aus Ungarn kurz berichtet 2020

  • hallo Elke,


    ja, das "sistema tutor" kenne ich natürlich. Es ist ja auch groß an den Autobahnen in Bella Italia angeschrieben. Mein Navi piepst dann auch andauernd und weist mich zusätzlich drauf hin. Bis zu 140 km/h auf dem Tacho bei Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h sehe ich kein Problem. Das ist die normale Toleranz des Tachos bzw. die Meßtoleranz des Überwachungssystems.


    Bis auf einen "Strafzettel per Post" wegen einer angeblichen Geschwindigkeitsüberschreitung in der Provinz Brescia von der Mafia vor zwei Jahren habe ich nie Probleme mit den dortigen Behörden gehabt.


    grüsse


    jürgen

  • Bei manchen Dingen braucht es Geduld, auch die Elisabeth in der Blauen Kirche in Bratislava wird irgendwann aus ihrem Versteck kommen.....

    Ich habe schon länger überlegt, etwas über Bratislava zu schreiben, lieber Johannes. Aber es gibt da schon so tolle Beiträge von Elke. Die Blaue Kirche, St. Elisabeth, hatte es mir besonders angetan.


    https://de.wikipedia.org/wiki/St._Elisabeth_(Bratislava)_


    Bratislava gehört aber nicht in einen Beitrag über Ungarn. So zeige ich nur 3 kleine Bilder und dann noch 2 zum Thema Elisabeth - und mache dann demnächst einen eigenen Beitrag über die Blaue Kirche, später vielleicht über Bratislava und Umgebung.


    Die Elisabeth, nach der Du fragst, ist wohl jenes Marmor-Relief, das Kaiser Franz Josef nach ihrem Tod anfertigen ließ. Wikipedia sagt dazu, es stünde im Pfarrhof. Dort war ich nicht.


    Ich zeige nur kurz die Kirche, die versperrt war. Durch das Gitter konnte ich das Altarbild fotografieren, das die Heilige Elisabeth zeigt.


     

     



    Dieses versperrte Tor - und das blaue Haus dahinter - sicher der Pfarrhof, in dem das Marmor-Relief zu finden sein muss:



    Weiteres dazu demnächst unter Bratislava, Slowakei, Blaue Kirche.


    Gute Heimfahrt, lieber Waldi!!!

    Susanne

  • Danke, liebe Elke, für den Hinweis auf das Rätsel von Johannes.

    Da suchte ich nicht, sondern nur unter Slowakei - und da gab es die Blaue Kirche (noch) nicht. Und so dachte ich, auch Du, Johannes, wärst noch auf der Suche nach St. Elisabeth, Blaue Kirche in Bratislava.


    Ich habe jetzt alles nachgelesen - und bin beeindruckt, was Du, Johannes, und Du, Waldi, hier schon zusammen getragen habt!


    Ich habe vor Jahren an einem glühendheißen Juni-Tag die Kirche eher zufällig gefunden und kurz angesehen. Natürlich war ich nicht in der halben Stunde abends da, wo sie geöffnet ist, sondern am Vormittag - und da war das Gitter vor. Aber, was ich gesehen habe, hat mir ausnehmend gut gefallen!


    Viel Glück auf der weiteren Suche nach dem Marmorrelief!!!


    Ich selber werde bei Gelegenheit einige Bilder über Bratislava und die nähere Umgebung hier zeigen, aber dann am richtigen Ort (nicht in Ungarn, sondern in der Slowakei!!!).


    Elke, Deine Bilder und der Bericht darüber sind ganz toll. So genau recherchiert. Ich war damals auf einem Kongress dort - und habe nur am Rande einige Schönheiten besucht - und mich kaum mit den einzelnen Gebäuden und gar nicht mit der Geschichte auseinander gesetzt. Dein Bericht regt aber dazu an, manches nachzuholen!


    Herzliche Grüße!

    Susanne

  • Ich selber werde bei Gelegenheit einige Bilder über Bratislava und die nähere Umgebung hier zeigen, aber dann am richtigen Ort (nicht in Ungarn, sondern in der Slowakei!!!).

    Darauf freue ich mich, Susanne!


    Wie kommt eine Kirche in Bratislava in den Bereich Ungarn?

    Das ist (fast) ganzeinfach zu erklären. Dazu ein bisschen Geschichte.

