Ich bin im Allgäu in einer Kleinstadt aufgewachsen und lebe auch heute noch in der Region auf dem Land. Da ich nicht aus einer begüterten Familie stamme, gab es früher bei uns nur am Sonntag Fleisch und wochentags einfache Gerichte, die auch jahreszeitlich bedingt abwechselten. So wurden oft Zutaten verwendet, die eben nur zu bestimmten Zeiten verfügbar waren.
Nach dem gestrigen regnerischen Tag schien heute ab dem Nachmittag die Sonne und ich machte mich mit dem Fahrrad auf den Weg rund um meinen Heimatort. Mein Ziel war unter anderem ein Waldrand oder eine Waldlichtung wo Holderbüsche wachsen. Dort holte ich mir ein paar Dutzend Blüten aus welchen meine Angelika zuhause Holderkiachla backen sollte.
Ideal war der gestrige Regentag, weil dadurch möglicher Dreck in der Luft von den Blüten abgewaschen wurde. Zuhause muß man dann nur genau hinsehen, weil immer wieder mal eine Raupe oder ein Käfer sich zwischen den Blüten versteckt. Die gehören natürlich nicht in die Holderkiachla.
Man rührt dazu einen dünnen Pfannkuchenteig an und tunkt die Blüten darin ein. Dann gehts ab in das heiße Öl oder Fett in der Fritteuse.
Schon nach kurzer Zeit wird der Teig hellbraun und die Blüten im Teig werden herausgenommen.
Man läßt das Fett etwas abtropfen und serviert die Kiachla so warm wie möglich.
Etwas Zimt und Zucker drüber streuen und fertig ist das einfache frühsommerliche Gericht "armer Leute". Dazu trinken wir Milch. Der Sättigunggrad stellt sich schon nach wenigen Kiachla ein, weil das Fett einfach satt macht.
Übrige Kiachla kann man im Kühlschrank für den nächsten Tag aufbewahren und zum Verzehr einfach eine Minute in die Microwelle geben.
Hier ein link zum überhaupt nicht anspruchsvollen Rezept.
https://www.mittelbayerische.de/themenwelten/g…art1884562.html
Mahlzeit sagt
jürgen