D - 1632 Mecklenburg-Vorpommern > RÜGEN > MUKRAN > Offshore Windpark > Bauteile

  • Seit 5 Tagen ( oder mehr ) ankern dieses beiden Schiffe einige Seemeilen vor Sassnitz in der Ostsee.
    Sie bewegen sich nicht.


    Auffallend sind die seltsamen Aufbauten.
    Was könnte das sein?



    Hier etwas näher



    Gruß,
    Elke

  • Gute Idee.... :D - leider nein.
    Die Wikinger hätten sicher gestaunt und sich gefürchtet, wenn ihnen so etwas auf dem Meer begegnet wäre.


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Da bin ich ausnahmsweise mal nicht Deiner Meinung, liebe Elke!


    Die beiden Schiffe werden Tern und Swan gerufen und sind Spezialschiffe für Fundamentbau beim Offshore-Windparkbau.


    "Wikinger" ist nach Baltic 1 und Baltic 2 der dritte Windpark in der deutschen Ostsee.
    Die 70 Turbinen des Windparks sollen ab 2017 350 Megawatt Leistung bringen.
    Der Windpark soll Strom für rund 350.000 Haushalte liefern.
    Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten…r-Ostsee,windpark478.html
    Im Hafen von Sassnitz liegen derzeit noch drei weitere Schiffe für den Windparkbau.
    Die Giant 7, ein Spezialfrachter, die CS Sovereign, ein Kabelleger, und die Union Wrestler, ein Versorgungsschiff.
    Quelle: httpss://www.vesselfinder.com/de/?imo=9760017


    Oder sollte ich da völlig falsch liegen?



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Unser Ratefuchs Waldi halt mal wieder, und jetzt auch noch mit charmanter Unterstützung von Waltraud.


    Man kann eigentlich nur staunen, wenn man sieht, welche techn. Möglichkeiten es heutzutage gibt.


    Unvorstellbar so ein Fundamentebau. Gut, die ersten riesigen Brücken, die sie da in Amerika schon in den 70 und 80 ger Jahren ins Meer gebaut haben, aber da hat man sich mit der Technik noch nicht so vertraut. Man ist halt halt kilometerweise mit großen Augen darüber gefahren.


    Macht Spaß.


    lieben Gruß
    Helmut

  • Natürlich hast Du in allen Punkten Recht, waldi!
    Tolle Recherche- :74:
    Ich hatte zwar gestern den Namen "Dockwise"auf dem Schiff gelesen, aber nicht weiter gesucht.


    WIKINGER ! Der Name ist Programm.


    Schon seit Tagen sehe ich diese Schiffe draußen auf dem Meer, - und gestern ( es war wieder sehr stürmisch und regnerisch) bin ich einfach am Strand entlang Richtung Sassnitz gegangen.


    Der Sassnitzer Hafen ist der Hafen von Mukran ( "Mukran Port", Fährhafen nach Skandinavien und heute auch Basishafen für die Offshore-Windindustrie )



    Das Hafengelände darf man nicht betreten.
    Aber ich habe mich mit einem Einheimischen unterhalten, der mir die Funktion und Aufgabe dieser "Gestelle" erklärte.


    Die Arbeiten sowohl im Hafen als auch draußen auf dem Meer ruhen derzeit, vermutlich ist die See zu stürmisch,


    Ich werden heute Abend etwas mehr darüber berichten-
    aber jetzt muss ich "raus" ...... heute zeigt sich endlich mal die Sonne!!


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Vom Hafen Mukran aus sieht man fast noch weniger als von der gegenüberliegenden Seite der Bucht.
    Das Verwaltungsgebäude versperrt die Sicht.



    Dahinter waren noch 3 weitere von diesen „Gestellen“ sichtbar ( vermutlich auf einem der von Dir, waldi, erwähnten Schiffe.)
    Rechts daneben ein riesiger schwimmender Kran.



    Noch weiter rechts, ebenfalls auf einer schwimmenden Plattform, riesige dicke Rohre , die sicher auch dazu gehören.



    Ich fragte einen Einheimischen, der so wie ich, vor dem Zaun stand und alles betrachtete.
    Er erklärte mir, dass das die Bauteile für den geplanten Offshore Windpark seien.


