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Xanten - die Römer-, Dom- und Siegfriedstadt am Niederrhein

  • vadda
  • 3. Januar 2016 um 17:45
  • vadda
    Gast
    • 3. Januar 2016 um 17:45
    • #1

    Das niederrheinische Xanten besitzt seit dem 15. Juni 1228 Stadtrechte, blickt aber auf eine über 2000-jährige Geschichte zurück.

    Vetera hieß dieser Ort ab den Jahren 12/13 v. Chr. als römisches Legionslager des Niedergermanischen Limes. Ganz so weit zurück will ich hier aber nicht gehen, dazu müsste ich zunächst das hiesige Römer-Museum mit dem archäologischen Park besuchen. Das wäre noch mindestens einen weiteren Tag Aufenthalt wert.

    Begonnen haben wir unseren Rundgang durch die Stadt in der ehemaligen Bischofsburg aus dem 10. Jahrhundert, wo sich auch die Tourist-Information befindet.


    Immer wieder die Stadt überragend: Die Türme des Doms St. Viktor


    Ausgerüstet mit Info-Material folgten wir den im Altstadtpflaster eingelassenen Spuren.


    Das „Gotische Haus“ beherbergt heute ein Restaurant. Dieses spätgotische Gebäude aus dem 16. Jahrhundert mit seiner Fassade aus Backstein, Naturstein und Glas besticht durch seinen mit Zinnen gekrönten Treppengiebel. Der Tuffstein wurde den Trümmern der im Jahr 275 von den Franken hier zerstörten Siedlung „Colonia Ulpia Traiana“ gewonnen.


    Das rd. 10.000 Zuschauer fassende Amphitheater der Colonia Ulpia Traiana aus dem 2. Jh. n. Chr. im Modell.


    Auf die gesamte Innenstadt verteilt finden wir, wie hier auf dem Marktplatz, Pumpen. Umliegende Häuser bildeten Pumpennachbarschaften für die Wasserversorgung und auch als Brandschutz. Auch heute noch „leben“ solche Nachbarschaftshilfen und werden sogar in Neubaugebieten ins Leben gerufen. Ein großes Fest ist alljährlich die Pumpenkirmes.

    Zitat von Aus Johannes Wellmann: Ons Pump

    Dröm welle wej ennen Dag in´t Johr,
    besonders an ow denke,
    on dün well, na, dat is doch kloar,
    tesamme ennen drenke.



    Der heilige Norbert thront über dem gleichnamigen Brunnen und droht mit seinem Zeigefinger. Der Legende nach wurde er „vom Saulus zum Paulus“, als er auf einem Ritt bei Xanten fast vom Blitz getroffen wurde.


    An der Fassade der Dommusikschule finden wir den Renaissance-Erker aus dem Jahr 1634. Er gehörte ursprünglich zu einem Gartenhaus, das im 2. Weltkrieg zerstört wurde. Der Erker aus Naturstein blieb erhalten.


    Die Michaelskapelle mit ihrem Tor trennte das weltliche Xanten vom kirchlichen Bezirk.


    Bevor wir nun den Dom St. Viktor betreten, …


    … sei mir eine Pause gegönnt.

    Gruß,
    Klaus

  • vize2
    Gast
    • 3. Januar 2016 um 19:10
    • #2

    Hallo Klaus

    Tolle Fotos einer wunderschönen Stadt, vielen Dank dafür!

    Viele Grüsse
    Viktor

  • Gast001
    Gast
    • 4. Januar 2016 um 12:18
    • #3

    Ein vielverprechendes ( sehr schönes) Bild

    das auf "mehr" gespannt macht!

    Liebe Grüße,
    Elke

  • vadda
    Gast
    • 4. Januar 2016 um 13:49
    • #4

    Zurück in Deutschlands einziger Stadt mit dem Anfangsbuchstaben „X“.

    Der Dom St. Viktor, eine fünfschiffige Basilika, hat nicht den Status einer Bischofskirche. Er verdankt die Bezeichnung lediglich seiner Bedeutung für die Region. Seinen Namen verdankt er dem heiligen Viktor, dem Anführer einer Kohorte, der im Amphitheater von Vitera hingerichtet wurde, weil er sich weigerte, den römischen Göttern zu opfern.

    Am 29. August 1263 wurde der Grundstein für den Bau des gotischen St.-Viktor-Doms gelegt, welcher nach 281 Jahren schließlich vollendet wurde. (Wer meckert da über Elfi, S21 oder den Phantom-Airport. ;-))

    Rechts neben dem bereits gezeigten spätgotischen Südeingang des Doms befindet sich eine imposante Darstellung des Kalvarienberges.

    Skulpturen, Tafelbilder, Wandteppiche und Schnitzwerke schmücken das Innere des Doms.


    Der Hochalter …


    … birgt in der Mitte den edelsteinbesetzten Viktorschrein, flankiert von den Büsten Viktors und Helenas. Helena von Konstantinopel, die Mutter des römischen Kaisers Konstantin, soll der Legende nach die Gebeine des heiligen Viktor geborgen haben. Der Reliquienschrein wird zu besonderen Anlässen in einer Prozession durch Xantens Straßen getragen.


