Es geht weiter mit der La Palma Erkundung.
Wie ich schon schrieb, wechselten wir 2x die Unterkunft während unseres Aufenthaltes. Am längsten waren wir in der Feriensiedlung Los Cancajos, auf der Ostseite der Insel. Von dort schien uns die Route auf den "Berg der Jünglinge" am einfachsten und schnellsten.
Kompliziert ist das Fahren auf La Palma nicht, alle sind sehr diszipliniert und schätzungsweise die Hälfte aller PKW's sind Mietwagen, die einen ähnlich deffensiven Fahrstil pflegten, wie wir. Auch die Ausschilderung ist gut, also ging es frohen Mutes los.
Allerdings kann es einem schon schwindelig werden bei der Vielzahl der Kurven und Serpentinen, immerhin hatten wir rund 1400 Höhenmeter zu überwinden. Die Straßen sind teilweise so eng, dass man immer denkt - bitte jetzt kein Gegenverkehr. Umso erstaunter waren wir, als wir auf einmal einen großen Reisebus vor uns hatten, nie hätten wir gedacht, dass das möglich ist, Chapeau an den Fahrer.
Überholen war nicht, also ließen wir ihn erst mal fahren und machten unsere Späßchen am Wegesrand.
Und schauten uns Los Sauce von oben an, eine kleine Stadt, der wir schon mal auf einer Fahrt Richtung Norden einen kurzen Besuch abgestattet hatten.
Die Vegetation hatten wir schon hinter uns, Lava und farbiges Gestein bestimmten die Szenerie.
Auf den letzten Kilometern war die Straße breiter und neuer, es ließ sich gut fahren. Noch mal eine Kurve und wir hatten die Zufahrtstraße zu den Observatorien und Teleskopen erreicht.
Die sonst sehr angespannte Parkplatzfrage löste sich wie von selber, ein PKW verließ seinen Stellplatz, wie von uns bestellt. Glück gehabt!
Auf dem Gipfel des Rocque de los Muchachos gibt es zwei Miradores/Aussichtspunkte, die relativ einfach zu erwandern sind. Sie bieten grandiose Aus- und Einblicke in die Caldere eines erloschenen Vulkans.
Die Caldera Taburiente ist Nationalpark und teilweise eingezäunt.
Wir hatten keine größere Wanderung geplant und erfreuten uns an der spektakulären Aussicht.
Zuerst mussten wir aber die Invasion der Businsassen abwarten.
Da wurde uns mal wieder vor Augen geführt, wie schön individuelle Ausflüge sind, nach kurzer Zeit waren nur noch wenige Menschen auf dem Berg,
Der 2. Mirador endet vor der Caldera, es geht nicht weiter. Aber die Aussicht ist einfach phantastisch.
Leider ist die Vegetation im Winter noch recht spärlich, aber im Sommer blühen hier auch Natternkopf und Margaritten, das muss herrlich aussehen, wir sahen nur die abgestorbenen Pflanzenreste.
Zum Schluss noch mal eine Übersicht über die Gipfel, sogar der Teide auf Teneriffa ist aufgelistet. Auf dem Pico de la Nieve genau gegenüber waren wir einige Tage später auf einer Wandertour.
Auf der Rücktour hatten wir vom Parkplatz eine schöne Aussicht auf die einzelnen Observatorien und Teleskope.
Gesamtansicht
Einzelansicht
Auf dem Rückweg hielten wir am Magic II Teleskop Florian Goebel
Dieses Teleskop misst Gammastrahlen und ist nach dem jungen, hoffnungsvollen deutschen Physiker Florian Goebel benannt. Er starb mit nur 35 Jahren bei der Installation des Teleskopes kurz vor Fertigstellung bei einem Sturz.
Oben war es sonnig mit guter Fernsicht.
Bei der Fahrt abwärts durchstießen wir die Wolkendecke, auch das war noch einmal ein magischer Moment.
Allen zukünftigen La Palma Besuchern lege ich diesen Ausflug wärmstens ans Herz. Er ist nicht besonders anstrengend, nur etwas Warmes zum anziehen sollte man dabei haben.
Viele Grüße Evelin
Warum ich den Artikel zu Florian Goebel jetzt 2x verlinkt habe, erschließt sich mir nicht. Ich krieg ihn aber auch nicht weg, weil ich ihn bei mir überhaupt nicht sehe, sorry.
Darum erspare ich mir auch weitere Verlinkungen, wer sich für Details des Roque de los Muchachos Observatoriums interessiert, findet sicher auch alleine Informationen im Netz.