Ein Schweizer Chalet in Santpoort-Zuid

  • In Santpoort-Zuid gibt es in der Wüstelaan 75 ein Schweizer Chalet mit (zumindest für mich) interessanter Geschichte.


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    Das Chalet wurde auf den Fundamenten einer Bleicherei, einem Nebengebäudes eines Hofgutes aus dem 17. Jahrhundert errichtet. Der Grundstein wurde am 3. Mai 1839 von der Frau von Adriaan van der Hoop, Mitglied des Bankierhauses Hoop & Co in Amsterdam gelegt. Er machte das Chalet durch seine weltberühmte Sammlung von Pflanzen und Gewächsen bekannt. Es gehört heute noch ein großer Park zum Chalet.


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    Durch Erbschaft gelangte das Chalet mit dem Landgut in die Hände der preußischen Baronin Olga van Gotsch, der Enkelin von Adriaan van der Hoop. Sie heiratete 1868 den Kaufmann Justus Rudolf Wüste.


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    Zwischen dem 2. Mai und dem 10. Juni 1884 übernachtete Kaiserin Elisabeth mehrmals im "Schweizer Chalet", worin sich heute das Restaurant Boschbeek befindet.

    Sie war dort auf Einladung der Freiin Olga Wüste, geborene von Gotsch, die zu dieser Zeit auf dem Gut Spaarnberg lebte. Dort wurden die Pferde der Kaiserin untergestellt und gepflegt.


    Der große Gastraum.


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    Eine niedere Tür führt zum Weinkeller.


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    Ein Blick durch die Terrassentür auf den kleinen See der früher zur Leinenwäscherei diente.


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    Über dem Kamin in dem heute ein Kanonenofen steht, hängt die Chronik des Hauses.


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    Neben dem großen Gastraum gibt es noch einen kleinen daneben.


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    Darin findet man auch einen Kamin.


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    Es dürfte nicht mehr viel so sein wie vor etwa 145 Jahren weil das Gebäude zwischenzeitlich der Gemeinde Santpoort gehörte und als Wohnung für Förster und Schiffer diente, aber mir wurde versichert, dass die Treppe die vom heutigen kleinen Gastraum in den ersten Stock führt noch so steil ist wie sie auch von der Kaiserin Elisabeth genutzt wurde.


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    Wenn man die Tür mit der Aufschrift Zijkamer (Nebenraum) schleißt, dann kann man dahinter die Tür zur Treppe öffnen - was mir freundlicherweise gestattet wurde.


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    Auf dem Bild erscheint die Treppe nicht so steil wie sie tatsächlich ist. Sie ist nicht wirklich kaiserlich!


    Seit 1975 wird das Chalet als Restaurant genutzt, anfangs mit dem Namen "De Uilenboom" (der Eulenbaum).

    Heute werden die Gäste im Restaurant Boschbeek von André Glasbergen und Marcel van Gool bewirtet.

    Uns hat das "Boerenomelet met ham, ui en champignons" (Bauernomlett mit Schinken, Zwiebeln und Champignons) hervorragend geschmeckt.



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Ich glaube Deine Sisibegeisterung so weit zu kennen, dass ich nachempfinden kann, mit welcher Neugier ,Spannung und Freude Du jene Tür zum Nebenraum geschlossen hast , um die Treppe zu sehen , die "SIE" wahrhaftig selbst benützt hat!!:grin:

    Die Kaiserin war offensichtlich nicht anspruchsvoll.


    Das Essen in dieser gemütlichen Gaststätte hat Dir nach dieser "Begegnung" wahrscheinlich besonders gut geschmeckt.


    Wo und wie erfährst Du denn all diese Orte, an denen Sisi einmal war? Ihre eigenen Aufzeichungen wurden ja vernichtet, wie Du geschrieben hast.


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Wo und wie erfährst Du denn all diese Orte, an denen Sisi einmal war? Ihre eigenen Aufzeichungen wurden ja vernichtet, wie Du geschrieben hast.

    In erster Linie aus dem Internet, Elke. Da ist Onkel Google ein Segen!

    Weiteres erfahre ich aus alten Zeitungsberichten. Das ist ÖNB-ANNO vorbildlich! In D funktioniert das noch nicht richtig.

