Zwischen Hofburg und Hermesvilla

  • Hallo Waldi,


    ein umfangreicher, gut gemachter und kommentierter Bericht mit tollen Bildern, danke dir fürs zeigen und


    mitnehmen bei deinem Ausflug, den du Dank deiner Sissi Leidenschaft gemacht hast ...................

  • Wieder mal ein äußerst aufwändiger Bericht, höchsten Respekt, lieber Waldi,...


    Danke Helmut!


    Warst du eigentlich schon im Sisi Schloss in Aichach, sprich in eigenen Landen?


    Ja aber sicher doch!
    In Aichach wechselt das Thema der Ausstellung jährlich, deshalb muss ich jedes Jahr hin.
    In Possenhofen ist das Schloss leider nicht zugänglich weil es Privatwohnungen sind.
    Aber im Museum im alten Bahnhof bin ich auch schon gewesen und auch Mitglied im Museumsverein.
    Mein letzter Besuch in Aichach und Unterwittelsbach (leider bei Sauwetter)...




    und in Possenhofen war Anfang Oktober.
    Da wurde vor dem Kaiserin Elisabeth Museum in Possenhofen ein neues Elisabeth-Denkmal enthüllt.




    Kann natürlich sein, dass ich das irgendwo hier übersehen habe.


    Dem ist so, Helmut. Aber es wird sooooviel geschrieben hier im Reiseforum, da kann man sich nicht alles merken.
    Zwischen Roseninsel und Lechfall



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Hallo Waldi,


    ich war immer der Meinung über Sissi schon viel zu wissen. Seit ich deine Berichte lese weiß ich, dass ich gar nichts weiß.
    Danke für die vielen Informationen und Bilder.

    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

  • Zwischen Hofburg und Hermesvilla


    Unterwegs in Wien auf den Spuren von Kaiserin Elisabeth



    Teil 4




    Der Pfingstsonntag war für Schloss Schönbrunn reserviert.


    Der allmorgendliche Blick aus dem Hotelzimmer ließ Kaiserwetter erwarten!




    Wir kamen durch den "Hintereingang" Maxingtor zur Gloriette.






    Es bot sich ein herrlicher Blick auf Schönbrunn und Breitensee.




    Die Breiteseer Laurentiuskirche von der Gloriette aus fotografiert.




    Da erblickte ich "meine" Kaiserin im berühmten Sternenkleid.




    Das Schloss von der Gloriette aus - ohne Kaiserin.




    Wir "wandelten" in Richtung Schloss und ich drehte mich um.




    Doppelsäulen und Kapitel mit Bukranien vom Schloss Neugebäude in Simmering wurden in Maria Theresias Auftrag 1775 hier wiederverwendet.
    Die Gloriette diente in der Monarchie als Speise- und Festsaal.
    Kaiser Franz Joseph, der meist schon um 4 Uhr morgens auf den Beinen war, nahm gerne hier sein Frühstück ein.
    Heute dient der ehemalige Speisesaal als Café.


    An der Frontseite befindet sich folgende Inschrift:
    IOSEPHO II. AVGVSTO ET MARIA THERESIA AVGVSTA IMPERANTIB. ERECT. CIƆIƆCCLXXV
    ("Unter der Regierung von Kaiser Joseph II und Kaiserin Maria Theresia errichtet 1775".
    Die Jahreszahl ist ungewöhnlich mit dem griechischen Buchstaben CIƆ (Phi) für das gewohnte M für 1000
    und das halbe Phi = IƆ für das D für 500 geschrieben.)


    Vom Dach der Gloriette hat man einen herrlichen Blick auf Wien.
    Wer genau hinguckt, der kann einige Besucher auf dem Dach erkennen.



    Das Schloss vom gleichen Platz aus.




    Meine Kaiserin auf der Schlosstreppe.





    Die Gloriette von der Schlossterrasse aus.





