Ein Nachmittag in Torgau mit Schloss Hartenfels und Jugendwerkhof

  • Ein Nachmittag in Torgau mit Schloss Hartenfels und Jugendwerkhof


    Im November 2018 verbrachte ich aufgrund einer Reha-Massnahme 3 Wochen in Nordsachsen. Meine Frau besuchte mich während dieser Zeit natürlich für ein verlängertes Wochenende, und so beschlossen wir, uns Torgau einmal anzusehen.


    Nach ca. 20 Minuten Fahrzeit erreichten wir Torgau und suchten uns als erstes einen Parkplatz in Schlossnähe, denn dieses wollten wir besichtigen.




    Wenn man sich dem Schloss Hartenfels von der Altstadtseite her nähert,





    kommt man als erstes zum Bärengraben und kann die Braunbären beobachten. Diese haben hier ein lange Tradition, und zwar seit 1425.








    Nun ein paar Aufnahmen vom Schlossinnenhof.




    Der Wendelstein, eine knapp 20m hohe freitragende Wendeltreppe, gebaut aus dem Elbsandstein.




    Der Springbrunnen im Hof.




    Wir kauften uns 2 Eintrittskarten und besichtigten das Schloss. Leider konnten wir uns nicht allzu intensiv damit beschäftigen, da hauptsächlich ich nicht so gut zu Fuss war.


    Hier ein paar Bilder. Als erstes eine Wildwaage.





    Ein Modell von Torgau.




    Eine kunstvoll gestaltete Tür.




    Ein Schreibtisch.




    Und eine Kanone, die zum Glück schon lange nicht mehr in Gebrauch ist.




    Wir verliessen das Schloss auf der Elbseite.






    Weiter ging es runter zur Elbe, und so kamen wir zu einer geschichtsträchtigen Stelle.

    Eine Tafel hängt an der Stelle, an der sich die Brücke befand, die 1945 von der Wehrmacht gesprengt wurde, kurz bevor sich die Amerikaner und die Sowjets begegneten.




    Auf dem nächsten Bild ist der Ersatzneubau für die alte Brücke, die dann 1994 abgerissen wurde, zu sehen. Der Blick geht Flussaufwärts.




    Und noch der Blick Flussabwärts.




    Hier noch einmal in Stein gemeisselt die Historie der alten Elbbrücke.




    In unmittelbarer Nähe steht hier auch das Denkmal für die Opfer von Krieg, Flucht und Vertreibung.




    Wir machten uns weiter auf den Weg, denn wir wollten noch einen anderen geschichtsträchtigen Ort besuchen, die Gedenkstätte des Jugendwerkhofes.

    Die Ausstellung war sehr bedrückend, man konnte sich Zeitzeugenberichte anhören, auch gibt es einige Akten in Kopie von ehemaligen Inhaftierten.

    Ein Grossteil des Objektes wurde nach der Wende scheinbar zu Wohnungen umgebaut. Auch kann man wohl, allerdings vermutlich nur im Rahmen einer Sonderführung, einige Zellentrakte besichtigen. #





    Dann machten wir uns wieder auf den Weg zurück in die Altstadt.

    Wir kamen noch am ehemaligen Zeughaus vorbei.




    Und dann gingen wir durch die menschenleere Altstadt wieder zurück zum Parkplatz.





    Wenn man sich ein wenig für die Geschichte der Stadt und das Schloss interessiert, dann ist Torgau durchaus für einen Tagesausflug empfehlenswert.


    Ich habe diesen Bericht so geschrieben, wie ich es erlebt habe, mit einigen Zusatzinformationen aus Wikipedia.


    Hier nun einige Links.


    Zu Torgau:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Torgau


    http://www.torgau.eu/p/dlhome.…iste&lp=1000&L=0&area=100


    Zu Schloss Hartenfels:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Hartenfels


    https://www.schloss-hartenfels.de/


    Zu den Braunbären:

    https://www.schloss-hartenfels.de/baeren.html


    Zum Jugendwerkhof:

    https://de.wikipedia.org/wiki/…ener_Jugendwerkhof_Torgau


    Für alle, die Torgau einmal besuchen möchten:

    https://www.google.com/maps/pl…2!3d51.557934!4d12.991583


    Torgau liegt am Elberadweg, auch eine Möglichkeit, die Stadt zu erreichen und zu besichtigen:

    https://www.elberadweg.de/Ort/torgau/


    Hier noch ein Link für die Camping-Freunde, in der Umgebung gibt es einige Campingplätze:

    https://tic-torgau.de/urlaub-buchen/unterkuenfte/camping/


    Hier im Forum gibt es bereits einen Bericht über Torgau:

    https://www.schoener-reisen.at/thread/1223-sachsen-torgau-stadt-am-rande-der-dübener-heide/



