Wanderung auf die Salmaser Höhe im Oberallgäu

  • Manche Berge sind bei uns im Allgäu keine richtigen Berge. Deswegen lauten ihre Namen auch nicht mit Endungen wie -spitze oder -horn. Die Salmaser Höhe ist halt nur eine Höhe, eigentlich in den Voralpen zwischen Immenstadt und Oberstaufen gelegen. Trotzdem haben wir uns Mitte der Woche den heißesten Tag für die kleine Wanderung über 530 Höhenmeter hinauf auf diesen Aussichtshügel ausgesucht. Dabei sind wir ganz schön ins Schwitzen gekommen.




    Wir starten am Landschulheim in Wiedemannsdorf, etwa 10 km westlich von Immenstadt etwas abseits der B 308 gelegen.





    Die Betreiber des Landschulheims haben sich anscheinend eine alte Bahnschranke unter den Nagel gerissen.




    Andere Anwohner haben eine alte Milchkanne zum Briefkasten umgebaut.



    Bereits nach einer knappen halben Stunde Gehzeit machen wir an der Wolfsalpe Station. Diese dient wohl nur noch als privates Ferienhaus bzw. dazu, täglich das rund um die Alpe weidende Jungvieh zu kontrollieren. Und dann wird mittlerweile jedes Süddach im Allgäu dazu genutzt, PV-Module zu installieren. Das Allgäu zählt zu den sonnigsten Regionen Deutschlands.


    Die Alpe selbst ist nicht bewirtschaftet. Nachdem unser Frühstück zuhause etwas spärlich ausfiel, schließlich gings ja auf Tour, nun hier ein deftiges zweites Frühstück bei schönes Aussicht in Richtung Großer Alpsee.





    Die alte Milchkanne hier wurde zum Dekostück. Die Aufschrift weist auf die ehemalige Milchgenossenschaft hin, Mittlerweile sind diese Genossenschaften fast alle aufgelöst. Allerdings wird im Allgäu nach wie vor Milch in kleineren Molkereien weiterverarbeitet. Es gibt also nicht nur Müller Milch, Ehrmann und Zott sondern noch eine Vielzahl kleinerer Betriebe, die sich jedoch auf wenige Produkte spezialisiert haben. Nach wie vor stammt 60 % der deutschen Käseproduktion aus dem Allgäu.







    An der Alpe vorbei gehts am sonnigen Südhang weiter nach oben. Nun endlich erreichen wir einen lichten Wald, der uns zumindest zeitweise Schatten bietet.



    Der kleine Ort in der Bildmitte nennt sich Konstanzer. Folglich blicken wir in das Konstanzer Tal.



    Wir kommen an der Michelesalpe vorbei und sehen unter uns die Burgangeralpe. Beide dienen nur der Alpwirtschaft für Jungvieh.



    Die Viehtränke kommt uns gerade gelegen um die von der Hitze angeschwollenen Arme zu kühlen.





    Nach etwa eineinviertel Stunden sind wir endlich auf dem "Gipfel" auf 1254 Meter Meereshöhe angelangt. Warm war der Aufstieg, weil es meist ohne Schatten am Südhang entlang ging.



    Wenn wir nach Osten blicken sehen wir den Großen Alpsee und rechts vom Gipfelkreuz den Grünten.



    Südlich von uns erkennen wir hinter den Hügeln die Nagelfluhkette des Oberallgäus.



    Im Westen sehen wir zwar bis in die Schweiz. Der Säntis ist so hoch, daß er wohl alles überragt. Auf dem Bild kommt dies jedoch nicht zur Geltung.




    Allgäu ohne Schumpen, also weibliche zwei bis drei Jahre alte Jungrinder, ist natürlich undenkbar. Die Alpwirtschaft verhindert nicht nur das Zuwachsen und Verbuschen der Hänge sondern kräftigt auch die Tiere, weil diese von Mai bis September ausschließlich im Freien gehalten werden. Die Tatsache, das die Alpwiesen außer durch die Vierbeiner nicht gedüngt werden, spricht für sich. Es wachsen alle möglichen Pflanzen auf den Wiesen, die es im Tal nur noch selten zu sehen gibt.



    Für uns war diese kleine Wanderung anstrengend genug, weil es sehr heiß war. Der Weg rauf zur Höhe ist kaum begangen. Erst oben am Gipfelkreuz haben wir drei einsame Wanderer getroffen.


    Klar, daß wir auf dem Nachhauseweg im Verkaufsladen einer lokalen Molkerei in Konstanzer noch etwas Käse mitgenommen haben. Der schmeckt auch noch zuhause auf der Terrasse.


    jürgen

  • Hab mit Euch geschwitzt und auch Durst gelitten!

    Solch eine Wanderung - so schön die Landschaft auch ist - würde ich lieber im Herbst machen - oder besser noch im Frühjahr, bevor das Vieh die Wiesen und die schönen Blumen zertreten hat..

    Die sonnigen Berghänge mit den ungedüngten Wiesen, die Du zeigst, sind da sicher bunt und voll seltener Blumen.


    Danke für's Mitnehmen !


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Schöne Wanderung! Ich würde am liebsten gleich mitwandern, freue mich schon auf die Berge im Juli!


    LG


    Johannes

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