    Der Neptunbrunnen am Hang zur Gloriette.




    Mittelpunkt ist der Meeresgott Neptun auf einem Muschelwagen, gestützt auf seinen Dreizack.


    Der Vormittag verging sehr schnell mit dem vielen Fotografieren unserer Damen und es meldete sich der Magen.
    Im "Schönbrunner Stöckl" am Meidlinger Tor hatten wir reserviert.




    Die Logistik ließ zu wünschen übrig, aber dafür hat sich der Chef bei uns entschuldigt.
    Meine böhmische Spezialität "Zbojnik" war hervorragend!
    (slowakisches pikantes Geschnetzeltes, eingeschlagen im Kartoffelpuffer)
    Auch der Preis war erträglich. Ist zu empfehlen!


    Zwischen Hauptspeise und Nachtisch machte ich einen kleinen Ausflug in ein Seniorenheim das nur zweihundert Meter entfernt ist.
    Das "Haus Schönbrunn" der Caritas in der Bischoffgasse.




    Im Foyer des Altenheimes steht eine wunderschöne Elisabethstatue von Johannes Benk.




    Nach dem Mittagessen stand die Führung durch Schloss Schönbrunn auf dem Programm.
    Nur 50 der 1441 Zimmer sind zu besichtigen.
    Leider durfte auch hier nicht fotografiert werden.
    Da müsst Ihr also selber mal hin.


    Der Haupteingang zum Schloss Schönbrunn.




    Auf der Schlossbrücke über den Wienfluss vor dem Haupteingang stehen u.a. zwei Sphinx-Skulpturen
    von Johann Christian Wilhelm Beyer der viele Statuen für Schönbrunn geschaffen hat.




    Die beiden Sphingen und die benachbarten beiden Löwen wurden aus Sandstein gefertigt
    und mit einem weißem Schutzanstrich versehen der gleichzeitig den Eindruck von Marmor hervorrufen sollte.


    Im Ehrenhof hatte man vier Brunnen geplant.
    Davon wurden aber nur zwei verwirklicht.
    Vor einem dieser Brunnen posierte wieder meine Elisabeth.




    Der Brunnen ist die erste größere Wiener Arbeit des Bildhauers Franz Zauner.
    Die drei Hauptfiguren stellen Donau, Inn und Enns dar.


    Die Frontseite des Schlosses.




    Der Blick vom Schloss zum Haupteingang.




    Nach der Führung durch die Innenräume des Schönbrunner Schlosses war unser nächstes Ziel die




    Der Eingang.




    1922 wurden 70 ehemalige Hofpferde im Schloss einquartiert, weil man die früheren Hofstallungen zum Messepalast umbaute.
    Als im Frühjahr 1923 die Messe eröffnet wurde, war die Sammlung der Reste des kaiserlichen Fuhrparks bereits in der
    ehemaligen Schönbrunner Winterreitschule untergebracht, die seither als Wagenburg bezeichnet wird.


    Die kaiserliche Wagenburg mit Sisi-Pfad.




    Diese Gemälde zeigt das frisch verlobte Paar Franz Joseph und Elisabeth auf einer Kutschfahrt in Ischl, gemalt von Gottlieb Prestel um 1853/54.




    Bei ihrer Hochzeit am 24. April 1854 trug Elisabeth ein weißes Seidenkleid mit reicher Stickerei
    in Gold und Silber sowie eine lange goldbestickte „Courschleppe“ die als selbständiges Element über dem Kleid fixiert war.




    Diese Schleppe wurde als besonderes Erinnerungsstück von ihrer Lieblingstochter Marie Valerie aufbewahrt.
    1989 konnte sie aus dem Besitz der Nachfahren der Erzherzogin für das Monturdepot des Kunsthistorischen Museums erworben werden.
    Diese Detailbild zeigt die kunstvolle Stickerei.




    Eines der wenigen erhaltenen Originalkleider von Kaiserin Elisabeth.




