Endlich ist es mir gelungen, einen ewigen Wunsch erfüllt zu sehen.
Da gestern am Freitag so ein herrlicher Frühlingstag war, habe ich alles andere liegen und stehen lassen und wollte einfach in die Berge.
Plan war die Umwanderung des Schliersees.
Da aber das Wetter vielversprechend aushielt, fuhr ich einfach weiter nach Berchtesgaden und dort zum Königssee.
Nachdem ich Ostern eine selbst zu bereitete Trota affogate, (Pochierte Forelle) genießen konnte, musste ich die ortsansässige Forelle des Königssees schon gleich mal bei der Ankunft ausprobieren.
Auch nicht schlecht, aber mit wesentlich weniger Kräutern.
Und zwar hier (im Hintergrund die Kaseralm)
Mit Blick auf die Blüten nebenan
Nun führte mich der Spaziergang hinunter zum Anlegesteg des Sees und plötzlich verführte mich der Gedanke, da relativ wenig Betrieb war, doch endlich mal meinen lang gehegten Wunsch, den Obersee und die Röthbachfälle, Deutschlands höchsten Wasserfall zu besuchen.
Allerdings war es da schon 13 Uhr. Die Fahrt vom Königssee Seegelände, zum Salet (Anlegestelle zum Besuch des Obersees)
dauerte allein schon mit Halt in St. Bartholomä 55 Minuten, also rd. eine Stunde.
Spaziergang von der Anlegestelle zur Saletalm 10 Minuten und bis zur Fischunkelalm nochmal 45 Minuten.
Hier eine Übersicht für euch:
Vom Königssee ist der Obersee durch einen Moränenwall seit einem Bergsturz im Jahre 1172 getrennt.
Also rd. 4 Stunden hin –und zurück, das ging sich aus, da sich der Osterrückreiseverkehr am späten Nachmittag sicher (was sich bestätigte) in Grenzen hielt.
Problem war nämlich, dass nur über die Autobahn gefahren werden konnte, da die herrliche Strecke ab Siegsdorf über die Schwarzenbachwacht teilweise gesperrt war.
Nach diesen kurzen Überlegungen und einen befreienden Blick hinauf zum blauen Himmel ging es los.
Hier wurde von einem der begleitenden Moderatoren der Königssee Schifffahrt das Echo posaunt. Nicht ohne gutgelaunt einen Hinweis beim Hand aufhalten und Vergeltsgott darauf hinzuweisen, dass das heute wieder ein großes Fest mit seiner Frau gibt. Na ja.
Immerhin gab es auch Angaben zur größten Tiefe des Königssees (im Schnitt 120m und an der tiefsten Stelle 190 m), über die Elektroboote usw.
Das Echo an diesem Hang
Vorbei an den Felswänden der Falkensteiner- und Achenwand unterhalb des Watzmanns wurde schon ein Teil der berühmten Watzmann Ostwand sichtbar.
Hier direkt hinter der Kirche von St. Bartholomä
Zur Ostwand zeige ich am besten zu eurer umfassenden Information den Link von Wikipedia
Hier noch zwei beeindruckende Impressionen von der Abfahrt der An-u.Ablegestelle von St. Bartholomä.
Hier noch mal der Watzmann in seiner ganzen Breite
Schließlich wurde das Schiff ziemlich nah an die nunmehr wieder steil aufragende Wand des Ausläufers des Hachelkopfes gelenkt, so dass Schiffsgäste in den Genuss der letzten 100m des Schrainbach Wasserfalles kommen konnten.
Und nun war das Ziel erreicht, die Anlegestelle des Salet.
Nur noch wenige Meter trennten mich von der Salet Alm, Hintergrund zeigte sich schon das Hagen Gebirge.
Um am Ende des Königssees einen Blick hinüber zum Mooskaser (Alm mit Buttermilch und Käsezubereitung) zu erhaschen, der am Sagerecksteig lag.
Dieser Steig führte hinauf zum Grünsee und Funtensee (den letzteren kennt ganz Deutschland wegen der Kälte)
Geht aber nur für Geübte.
Also, mein Weg führte mich nach links über den Saletbach (vom Obersee kommend)
Und plötzlich konnte ich als Naturfreund nur noch staunen.
Es leuchteten mich blaue „Schuasternagal“ (Schusternagel) und violette (Schusternagel Gentiana verna) an.
Zwischendurch bildete der Bach auch noch so eine Art verwunschenes Biotop.
Schließlich am Obersee angekommen, eröffnete sich mir eine weitere Wunderwelt.
Über türkis bis tiefgrün zog sich der Alpensee bis hinüber zur Fischunkelalm am anderen Ende.
Darüber sah man nun den Röthbachwasserfall, stark abgegrenzt zu den Schneegipfeln des Hagengebirges.
Nichts wie hin und so machte ich mich auf mit raumgreifenden Schritten, lach, auf der rechten Seite (Westseite) des Obersees auf einem bequemen Weg mit einer kleinen Steigung hinüber zur Alm.
Und da unser Forum ja auch einen Thread mit Spiegelbildern hat, konnte ich nicht umhin
auf der Anhöhe dieses Bild zu machen. (ach ja, alles nur mit Handy, da ich ja nicht vorbereitet war und nur!!! zum Schliersee wollte, dessen Bilder ihr ja von meinen früheren Radltouren kennt)
Aber man sieht ganz schön im Hintergrund die Baumgruppe unterhalb der Talwand des Regenbergls . Der Rest spiegelt sich.
Kurz vor der Fischunkel Alm am Ende des Obersees angekommen, lohnten sich ein paar eindrucksvolle Rückblicke.
Hier die Fischunkelalm, die aber an diesem Tag nur „überholt“ wurde , es gab keinen Gastbetrieb.
Jetzt war ich immerhin bis auf ½ Gehstunde vor den Röthbachfällen.
Da die Zeit ohnehin drängte und auch sich das Gewitter da hinten schon angkündigte konnte ich die Stunde hin – und zurück nicht mehr riskieren.
Aber es war ohnehin schon ein erfülltes Erlebnis und so konnte ich noch gelassen und mit Überblick auf die Schönheiten, die ich bergwärts gehend übersehen hatte , diese zu dieser Zeit seltene Aufnahme machen. Wie schon bei den Schuasternagerln als auch hier war eben heuer
der Blütenstand 1 Monat früher :
Leider ist die Aufnahme ein bisschen unscharf, da ich mich mit einer Hand am Seil aufstützte und mich ähnlich wie Loriot mit einem Bein zwar nicht am Schrank aber am Felsen einkrallte und mit der anderen Hand den Auslöser des Handys leicht zittrig abwarten musste. (dies war hier auf der linken Seite)
Der Enzian zog es nämlich vor, weit oberhalb des Seils zu wachsen, oder Gott sei Dank, sonst hätten ihn einige unvernünftige Zeitgenossen gepflückt.
Hat eben alles sein Gutes. Soll aber die Freude über dieses Bild nicht schmälern.
Und zu guter Letzt gab es noch ein Foto von der Sumpfdotterblume beim Übergang vom Saletbach.
Um dann glücklich und zufrieden die Heimreise anzutreten.
euer wallbergler