Insel Ischia - Wanderung auf dem Panoramaweg

In diesem Bericht habe ich euch den Abstieg vom Monte Epomeo auf der Insel Ischia nach Forio mit Zwischenstation Agriturismo Santa Maria al Monte gezeigt.

Insel Ischia - Wanderung vom Monte Epomeo nach Forio

Ein paar Tage später bin ich den umgekehrten Weg rauf bis zum Agriturimo gegangen um den Panoramaweg zu erwandern. Ausgangspunkt ist dieses Mal der Ort Panza direkt am Fußballplatz. Hier hält auch der Linienbus.

Dort wo es eben ist, kann der Wein weniger arbeitsintensiv angebaut werden als weiter oben. Hier hat man Terrassen angelegt. Grosse Felsen verbleiben einfach inmitten der Weinberge.

Bei dieser Wegkreuzung müssen wir rechts in Richtung Corbaro Park.

Es geht auf immer schmaleren Wegen steil nach oben.

Die „Motorradstrecke“ kennen wir ja schon.

Nach eineinhalb Stunden sind wir am Agriturismo auf 410 Meter Höhe angelangt.

Tomaten und Zwiebel sind schon geerntet und werden getrocknet.

So ganz ruhig erscheint es nur auf den Bildern. Tatsächlich ist die Jagdsaison auf Vögel in vollem Gange. Ziemlich nahe wird mit Schrot scharf geschossen und gelegentlich verpflegen sich die Jäger in der Küche.

Unterhalb der Trattoria beginnt der eigentliche Panoramaweg, der bis Serrara Fontana führt.

Teilweise ist er ziemlich zugewachsen.

Der Berg auf dieser Halbinsel trägt den Namen Monte Caruso und befindet sich zwischen Forio und Lacco Ameno.

Im Hafen von Forio legt gerade die Schnellfähre nach Neapel ab.

und weiter geht’s…

Blick auf den Punta Imperatore

Oberhalb von Serrara Fontana endet die Straße. Der gewöhnliche Italiener fährt da hinauf, macht ein paar Fotos und fährt wieder runter. Zu Fuß gehen ist nicht unbedingt eine Leidenschaft der Inselbewohner. Das machen Touristen so wie ich einer bin.

In der Ferne erkennen wir den Epomeo

Serrara Fontana ist das Ziel meiner heutigen Tour. Ab hier geht’s nach dieser etwa dreieinhalbstündigen Tour mit dem Bus zurück zum Hotel.

Die Kirche trägt den langen Namen Chiesa della Confraternita dell’Immacolata Concezione

Am Aussichtspunkt Belvedere kann ich den Bus nehmen. Ich muß nicht mit einer Ape reisen, obwohl dies sicherlich bei geringen Geschwindigkeiten und kurzen Stecken auf diesen kurvigen Straßen nicht sooo unbequem wäre.

Jürgen

Zitat von wallbergler

...was mir auffiel, bei dem Bild vom Epomeo sieht man Fenster, oder Aushöhlungen, die vorher noch nicht von dir beschrieben wurden. Weißt du was darüber, frage nur nach, weil in den bisherigen Berichten entsprechend deiner umfassenden Erläuterungen du auf solche Dinge hingewiesen hast...

hallo Helmut,

die Höhlen am Epomeo sind nicht zugänglich. Meines Wissens hat vor ein paar Jahrhunderten mal ein Eremit angefangen, sich hier eine Behausung zu schaffen. Ihm folgten weitere nach. Zeitweise existierte ein Kloster auf oder im Berg, wo genau kann ich nicht sagen.

Letztendlich hat die Wehrmacht hier im letzten Krieg eine Beobachtungsstation unterhalten. Ob die Soldaten auch gebuddelt haben um sich vor der feindlichen Luftwaffe zu schützen, entzieht sich meiner Kenntnis.

