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Büdingen, die Stadtbefestigung

  • waldi
  • 5. November 2016 um 23:34
  • Online
    waldi
    Administrator
    Beiträge
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    5.149
    • 5. November 2016 um 23:34
    • #1

    Büdingen, die Stadtbefestigung


    Zwischen 1480 und 1510 ließ Graf Ludwig II. einen mächtigen Mauergürtel mit 22 Türmen und Halbschalen vor die älteren Stadtmauern legen.
    Diese Mauern waren eine der bedeutendsten spätmittelalterlichen Festungsanlagen Deutschlands und sind heute noch fast vollständig erhalten.


    Quelle: https://www.buedingen.info/images/Tourist…zum_Drucken.pdf

    Das "steinerne Haus" (4) am Ende der Altstadtstraße gilt als der älteste Wohnbau Büdingens der ganz aus Stein gebaut wurde.

    Die "Herberge zum Schwan" ist zwar einige Jahre älter, aber eben als Gasthaus errichtet. Auf dieses Gebäude komme ich später zurück.
    Das steinerne Haus wurde im Rahmen des oben erwähnten Ausbaues der Stadtbefestigungen als Wohnhaus für einen Sohn von Graf Johann V. in die Wehranlagen integriert.
    Das Wappen der Ysenburger ist am 1544 nachträglich angebauten Erker in Fischblasen-Maßwerk zu sehen.

    Zwischen der alten und der neuen Stadtmauer entstand neuer Raum der verbaut oder als Garten genutzt wurde.

    Mit der Westseite war das steinerne Haus mit der inneren Mühlpforte verbunden die aber nicht mehr existiert.
    Ein Hinweisschild zeigt uns wie sie ausgesehen hat.

    Und hier kann man noch sehen wo sie mit dem steinernen Haus verbunden war.

    Der Mühlpforte war das Schlaghaus vorgelagert.

    Dazwischen lag das Bett des Seemenbaches das mittels einer Zugbrücke überwunden wurde.
    Beim Bau der neuen Stadtbefestigung verlor das Schlaghaus seine Funktion weil man den Bachlauf auf die andere Seite des Schlaghauses verlegte und den Zugang über die Mühltorbrücke am neuen Eckturm schuf.

    Als um 1700 die Stadtmauern ihre Bedeutung verloren nutzte man das Schlaghaus als Gefängnis, das "Betzenloch".
    Dann wurde 1777 das Schlaghaus umgebaut und als Schlachthaus genutzt. Es lag ja so günstig am Bach und man konnte Blut und Abfälle einfach entsorgen. So wurde aus dem Schlaghaus das Schlachthaus!
    Nach dem Bau eines neuen Schlachthauses um 1900 stand der Bau wieder lange leer und wurde zum Abstellraum bis man 2006 darin das Büdinger Metzgermuseum einrichtete.

    Der südwestliche Eckturm, auch "Meliorsturm" genannt, mit dem Meliorschen Haus an der Mühltorbrücke.

    An den Meliorschen Bau schmiegt sich die "Historische Wurstküche" an.

    Ein Blick durchs Fenster.

    Das ganze Ensemble der Südwestecke der Altstadtbefestigung.

    Westlich der Mühltorbrücke hat man 1617 die "Lohstagbrücke" gebaut über welche wir jetzt gehen und am Stadtgraben (Lohgraben) entlanglaufen werden.

    Nicht von ungefähr wird dieser Bereich "Malereck" genannt.

    Wir gehen am "grünen und roten Turm" vorbei zum Untertor.
    Das "große Bollwerk" am linken Bildrand ist der Nordwestturm der Stadtbefestigung und der mächtigste Turm mit bis zu 4 Meter dicken Mauern.

    Das "Jerusalemer Tor" liegt zwischen dem roten Turm (rechts) und dem großen Bollwerk das ich am linken Bildrand des nächsten Bildes abgeschnitten habe.

    Im Halbschatten des roten Turmes kann man zwei gemauerte Bögen erkennen. Dort floß der Küchenbach in den Stadtgraben.
    Heute sitzt der bayrische Frosch auf dem Trockenen!

    Da war kein Wasserfall, wie man nach dem Schild vermuten könnte, sondern die vergitterten Ausflüsse waren die "Mausefalle".

    Das Untertor, das auch "Jerusalemer Tor" genannt wird...

