1. Forum
    1. Unerledigte Themen
    2. Privatforum
    3. Themen der letzten 10 Tage
  2. Medienverwaltung
    1. Bildergalerie-Alt
    2. Alben
    3. Nutzungsbedingungen
    4. Videokanäle
  3. Nepomuks
  4. Gamezone
    1. Highscore
  • Anmelden oder registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Forum
  • Bilder
  • Videos
  • Seiten
  • Spiele
  • Erweiterte Suche
  1. Schoener Reisen » Forum » Sehen, erleben und berichten
  2. Forum
  3. Bildberichte aus anderen Ländern
  4. Europa: Der Süden
  5. Kroatien
  6. Istrien

der Bunker Monte Madonna in Sisan bei Pula

  • claus-juergen
  • 31. Juli 2019 um 16:28
  • claus-juergen
    Administrator
    Beiträge
    10.548
    Bilder
    23.748
    Geschlecht
    Männlich
    Interessen
    eigentlich alles, von Natur aus neugierig
    Lieblingsreiseland
    Kroatien, Thailand, Frankreich, Spanien
    • 31. Juli 2019 um 16:28
    • #1

    In Sisan, einem Nachbarort von Liznjan, gibt es ein altes aufgegebenes Militärgelände. Schon die Donaumonarchie nutzte den Hügel Monte Madonna für eine Befestigung und eine Geschützstellung. Zwischen 1943 und 1945 war es dann die Wehrmacht, die von hier aus mit einer Kanonenstellung die Einfahrt in den Kvarner kontrollierte. Tatsächlich versuchten auch während des Zweiten Weltkrieges meines Wissens keine feindlichen Schiffe die Einfahrt in diese Gewässer. Dieser Versuch hätte wohl angesichts der strategischen Lage an Selbstmord gegrenzt.

    Da lag es nahe, daß auch die Jugoslawische Volksarmee dieses Areal nutzte und sich tief unter die Erde eingrub. Insgesamt gab es zu dieser Zeit vier Geschützstellungen hier in Sisan. Am 1.5. dieses Jahres hatte ich nun endlich Gelegenheit, mir das unterirdische Bauwerk anzusehen.

    full

    Hier eine der Geschützstellungen. Darüber befindet sich heute ein gerodeter Aussichtspunkt.

    full

    Das ist der Küstenabschnitt in Richtung Liznjan und die Kuje Bucht sowei die Marlera Halbinsel. Ganz links im Bild ist die Insel Losinj zu erkennen.

    full

    Der Verlauf der Ostküste - rechts im Bild die Insel Cres.

    full

    Der Hintereingang. Dieser Teil wurde schon vor dem Zweiten Weltkrieg genutzt. Hier verliefen die Schienen einer Feldeisenbahn, mit welcher Munition eingefahren wurde. Aber auch mobile Scheinwerfer konnte die KuK Armee hier auf Schienen bewegen.

    full

    Einer der beiden Flügel der Stahltüre.

    full

    Wir steigen jedoch gleich bei der ersten Geschützstellung runter in den Bunker.

    full


    full

    Immer wieder Stahltüren im Gewirr der Gänge.

    full

    Es ist kühl und muffig und feucht da unten.

    full

    Ein paar unsortierte Schwarzweißaufnahmen aus vergangener Zeit.

    full

    Im Drei-Schicht-Betrieb hielten sich unter Tage 24 Soldaten auf. Ich stelle mir den Dienst hier ganz schön langweilig vor.

    full

    Den Soldaten wurde eingeredet, daß der Bunker atombombensicher sei. Wers glaubt wird selig. Wie ein atombombensicherer Bunker aussieht, konnte ich mir zuhause bei Landsberg am Lech vor kurzem ansehen. Aber auch dieses Bauwerk wäre bei einem direkten Treffer wohl kein Schutz gewesen. Der Bunker bei mir nebenan stammt auch aus den 60er Jahren, die Bunkerkuppel wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs erbaut.

    https://www.schoener-reisen.at/thread/7971-deckname-ringeltaube-der-bunker-bei-landsberg/?postID=76183&highlight=Igling+bunker#post76183

    Hier konnten diejenigen, die nicht gerade schliefen, sich die Zeit vertreiben. Ob das Essen für die Soldaten, welches oben zubereitet wurde, auch immer warm hier unten angekommen ist?