Vielleicht bekomme ich bei meinem nächsten Ischia-Besuch, der vermutlich im kommenden Jahr sein wird, mehr heraus. Dann werde ich diese Infos weitergeben.

grüsse

jürgen

hallo Jofina,

als Ischia-Kenner würde ich mich nun nicht bezeichnen nur weil ich zwei Wochen dort verbracht habe.

Als Bergwanderer im Allgäu finde ich die Wanderungen auf der Insel nicht sonderlich anstrengend und beschwerlich. Schließlich sind die zu bewältigenden Höhenunterschiede nicht sehr groß.

Es gibt auch Spazierwege. Jedoch kaum ausschließlich ebene. Wie schon erwähnt, geht der Italiener nur im Notfall zu Fuß. Wandern schon gleich gar nicht.

Altstadt ist so eine Sache. Ich kenne Ischia Porto, Forio, Lacco Ameno, Sant Angelo und ein paar kleinere Orte. Es gibt historische Gebäude, wobei ich diese nicht überbewerten will. Florenz, Sevilla oder Dubrovnik spielen in einer anderen Liga.

Die Insel ist ein Ziel für gesundheitsbewusste ältere Leute und hat sicherlich deshalb auch ein etwas angestaubtes Image. Ein Großteil der Alten, die hier überwiegend in jedem Jahr wieder ihren Urlaub verbringen, schätzen das Thermalwasser, Fango, Massagen und sonstige Wellnessbehandlungen aber auch die Möglichkeit des Genusswanderns, wenn ich diesen Ausdruck verwenden darf. Darunter verstehe ich kleinere nicht anspruchsvolle Touren mit herrlichen Ausblicken aufs Meer und urigen Einkehrmöglichkeiten.

Diese Alten sind wesentlich fitter als der Durchschnitt hierzulande. Ich war mehrere Male mit älteren Ehepaaren unterwegs wo beide über 70 Jahre alt sind und die problemlos die selben Touren gemacht haben wie ich. Der Weg und das was am Weg liegt ist das Ziel für diese Menschen.

Hinzu kommt das für mich überraschend milde Klima außerhalb des Sommers. Man kann es weder mit dem Festland auf dem selben Breitengrad oder mit den größeren Inseln im Mittelmeer wie Sardinien, Mallorca, Sizilien oder Zypern vergleichen. Aufgrund des Fehlens hoher Berge, die immer wieder mal zugeschneit werden, kommt auch keine Kälte im Winter runter an die Küste. Vielleicht ist es auch wärmer weil die Insel relativ klein ist. Selbst im daneben liegenden Neapel sind die Temperaturen außerhalb des Sommers immer niedriger.

Ich möchte in den nächsten Tagen noch ein paar Berichte erstellen, wo ihr nicht nur schöne Landschaft sondern auch was von der Küste und den Ortschaften seht. Das Wetter reizt mich ja derzeit nicht unbedingt dazu, draußen was zu unternehmen. Ich habe mich noch nicht an die Kälte zuhause gewöhnt.

Nur einen Tag auf Ischia rüber schippern bringt meines Erachtens nichts. Such dir am besten ein Hotel aus und bleibe eine Woche. Ein Thermalbad ist ein Muß! Dann lass alles auf dich zukommen.

Wenn ich unabhängiger wäre als ich es bin, wäre ich im Frühjahr und im Herbst für zwei Wochen auf der Insel und im Winter mehrere in Thailand. Leider bin auch ich gewissen Zwängen ausgesetzt. Mal sehen, was noch kommt. Jünger werde auch ich nicht, auch wenn ich versuche, den Altersprozeß etwas aufzuhalten.

grüsse ins sonnige Spanien sendet dir

jürgen

PS: Vielleicht klappt es ja doch noch mal mit dem Caminito del Rey. Dann komm ich auch mal wieder auf die Iberische Halbinsel. Nur muß man da scheinbar schon ein Vierteljahr im Vorraus buchen.