    # Anmerkung: Als ich ein paar Tage später in der Reha-Einrichtung mit einem Mann aus Torgau ins Gespräch kam, er war schätzungsweise Anfang 30, erzählte er mir, dass sein Grossvater im JWH als Aufseher gearbeitet hat, und er hätte ihm erzählt, dass das in Torgau alles gar nicht so schlimm gewesen ist, wie in den Medien und vor Allem in der Ausstellung heute "fälschlicherweise" berichtet wird.

    Für mich ein Grund mehr, festzustellen, dass solche Gedenk- und Dokumentationsstätten unbedingt erhalten bleiben müssen, um der Nachwelt auch über dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte erzählen zu können.



    Das war natürlich nur ein kurzer Besuch in Torgau, es gibt noch einiges mehr zu sehen und zu besichtigen, vielleicht seit Ihr ja mal dort und könnt dann von Euren Erlebnissen und Eindrücken hier berichten.


    Hier waren wir dann am nächsten Tag unseres Wochenendes in Sachsen:

    Ein Tag in Meissen mit Dom, Albrechtsburg und der staatlichen Porzellanmanufaktur



    Viele Grüsse, Daniel.

  • Wieder ein Bericht, der auf eine sehenswerte Stadt aufmerkam macht.

    Ihr habt den Tag ganz gewiss genossen.

    Aber ...

    Und dann gingen wir durch die menschenleere Altstadt

    wirklich menschenleer , bei diesem schönen Wetter?

    Kein Cafe, kein Laden??


    "Jugendwerk" war mir bisher nur ein nur oberflächlich bekannter Begriff.

    ( Ja,, so war es vor 1990 - da interessierte uns Jungen im "Westen " der Osten nur am Rande)

    https://de.wikipedia.org/wiki/…ener_Jugendwerkhof_Torgau

    Ich habe mal nachglesen.

    Grausam - und Du siehst es sicher richtig -

    die konkrete Erinnerung muss erhalten werden, subjektiv wird manches wahrscheinlich zunehmend verharmlost.


    Danke, dass Du uns auf diesen Spaziergang mitgenommen hast.


    Liebe Grüße,

    Elke

  • wirklich menschenleer , bei diesem schönen Wetter?

    Kein Cafe, kein Laden??

    Hallo Elke.


    Ja, als wir zurück durch die Altstadt gingen, sind wir keinem Menschen begegnet. Da war es so ca. 17 Uhr, würde ich sagen,es war an einem Samstag. Bei 1-2 Restaurants standen die Werbeaufsteller draussen. Es war zwar sonnig, aber sonst schon recht kalt, nur wenige Grad Plus.

    Vorher im Schloss waren schon einige Leute unterwegs, und auch auf dem Weg an der Elbe sahen wir vereinzelt jemanden, aber sonst war wirklich nichts los.


    Liebe Grüsse, Daniel.

  • Danke Daniel, für den schönen Bericht und auch die hierzu beigefügten Links.

    Von solchen Jugendwerkhöfen habe ich jetzt zum ersten Mal gelesen, der Begriff an sich hört sich ja erst mal harmlos an.... Im Link steht ja nun sehr bedrückendes, und ja, man darf sowas nicht vergessen, es ist richtig, daß es solche Gedenkstätten gibt.


    Den Bärengraben sehe ich mit gemischten Gefühlen, wohl versucht man, den Bären ein angenehmes Leben zu bieten, ob das allerdings in so einem Graben wirklich artgerecht ist?. In Bern hat man die Bären aus dem Bärengraben in einen Bärenpark umgesiedelt mit Zugang zum Fluss.


    Danke auch für den Link zu den Campingplätzen, das ist ein netter Service für uns Camper.

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Hallo Sylvi.


    Ja, wir wussten zwar, dass es solche Einrichtungen gab, aber es lag, wie über so vielem, der Mantel des gewollten Schweigens.


    Artgerecht ist es mit den Bären nicht, sie werden mit Sicherheit heute nur deswegen dort gehalten, weil es halt schon immer so war, soll so eine Art "Attraktion" sein.

    An der Lösung, wie sie in Bern gefunden wurde, könnte man sich hier ruhig auch ein Beispiel nehmen.


    Viele Grüsse, Daniel.

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