    Die „Gestelle“ sind über 60 m hoch und werden „Jackets „ genannt.
    Wikipedia erklärt:


    Jackets sind in der Grundfläche viereckige Fachwerkkonstruktionen aus Stahlrohren, deren oberes Ende nach der Installation aus dem Meer herausragt. Das Jacket selbst steht auf dem Meeresboden. Durch die Hülsen an den vier Ecken wird zur Verankerung jeweils mindestens ein Pfahl in den Baugrund gerammt.[1] Auf ein Jacket kann z.B. eine herkömmliche Windkraftanlage, eine Umspannplattform oder eine Bohrplattform errichtet werden.


    httpss://commons.wikimedia.org…_wind_turbines?uselang=de


    Bevor die Jackets auf den Meeresboden gesetzt werden können, müssen dort( so wie ich verstanden habe) zunächst Verankerungen angebracht werden.


    Auf dem Bild in dem Link vom NDR, den Du , waldi eingefügt hast, sind vermutlich solche „Anker“ zu sehen, auf die dann die Hülsen der Jackets gesetzt werden.



    Bildquelle
    https://www.ndr.de/nachrichten…r-Ostsee,windpark478.html


    Das Jacket wird mit Hilfe des schwimmenden Krans zu dieser Stelle geschleppt und ins Meer abgelassen.
    Starker Wellengang stört dabei sicher.



    Vermutlich sind die Rohre, die ich fotografiert habe, die „Pfähle“ ( Piles) , die in einer Tiefe von 25 bis 45 Meter in den Meerboden gerammt werden müssen.
    https://www.erneuerbare-energi…undamente/fundamente.html


    @Helmut. Ich stimme Dir zu

    Man kann eigentlich nur staunen, wenn man sieht, welche techn. Möglichkeiten es heutzutage gibt.


    Wenn dann das Fundament sicher ist, das Jacket genau sitzt und fest montiert ist, kann auf der Plattform weitergebaut werden. In diesem Fall werden es Windkraftanlagen sein.
    Bildquelle
    https://www.erneuerbare-energi…undamente/fundamente.html


    In diesem Zusammenhang ist vielleicht noch interessant, dass die Jackets für den Offshorepark Wikinger in Spanien gebaut werden.
    „Die Fundament-Komponenten wurden gemeinschaftlich von Navantia und Windar im Hafen von Fene gefertigt.“


    Quelle:
    https://www.erneuerbareenergie…k-wikinger/150/434/96775/



    Auf dem Meer wurden sie bis Mukran geschleppt. Das hat sicher Wochen gedauert.


    Woher die Windkraftanlagen geliefert werden?
    Vielleicht aus Bremerhaven?


    Wir hatten vor kurzem ein Rätsel vom Jürgen, das zu diesemThema passt.
    D - 1627 Bremen >BREMERHAVEN > Windanlagen > Fabrik


    Gruß,
    Elke

  • Sehr interessant, Elke!


    Was sagen eigentlich die Einheimischen dazu, dass ihnen 70 Spargel mit Rotoren mit 135 Metern Durchmesser vor die Nase gesetzt werden? Konntest Du das erfahren?
    Die sind zwar nicht so hoch wie die Windräder auf dem Festland, aber hat man keine Bedenken Touristen zu verlieren?
    Gut, 200 Arbeitsplätze sind natürlich nicht schlecht, aber das werden sicher nicht nur Einheimische sein, oder?



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Waldi, ich habe noch nichts darüber gehört ( bin aber auch nicht viel unter Einheimischen)


    Die Fläche, die für diesen Offshorepark genutzt wird, liegt ca 35 km nordöstlich von Rügen.
    Ob man da auf Rügen die "Spargel" noch so deutlich sieht?


    Viele Grüße,
    Elke

  • Die Fläche, die für diesen Offshorepark genutzt wird, liegt ca 35 km nordöstlich von Rügen.
    Ob man da auf Rügen die "Spargel" noch so deutlich sieht?

