Wer den Krka Nationalpark besucht und Zeit hat, sollte sich auch auf den Weg zum Rosky Slap machen. Dieser Teil des Nationalparks ist weit weniger besucht als der zwischen Lozovac und Skradin. Am Rosky Slap gibt es noch eine kleine Herausforderung konditioneller Art, die sich meines Erachtens durchaus lohnt. Es ist die Höhle Ozidana oberhalb des Taleinschnitts der Krka.
Der Weg sieht abenteuerlicher aus als er in Wirklichkeit ist. Die Treppe und der Weg im Felsen ist sicher zu begehen.
Sicherlich sind 517 Treppenstufen bis zur Höhle nicht jedermanns Sache. Aber wer Zeit hat, sollte dieses "Fitneßprogramm" mitnehmen.
Immer nach oben schauen und nicht nach unten, dann dürfte der Weg für die Mehrheit zu absolvieren sein.
Direkt an der Treppe sieht man eigenartige Gesteinsformationen. Diese Kalkablagerungen sind wohl durch herabfließendes Wasser entstanden.
Der Blick nach unten lohnt sich
Nicht verzagen, von ganz oben ist der Ausblick noch schöner.
Hier ist im Bild recht gut die Fahrstraße über die Krka zu erkennen. Unterhalb befindet sich ein See und direkt daneben ein Wasserkraftwerk, welches ich euch in diesem Bericht bereits gezeigt habe.
http://www.adriaforum.com/kroatien/threa…30/#post-903003
Blicken wir flußaufwärts, sehen wir auch einen See und links im Bild den Steg für die Fußgänger über den Rosky Slap.
HIer noch einmal der Steg...
...und hier die Brücke für den Fahrzeugverkehr. Die ist gerade mal 2,20 Meter breit. Ein normaler Pkw kommt da also leicht hindurch.
Manche Abschnitte des Wegs sind durch solche Schutzgitter vor Steinschlag gesichert.
Nun befinden wir uns unmittelbar vor dem Eingang zur Höhle Ozidana.
Vom Wachpersonal bekommt man einen Schutzhelm verpasst und schon gehts rein in die gute Stube.
Die Beleuchtung ist ausreichend und der Untergrund befestigt. Also überhaupt kein Problem.
Wie in fast allen Höhlen der Region gibt es auch hier ein paar Tropfsteine.
Nun ist mir auch klar, warum die Höhle Ozidana genannt wird. Hier lebte wohl einst die Verwandtschaft von Ötzi.
Ob die beiden wirklichkeitsgetreu nachgebildet wurden oder ob es sich hier nur um symbolische Steinzeitmenschen handelt, kann ich euch nicht sagen.
Überhaupt konnte ich bisher nicht allzu viele Infos in deutschsprachigen Medien zur Höhle in Erfahrung bringen.
Die Ozidana Pecina ist 59 Meter lang, fünf bis sieben Meter breit und bis zu 2,50 Meter hoch. Tatsächlich hat man hier Fragmente von Steinwerkzeugen wie Messer und Handmühlen gefunden, die darauf schließen lassen, daß die Höhle vor bis zu 6000 Jahren bereits besiedelt war. Fachleute sprechen von der Impresso-Kultur.
https://de.wikipedia.org/wiki/Cardial-_oder_Impressokultur
Auch aus der Danilo-Kultur fanden sich Teile von Werkzeugen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Danilo-Hvar-Kultur
Auch aus der frühen und Mittleren Bronzezeit fanden sich Spuren in der Höhle. Die endete um 1500 vor Christus. Und noch etwas ist von Bedeutung in dieser Höhle. Man hat dort zwei Kinderskelette gefunden, die wohl aus dem Neolithikum (Jungsteinzeit) stammen. Dies läßt sich an der Bestattungsform ablesen.
Die Höhle ist nur von April bis Oktober geöffnet.
Wer den insbesondere bei sommerlicher Hitze beschwerlichen Weg nach oben scheut und trotzdem die Höhle in Augenschein nehmen möchte, der hat die Möglichkeit, über die Ortschaft Bogatic an den Rand der Schlucht zu fahren und von oben zum Höhleneingang zu gehen. Diesen Weg habe ich jedoch nicht erkundet.
Hilfe findet man in dieser Luftaufnahme.
jürgen