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Der Michel

  • Grizzly
  • 8. Mai 2015 um 17:56
  • Grizzly
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    • 8. Mai 2015 um 17:56
    • #1

    Hamburg, 29. April 2015

    Der Michel - offiziell: die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis - ist das Wahrzeichen der Stadt, und der Kirchturm, zu dem zuvorkommenderweise ein Aufzug auf die in 106 Meter Höhe gelegenen Aussichtsplattform führt (sportlich Ambitionierte können auch die Treppe benutzen), eine ausgezeichnete Möglichkeit, meine eben erstandene Geburtstagskamera (danke Schnuppi) auszuprobieren.


    Das ist das gute Stück von unten (zur Geschichte kommen wir später)

    und jetzt sind wir oben

    Der Turm gehört zur Schwedenkirche, am anderen Elbufer sehen wir die Aussichtsplattform Steinwerder,

    zu der wir durch den Alten Elbtunnel hinkommen (das lassen wir heute).

    Rund um das Geländer sind "Liebesschlösser" befestigt, da probieren wir doch gleich mal eine Nahaufnahme aus:


    Es war offensichtlich ein tschechisches Pärchen, das sich hier verewigt hat; schaumermal ob wir die im Netz wieder finden -
    hier könnten sie sein

    Ein Blick rüber zu unserem Millionengrab, der Elbphilharmonie -


    wenn sie sich noch ein bissl anstrengen, wird's ein Milliardengrab.

    Dort, unter dem grünen Dach, wird das Geld rausgeschmissen für das Amüsement
    der Reichen und Großkopferten - im Rathaus.

    Vorbei an der Speicherstadt

    kommen wir zur Nikolaikirche - zZt. eingerüstet, sonst könnte man da auch hochfahren,
    was Schnuppi und ich vor vier Jahren schon gemacht haben:
    https://weitblickforum.de/forum/thread.php?threadid=4131


    Der kleinere Turm rechts davon ist nicht der Michel (da stehen wir ja drauf) sondern St. Katharinen.

    Im Trockendock liegt ein Kreuzfahrtschiff,

    während sich Bismarck vielleicht mitfahren möchte aber nicht von seinem Sockel runter kommt.

    Ein paar Meter weiter kommt man hier noch hoch
    nicht dagegen auif den Fernsehturm, der ist gesperrt - für Zuschauer und Bungeespringer
    (vor ca. 15 Jahren ging das noch - für 800 DM !!)

    Nach einem Blick auf die Fachwerkhäuser der Peterstraße

    und die Cap San Diego

    fahren wir wieder runter.
    Wobei es auch aus Michels Unterwelt noch Interessantes zu berichten gibt, dazu später mehr.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Josef
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    • 8. Mai 2015 um 20:35
    • #2

    Grizzly


    Grizzly, danke für die herrlichen Aufnahmen von Hamburg mit Erklärungen.

    Liebe Grüße

    Josef

  • vadda
    Gast
    • 9. Mai 2015 um 10:08
    • #3

    Den ersten Test hat deine neue Kamera mit Bravour bestanden - tolle Aufnahmen.

    Gruß,
    Klaus

  • Gast001
    Gast
    • 9. Mai 2015 um 10:39
    • #4

    Grizzly- Du schaffst es, mit solchen Berichten und Bildern mich noch einmal nach Hamburg zu locken!
    Irgendwann sicher!

    Gruß,
    Elke

  • wallbergler
    Gast
    • 9. Mai 2015 um 20:01
    • #5

    Jeder Stadt sein Milliardengrab mit Großprojekten , Hamburg, Bremen z. Hbhf, ähnlich wie Stuttgart

    Achtung Witzchen:
    Unter Walter Ulbricht wäre das Debakel mit dem Berl. Flughafen nicht passiert.
    [FONT=&quot]Wenn Ulbricht gesagt hätte:“ Niemand hat die Absicht, einen Flughafen zu bauen,“- zwei Tage später wäre er fertig gewesen[/FONT]


    Danke für die herrliche Stadtrundführung.

    lieben Gruß
    Helmut

  • Karin
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    • 11. Mai 2015 um 18:41
    • #6

    Hamburg ist immer schön, ob von oben, ebenerdig oder auch darunter :D

    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

  • Grizzly
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    • 16. Mai 2015 um 00:45
    • #7

    Du hast das Stichwort gegeben, liebe Karin - ebenerdig und darunter fehlte noch, bis jetzt.

    Der Michel besteht natürlich nicht nur aus Turm.
    Bevor wir in die Krypta hinuntergehen, auch zwecks Geschichtsinformation, ein kleiner Rundgang durch die Hauptkirche - kommentarlos, zumal ich in Kirchenbaubeschreibungen nicht so firm bin.


    Unter der Hauptkirche ist Mitte des 18. Jahrhunderts ein Untergeschoss, genannt Krypta, eingezogen worden. Ursache waren die zahlreichen Gräber unter dem Kirchenboden, deren Grabplatten zum Teil schon zusammengebrochen waren und deren Inhalt einen üblen Gestank verbreitete, so dass ein Kirchgang der Gesundheit abträglich sein konnte. Und dort findet man auch ausführlichere Informationen über die Geschichte von Kirche und Gemeinde.

    Anfang des 17. Jahrhunderts boomte Hamburg, und es entstand die heutige Neustadt. Die brauchten natürlich auch einen neue Kirche, und so entstand die erste St. Michaeliskirche.

