In den Tälern nördlich von Gilgit
Immer wenn ich Bilder von meiner Reise nach Nordpakistan betrachte, muss ich denken, wie es heute dort wohl aussehen mag nach dem schweren Erdbeben im letzten Jahr und wie es den Menschen , die uns so fröhlich und gastfreundlich begegnet sind, jetzt gehen mag.
In der Region nördlich von Gilgit mit den vielen, schwer zugänglichen Seitentälern lag das Epizentrum des Bebens.
Fahrt nach Norden in Richtung Hunzatal und das Hochtal von Nagar.
Beide Täler liegen unweit voneinander entfernt am Fuße des Karakorumgebirges.
Getrocknete Aprikosen und Aprikosenkerne sind ein wichtiger Bestandteil der Wintervorräte in den Siedlungen der Hunzukutz.
Karimabad, der Hauptort des fruchtbaren Hunzatals mit der Festung Baltit unter dem 7388m hohen Ultar im Hintergrund.
Der höchste Berg des Karakorums ist der Rakapoche (7788m ), hier in Wolken gehüllt.
Das Hunzatal ist ein liebliches, fruchtbares Tal, in dem es den Menschen gut zu gehen schien.
Sanddorn, ein wichtiger Vitamin C Lieferant
Im Hunzatal leben Ismaeliten , die von dem reichen Aga Khan, Oberhaupt der Ismaeliten, unterstützt werden.
Er sorgt u.a. für Schulen, die von Mädchen und Jungen besucht werden.
Unweit davon entfernt, im Nagartal leben vorwiegend Schiiten.
Auch hier begegneten wir Menschen, die uns Fremden sehr freundlich empfingen.
In diesem Tal entdeckten wir auch zum ersten Mal den Anbau von Cannabis und von Schlafmohn zur Opiumgewinnung
Hanfpflanzen
Schlafmohn
Feldarbeit
Im Hintergrund werden Lehmziegel getrocknet.
Flötenspieler
Für Schafe und Ziegen war es ein Leichtes, diese Brücke zu überqueren.
Aber für die Fahrzeuge?
Kurzerhand wurden in der Mitte der Brücke Bretter herausgenommen
und am Ende der Brücke wieder angebracht.
Um nach Westen zu gelangen mussten wir wieder zurück ins Industal zum Karakorum- Highway fahren.
Der Bau dieser Straße in dem lockeren Konglomerat entlang des Indus ist eine unglaubliche Meisterleitung. 1979 wurde die Straße fertiggestellt, wird jedoch durch häufige Erdrutsche immer wieder verschüttet.
Der Indus hat sich tief in die Landschaft eingegraben.
Industal
Gegenverkehr
Tankstelle
Der Treibstoff wurde kannenweise aus großen Fässern abgefüllt.
Seilfähre über den Indus, oft die einzige Möglichkeit über den Fluss zu gelangen
Die Straße folgt auf weiter Strecke der alten Seidenstraße, die schon seit Jahrtausenden benützt wird.
Felszeichnungen aus der Zeit des Gandharareiches ( ca. 1000 v.Chr) weisen darauf hin, dass zwischen dem Gandhara Reich in Pakistan und dem Tarimbecken sowie Sinkiang im heutigen China Handel betrieben wurde. Vermutlich ist Alexander der Große (356 –323 v.Chr) auch durch das Industal gezogen
Ein weiteres Hochtal war das Tal von Yasin, westlich von Gilgit.
Es ist ebenfalls ein fruchtbares, hoch gelegenes Tal.
Die Menschen leben in Lehmhäusern
Ein freundlicher Kontakt erlaubte uns Frauen, den Innenhof eines Anwesens zu betreten, wo wir aus den „Wintervorräten“ mit getrockneten Aprikosen, Aprikosenkernen, mit frisch gebackenen Chapatis ( Fladenbrot) und mit grünem Tee mit Kardamom bewirtet wurden.
Die Großfamilie bestaunte uns genauso wie wir sie.
Vor allem unsere unbedeckten Waden erregten große Heiterkeit.
Bauern auf dem Weg ins Dorf
Die Weiterfahrt in Richtung Chitral über den 3600m Shandur Pass erwies sich als recht schwierig.
Tief unten im Tal der fruchtbare Schwemmkegel eines Bergbaches
Die Straße wurde immer schmaler, der Abgrund immer tiefer. Uns allen war es schließlich wohler, die Strecke zu Fuß zurückzulegen als in den Jeeps weiterzufahren.
Nach mehrmaligem Zurücksetzen in den Kurven kamen alle 4 Jeeps sicher unten an.
Letzter Teil folgt
ELMA
Teil 1 Zwischen Hindukush und Karakorum
Teil 2 In den Tälern nördlich von Gilgit
Teil 3 Von Chitral bis Rawalpindi