet, Elke! Die Kippa (ist es wirklich eine Kippa?), welche der Engel der Figur mit den Schlangen am Kopf weggenommen hat, war mir noch gar nicht aufgefallen.
So unglaublich deine Interpretation klingen mag, ich halte sie im Zusammenhang mit der Geschichte dieses Standortes für möglich. Nepomuk wurde ja auch als Gegenreformator missbraucht, daher ist der Gedanke nicht so abwegig, hier ihn auch missbraucht als Antisemit zu sehen, der sich über die Juden, die in den sauren Apfel beißen, erhebt. Schau dir den bösen Blick des anderen Engels an, der den Darunterliegenden tritt und mit seiner Märtyrerpalme auf ihn hinzuschlagen scheint. Der Judenhass war ja gerade zu dieser Zeit allgegenwärtig und salonfähig. Es wird schwer sein, dies endgültig zu klären.
Johannes
Wien 1020, Leopoldstadt
Johannes von Nepomuk, stummer Zeuge der Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung
Betritt man die Leopoldstadt, den 2. Wiener Gemeindebezirk, wird man unweigerlich mit der Geschichte von Vertreibung, Verfolgung und Ermordung zehntausender Juden konfrontiert.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geschicht…er_Leopoldstadt
Die in Wien lebenden Juden hatten schon im 12. Jahrhundert unter dem Antisemitismus zu leiden und die Leopoldskirche steht seit 1670 quasi als Symbol der Vertreibung im Herzen der Leopoldstadt.
Diese Tafel erregt den Unmut einiger heute in dem Grätzel wohnender Juden, da mit dem eher lapidaren Hinweis auf die Vertreibung der Juden dem Gedenken nicht Genüge getan wird, finden sie, wie mir in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt wurde.
Der hl. Leopold, dem diese Kirche geweiht ist, hat nichts mit der Vertreibung der Juden und dem Abriss der Synagoge, die an dieser Stelle stand, zu tun, er lebte im 11./12. Jahrhundert.
Sehr wohl aber Kaiser Leopold der I, welcher 1670 die Vertreibung der Juden aus dem heutigen 2. Bezirk, der nach ihm benannt wurde, anordnete und nach dem Abriss der Synagoge die Leopoldskirche errichten ließ.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Leopoldskirche_(Leopoldstadt)
Johannes von Nepomuk kam dann durch ein Gemälde von Johann Georg Schmidt im 18. Jahrhundert als stummer Zeuge weiterer Verbrechen dazu. Die Kirche ist eine der typischen Barockkirchen, die unter der Ära von Kaiser Leopold I errichtet wurden.
Der Nepomukaltar befindet sich auf der linken Seite:
Links unten im Bild wird, wie auch bei anderen ähnlichen Gemälden, der Brückensturz gezeigt, mit den fünf Sternen, die im Wasser der Moldau erscheinen:
Wie diese Gestalt mit Schlangen am Kopf, die in einen roten Gegenstand beißt, zu interpretieren ist, kann ich leider nicht sagen. Es ist wohl eine Allegorie, vielleicht hat jemand von euch eine Interpretation?
Die Geschichte der Judenverfolgung in der Leopoldstadt, die in Pogromen gipfelte, kann man auf den Gehsteigen der Gassen rund um die Leopoldskirche auf einem Weg der Erinnerung, beginnend mit der Vertreibung 1670/71 und endend mit der Ermordung in der Nazizeit nachverfolgen.
Am Boden und an Hausfassaden sind Steine der Erinnerung an ermordete Juden und Gedenktafeln an ermordete Bewohner dieser Häuser angebracht.
Es sind viele, sehr viele.
Entlang eines Gehweges sind Textfragmente von persönlichen Berichten aus der Nazizeit aufgemalt.
https://leopoldstadt.gruene.at/themen/demokra…berpogrome-1938
Als ich am gestrigen Sonntag den hl. Johannes v. Nepomuk in der Leopoldstäder Pfarrkirche besuche, ging ich diesen Weg lesend und zweifelte, ob der Hass jemals ein Ende finden würde....
Johannes
Wien 1180, Währing
Fährt man die Gersthofer Straße stadtauswärts fällt bei der Eimündung der Salierigasse linker Hand dieses Gebäude und die kleine Kapelle davor auf:
Das Jugendstilhaus wurde nach der davor stehenden Kapelle von der Bevölkerung „Johanneshof“ genannt und ist unter diesem Namen auch heute noch bekannt. Die Kapelle ist weniger bekannt, führt sie doch im Schatten des prominenten Hauses irgendwie ein Schattendasein.
Für die Mistkübel hat man wohl auch keinen passenderen Platz gefunden....
Die Kapelle wurde 1907 dem Johannes v. Nepomuk geweiht. Die Statue stammt aus 1724 und stand ursprünglich bei einer Brücke über den Währingerbach.
Durch die Fensterscheiben der verschlossenen Türe war er leider nicht in einem Stück fotografierbar, deshalb zwei Teile, obere Ansicht und untere Ansicht:
Die Putten zu den Füßen des hl. Nepomuk sind ziemlich frech. Einer hält sich am Rock des Nepomuk fest und der andere hat sich einfach dessen Birett aufgesetzt. Anmaßung!
Johannes
Danke, da ist fein!
Gerade dann, wenn ich an Interessierte den Link weiterleite ist es so noch komfortabler!
Johannes
Wien 1080, Josefstadt, Volkskundemuseum
Zwei Nepomukdarstellungen
Heute besuchte ich das Volkskundemuseum in der Laudongasse, dort gibt es interessante und teils kuriose Ausstellungsstücke.
https://www.volkskundemuseum.at
Gleich im zweiten Raum steht dieser ausgehöhlte Baumstamm, der als Bienenstock fungierte. Herausgeschnitzt ist die Darstellung des hl. Johannes von Nepomuk! Durch seinen Bauch flogen die Bienen ein und aus!
Im anderen Bereich des Museums habe ich dann dieses Bild gefunden, welches unsere beiden Heiligen, Johannes v. Nepomuk und Christophorus auf einer Darstellung vereint!
Johannes
Na, bitte, geht doch!
Danke für die Mühe, ihn ausfindig zu machen und doch noch hier einzustellen!
Großartige Spurensuche, Gratulation!
Johannes