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Die Freudenburg

  • waldi
  • 12. März 2016 um 14:49
  • waldi
    Administrator
    Beiträge
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    5.149
    • 12. März 2016 um 14:49
    • #1

    Nur wenige Kilometer von der Henneburg mainabwärts, an der Ruine der Kollenburg vorbei,
    überquerte ich ein paar Kilometer weiter die Mainbrücke zwischen Kirschfurt und Freudenberg
    und schon war ich von Bayern nach Baden-Württemberg gewechselt.

    Hoch über dem Ort Freudenberg im Maintal liegt auf einem Sporn die Burg Freudenberg, oder auch


    Freudenburg.



    Die Burganlage war mit der mittlerweile restaurierten Stadtmauer verbunden.
    Diese führte von der Burg zur Stadt und schützte diese zum Berg hin.


    Die Brennerei Ziegler mit ihrer Whisky-Werbung liegt schon außerhalb der Stadtmauer.


    Die westliche Schenkelmauer trifft direkt auf den massiven Kanonenturm.
    Auf die unübersehbare Hexe komme ich später noch zurück.


    Hier erkennt man schon die Merkmale der Freudenburg: der Kanonenturm, die Ostmauer des Palas und den Bergfried.

    Wer sich eine Verkostung der vorzüglichen, aber nicht ganz billigen Produkte dieser Brennerei verkneifen kann, *3\'
    der hat zwei Möglichkeiten die Burg zu erreichen.


    Quelle: https://burglandschaft.de/burgen-und/fre…rzbeschreibung/


    1. Parken am Mainufer und Einstieg zu den Stufen auf die Freudenburg direkt am Rathaus, Anstieg über den direkten Burgweg.
    2. Parken auf dem Wanderparkplatz Kreuzschleife, Fußweg eben durch den Wald ca. 20 Minuten.

    Ich habe mich in Anbetracht meines fortgeschrittenen Alters für die Varante 2 entschieden.
    Der Anstieg über den direkten Burgweg war mir zu steil.

    Ich schlich mich also von Osten an die Freudenburg heran.
    Der Weg ist gut beschildert.


    Auf dem Weg faszinierte mich ein in der Sonne wie ein Diamant funkelnder kleiner Eiszapfen an einer Wurzel am Berghang.


    Auf dem Rückweg existierte er schon nicht mehr.

    Wie so oft zeigte sich mir auch hier zuerst der Bergfried, ein sogenannter Butterfassturm.


    Als Butterfassturm werden Türme bezeichnet die oben dünner werden.
    Auf diese Weise entsteht in einer bestimmten Höhe ein Rücksprung, der als umlaufender Wehrgang genutzt wurde,
    während der sich darüber erhebende schlankere Aufsatz die Funktion eines erhöhten Ausgucks hatte.

    Die Gründung der Burg war wahrscheinlich im Jahre 1195. Aus dieser Zeit stammen Bergfried und Schildmauer.
    Der Würzburger Bischof Heinrich III. setzte mit dem Bau des Bergfriedes ein Zeichen des territorialen Machtanspruches
    gegen die Herrschaft von Düren auf der Wildenburg und den Reichsschenk Schüpf-Klingenberg mit der Henneburg.

    Verträge aus dem Jahr 1287 lassen vermuten, dass die Grafen von Wertheim damals schon über die Freudenburg verfügten.
    Graf Rudolf von Wertheim baute die Freudenburg 1361 zu einem standesgemäßen Wohnsitz um.
    An der Seite der Pallaswand ist in römischen Ziffern die Jahreszahl 1361 zu lesen.


    1497 fiel Freudenberg an Graf Erasmus von Wertheim und unter seiner Herrschaft erfolgten die größten Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen.
    Asmus machte aus der Burg eine Festungsanlage und errichtete einen prachtvollen Renaissancebau.
    Er bewohnte das Schloss und wollte sich abgrenzen von seinem Bruder Michael der in seinem Herrschaftssitz der Burg Wertheim residierte.
    Die Burg von Wertheim hat Jürgen hier beschrieben.
    1556 starben die Grafen zu Wertheim aus, das Lehen fiel zurück an das Bistum Würzburg und das Interesse an der Burg versiegte.

    Am Beginn der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts rief ein rühriger Freudenberger Bürger zur Rettung der Freudenburg auf.
    Die "Burginitiative" und die Burg erhielten nach vielen tausend Arbeitsstunden unter seiner Leitung
    1987 den Staatspreis des Landes Baden-Württemberg für vorbildliche Sanierung.

    Am 2. Juli 1995 wurde die Burg offiziell Eigentum der Stadt Freudenberg.

    So könnte die Freudenburg damals ausgesehen haben.


    Der Grundriss der Freudenburg.


    Im kam also am östlichen Türmchen der Zwingermauer zur Freudenburg. (rechts unten in der Skizze)


    Im Uhrzeigersinn ging ich an der Zwingermauer entlang.


    Einblick in den südwestlichen Halsgraben.


    Das äußere Burgtor existiert nicht mehr.


    Von Osten kommend...


    ... läuft der Halsgraben unterhalb der Torbrücke im Berghang aus.


    Durch eine Art Zwinger kommt man zum zweiten Burgtor das von einem Turm flankiert wird.


    Den Zwingerbereich zwischen dem zweiten und dritten Tor haben die Burgfreunde überdacht um einen Raum für ihre Utensilien zu schaffen.
    Deshalb nutze ich links vom Torturm das Loch in der Mauer...


    ... und betrete die Vorburg.


    Der Kanonenturm an der Westecke der Freudenburg sticht sofort ins Auge.

    Der Zugang mit einem gotischen Kleeblattornament ist leider verschlossen.


    Der Blick durch die Gitterstäbe verrät mir, dass auch dieser Turm als Lagerplatz genutzt wird.