    Die Stadt Pozsony war von 1536 bis 1783 Hauptstadt des Königreichs Ungarn.

    Danach gehörte Preßburg zur österreichischen Monarchie.

    Erst nach dem 1. Weltkrieg gehörte die Stadt zum neuen Staat Tschechoslowakei.

    Von 1939 bis 1945 war Bratislava Hauptstadt der ersten Slowakischen Republik. Danach war sie wieder Teil der Tschechoslowakei. 1968 wurde Bratislava Hauptstadt des Teilstaates Slowakische Sozialistische Republik (slowakisch: SSR) in der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (ČSSR) und kurz (1990–1992) in der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik (ČSFR).

    Erst seit 1993 ist sie Hauptstadt des selbständigen Staates Slowakei.


    Die lange Zugehörigkeit Tschechiens und der Slowakei zu Österreich-Ungarn hat sichtbare Spuren hinterlassen. Das ist an der Verehrung unseres Nepomuks und auch der Kaiserin Elisabeth erkennbar.

    Es gibt auch heute noch Büsten der Kaiserin in der Slowakei - und eben dieses von Johannes angesprochene Relief im - wie Du richtig vermutest - Pfarrhaus der blauen Kirche. Die Geschichte dazu landete im Bereich Ungarn weil ich auf meiner alljährlichen Ungarnfahrt manchmal über Bratislava fuhr und vom Besuch der blauen Kirche geschrieben habe.

    Johannes hat das Relief schon persönlich sehen dürfen und mir davon Bilder überlassen. Leider sind meine Versuche einen Kontakt zur blauen Kirche aufzubauen bisher fehlgeschlagen. Wichtig ist, dass das Relief noch existiert. Aber es sollte in seiner Schönheit der Öffentlichkeit zugänglich sein!

    Deshlb der Satz von Johannes:

    ...auch die Elisabeth in der Blauen Kirche in Bratislava wird irgendwann aus ihrem Versteck kommen.....


    Liebe Grüße von waldi aus (noch) Ungarn :174:

  • Gestern war ich in Ungarn auf den Spuren von Kaiserin Elisabeth unterwegs.


    Weil Königin Elisabeth "eine Bewundererin der Schönheiten der Natur war sollen Millionen von Bäumen an sie erinnern".

    Unter anderem ermutigten im November 1898 diese Worte von Landwirtschaftsminister Ignác Darányi alle Ungarn, zwei Monate nach dem tragischen Tod von Königin Elisabeth am 10. September 1898, Bäume und Haine zu pflanzen. In einem Dekret regelte der Minister den Rahmen für die Pflanzung und gab Ratschläge zu den zu pflanzenden Baumarten und ihrer Platzierung im Hain: "Unter den zu pflanzenden Bäumen sollen Bäume mit hängenden Ästen wie Trauerweiden, Eschen, Hängebuchen, und die Lieblingsbäume der Königin, Eichen und Kiefern und andere langlebige Bäume bevorzugt werden “. Es sah auch besondere Vorkehrungen für die Kennzeichnung der gepflanzten Bäume vor, für die er ein Schild mit dem Titel "Königin Elisabeth Gedenkbäume" vorschlug, um "sie mit Sorgfalt zu versorgen und sie vor Missbrauch zu bewahren".

    Durch die Aufforderung von Ignác Darányi hatten - laut belegten Urkunden - bis Juli 1899 fast 2.787.413 Elisabeth-Gedenkbäume, Sträucher und Büsche auf ungarischem Boden Wurzeln geschlagen.

    Im Gedenken an Königin Elisabeth veranlasste auch die "Rába-szabályozó Társulat" (Raab-Regulierungsgesellschaft), die Erinnerung an die Königin aufrechtzuerhalten. Entlang der Rába (Raab) und der Rábca (Rabnitz) wurden an 5 Orten Gedenkbäume gepflanzt. In einem Kreis von 5 - 6 Bäumen sollte ein etwa 115 cm hoher abgebrochener Baumstumpf mit einem Durchmesser von 30 cm aus Beton auf einem 30 cm hohen Sockel stehen. Die Inschrift lautet:

    ERZSÉBET

    KIRÁLYNÉ

    LIGET

    1898

    Die Haine befinden sich übrigens noch heute am Wehr von Nick, gegenüber dem Wehrhaus von Vág und an der Schleuse von Árpás,

    An der Rábca stehen Gedenkbäume im Hof des Wehrhauses von Szentkereszt und an der Stelle der alten Dammsiedlung in Lébény (nur Gedenkstein).


