Liebe Elke und liebe Alle,
Deine Nachfrage nach dem Bauernhaus in der Schlucht, dem "lost place" im Wald zwischen Tanas und St. Peter im Vinschgau, ließ mich nachforschen.
Nein, es war keine Naturkatastrophe, die das Haus so aussehen ließ, in dem von 1895 bis 1848 eine Familie mit 11 Kindern wohnte - in äußerst ärmlichen Verhältnissen, wie das Bild nahe legt - und wie ich bei meinen Nachforschungen gefunden habe.
Das Schicksal dieses Hauses in der Schlucht, das man "Lochmühle" nannte und seiner Bewohner, unterscheidet sich offenbar auch von den vielen Bauernhäusern, die einmal schön da gestanden sind und nach und nach verfallen sind. Die "Lochmühle", die ich jetzt auf dem vergrößerten Bild noch einmal zeige, war schon damals eher eine Behausung, denn eine Wohnhaus.
Nicht wirklich erklären konnte ich mir, warum auf der Tafel, die ich Euch gezeigt habe, sozusagen eine "Widmung" des damaligen Tiroler Landeshauptmanns Eduard Wallnöfer zu finden ist.
Es gibt eine Artikel aus der Vinschger Zeitung, aus der hervor geht, dass eben jener Landeshauptmann Wallnöfer diesen tristen Verhältnissen entstammt. Seine Mutter habe in diesem Haus - wohl allerdings nicht mehr sehr lang - gelebt, denn Wallnöfer selber ist 1913 auf den einige km entfernten Gschneirhöfen geboren.
Die Gschneirhöfe: einige Bauernhäuser, eine kleine Kapelle - und auf einem der Häuser eine Hinweistafel auf den Geburtsort Wallnöfers.
Ich bin nun nicht wirklich kein Fan dieses verstorbenen Landeshauptmanns und mancher seiner Aktionen und Aussagen.
Warum mich die Geschichte trotzdem beeindruckt?
Am Ende meines Beitrags habe ich geschrieben, dass ich hoffe, dass die Kinder und Kindeskinder der Familie von der "unteren Mühle" bessere Bedingungen für ihr Leben vorgefunden haben.
Nun, aus dem Elend auf einen Landeshauptmannsessel zu kommen, ist vielleicht schon eine Möglichkeit, "dass bessere Bedingungen" in weiteren Generationen entstehen können.
Das war jetzt alles vielleicht ein wenig umständlich beschrieben, aber irgendwie ist es mir wichtig, weil mein Erstaunen so groß war!
Herzliche Grüße an Euch alle!
Susanne