    Bewundernswert auch die handwerkliche Schnitzkunst des Märtyreraltars.


    Der Marienaltar aus dem Jahr 1536 stellt Begebenheiten aus dem Leben Marias dar. Die Darstellung der Wurzel des Jesse im Sockel des Altars gilt auch heute noch als ein Meisterwerk der Handwerkskunst.


    Unter dem Chor wurden bei Ausgrabungen in den 1930er Jahren Überreste von Fußböden von mindestens sieben Vorgängerbauten und ein Doppelgrab entdeckt. Es wurde eine Krypta angelegt, die im Jahr 1936 geweiht wurde. Später wurde die Krypta erweitert und Opfer des Nationalsozialismus in dieser beigesetzt. So befinden sich dort auch Urnen mit Asche aus den Konzentrationslagern Auschwitz, Bergen-Belsen und Dachau.


    Durch die Kirche gelangt man in einen von einem Kreuzgang umgebenen Innenhof.


    Im Nordosten der Stiftsimmunität finden wir die Bannita, die Gerichtsstätte der Immunität (heute würde man wohl „interne Revision“ oder ähnlich sagen).


    Auf diesem Platz war nachweislich eine Kegelbahn, auf der sich im Mittelalter die älteste Kegelgilde Europas traf, bewacht von der Statue des hl. Viktor. ;)


    Mit einem Blick auf die spätromanische Westfassade des Doms …


    … finden wir wieder in den weltlichen Teil Xantens zurück.


    Pause!

    Salve,
    Klaus

  • claus-juergen
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    • 4. Januar 2016 um 15:01
    • #5

    hallo Klaus,

    danke für die Einblicke in eine Stadt, die zwar jeder vom Namen her kennt, die aber den meisten Menschen unbekannt ist. Zumindest mir als Süddeutschen ging es bisher so.

    Der Dom ist wirklich toll. Allein um diesen ausgiebig anzusehen, würde sich eine Reise nach Xanten lohnen.

    grüsse

    jürgen

  • Jofina
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    • 4. Januar 2016 um 15:34
    • #6

    :wink:

    Hallo Klaus ( @vadda)

    Ich habe mal von Dir gelesen, dass Städtetouren nicht so Dein Favorit sind. Aber ich muss sagen – ganz toll beschrieben, diese Stadt Xanten. :up:
    Ich bin auch nie dort gewesen. Habe mal Google bemüht, wo Xanten liegt. In Weeze war ich schon (Flughafen) und durch Wesel sind wir auch schon gekommen. Und Xanten liegt in der Mitte von diesen Orten. ;)

    Du schreibst „Pause“. Also gibt es noch eine Fortsetzung... Schön! :wink:

    Danke für den Fotobericht.

    Gruß
    Jofina

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    Gruß Jofina

  • Josef
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    • 4. Januar 2016 um 18:20
    • #7

    Danke für die herrlichen Aufnahmen von Xanten.

    Liebe Grüße

    Josef

  • vadda
    Gast
    • 5. Januar 2016 um 18:27
    • #8

    Auf zur letzten Runde. Ein Blick in die Brückstraße, wo das Auge nicht nur auf die Windmühle, …


    … sondern auch auf das „Arme-Mägde-Haus“ fällt. Nach „arm“ sieht es aber keinesfalls aus, wenn man die aufwändig gestaltete Backsteinfassade mit den großen Kreuzstockfenstern und dem gotischen Treppengiebel betrachtet. In diesem Haus durften ab dem 16. Jahrhundert die alleinstehenden weiblichen Bediensteten des Stiftes ihren Lebensabend verbringen. Es erinnert mich in seiner Existenz an die Krameramtsstuben in Hamburg.


    Direkt gegenüber finden wir ein weiteres architektonisches Kleinod. Das Besondere daran ist neben dem Treppengiebel das verwendete Material. Die Tuffsteinfassade stammt aus den Trümmern der von Kaiser Traian gegründeten römischen Stadt „Colonia Ulpia Traiana“ vor den Toren Xantens. Über Jahrhunderte wurden die Überreste der Stadt abgetragen und wieder verbaut. Mittlerweile befinden sich mehr Steine aus Traians Stadt im heutigen Xanten als auf dem Gelände des archäologischen Parks.


    Eines der schönsten Wahrzeichen Xantens ist die Kriemhildmühle. Sie ist als sogenannte „Bärwindmühle“ an der Stadtmauer auf einen Wehrturm gebaut. Durch die dicken Wehrturmmauern ergibt sich eine massive Form, die an die gedrungene Statur eines Bären erinnern soll. Insbesondere am Niederrhein sind noch mehrere solcher Bärwindmühlen erhalten.

    Die Mühle, die auch schon als Wohnung für den Nachtwächter, als Gartenhaus und als Ölmühle diente, wird heute täglich von einem Müller betrieben. "Viermastsegeln für Landratten" kann man hier lernen, wie die Windmühle funktioniert und das Getreide zu Mehl wird.


