Marrakesch - eine Reise in Tausendundeine Nacht - Teil 3


  • Marrakesch - eine Reise in Tausendundeine Nacht - Teil 3



    :erde:



    Djemaa el Fna





    So langsam machten wir uns dann auf den Weg zum berühmten Djemaa el Fna dem großen Marktplatz mit seinen Gauklern, Schlangenbeschwörern, Geschichtenerzählern, Musikanten und Wahrsagern, andere hatten dressierte Äffchen, Greifvögel, und sonstige Tiere als Attraktion. Nicht nur Touristen sondern auch sehr viele Einheimische sind dort anzutreffen, es ist ein unglaubliches Treiben.
    So gegen 16 Uhr wird angefangen, die Garküchen aufzubauen. Dieses Ritual findet jeden Abend statt, die Wirte kommen her und bauen ihre Stände mit den Küchen, den Tischen und Bänken für die Gäste auf.


    Es ist ein unglaubliches Treiben auf dem großen Platz, immer wird man angehalten, man solle herkommen, man solle Fotos mit Schlange um den Hals machen, man soll dies, man soll das und natürlich wollen sie Geld dafür, klar, man muss ja auch leben :)


    Aber, aufpassen - immer gut verhandeln, sonst wird man gnadenlos übers Ohr gehauen, und zwar immer vor der Leistung verhandlen. Also vor dem Fotografieren der Gaukler, vor dem Essen, vor dem Kauf.
    Die Mentalität dort ist natürlich eine ganz andere, beste Feunde und Schulterklopfen, aber wenn man nicht so spurt wie sie das gerne hätten ändert sich der Ton schlagartig. Und man darf sich auch als Frau nicht scheuen, laut und energisch zu werden, wenn einem was nicht passt, oder wenn man angefasst wird und angehalten wird weil sie Dir was aufschwätzen wollen. Oder man die übertriebenen Geldforderungen nicht zahlen will.



    Hier geht’s lang…





    Die Dachterrasse vom Cafe de France – von hier kann man das Treiben hervorragend beobachten:


































    Beim Geschichtenerzähler war immer am meisten los






    Beim Wahrsager





    So langsam dämmert es, wir sind nun hungrig und machen uns auf den Weg in die Garküchen um was zu essen. Es ist ein wahnsinniges Treiben, jeder will Dich in seine allerbeste, tollste und günstigste Garküche locken.


















    Inzwischen ist es sehr spät geworden und wir sind nun doch ziemlich müde und erschöpft von den vielen Eindrücken, dem lauten Treiben und dem doch langen anstrengenden Tag. So machen wir uns auf den Weg in unser gemütliches Riad.




    Die beiden nächsten Tage führten uns in die Souks, zu den Saardier-Gräbern, ins Museum Dar Si Said, in den Bahia Palast und ins Gerberviertel, da berichte ich Euch in den nächsten Teilen demnächst.



    Hier findet Ihr alle Teile meines Reiseberichtes:


    Teil 1: Riad Carina
    Teil 2: Stadtbummell
    Teil 3: Djema el Fna
    Teil 4: Sardier-Gräber
    Teil 5: Bahia-Palast
    Teil 6: In den Souks
    Teil 7: Gerberviertel und Kutschfahrt

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Das Getümmel auf dem berühmten Marktplatz ist schon faszinierend. Es scheint so, als werden bei dem "Klamauk" alle Sinne gefordert und man kann sich gut vorstellen, welch eine Geräuschkulisse entsteht.

    Ich habe gelesen, dass auf Grund der täglichen Handelsaktivitäten und der verschiedenen Formen der Unterhaltung der Platz Djemaa-el-Fna als wichtiger Ort kulturellen Austauschs, von der UNESCO 2008 in die Liste „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ aufgenommen wurde. https://www.unesco.org/culture…p?lg=en&pg=00011&RL=00014


    Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass die „Bakschisch-Szenarien“ wie sie auch schon von Helmut auf seiner Reise „einige Jahre vor 2010“ erlebt und beschrieben wurden, sich inzwischen ein wenig abgeschwächt hätten, aber Deine Beschreibung der „aufdringlichen Händler„ sorgt zugegebener Maßen für etwas Ernüchterung. Aber das ist wohl der marokkanischen Mentalität geschuldet. Ansonsten heißt es über die Einheimischen, sie seien hilfsbereit, neugierig, redselig und fast jeder irgendwie ein Händler.