    Jetzt komme ich auf die Hexe zurück!

    Die Geschichte dazu:
    Auch vor Freudenberg machte die Hexenverfolgung nicht Halt. Über 150 Bewohner der Stadt wurden "hochnotpeinlich befragt",
    den Hexenproben unterzogen, gefoltert und gequält, ehe man sie am Brennplatz öffentlich verbrannte.
    Eingesperrt hatte man die Verdächtigen zuvor im Kanonenturm der Freudenburg.
    Deshalb wird der Kanonenturm im Volksmund auch als Hexenturm bezeichnet.


    Mehr über die Freudenburg erfahrt Ihr im zweiten Teil.



    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • Josef
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    • 12. März 2016 um 15:11
    • #2

    Waldi, danke mit der Freudenburg hast Du wieder
    Deine Serie mit den alten Burgen auf herrliche Weise fortgeführt.

    Dies mit der Hexenverfolgung war leider auch so ein trauriges Kapitel der Geschichte.

    Liebe Grüße

    Josef

  • waldi
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    • 12. März 2016 um 23:24
    • #3


    Freudenburg.

    Teil 2


    Vom Kanonenturm aus blicke ich über die leere Vorburg auf die Kernburg.


    Von hier aus kann man den Zugang zum aufgesetzten Teil des Bergfrieds erkennen.


    Das dritte Burgtor ist offen weil die Burgfreunde am Arbeiten waren.


    Daneben erinnert eine Bronzetafel an die Übergabe der Freudenburg vom Grafen Löwenstein-Wertheim-Freudenberg an die Stadt Freudenberg am 2. Juni 1995.

    Im rechten Winkel dazu trat ich durch das 4. Tor in die Kernburg.


    Die Wappen über dem Torbogen sind kaum mehr zu erkennen.


    Der erste Blick in den Burghof der Kernburg gefiel mir wenig.


    Die Tribünen für die Burgfestspiele, die seit 1987 im Zwei-Jahres-Rhythmus auf der Burg inszeniert werden, bleiben ganzjährig stehen.

    Links vom Tor stehen Reste eines Wohngebäudes.


    Rechts steht die Ostwand des Palas.


    Unter dem Palas blieb ein Gewölbekeller erhalten.


    Der mächtige, wie ich jetzt erst erkenne, dreiteilige Bergfried war nur über den Wehrgang zu erreichen…


    … und zeigt vielfältige Steinmetzzeichen.


    Da der Bergfried nicht zu besteigen war, erklomm ich die Zuschauertribüne.


    Rechts unten auf dem folgenden Bild kann man die Burgfreunde beim Arbeiten sehen.


    In der Burg war weiter nichts zu sehen. Deshalb ging ich in den Zwinger auf der Ostseite, um die Burg auf diese Weise noch mal zu umrunden.

    Es liegen noch viele Steine herum denen man ansieht, dass sie zur Burg gehörten.


    Die mächtige Ostwand der Ringmauer der Kernburg.


    Die Ostecke der Freudenburg vom Zwinger aus.


    Die Südseite der Freudenburg vom Zwinger aus.


    Ein Blick in den inneren Zwinger.


    An der Südecke der Ringmauer fällt der Übergang der Mauer des Bergfrieds mit kunstvoll behauenen Steinen
    zur wahrscheinlich später erstellten Ringmauer mit Bruchsteinen auf.


    Auch hier im unteren Teil der Außenseite des Bergfrieds haben sich die Steinmetze verewigt.


    Hier kann man nochmal das Konzept der Burgsicherung sehen.


    Von rechts: Halsgraben, äußere Zwingermauer mit Wehrturm, innere Zwingermauer, und dann erst die eigentliche Ringmauer.

    Es folgte mein Abstieg in den Halsgraben.


    Unter der Torbrücke.


    Der Kanonenturm aus dem Halsgraben fotografiert.


    Der Blick ins Maintal außerhalb...


    … und innerhalb der westlichen Schenkelmauer.


    Hier sieht man übrigens den WOMO-Stellplatz der Stadt Freudenberg.
    Das Holzhäuschen beherbergt den Platzwart.

    Die nordwestliche Mauer der Vorburg.


    So sieht der Besucher die Freudenburg wenn er den direkten Weg von der Stadt zur Burg gewählt hat.


    An der Nordecke der Burg kommen diese Besucher an.


    Hier trifft auch die nördliche Schenkelmauer auf die Burg.


    Über diese Treppe betritt man die Vorburg.


    Der Blick von der Treppe zum Kanonenturm.


    Mit einem Bild von der Kernburg in die Vorburg und das Maintal verabschiede ich mich von der Freudenburg.


    Und "Auf geht’s" zur nächsten Burg!



    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • Josef
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    • 13. März 2016 um 12:23
    • #4

    Waldi, auch der Teil 2 der Freudenburg mit dem
    herrlichen Ausblick ist wie immer super.

    Liebe Grüße

    Josef

  • Online
    claus-juergen
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    • 13. März 2016 um 19:43
    • #5

    hallo Waldi,

    danke für diesen detaillierten Bericht. Besonders gefällt mir, daß du wo wie ich auch auf kleine Details achtest oder in jedes Loch reinschaust. Ich wette, nur einer von hundert Besuchern entdeckt das was du hier gefunden hast.



    grüsse

    jürgen

  • vadda
    Gast
    • 23. März 2016 um 16:57
    • #6

    Seit 40 Jahren fahre ich zum Bummeln nach Miltenberg an dieser Burg vorbei und habe sie nie bewusst gesehen. Es ist an der Zeit, die Gegend auch mit deinen Augen zu erkunden, lieber waldi :174:.

    Herzlichen Dank,
    Klaus

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