    ... verdankt seinen Namen der Tatsache, dass man im frühen 18. Jahrhundert vor der Mauer religiös Verfolgte in eigens für sie errichteten Fachwerkhäusern ansiedelte.
    Eine andere Überlieferung besagt, dass dieses Tor nach der Pilgerreise eines Sohnes des Grafen Ludwig als Kopie des Jerusalemer Schafstores erbaut wurde.

    Über dem Torbogen sehen wir wieder das Allianzwappen von Ludwig Graf von Isenburg-Büdingen und seiner Frau Maria Gräfin von Nassau in Fischblasen-Maßwerk.

    Das Untertor von innen.

    Im rechten Turm befindet sich der Zugang zum "Sandrosenmuseum".
    Sandrosen sind wie versteinerte Rosen wirkende Gebilde die vor gut 10 Millionen Jahren im sandigen Untergrund kristallisiert sind. Jetzt kann man hier einige davon bewundern.

    Ein Rest der alten (inneren) Stadtmauer mit Wehrgang.

    Im nächsten Teil spazieren wir durch die Altstadt.


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • wallbergler
    Gast
    • 6. November 2016 um 10:10
    • #2

    Unser Waldi,

    da rennt man in mehreren Kontinenten herum und stellt am Sonntagmorgen fest, bitte was, wo ist Büdingen.

    Und plötzlich fällt einem auf, dass es eine neue, bisher nicht gekannte Spezifikation unterm Avatar gibt. Spezialist.

    Nichts ist treffender bei dir, liebe Waldi!!!!!!!

    Büdingen also. Klickt man auf Google Maps, sieht man auch noch relativ unweit davon (10km) ein Gebiet, das sich so nennt:

    "Im Rußland und in der Kuhweide".

    Aber auch der Limeshain und die Limesstr. ist aufgezeigt.

    Neben deiner Ankündigung für den nächsten Teil, einem Spaziergang für die Altstadt, wäre das für unseren Forum`s Sherlock Holmes ( und das meine ich mit höchstem Respekt) noch eine gelungene Ausweitung.

    Bei dem vorliegenden Bericht fehlt ja wieder mal fast gar nichts.

    Ausgehend von einer Übersichtskarte, sehr gut, über die Details wie Wappen sind alle Sehenswürdigkeiten , bis hin zum romantischen Malereck in Wort und Bild erläutert. Ja, schon fast eine Sysiphus Arbeit, wieder.

    Für deine unermüdliche Ausdauer herzlichen Dank , lieber Waldi,

    lieben Gruß
    Helmut

  • claus-juergen
    Administrator
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    • 6. November 2016 um 12:20
    • #3

    hallo Waldi,

    Helmut hat es auf den Punkt gebracht.

    Wenn du dir was anschaust, dann aber gründlich. Respekt vor dieser Arbeit. Es gibt schon viel schönes in Deutschland ums Eck rum zu entdecken.

    grüsse

    jürgen

  • Huewer
    Gast
    • 6. November 2016 um 13:54
    • #4

    Hallo Waldi,

    sehr schöner Bericht über Büdingen! Wir waren letztes Jahr im August dort. Leider hatten wir kein so gutes Wetter wie Du es hattest.
    Für alle Wohnmobilfahrer: In Büdingen kann man kostenlos in der Altstadt übernachten. Auf dem Parkplatz, den man über die Brücke am Mühltor erreicht, sind zwei Stellplätze für Wohnmobile ausgewiesen.

    Einmal editiert, zuletzt von Huewer (6. November 2016 um 14:09) aus folgendem Grund: Bild hinzugefügt

  • wallbergler
    Gast
    • 6. November 2016 um 14:27
    • #5
    Zitat von Huewer

    Auf dem Parkplatz, den man über die Brücke am Mühltor erreicht, sind zwei Stellplätze für Wohnmobile ausgewiesen.

    Genau das ist es, lieber Bernd,

    es gibt zusehends auch bei vielen Berichten, praktische Tipps, die einfach nicht zu unterschätzen bzw. Geld wert sind.

    Lieben Gruß
    Helmut

  • Gast001
    Gast
    • 6. November 2016 um 20:39
    • #6
    Zitat von wallbergler

    da rennt man in mehreren Kontinenten herum und stellt am Sonntagmorgen fest, bitte was, wo ist Büdingen.

    Genauso ging es mir, als ich diesen Bericht las.
    Man sollte viel mehr mit offenen Augen in der unmittelbaren Umgebung unterwegs sein.
    So wie Du, waldi!!

    Danke für den Wohnmobiltipp, Bernd!

    Was für den einen Heimat ist - ist für den anderen bereits unbekannte "Ferne" und macht neugierig.
    Das gefällt mir hier in unsrerm Forum!