    Danke liebe Sylvi, dass Du mich mit den fantastischen Bildern und den Beschreibungen schon mal so schön auf unsere Reise eingestimmt und die Vorfreude gesteigert hast.


    Liebe Grüsse
    Gabi

  • Drei tolle Berichte Sylvi


    Herrliche Bilder einer ganz anderen Welt.


    Am meisten fasziniert haben mich die Kobras und vor allem das eine Bild mit dem Greifvogel dabei.


    Ich habe selten einen so farbigen Bericht gesehen.


    Danke dafür Sylvi

  • Meine Erwartungen , liebe Sylvi,


    wurden mehr als erfüllt. Du hast das Treiben , die Schönheiten aber auch die, wie ich deinem Bericht entnehmen muss, immer noch nachteiligen Belästigungen
    offen dargestellt.


    Ist halt so.


    Übrigens , bereits auf dem 2. Bild sieht man im Hintergrund das Cafe Argana, das am 28. April 2011 von einem Terroranschlag betroffen war.


    Terroranschlag


    Deine Bilder geben wunderbare Ausschnitte aus dem pulsierendem Leben auf dem berühmten Platz wieder.


    Da kommen die Erinnerungen verstärkt wieder.


    Und dein Abschlussbild, das Koutubia Minarett (Wahrzeichen von Marrakesch) 77 m hoch, ist einfach schon ein Muss, heutzutage schreibt man ja , "ein must" , zeigt einen Auszug aus der orientalischen Schönheit.


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Zitat

    wir sind nun doch ziemlich müde und erschöpft von den vielen Eindrücken, dem lauten Treiben und dem doch langen anstrengenden Tag.


    Das glaube ich sofort. Was für ein Tag!!


    Das Treiben auf dem großen Marktplaz mag sicher aufregend gewesen sein - die aufdringlichen Verkäufer, Schausteller, Wirte gehören einfach dazu - aber ich denke , mir hätte der Nachmittag ( s.Teil 2) in den Gassen der Stadt am besten gefallen.


    Auf alle Fälle: Es ist ein Erlebnis, mit Dir virtuell diese Reise mitzuerleben. Danke, Sylvi.


    Liebe Grüße,
    Elke


  • Auf alle Fälle: Es ist ein Erlebnis, mit Dir virtuell diese Reise mitzuerleben. Danke, Sylvi.


    Dem schließen wir uns gerne an. Wir sind ja eher diejenigen, die Städte und den Trubel meiden, aber sich das Treiben auch gerne am heimischen PC anschauen. Und wenn es dann auch noch so tolle Bilder sind - Hut ab.


    Irmgard und Klaus

  • Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass die „Bakschisch-Szenarien“ wie sie auch schon von Helmut auf seiner Reise „einige Jahre vor 2010“ erlebt und beschrieben wurden, sich inzwischen ein wenig abgeschwächt hätten, aber Deine Beschreibung der „aufdringlichen Händler„ sorgt zugegebener Maßen für etwas Ernüchterung. Aber das ist wohl der marokkanischen Mentalität geschuldet. Ansonsten heißt es über die Einheimischen, sie seien hilfsbereit, neugierig, redselig und fast jeder irgendwie ein Händler.




    Liebe Grüsse
    Gabi


    Hallo Gabi,


    Das "Bakschisch" auf dem Markt ist das tägliche Brot zum Überleben, wenn man nun zum Beispiel Fotos von den Tieren machen möchte, muss man das Bezahlen. ist auch in Ordnung, ich möchte Euch nur sensibilisieren, vorher die Geldverhandlungen zu führen. Auch in den Garküchen ist es so, daß man ebenfalls vorher die Preisverhandlungen macht, damit es keine Überraschungen gibt.