    full


    full

    Alarm! Vorschriftsmäßig gekleidet, satt, topfit und mit vollstem Einsatz eilt der Soldat der JNA (jugoslawische Volksarmee) zur Kanonenstellung um das Vaterland gegen den Feind, wer auch immer das sein mag, zu verteidigen.

    full

    Ein Blick in den Kommandoraum zeigt uns die damals vielleicht nicht mehr ganz so moderne Technik.

    full

    Die stammt auch vom Klassenfeind aus dem Westen. Der trägt den namen Grundig.

    full


    full

    Dieses Telefon hingegen könnte aus einem volkseigenen selbstverwalteten Betrieb Jugoslawiens stammen.

    full

    Gleiches gilt wohl für die Trinkwasserflasche (ob da auch immer nur Wasser drin war?) und den Stahlhelm.

    full

    Ich habe zwar in Anwesenheit meines Bekannten Vlado viele Fragen an den Bunkerchef gestellt und um Übersetzung der Antworten gebeten. Der war wohl früher dabei oder kannte jemanden, der hier mal Dienst geschoben hat. Meine Fragen zur Technik und Strategie wurden jedoch nicht beantwortet. Vielmehr ging es darum, auf welche verschiedenen Arten man sich den Dienst hier angenehmer gestaltet hat. Aber das ist wieder eine andere Geschichte...

    full

    Damals streng geheim war der Übersichtsplan der unterirdischen Anlage. Im unteren Bereich sind die vier Geschützstellungen zu erkennen.

    full

    Gleich neben dem Eingang zum Gelände und fast einen Kilometer entfernt stehen heute nur noch zwei Gebäude. Eine Stahlhalle für Fahrzeuge und Gerät und ein Stabs- und Unterkunftsgebäude, welches heute von verschiedenen Vereinen genutzt wird. Bilder davon findet ihr in diesem Bericht:

    HR: Sisan - die österreichische Festung auf dem Monte Madonna

    Das Areal steht im Eigentum der Gemeinde Liznjan. Mal sehen, was eines Tages daraus wird.

    jürgen

  • Johannes56
    VIP Mitglied
    Beiträge
    4.332
    Bilder
    10.728
    Geschlecht
    Männlich
    Hobbys
    Reptilien, Pflanzen und Hl. Nepomuk
    Lieblingsreiseland
    Österreich, Slowenien, Kroatien, Italien
    • 31. Juli 2019 um 21:58
    • #2

    Beklemmend. Ich weiß nicht, ob ich mich da hinein getraut hätte. Gibt es da offizielle Führungen, oder ging das nur über spezielle Kontakte?

    Interessant jedenfalls, danke für den Bericht.

    Johannes

  • Gast001
    Gast
    • 31. Juli 2019 um 22:18
    • #3

    Deinen Bericht schaue ich mir gerne an. Danke dafür !

    Aber ob ich dort reingehen möchte?

    Ich glaube nicht.

    Zitat von claus-juergen

    Es ist kühl und muffig und feucht da unten.

    Die Anlage sieht allerdings nicht verkommen aus, eher sauber und gepflegt.

    Warum eigentlich?

    Wer investiert so viel Geld in die Erhaltung im Originalzustand ( es wären ja auch alternative Nutzungen der Räume denkbar)

    Zitat von claus-juergen

    Mal sehen, was eines Tages daraus wird.

    Ja, das zu erfahren wäre auch interessant.

    Wie hast Du es denn angestellt, dass Du dort hinein durftest ?

    Ist der ganze Bereich für jeden, der sich interessiert, zugänglich ?

    Gruß,

    Elke

  • claus-juergen
    Administrator
    Beiträge
    10.548
    Bilder
    23.748
    Geschlecht
    Männlich
    Interessen
    eigentlich alles, von Natur aus neugierig
    Lieblingsreiseland
    Kroatien, Thailand, Frankreich, Spanien
    • 1. August 2019 um 09:56
    • #4

    hallo ihr beiden,

    die Besichtigung ist ganz einfach.

    Die Anlage gehört wohl der Gemeinde Liznjan, steht aber unter Aufsicht einer Art Nationaler Denkmalschutzbehörde für militärische Bauten. Die Gemeinde ist somit eine Art Treuhänder. Veränderungen an den Bauwerken müssen wohl genehmigt werden.