    Liebe Grüße,
    Elke

  • vadda
    Gast
    • 7. November 2016 um 10:24
    • #7

    Wie oft bin ich auf dem Weg in Spessart ahnungslos da vorbei gefahren? Weit mehr als 100 Mal bestimmt. Deine Berichte, verbunden mit Bernds Stellplatzangebot reizen zu einem Zwischenstopp.

    Herzlichen Dank euch beiden,
    Klaus

  • tosca
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    690
    • 8. November 2016 um 18:37
    • #8

    Hallo Waldi,

    auch mir ging es wie so manchen hier: "Bitteschön wo ist denn Büdingen???" Noch nie gehört...

    Mir gefallen solche Ortschaften ausnehmend gut, gerne suchen wir uns auf der langen Reise von Südwestdeutschland nach Nordostdeutschland interessante Ziele für einen Zwischenstopp aus (wie z.B. dieses Frühjahr Erfurt, Wartburg und Schmalkalden oder im Herbst Fichtelsee und Franzensbad) um bisschen was zu sehen da wir die Strecke nicht in einem Rutsch fahren wollen. Büdingen ist nun auf der Liste "schöne, interessante Orte" wo sich ein Zwischenaufenthalt lohnt.

    Danke für die Stadtführungen

    :blume17: Grüssle von Sylvi

    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Online
    waldi
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    • 12. November 2016 um 13:36
    • #9
    Zitat von Dieter

    wenn man wie du tiefer gräbt - dann findet man auch interessantes.

    So ist es, Dieter!
    Manche Dinge lassen mich einfach nicht los. So wie der Kopf eines Keilers unter dem Erker des "Steinernen Hauses".
    Hier noch mal ein Bild vom steinernen Haus in Büdiungen.

    Da seht Ihr unter dem Erker den Keilerkopf.

    Warum hängt diese Jagdtrophäe da?
    Leider wird auf keiner der Internetseiten über Büdingen, das Steinerne Haus und dessen Geschichte, etwas über die Sage erzählt, die sich um diesen Keilerkopf rankt.
    "Neben dem Haupttor ist ein sagenumwobener ausgestopfter Eberkopf angebracht.", steht da nur.
    Nirgends wird die Sage erzählt.

    Erst nach vielen Irrwegen fand ich ich sie.

    Zitat von Zeitschrift für Deutsche Mythologie und Sittenkunde

    Der Eberkopf zu Büdingen

    Am Landgerichtshause in Büdingen, welches früher von dem Forstmeister bewohnt wurde, ist unter einem Erker der Kopf eines Wildschweins angebracht, nicht ein steinerner, sondern ein echter Eberkopf, der ganz ausgetrocknet ist.
    Einem Forstmeister träumte einst, ein wilder Eber sei aus dem Walde hervorgebrochen, habe das Feld verwüstet, ihm selbst aber, der ihn erlegen wollte, den Leib mit den Hauern aufgeschlitzt. Kaum hatte der alte Waidmann in der Frühe sein Lager verlassen, so ließ ihm der Graf sagen, er solle ein Treibjagen anstellen, weil ein gewaltiger Eber sich im Felde herumtreibe. Der Forstmeister, seines Traumes eingedenk, entschuldigte sich mit Unpässlichkeit und blieb zu Hause, ohne daß jemand den wahren Grund ahnte. Abends kamen alle wohlbehalten zurück, der stattliche Keiler war erlegt und wurde dem Jagdzug nachgefahren. Unter einer Halle am Schloßhof, da wo noch heute das erlegte Wild aufgehängt wird, fand der Eber auch seinen Platz. Da trieb die Neugier doch den Forstmeister hinzu. Er befühlte den borstigen Gesellen und sprach scherzend für sich: "Alter, du wolltest mich schlitzen und nun haben sie dir übel mitgespielt." Kaum war ihm aber das Wort aus dem Mund, als der Haken brach, an dem dies schwere Thier hing, und dieser im Fallen dem Forstmeister das Bein ritzte. Der Mann erschrak zu Tode, er mußte sich zu Bette legen, die Wunde griff um sich und in wenigen Tagen war er eine Beute des Todes.

    Autor: August Nodnagel

    Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen! :zzz:


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • Gast001
    Gast
    • 12. November 2016 um 23:05
    • #10
    Zitat von waldi

    Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen!

    Zum Glück!

    Und wir können schmunzeln, dank Deiner hartnäckigen Recherche .

    :thanks:

    Liebe Grüße,
    Elke

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