    Ansonsten haben wir die Menschen sehr freundlich erlebt, hilfsbereit wie zum Beispiel der Orangensaftpresser der mit seinem Handy für uns den Strassenwirt organisiert hat, auch wenn wir mal nach dem Weg gefragt haben sind gleich ein paar Leute zusammengekommen um zu helfen (auch wenns schlußendlich nicht viel genutzt hat hihi), die Damen im Hamam waren super freundlich und lustig, unsere Hausdame im Riad, die das ganze Essen selbst gekocht und ins riad gebracht hat (dort ist keine Küche) war außerordentlich freundlich, und der Kellner hat uns sogar noch Wein organisiert (woher auch immer) als der bei unserem Festmal ausging (er hat sich sicher gewundert als Moslem wie trinkfest wir Europäerinnen sind ;) - obwohl ich ja finde, daß 3 Flaschen Wein für 12 Personen schon etwas wenig waren *grins*) also außerhalb der - ich nenns mal "Handelszonen" - durchaus positive Erfarungen. Selbst die Händler und Wirte in den Garküchen waren meist gut drauf, also keine Sorge :) .



    Ja Dieter,

    Aufdringliche Händler gibt es in Ägypten und auch in der Türkei ebenfalls, von daher bin ich schon geeicht. ;) Aber mit der Zeit wird es schon lästig, vor allem, wenn man dann schon langsam müde wird, aber es gibt auch welche, die einem dann nach einmal "nein danke" auch in Ruhe lassen.



    Ja Helmut,

    dieser Terroranschlag war uns im Hinterkopf, als wir uns dort aufhielten. Es war ein eigenartiges Gefühl, dann lies man sich aber doch treiben....


    Anton,
    die Bilder vom Greifvogel und den Schlangen hab ich vom Cafe aus gemacht und runtergezoomt, ich war sehr überrascht, wie gut die Fotos trotz der Entfernung geworden sind. Die Kobras allerdings hab ich aus der Nähe geknipst. Das war, als er umgerechnet 20 Euro für die Bilder wollte - das Schlitzohr, aber da war er bei mir an der falschen Adresse :) - drum, immer vorher verhandeln und sich nicht drauf verlassen, daß es "ganz wenig" kostet ;)

    Ja Elke,


    da geb ich Dir recht, aber den Markt muss man einfach erlebt haben wenn man in Marrakesch ist. Im nächsten Teil werde ich von den Souks berichten, das Labyrinth der Händler, Geschäfte, Handwerker - es war unglaublich, und ohne Führer hätten wir da wohl nicht mehr rausgefunden...



    Klaus und Irmgard,


    ich geniese sonst auch lieber die Natur, (freu mich schon wieder auf die sächsische Schweiz im Mai) aber ein paar wenige Tage kann ich es auch mal in einer Stadt aushalten, besonders, wenn sie so aufregende und bunt ist wie Marrakesch. Im April gehts mit unserer Frauengruppe nach Neapel, da bin ich ja auch mal gespannt....


    Danke an alle für das freundliche Feedback, ich werde mich dranhalten, die anderen Teile bald fertigzustellen.

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Ein ganz toller Bericht!
    Meine Vorredner haben ja schon die vielen Fazetten angesprochen und entsprechend gewürdigt.
    Ich kann mich dem nur anschließen.


    Eine Frage habe ich dennoch:


    Zitat

    Beim Geschichtenerzähler war immer am meisten los


    In welcher Sprache hat er denn erzählt? konntet ihr etwas davon verstehen?

  • Hallo Bernd,


    da waren so viele Leute, alles Einheimische, man drang durch die Menschentraube gar nicht so weit vor zu ihm. Ich gehe davon aus, daß er (marokkanisches) Arabisch gesprochen hat, oder vielleicht auch französisch. Das dies ein Geschichtenerzähler war, haben wir erst am nächsten Tag von unserem marokkanischen Stadtführer erfahren. Es gibt noch viele Analphabeten in Marokko, deshalb sind diese Erzähler auch so umringt. Ich hab mal gelesen 31% der Männer und 66 % der Frauen sind Analphabeten. In den Städten sind es aber sicher nicht so viel, aber das weiß ich nicht genau.

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

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