    Das ist nicht ganz korrekt, denn die Gedenksteine waren mal verschwunden.

    Während der Rákosi-Ära in den 1950er Jahren fielen diese Denkmäler fast der Politik zum Opfer. Der Leiter des Amtes für Hochwasserschutz und Flussregulierung in Győr erhielt 1952 vom Nationalen Amt für Hochwasserschutz und Flusskontrolle den strengen Befehl, diese Überreste der "Bourgeoisie" unverzüglich zu zerstören. Die Abteilungsingenieure führten die Anweisungen des Büros nicht ganz korrekt aus. Sie begruben die Gedenksäulen in der Nähe der Gedenkstätten und berichteten dann, dass die belastenden Beweise zerstört und in den Fluss geworfen worden waren. Einige Jahre später, in einer Zeit der politischen Lockerung, in den frühen 1960er Jahren, begann man nach den Gedenksäulen zu suchen und diejenigen zu verurteilen, die die Betonbaumstämme zerstört hatten. Die Dammwärter - die gleichen, die 1952 dort arbeiteten - wussten genau, wo sie die Artefakte vergraben hatten. Als sie keine Vergeltungsmaßnahmen mehr befürchten mussten suchten sie danach und gruben die Überreste wieder aus, restaurierten sie und stellten sie an ihrem ursprünglichen Ort wieder auf.

    Diese Gedenkbäume und Gedenksteine wollte ich aufsuchen.


    Über die Stelle wo die 3 verschiedenen Bäume in Lébény einst standen habe ich schon 2015 kurz berichtet.

    Dort blieb nur der Gedenkstein übrig. Keiner der Bäume hat überlebt. Zum 110. Jahrestag der Errichtung der Gedenksäule hat sich die Gemeinde Lébény an die Leitung der nordtransdanubischen Direktion für Umwelt und Wasserwirtschaft gewandt, um ihre Unterstützung anzubieten und die Wiederbepflanzung der Bäume des Elisabethhains einzuleiten.

    Unter den Bewohnern von Lébény lebt die Legende, dass die zwischen 1886 und 1893 in dieser Region durchgeführten Rábca-Regulierungsarbeiten auch von Königin Elisabeth, als sie in der Nähe von Lébény spazieren ging, besucht wurden. Die einsame Steinsäule im ehemaligen Elisabeth-Park, der seine Bäume verloren hat, bewahrt die Erinnerung an diesen Besuch. Der Legende nach band Erzsébet, die die Arbeiten besichtigte, ihr müdes Pferd an der Straße an einen Baum neben dem Brunnen an, tränkte es und führte dann - in Ruhe - ein herzliches Gespräch mit den Arbeitern die das neue Bett der Rábca gruben.

    Es gibt keine wirkliche Grundlage für die Legende, kein schriftliches Dokument, das belegt, dass die Königin zum Zeitpunkt der Regulierung des Flusses den Bereich Moson besucht hat.


    Am Dammwärterhaus von Szentkereszt haben zwei Tannen überlebt.


    ?random=368192720&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41513


    Der Gedenkstein wurde frisch gestrichen.


    ?random=289658869&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41514



    Im Garten der Wehrverwaltung bei Nick mussten auch schon einige Bäume gefällt werden.


    ?random=671807741&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41515


    Es sind aber noch genügend Bäume erhalten geblieben.


    ?random=644777749&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41516


    In ihrer Mitte steht der Gedenkstein.


    ?random=1919890357&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41517


    ?random=251772356&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41518


    Er sieht etwas ursprünglicher aus als die Steine in Lébény und Szentkereszt.


    ?random=1723925911&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41519


    Die Gegend hätte der Königin sicher auch gefallen.


    ?random=568633596&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41520


    Der Blick in Richtung Wehr.


    ?random=321989709&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41521



    An der Schleuse von Árpás hat man das Gelände eingezäunt.


    ?random=839681478&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41522


    ?random=769736594&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41523


    Nur ein Baum blieb hier erhalten.


    ?random=2094097530&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41524


    Der gebeugt wirkende Gedenkstein steht ein bisschen einsam im Gatter.