    Die Mühle trägt Kriemhilds Namen. Welcher Schüler erinnert sich nicht gerne (?) an das mittelhochdeutsche Heldenepos, das Nibelungenlied. Kriemhild, die eigentliche Männerhasserin, hat sich dann doch dem Siegfried mit seinen übermenschlichen Kräften hingegeben. Nach dessen Tod angelte sie sich mit dem Hunnenkönig einen Machtmenschen, der ihr die Rache an Siegfrieds Ermordung ermöglichte. Am Ende sind sie alle tot (diese meine Interpretation hätte ich im Deutschunterricht anbringen müssen ;-)).

    Zitat von Aus U.Henning (Hrsg.): Das Nibelungenlied nach Handschrift C

    Dö wuohs in Niderlanden eins vil edelen küneges kint,
    des vater, der hiez Sigemunt, sin muoter Sigelint,
    in einer richen bürge, witen wol bekannt,
    nidene bi dem Rine. Diu was ze Santen genant.

    Meine Übersetzung für Sprachfremde: In den Niederlanden wuchs in einer berühmten und mächtigen Burg in Xanten am Niederrhein ein Bursche namens Siegfried heran, dessen Vater - ein edler König - Siegmund und die Mutter Sieglinde hießen.

    So steht es auf einem Relief neben der Kriemhildmühle. Die Künstlerin Erika Rutert erinnert hier an drei Episoden dieses Stücks Weltliteratur: links Siegfrieds Aufbruch in Xanten auf dem Weg nach Worms, rechts die Frauenzanke zwischen Brunhilde und Kriemhild und in der Mitte die Ermordung Siegfrieds (wenn nur dieses verdammte Lindenblatt damals nicht gewesen wäre).


    Na ja, das alles scheint ja doch wohl nur eine Mär zu sein, denn Überreste von Siegfrieds Königsburg konnten wir in Xanten nicht entdecken. Wer sich aber in die „gute alte Zeit“ zurückversetzt fühlen möchte, der sollte an Christi Himmelfahrt Xanten besuchen. Dann findet hier an der Mühle das „Siegfriedspektakel“ statt, mit Markttreiben, Musik und Gaukelei. Für andere Zeiten gibt es aber hier auch als Nibelungen(h)ort das Siegfriedmuseum. Gebrauch und Missbrauch (s. meine obige Interpretation :14:) dieser Rezeptionsgeschichte wird dort dargestellt.

    Zurück in die Wirklichkeit, in der wir das Eulentor und das dahinter liegende …


    … Klever Tor aus dem Jahr 1393 besuchen.



    Wer möchte, kann über die Tourist-Information eines von drei Apartments in diesem dreistöckigen Stadttor als exklusives Ferienquartier buchen.


    Außerhalb der Stadtmauern finden wir das Antoniushäuschen, ein spätgotisches Kapellchen aus dem 17. Jhdt., das für Aussätzige errichtet wurde. Es gibt mehrere dieser kleinen Heiligenhäuschen im Stadtgebiet, die als Verehrungsstätten errichtet wurden.


    Ein Blick auf die Uhr …


    … beendet nach gut zwei Stunden unseren Stadtrundgang. Genug des Pflastertretens, es wartet (im Nachhinein leider vergeblich) die vor der Stadt gelegene Auenlandschaft Bislicher Insel, aber auch der Biathlon-Wettbewerb auf Schalke. ;)

    Längst nicht alle Sehenswürdigkeiten haben wir hier vorgestellt. Verschiedene Museen, Türme, Tore, außergewöhnliche Fassaden verschiedener Epochen und mehr wollen in Xanten entdeckt werden.

    Liebe Grüße,
    Irmgard und Klaus

  • Karin
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    • 6. Januar 2016 um 17:42
    • #9

    Xanten, Kalkar, Kleve - vor gut 50 Jahren war ich oft dort. Aber es hat sich vieles verändert.
    Selbst die historischen Gebäude sehen nach 50 Jahren schöner aus als damals.
    Danke für die Auffrischung längst vergessener Erinnerungen.

    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

  • Gast001
    Gast
    • 6. Januar 2016 um 21:29
    • #10

    Im Moment bin ich etwas überwältigt von der Schönheit dieser Stadt.
    Du hast so vieles in rechte Licht gerückt ( und mit interessanten Kommentaren versehen) - aber die Bilder vom Dom sind Höhepunkte.
    :up:
    Der Name "Xanten" ( bisher für mich nur mit den Nibelungen verbunden) wurde mit wunderbaren Eindrücken einer sehenswerten Stadt verknüpft.

    Zitat

    die vor der Stadt gelegene Auenlandschaft Bislicher Insel,..

    .....Wolltet Ihr den Nibelungenschatz im Rhein finden?

    Wie verstehe ich das:

    Zitat

    es wartet (im Nachhinein leider vergeblich) ... aber auch der Biathlon-Wettbewerb auf Schalke.


    Ihr wart dieses Jahr nicht auf Schalke ? Habt nicht die Franzosen gesehen und nicht unsere beiden Schempp/Hinz? :shock:

    Liebe Grüße,
    Elke

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