    Ach so! Ich dachte, dass der Windpark dort entsteht wo Du die Schiffe fotografiert hast. :wallb:



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Nein waldi - die Schiffe liegen da seit Tagen vor Anker - aber weit und breit ist kein Kran zu sehen, der die Jackets abladen und zum endgültigen Standtort bringen wird.


    Nachtrag

    aber jetzt muss ich "raus" ...... heute zeigt sich endlich mal die Sonne!!

    Sonnig war es heute (zumindest teilweise...wenn auch nicht strahlend blau)
    Aber der Wind hat kaum nachgelassen.


    Liebe Grüße
    Elke

  • Danke , liebe Elke,


    jetzt wird einiges klarer. Das mit den " Jackets" hast du wunderbar beschrieben.


    Jacket Kronen, na ja, lach.


    lieben Gruß
    Helmut

  • hallo zusammen,


    danke erst mal dir Elke, daß du mir als Anhänger der Windkraft Bilder und Infos zu diesem geplanten Offshore-Windpark zeigst.


    Die hier zu verbauenden Windkraftanlagen mit 5 MW, was derzeit nur mittelgroße Anlagen sind stammen vom spanischen Hersteller Gamesa. Derzeit ist die Fusion zwischen Gamesa und Siemens Windpower, einem deutschen Hersteller in Gange. Ist diese unter Fachleuten als ideale Firmenhochzeit bezeichnete Fusion Mitte 2017 abgeschlossen, dürfte das neue Unternehmen derzeit das größte dieser Branche weltweit sein. Im übrigen werden an Land und auch im Atlantik und der Nordsee mittlerweile schon bis 7,5 MW Anlagen aufgestellt.


    Diese Art der Verankerung auf Tripods ist eigentlich ein Auslaufmodell. Billiger und genauso stabil sind Monopile wie sie bei neuen Anlagen in der Nordsee verbaut werden. Möglicherweise ist jedoch der Untergrund in der Ostsee anders oder die Planungen sind älter.


    30 km Entfernung vor der Küste von Rügen ist so weit weg, daß die Anlagen von der Insel aus sicherlich nicht gesehen werden können. 12 Seemeilen vor Pula befindet sich ein Erdgasfeld, welches nur bei klaren Nächten durch die Feuer, wo Gas abgefackelt wird von Istriens Küste aus gesehen werden können. Bei Tag sieht man die Förderplattformen nur, wenn wieder mal eine zur Wartung in die Uljanik Werft in Pula geschleppt wird, was derzeit der Fall ist.


    Generell kann man sagen, daß die Bevölkerung in Meck-Pom positiv zur Windenergie eingestellt ist. Dies vor allem seit vor einigen Jahren die sogenannte Gewerbesteuerzerlegung eingeführt wurde. Firmensitz der Windanlagenbetreiber ist oft irgendwo anders. Deshalb muß nun der Großteil der Gewerbesteuer an die Standortgemeinde und nicht an die Gemeinde mit dem Firmensitz abgeführt werden. Viele Bewohner der Region beteiligen sich auch selbst im Rahmen eines Bürgermodells.


    Wie das genau funktioniert, dem darf ich diese Broschüre des Bundesverbands Windenergie ans Herz legen. Vorsicht! Viel Text!


    httpss://www.wind-energie.de/s…rgerwindparks_10-2012.pdf


    Die im Bild gezeigten Rohre...




    ...können aber auch für Nord Stream 2 gedacht sein. Nord Stream 1 ist die seinerzeit umstrittene Gaspipeline von Russland nach Rügen quer durch die Ostsee unter Umgehung von Transitländern. Aufsichtsratsvorsitzender des deutsch-russischen Unternehmens ist ein gewisser Gerhard Schröder.



    httpss://de.wikipedia.org/wiki/Nord_Stream



    Im Jahr 2012 wurde der erste Strang eröffnet. Mit dem Bau des zweiten soll demnächst begonnen werden. Auch dies schafft Arbeitsplätze in der Region und ist somit regional akzeptiert. Was wirtschaftliche oder politische Aspekte dieses zweiten Milliardenprojekts anbelangt, sage ich mal lieber nichts dazu.


    grüsse


    jürgen

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