    ?random=1957068697&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41525


    ?random=1483042006&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41526



    In der Nähe des Dammwärterhauses bei Vág blieb der Gedenkstein wohl vergraben.

    Die meisten Bäume sind aber noch gesund.


    ?random=1174914168&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41527


    ?random=1237980976&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41529


    In Reih und Glied stehen sie heute noch.


    ?random=1803977590&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41528


    Unter diesem Baum...


    ?random=1872773584&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41530


    ...fand ich diese mir völlig unbekannten Früchte.


    ?random=1482567112&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41531


    ?random=1959700706&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41532


    Erst durch googeln fand ich den Namen heraus: Gehirnfrucht, vermutlich wegen der Oberfläche.

    In Ungarn heisst sie Narancseper, was etwa Orangen-Erdbeere bedeutet.


    Das reicht erst mal.

    Mehr gibts von daheim aus.

    Jetzt gehts erst mal ans Packen. Jeder Urlaub geht mal zu Ende. Auch im Corona-Jahr!

    Morgen fahren wir bis zum Jochenstein - wenn man uns lässt.

    Am Freitag Abend wollen wir daheim sein.



    Bis dahin liebe Grüße von waldi aus Ungarn :174:

  • schau mal hier#20

    Ja! Das ist er. Allerdings waren mir die Dornen nicht bewusst.

    Und welche Namensvielfalt!

    Dann bedeutet die ungarische Bezeichnung die zweite Version für "eper", nämlich Maulbeere, also Orangen-Maulbeere.

    Begreiflich ist auch die Bezeichnung Milchorangenbaum. Nach dem Aufschneiden zeigte sich eine milchige Flüssigkeit.


    Liebe Grüße von waldi aus Ungarn :174:

  • So! Nun gehts hier weiter.

    Meiner Rundreise durch Westungarn, nördlich des Balaton, auf der Suche nach den Königin Elisabeth Gedenksteinen und -bäumen, habe ich noch einige Ergänzungen einzufügen.


    Révfalu – heute ein Stadtteil von Győr, 7. Bezirk – war zum Zeitpunkt von Elisabeths Ermordung noch eine selbständige Gemeinde.

    Révfalu folgte dem Aufruf von Landwirtschaftsminister Ignác Darányi und pflanzte Bäume.

    Im Jahr nach dem Tod von Königin Elisabeth von Ungarn im Jahr 1898 wurde am 15. Mai 1899 eine Gedenksäule von der Bevölkerung des Dorfes Révfalu errichtet.

    Neben der Gedenksäule wurden acht Lindenbäume gepflanzt.

    Eine andere Quelle berichtet von 1 Rosskastanie, 4 Trauerweiden und 8 Kiefern. Davon ist heute nicht mehr viel übrig.

    Die heutige Ady Endre utca in Révfalu wurde im Jahre 1908 auf Wunsch der Bevölkerung von "Alte Straße" in "Erzsébet királyné út" umbenannt.

    Der ursprüngliche Ort der Gedenksäule befand sich im Vorgarten der Ady Endre Straße 8, dem Pfarrhaus der Kirche der Dreieinigkeit.

    Dort konnte ich im August 2012 noch diese Fotos von der "alten" Gedenksäule aufnehmen.


    ?random=854025839&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41718


    ?random=1537449589&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41719


    Wegen des schlechten Zustandes und des versteckten Standortes der Gedenksäule regte Dr. Tivadar Somogyi, stellvertretender Bürgermeister, am Beginn des neuen Jahrtausends die Schaffung eines neuen Gedenkparks an.

    Der neue kleine Park mit der Gedenksäule für Königin Elisabeth liegt etwa 50 Meter westlich des ursprünglichen Standortes und wurde am 11. Juni 2014 der Bevölkerung übergeben.


    ?random=353997823&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41720


    Wenn man von der Innenstadt über die Kossuthbrücke, die über die "Mosoni Duna" (Seitenarm der Donau) führt, kommt, dann sieht man am Anfang der Rónay Jácint utca auf der rechten Seite die Gedenksäule.


    ?random=1320902068&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41721


    Auf der Vorderseite ist zu lesen: Königin Elisabeth Gedenkbäume 10. Sept. 1898

    An der Ostseite ist eingraviert: aufgestellt von der Gemeinde Révfalu am 15. April des Jahres 1899

    Auf dem Sockel der Vorderseite: Die Gedenksäule wurde von der Stadt Győr im Jahre 2014 renoviert.


