Eigentlich wollte ich euch diese Bilder gar nicht zeigen, weil ich der Meinung war, daß es sich beim Souk von Deira um nichts Besonderes handelt. Nun habe ich mich anders entschieden, weil viele glauben, daß diese Großstadt nur aus glitzernden Glaspalästen und Superlativen besteht. Dem ist jedoch nicht so. Ich habe euch ja bereits den Fischmarkt von Deira in diesem Bericht vorgestellt:
Dubai - der Fischmarkt im Stadtteil Deira
Der Souk von Deira gehört zu den alten Handelsvierteln der Stadt am Golf. Hier gibt es konzentriert ein paar Hundert Läden, die nur Goldschmuck anbieten, daneben ein Viertel wo ausschließlich Gewürze zu kaufen sind und Läden für andere Dinge des täglichen Bedarfs bzw. kleine Handwerksbetriebe. Auch das ist Dubai, wenn auch hier weniger Touristen vorbeischauen wie in den großen Shopping Malls.
Dieses Viertel mit schmalen Straßen und Gehwegen unterscheidet sich erheblich von dem Dubai, welches in Prospekten glänzend dargestellt wird. Hier gibt es auch kleine familiengeführte Restaurants. Gerne hätte ich dort "lokal Food" getestet. Allerdings habe ich mich ohne einheimische Währung im Land bewegt. Beim nächsten Besuch sollte ich vielleicht doch ein paar Dirham einwechseln.
Im übrigen gilt auch hier der Spruch "Big Brother is watching You". Die Polizei ist häufig zu sehen. Kamera überwachen nicht nur jeden Laden oder jede Ladenpassage sondern auch den öffentlichen Raum.
Diese Bild entstand auf einer Fußgängerbrücke. Links befindet sich der Fischmarkt, rechts der Souk.
Der Europäer mag sich fragen, welche Frau sich denn kiloweise so üppigen Goldschmuck zu welchem Anlaß um den Hals hängt? Die Frage ist leicht zu beantworten. Die Araberin wie auch die Frau vom indischen Subkontinent trägt so was zur Hochzeit. Der private Goldschmuck wird ständig ergänzt und ist eine Art Versicherung für Notzeiten aber auch im Falle der Scheidung, weil dieser bei der Frau verbleibt.
Kleine Ladengeschäfte dominieren diesen Stadtteil.
Mein Durst wurde immer stärker. Das warme mitgeführte Trinkwasser war schon lange aufgebraucht.
Von den Gesichtern her würde ich meinen, daß die Inhaber der Läden sowohl Araber als auch Inder oder Pakistani sind. Ich wurde wiederholt angesprochen, ob ich nicht Uhren, Elektronik oder Schmuck kaufen wolle. Allerdings empfand ich die Propagandisten weniger aufdringlich als in Nordafrika oder der Türkei.
Rechts erkennt man eine bereits im Rätsel vor ein paar Tagen vorgestellte Telefonzelle.
So wie bei uns in Deutschland schwindlige Gebrauchtwagenhändler ihre Visitenkarten auf den Supermarktparkplätzen oder auf am Straßenrand abgestellte Pkw verteilen, so werden in Dubai Visitenkarten von Massagezentren in dieser Art beworben. Das ist jedoch nichts unseriöses. Offiziell gibt es in den Emiraten keine Prostitution.
Jürgen