    Die wurde gegen Ende des Dreissigjährigen Krieges zu klein - Hamburg war neutral und nicht zerstört, deshalb gab es zahlreiche Zuzüge, und so wurde 200 Meter neben dem "Kleinen Michel" der große gebaut.

    Der brannte 1750 infolge eines Blitzschlags ab

    und wurde bis 1762 wieder aufgebaut.

    Damals wurde die oben erwähnte Krypta unter der Hauptkirche eingezogen, und unter deren Boden die zahlreichen Särge samt Inhalt bestattet, mit ordentlich Stein und Erde dazwischen, damit die Gottesdienste jetzt ohne Geruchsbelästigung abgehalten werden konnten. Neue kamen nicht mehr dazu, mangels Platz und weil sich die Sitten geändert hatten.

    1906 brannte die Kirche erneut ab, aufgrund eines Schwelbrands bei Dachstuhlarbeiten.

    Bis 1912 war alles wieder ganz, rechtzeitig zum Beginn des Ersten Weltkriegs am 28. Juli 1914.

    Was aber wurde aus dem Kleinen Michel ?
    Der war bis Mitte des 18. Jahrhunderts so baufällig, dass er abgerissen wurde.
    Bis 1757 entstand er wieder neu.

    Während der "Franzosenzeit", d.h. der napoleonischen Besetzung 1806 - 1814, diente er den zahlreichen Katholiken aus den französischen Truppen (die oft keine Franzosen waren) als Kirche, und dabei blieb es auch nach der Befreiung. Offiziell heisst die Kirche seither St. Ansgar, inoffizell weiter "Kleiner Michel". Während eines Bombenangriffs am 11. März 1945 wurde der Barockbau völlig zerstört und nach dem Krieg im Stil der 50er Jahre wieder aufgebaut.

    Seinem großen Bruder war es während des Zweiten Weltkriegs etwas besser ergangen, wohl war das Dach der hauptkirche stark beschädigt, aber der Turm blieb stehen, und die - nach dem Wiederaufbau 1906 durch eine Betondecke verstärkte - Krypta diente als einigermaßen bombensichere Notkirche,

    während drumherum alles zerstört war und der Senat die Bevölkerung um Kleiderspenden aufforderte
    (mit, wie ich aus anderer Quelle weiss, auch per polizeilichem Nachdruck incl. Hausdurchsuchungen),


    wobei dieser Mensch aus der Nachbarstraße des "Michel" konterte, er besitze, ausgebombt und eben aus britischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, nur einen einzigen Filzhut und den brauche er selber.

    P.S.
    In den europäischen Nachbarstaaten - selbst in Westeuropa, sogar in Engand - sah es nach der Befreiung nicht besser aus, was aus der Sonderausstellung 1945 – Niederlage. Befreiung. Neuanfang. im Berliner Deutschen Historischen Museum hervorgeht, die noch bis zum 25. Oktober 2015 zu sehen ist.

    Zitat

    Am 8. Mai 1945 endete mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht der Zweite Weltkrieg in Europa. Wie ließen NS-Regime, Besatzung und Kriegsgeschehen die Länder zurück? In welchem Zustand befanden sich die Gesellschaften? Welche politischen Entscheidungen standen auf der Tagesordnung? Wie ging man mit Tätern und Mittätern um? Welche Probleme mussten die Menschen angesichts der erlittenen Traumata, der Verluste und Zerstörungen bewältigen? Diesen Fragen geht die Ausstellung am Beispiel von zwölf Ländern nach. Gezeigt werden wichtige Entwicklungen in der Zeit von 1944/45 bis etwa 1950. In diesen Jahren erfolgten Weichenstellungen, die die folgenden Jahrzehnte nachhaltig prägen sollten. Anhand jeweils eines ausgewählten Objektes pro Land erhalten Sie hier einen ersten Einblick in die Ausstellung.


    Kritik an der Ausstellung:
    Ganz Südosteuropa - Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Gesamt-Jugoslawien, Griechenland, Albanien - fehlt.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • claus-juergen
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    • 16. Mai 2015 um 09:01
    • #8

    hallo Grizzly,

    trotz mehrer Besuche der Hansestadt hatte ich bisher keine Gelegenheit, auf den Turm des Michel zu steigen. Danke jedenfalls für deine Bilder, zeigen sie mir doch, daß es sich durchaus lohnt, da hinaufzugehen oder zu -fahren.

    grüsse

    jürgen

  • Gast001
    Gast
    • 16. Mai 2015 um 18:40
    • #9

    Wir haben in Bayern viele barocke Kirchen... und doch gehört für mich das Innere des Michel in HH zu den schönsten Kirchen im barocken Stil.
    Ich möchte so gerne dort mal ein Konzert erleben.

    Bei meinem Besuch habe ich es versäumt, in die Krypta hinunterzusteigen. ( Für die Turmbesteigung war es im Januar ohnehin zu kalt und zu neblig)
    Muss ich nachholen. ( Irgendwann...)

    Danke, Grizzly, für die Aufberereitung der spannenden Geschichte des Michel und des "Drumherum":

    Gruß.
    Elke

  • vadda
    Gast
    • 17. Mai 2015 um 10:05
    • #10
    Zitat

    Ich möchte so gerne dort mal ein Konzert erleben.

    Die Akkustik in der Kirche ist hervorragend. Wir hatten das Glück, bei einem Hamburg-Besuch dem St. Petersburger Knabenchor bei den Proben zu lauschen - wirklich schön (sage ich sogar als Fan von Deep Purple ;-)).

    Danke für den informativen Bilderreigen, Grizzly!

    Gruß,
    Klaus

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