    Ein schwarzes Kleid mit Schleppe.




    Ein Original-Damensattel der Kaiserin.



    Um diesen Damensattel herum hängen etwa 30 Bilder von Pferden die von Kaiserin Elisabeth geritten wurden.
    Sie war wohl die beste Reiterin ihrer Zeit.
    Das zeigte sie über viele Jahre bei Fuchsjagden in England.


    Reitpeitschen des Kaiserpaares,




    jeweils geschmückt mit dem Bild des Partners.


    .....



    Einige prächtige Kutschen sind hier ausgestellt.






    Prächtige Wappen auf den Kutschen.








    Ein zweisitziger Leib-Stadtwagen (Coupé) der Kaiserin Elisabeth.




    Der außergewöhnlich elegante Wagen wurde 1857 beim Mailänder Wagenfabrikanten Cesare Sala angekauft.
    Mit dem ungewöhnlich hohen Kaufpreis von 15.000 Gulden war er bei weitem
    der teuerste Personenwagen der im 19. Jahrhundert für den Wiener Hof entstand.
    Das reich skulptierte Langwiedgestell mit doppelter Federung betont ebenso wie die
    aufwändige Ausstattung mit fünf Fenstern, 4 prächtig verzierten Laternen, Dachgalerie
    und vergoldeten Ornamentleisten an Oberkasten und Bodenschwellen
    den besonders hohen zeremoniellen Rang des Fahrzeugs.
    Seiner Bedeutung entsprechend wurde es mit acht weißen Kladruber Hengsten bespannt.
    Der prunkvolle Wagen wurde bei Staatsangelegenheiten von Kaiserin Elisabeth benutzt.
    Erst nach ihrem Tod verwendeten ihn auch andere Mitglieder des Kaiserhauses.


    Das Wappen auf dieser Kutsche.




    Der Imperialwagen,




    der vermutlich für die Krönung Josephs II. im Jahre 1764 gebaut und ab diesem Zeitpunkt
    für verschiedene Kaiser- und Königskrönungen der Habsburger verwendet wurde.
    Der mit vergoldeten Schnitzereien und Malereien von Franz Xaver Wagenschön reich verzierte Prunkwagen
    wurde von acht Schimmeln gezogen - allerdings war bei einem Gesamtgewicht von über 4000 kg
    nur eine Fortbewegung in Schrittempo möglich.
    Für den Transport wurde der Prunkwagen zerlegt, meist auf dem Wasserweg befördert und erst vor Ort wieder zusammengesetzt.





    Die aufwändige Ausführung dieser Kutsche sieht man im Detail noch besser.






    Der "Trauer-Huldigungswagen"




    Die ursprünglich vergoldete Karosse des Prunkwagens von 1730/35 auf dem Fahrgestell von ca. 1705
    wurde vermutlich um 1800 als "Galawagen während einer Hoftrauer" schwarz lackiert und staffiert.
    Die von Michelangelo Unterberger geschaffene allegorische Malerei wurde erst 1930 freigelegt.




    Dieser große und gefederte Leibschlitten…




    … war für winterliche Lustfahrten der kaiserlichen Familie bestimmt.
    Zur größeren Bequemlichkeit ist der zweisitzige Kasten für die Herrschaft mit Hilfe von Lederriemen in C-Federn eingehängt.
    Die an Vorder-und Rückseite angebrachten Sitzbänke für Kutscher zund Lakaien sind hingegen ungefedert.
    Als Hoffahrzeug ist der Schlitten grün lackiert, goldbeschnitten und mit rudolfinischen Kronen verziert.
    Um auch nachts ausfahren zu können ist er mit zwei Laternen ausgestattet.
    Kaiserin Elisabeth liebte es schon als junge Frau, im Winter mit Schlitten im Schönbrunner Schlosspark auszufahren,
    wobei sie auch gerne selbst kutschierte.
    In späteren Jahren benutzte sie vorwiegend große Schlitten wie diesen, die von ihrem Leibkutscher gelenkt wurden.