    Dann gibt es noch die persönlichen Kontakte in D, A, NL und H.

    Leider gibt es inzwischen kein deutschsprachiges Forum über Kaiserin Elisabeth mehr.


    Ich glaube Deine Sisibegeisterung so weit zu kennen, dass ich nachempfinden kann, mit welcher Neugier ,Spannung und Freude Du jene Tür zum Nebenraum geschlossen hast , um die Treppe zu sehen , die "SIE" wahrhaftig selbst benützt hat!!

    Das trifft voll zu! Leider tu ich mir recht schwer mit Nachfragen. Nur wenn es um Elisabeth geht springe ich auch mal über meinen eigenen Schatten und wundere mich über mich selbst. Gerade in Holland, wo man mir geraten hat, es doch lieber mit der englischen Sprache zu versuchen (dafür reichen meine kläglichen Grundkenntnisse aber nicht) bin ich nur auf freundliche und hilfsbereite Menschen gestossen. Auch in diesem Lokal in Santpoort. Der Ober hat sich bemüht in deutsch zu antworten und freute sich sichtlich über mein Interesse an dem historischen Gast des Hauses.

    Das Essen in dieser gemütlichen Gaststätte hat Dir nach dieser "Begegnung" wahrscheinlich besonders gut geschmeckt.

    Die "Begegnung" fand erst nach dem Essen statt, als die Trauergesellschaft im großen Gastraum gegangen war.

    Das Omelett scmeckte aber trotzdem vorzüglich und war preiswert! Du kannst Dir ja mal die Lunchkarte angucken.

    Die Kaiserin war offensichtlich nicht anspruchsvoll.

    Das trifft nicht auf alle Bereiche zu!

    Bei der Wahl ihrer Hofdamen legte sie die Messlatte sehr hoch. Die mussten verschwiegen sein und versprechen nicht zu heiraten! Das war meines Wissens auch Teil des spanischen Hofzeremoniels das die Habsburger am Hofe praktizierten. Jedenfalls mussten sie ihren Hut nehmen wenn es dann doch so weit war. Auch in der Pflege ihrer meist knöchellangen Haare war sie sehr anspruchsvoll. Deshalb hatte sie immer ihre Leibfriseuse Fanny Angerer (oder Rösler, da streiten sich noch die Experten) verh. Feifalik, in ihrer Nähe. Als diese heiratete und die Kaiserin nicht auf sie verzichten wollte, wurde Herr Feifalik auch in den Hofstaat aufgenommen.



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Waldi, mit "anspruchsvoll " meinte ich die Unterkunft.

    Zwischen dem 2. Mai und dem 10. Juni 1884 übernachtete Kaiserin Elisabeth mehrmals im "Schweizer Chalet",

    Das Chalet war vermutlich gemütlich, aber kaum so luxuriös wie die kaiserichen Gemächer "daheim".


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Hallo Waldi, ein sehr hübsches Kleinod hast du da besucht.

    Aber es sieht sehr leer dort aus, ward ihr neben der Trauergesellschaft die einzigen Gäste?

    Sollte mich wundern bei der hübschen Location.

    Bist wohl durch und durch Franke, die haben's ja nicht immer so mit der Kommunikation?8o


    Viele Grüße Evelin

  • Aber es sieht sehr leer dort aus, ward ihr neben der Trauergesellschaft die einzigen Gäste?

    Nein, aber ich habe gewartet bis fast alle Gäste gegangen waren. Ich will ja meine Bilder zeigen dürfen.

    Es wäre lästig, von jedem Gast eine schriftliche Erlaubnis zur Veröffentlichung einzuholen.

    Bist wohl durch und durch Franke, die haben's ja nicht immer so mit der Kommunikation?

    Eigentlich fühle ich mich eher als Hesse, so nahe an der Grenze.

    Ich denke dass es sich bei mir um eine Art Sozialphobie handelt. Ich meide größere Gesellschaft und ziehe mich gern in mein (Schnecken-) Haus zurück.

    Das Telefon hätte ich gerne schon mal "entsorgt". :roll:



    Liebe Grüße von waldi :174:

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