    Neben der Steinsäule befindet sich eine große Tafel, auf der Informationen zu lesen sind, die ich hier schon aufgeführt habe.


    ?random=639160028&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41722


    Diese Bilder habe ich 2016 aufgenommen.



    In diesem Jahr suchte ich nach dem Elisabeth-Park der Stadt Győr.


    Der Stadtrat von Győr hat am 12. Januar 1899 den Beschluss gefasst, dass der Volkspark im Stadtteil Nádorváros (Palatinstadt) den Namen der verstorbenen Königin tragen soll – "Erzsébet-liget" (Elisabethhain).

    Man pflanzte dort Kastanien, Pappeln, Eschen, Linden, Tannen, Buchen und andere Bäume und Büsche.

    Ursprünglich war der Park 13 Hektar groß, heute ist jedoch nur noch ein Drittel so groß, etwa 23.000 m².

    1943 wurde die Kirche St. Imre (hl. Emmerich) in der nordwestlichen Ecke des Elisabeth Parks eingeweiht.


    ?random=986513807&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41733


    Die Kirche war leider verschlossen.


    Während des Zweiten Weltkriegs wurden auch die Parks der Stadt beschädigt und viele Bäume wurden aufgrund von Heizstoffmangel gefällt.


    In der sozialistischen Ära wurde der Elisabeth-Park 1948 in "Leninpark" umbenannt.

    1957 wurde ein Krankenhaus auf dem Gelände des Parks eröffnet.

    In den 1960er Jahren wurde der Park "Pionierhain" genannt.

    1961 wurde im südöstlichen Teil des Hains mit dem Bau des neuen Wasserturms begonnen. Dazu wurde ein Teil des Parkes abgetrennt.


    ?random=1337831243&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41738


    1964 wurde das Krankenhaus erweitert, was wieder das Parkgelände reduzierte.

    Im Jahr 1968 umfasste der Hain noch eine Fläche von 61.870 Quadratmetern.

    Der neue "Erzsébet-Espresso", wurde am 28. April 1968 eingeweiht.


    ?random=657637339&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41732


    Daraus wurde später das "Erzsébet Liget Vendéglő", ein Restaurant.


    ?random=426003170&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41734


    Am 18. September 1968 wurde ein Fahrradverkehrsübungsplatz übergeben, der im südlichen Teil des Hains gebaut wurde.

    1976 wurde ein Kindergarten auf dem Parkgelände eröffnet.

    1978 wurde das Krankenhaus nochmal erweitert.

    1981 sollte das Kranenhaus ein weiteres Mal vergrößert werden und der Elisabeth-Park verschwinden.

    Doch die verbliebenen 23.000 m² blieben erhalten.

    Der Hain wurde 2009 neu angelegt und die Wege befestigt.

    Auf der Südseite des Hains wurde ein moderner Spielplatz nach EU-Standard mit Kletternetz und Schaukeln gebaut.


    ?random=1502136142&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41737


    Derzeit wird wieder renoviert.


    ?random=1812752957&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41735


    Neben verliebten Paaren und älteren Menschen ist der Park auch bei Kindern beliebt. Naturliebhaber schätzen auch die meist über 100 Jahre alten Bäume, von denen viele Bergahorn, Rosskastanie, Ahorn und Graupappel sind.


    ?random=1334689534&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41739


    Bei meinem Besuch joggte gerade eine Schar Kinder - vermutlich eine Schulklasse - durch den Park.

    Eine andere Gruppe kam mit Fahrrädern zum Verkehrsübungsplatz.


    ?random=1599263727&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41740


    Jedes Jahr von April bis Mai feiert der ungarische Verband für Ornithologie und Naturschutz die Vogel- und Baumtage mit Programmen im Elisabeth-Park. Das Lied der Nachtigall ist abends und nachts zu hören, daher lud die Ortsgruppe ihre Mitglieder und Naturliebhaber auf den Spielplatz des Erzsébet-Hains ein, um am Abend des 16. Mai 2013 das Lied der Nachtigall zu hören.


    Ob hier mal eine Kleinbahn fuhr oder für den Fahrradübungsplatz ein Bahnübergang simuliert wurde, weiß ich nicht.


    ?random=1309939248&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41736


    Fazit: Es ist leider nur ein kleiner Teil des ursprünglichen Elisabeth-Parkes übriggeblieben.