    Die oberirdischen Anlagen bestehen ein Stück abseits aus der Halle und dem Gebäude. Beides ist an verschiedene Vereine vermietet. Unter anderem ist dort ein Radlclub, ein Motorradclub, ein Steinmetz und andere Vereine untergebracht.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0&thumbnail=large

    Hier die Rückseite des Gebäudes in welchem früher diejenigen Soldaten, die gerade nicht unter Tage Dienst hatten, sich aufhielten und schliefen. Dazu war dort auch die Führung der Kanonenstellung untergebracht.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_24813

    An dieser Skulptur arbeitet der Steinmetz gerade.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_24812

    Hier noch ein Bild der Halle für Geräte und Fahrzeuge.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_24815

    Nun zur Frage der Öffnungszeiten.

    Wie in allen kommunistischen Staaten und auch deren Nachfolgestaaten ist der 1. Mai wohl der höchste Feiertag auch heute noch im Land. In Sisan ist es so, daß dazu der Wirt des Restaurants Bodulka die traditionelle Bohnensuppe kocht und dem Volk spendiert. Dazu gibts Wein umsonst und Bier zum Selbstkostenpreis. Das ganze ist eine Art Volksfest und wird bei der ehemaligen Unterkunft auf dem Gelände gefeiert.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_24816

    Auch eine Hüpfburg für Kinder ist aufgebaut.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_24818

    Hier das "Arbeiteressen". Meine Suppe war schon kalt.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_24817

    In diesem Rahmen wird auch eine Führung durch die Bunkeranlagen angeboten. Das durfte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Es sind also Ehrenamtliche, die zumindest dafür sorgen, daß der Zustand nach dem Verlassen durch die Jugoslawischen Armee erhalten bleibt. Das kroatische Militär hat wohl keine Verwendung mehr weil sich die militärischen Faktoren wohl verändert haben. Das riesige Areal hingegen könnte durchaus einen Wert besitzen, wenn es eines Tages touristisch genutzt wird.

    Auf Google Earth ist es recht gut zu erkennen, daß die Anlage hauptsächlich aus einem großen Waldstück im Zentrum der Luftaufnahme besteht. Das Areal reicht jedoch nicht ganz bis zum Meer. Hier führt eine Straße entlang von der Kuje Bucht in Liznjan zur Kale Bucht in Sisan.

    Šišan · Kroatien
    Kroatien
    www.google.de

    Wer also in den Bunker rein will, muß wohl nur bis zum 1. Mai 2020 warten.

    grüsse

    jürgen

    7 Mal editiert, zuletzt von claus-juergen (1. August 2019 um 10:37)

  • Daniel_567
    GZ-Tester
    Beiträge
    2.019
    Bilder
    9.120
    • 1. August 2019 um 17:12
    • #5

    Hallo Jürgen.

    Vielen Dank für das Vorstellen dieser interessanten Bunkeranlage.

    Wenn es sich auf unseren Unternehmungen ergibt, schauen wir uns sowas auch sehr gern an.

    Zuletzt waren wir im Bundesbank-Bunker Cochem, aber das nur am Rande.


    Viele Grüsse, Daniel.

Wer ist/war online

  • Benutzer online 1
  • Wer war online 6

Benutzer online 1

zur Zeit sind 1 Mitglied und 158 Gäste online - Rekord: 17.944 Benutzer (16. Januar 2022 um 14:27)

Wer war online 6

Heute waren bisher 6 Mitglieder online

Letzte Beiträge

  • Wanderung mit Tom und Alex auf die Roßgumpenalm

    claus-juergen 21. Juni 2025 um 16:59
  • Wanderung auf den Hochschergen bei Altenau

    Jofina 21. Juni 2025 um 15:51
  • 5. Motorradtour nach Kroatien

    claus-juergen 15. Juni 2025 um 17:47
  • (14) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 14

    claus-juergen 15. Juni 2025 um 11:57
  • Der heutige Erdbeermond

    Dieter 13. Juni 2025 um 00:19

Tags

  • sisan
  • Monte Madonna

Forum online seit...2005

19 Jahren, 10 Monaten, 2 Wochen, 3 Tagen, 5 Stunden und 41 Minuten
  1. Impressum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Kontakt
  4. Nutzungsbedingungen
  1. Bildergalerie Alt
Community-Software: WoltLab Suite™