Was macht man nur bei 34° C und strahlendem Sonnenschein? Na klar – eine Wanderung. Nach einer halben Stunde Fahrt im klimagekühlten Auto (warum haben wir es nur verlassen?) haben wir am Ziel unserer Wanderung, dem Schloss Lembeck geparkt. Der Bus brachte uns zum Start nach Klein Reken.
Vorbei an einer durch den Midlicher Mühlenbach erzeugten kleinen Teichlandschaft…
…hinein ins bäuerlich geprägte Rekener Kuppenland. Popeye hätte hier seine wahre Freude gehabt.
Vielleicht hätte auch ich mich dort besser stärken sollen aber mein Blick wanderte zum gegenüber liegendem, goldenen Feld.
Mir war, als hörte ich eine güldene Flüssigkeit vom Zapfhahn in ein Glas zischen, wobei eine zauberhafte Krone entstand.
Augen wieder auf, ein Schluck Tee aus der mitgeführten Feldflasche musste es auch tun.
Schmucke …
… und weniger schmucke Bauernhäuser säumten den Weg.
Aus der Sonne heraus kamen wir in den Schatten spendenden Mischwald des Naturparks Hohe Mark-Westmünsterland. Mit über 1.000 Quadratkilometern Fläche ist es einer der größten Naturparks Nordrhein-Westfalens.
Ich habe mir die Worte am Kreuz zu Herzen genommen. Brotzeit – schließlich hält Essen und Trinken Leib und Seele zusammen.
Am Napoleonweg, einer Heerstraße, die Napoleon von Paris bis Hamburg bauen wollte, stand die Napoleonbuche. Über vier Meter betrug der Umfang der Weißbuche, die 1974 durch einen Sturm geschädigt und später gefällt werden musste. Der Sage nach hat Napoleon auf seinem Weg nach Russland in ihrem Schatten gerastet. Viele hundert Jahre lang soll ein Femegericht, bestehend aus dem Stuhlherrn und sieben Freischöffen, Todesurteile ausgesprochen haben. Die Vollstreckung erfolgte gleich vor Ort durch Erhängen am Baum. Daher auch der Beiname „Galgenbaum“.
Dank einer Bergziege mit Adleraugen konnte ich auch eine Eingeborene ablichten.
Unser Leih-Jagdhund hat sich aber - wie immer - benommen.
Vom Galgenbaum zum Galgenberg, wo ein Feuerwachturm zwischen den Wipfeln hervorlugt.
Natürlich mussten wir die 180 Stufen hinauf, …
… um den Blick auf das nördliche Ruhrgebiet …
… und das südliche Münsterland genießen zu können.
Nach dem wir die letzten der insgesamt 16 Kilometer hinter uns gebracht hatten …
… erreichten wir Schloss Lembeck, das Schmuckstück Dorstens.
Eine Einkehr im Schloss-Cafe sollte mit einem Hefeweizen unsere Wanderung abrunden. Jedoch eine Busladung schnatternder Gänse hielt die Bedienung von unserem Tisch fern.
So haben wir uns auch einen weiteren Rundgang durch die frühbarocken Anlagen des Wasserschlosses erspart (wird später nachgeholt), um schnell auf der heimischen Terrasse das Bier genießen zu können. Dabei konnten wir auch noch den trainierenden Rennpferden zusehen.
Herzliche Grüße aus dem „Kohlenpott“,
Irmgard und Klaus