    Hoffentlich bleibt der wenigstens erhalten und wird gepflegt.



    hofft waldi mit lieben Grüßen :174:

  • hallo Waldi,


    danke fürs Zeigen. Es ist schon erstaunlich, welche Wertschätzung die Kaiserin in Ungarn selbst heute noch erfährt. Denke ich da an Bayern, ist selbst der von vielen geliebte Märchenkönig Ludwig II nicht so stark in der Bevölkerung verwurzelt wie Elisabeth im damaligen Teilstaat Ungarn. Von den Hohenzollern als deutsches Kaisergeschlecht will ich ja erst gar nicht reden.


    Aber eines gefällt mir gar nicht. Wieso werden Gedenktafeln ausschließlich in ungarischer Sprache verfaßt? Die Muttersprache von Elisabeth war immerhin deutsch und ich könnte mir denken, daß auch heute noch deutschsprachige Touristen im Land Ungarn unterwegs sind. Die möchten sicherlich auch die Hintergründe dieser Gedenkstätten wissen.


    ?random=639160028&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41722


    grüsse


    jürgen

  • Eine alte Eiche wird am Ende des Dorfes von Cakóháza ängstlich bewacht, in dem Wissen, dass sie von Königin Elisabeth selbst gepflanzt wurde.

    Nach mündlicher Überlieferung hielt Erzsébet királyné auf dem Weg nach Gödöllő in Cakóháza an und pflanzte den Sämling.


    Der lokale Historiker Ferenc Nagy, der die Vergangenheit des Dorfes erforscht, widerlegte die Legende.

    Er fand heraus, dass die Eiche zwar etwas mit Königin Elisabeth zu tun hat, aber nicht von ihr gepflanzt wurde. Vermutlich war die Königin nie in dem kleinen Ort wo nach der Elisabetheiche die Welt aufhört. Nach dem tragischen Tod der Königin am 10. September 1898 wurde die Eiche von den Einheimischen gepflanzt, da Franz Josephs Frau in fast jeder Siedlung des Landes gedacht wurde.


    Die Eiche ist riesig gewachsen und bis heute gesund.


    ?random=1969045331&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41741


    Laut einer 1899 von Pallas veröffentlichten Dokumentation mit dem Titel "Gedenkbäume für Königin Elisabeth" pflanzte "die Präfektur des Dorfes Czakóháza sieben Eichen" auf einem Grundstück am Dorfrand. 1902 wurden dort die Schule und die Lehrerwohnung gebaut und ein öffentlicher Brunnen errichtet.

    Auf einem Foto aus den 1930er Jahren ist nur noch eine Eiche zu sehen.

    Die anderen waren möglicherweise während des Baus im Weg oder die Bäume sind aus einem anderen Grund verschwunden.


    ?random=956855695&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41742


    Die Eiche blickt auf ein verlassenes Haus.


    ?random=6951014&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41743


    ?random=1523476233&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41744


    Hier wohnten mal Menschen die lebten und liebten. Solch ein Anblick weckt Melancholie.


    ?random=903624647&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_41745


    Warum haben sie ihr Heim verlassen? Was wurde wohl aus ihnen?



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Aber eines gefällt mir gar nicht. Wieso werden Gedenktafeln ausschließlich in ungarischer Sprache verfaßt?

    Das ist ein Trend den ich seit Jahren beobachte und bedauere, Jürgen.

    Wenn ich heute ein Museum oder ähnliches in Ungarn besuche, dann werden die Erklärungen in deutscher Sprache immer spärlicher. Meist wird nur die englische Sprache angeboten. Gut, in den bedeutenden Museen kann man einen Audioguide mieten, aber geschriebene Ausführungen findet man höchstens in englisch.

    Woher kommt das, frage ich mich auch. Ob es was mit der ungeliebten österreichischen Herrschaft über das ungarische Volk zu tun hat? Ich kann das nur vermuten.

    Jedenfalls ist es sehr schade!


    Liebe Grüße von waldi :174:

    • Gäste Informationen
    Hallo,gefällt dir der Thread, willst du was dazu schreiben, dann melde dich bitte an. Hast du noch kein Benutzerkonto, dann bitte registriere dich, nach der Freischaltung kannst du das Forum uneingeschränkt nutzen.

    Dieses Thema enthält 0 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.