    Der imposante "schwarze Leichenwagen"…




    … des Wiener Hofes wurde 1876/77 für die gekrönten Häupter des Kaiserhauses in der Hofsattlerei gebaut.
    Nur für sie galt nach dem spanischen Hofzeremoniell die "große Trauer" mit der Trauerfarbe schwarz.
    Für alle übrigen Familienmitglieder gab es die "kleine Trauer" mit der Trauerfarbe rot und einem eigenen roten Leichenwagen.
    Als Gemahlin des regierenden Kaisers wurde Elisabeth am 17. September 1898 mit dem schwarzen Leichenwagen zu Grabe getragen.
    Bei dieser letzten Fahrt war der Wagen mit acht Rappen bespannt und wurde von Edelknaben und Laternenträgern in schwarzer Kleidung flankiert.
    Achtzehn Jahre später (1916) wurde auch ihr Gemahl Kaiser Franz Joseph in diesem Wagen zur Kapuzinergruft gefahren.
    1989 fand der schwarze Leichenwagen beim Begräbnis der im Exil in der Schweiz verstorbenen Kaiserin Zita zum letzten Mal Verwendung.


    Einige Details des schwarzen Leichenwagens.





    Zu guter Letzt steht auch noch ein Automobil in der Wagenburg.




    Der Wagen von Kaiser Karl, dem letzten Kaiser von Österreich und König von Ungarn,
    wurde 1914 von der Firma Gräf & Stift erbaut.
    1897 bis 1899 bauten die Brüder Carl, Heinrich und Franz Gräf das erste Auto der Welt mit Vorderradantrieb.


    Gräf & Stift gehörte schon bald zu den exklusiven Lieferanten des Kaiserhauses und des europäischen Hochadels.
    Der Wagen von Kaiser Karl wurde vom Oberstallmeisteramt in Schönbrunn bestellt und am 14. August 1914 geliefert.




    Zunächst diente er Erzherzögen und hochrangigen Militärs als Dienstwagen.
    Erzherzog Karl Franz Josef, ab 1916 Kaiser von Österreich,
    setzte ihn danach für seine Truppenbesuche an allen Fronten des Ersten Weltkriegs ein.


    Nach Ende des Krieges nahm Kaiser Karl das Auto mit nach Nyon am Genfer See in sein Schweizer Exil.
    Bis zu einer Auktion 1974 in Genf blieb der Wagen in der Schweiz,
    dann ersteigerte Gräf & Stift das Unikat für 190'000 Franken und brachte es wieder nach Österreich zurück.


    In den vergangenen Jahren wurde der Wagen aufwändig restauriert.
    Insgesamt wurden mehr als 2000 Arbeitsstunden von Handwerkern und Lehrlingen der Gräf & Stift Lehrwerkstätte eingesetzt.
    Die Gesamtkosten beliefern sich auf 1,6 Millionen Schilling (170'000 Franken).


    Im November 2001 fuhr der historische Kaiserwagen als Dauerleihgabe in die Wagenburg des Kunsthistorischen Museums in Schönbrunn ein.



    Damit verabschiedeten wir uns von der Wagenburg und von Schönbrunn.
    Den Abend wollten wir in einem Weinlokal in Grinzing verbringen.
    Wir wollten uns in der...




    wie im Himmel fühlen.




    Ein Foto vom Innenhof des Passauer Hofes.




    Nach einem wunderschönen sonnigen Tag fing es leider an zu regnen.
    Es war also nichts mit Draußensitzen.


    Wir fühlten uns drinnen aber auch recht wohl, obwohl...
    die Musik so richtig auf die Touris zugeschitten war und man grölte lauthals:
    "Warum ist es am Rhein so schön..."
    statt bei der Reblaus vom unvergessenen Hans Moser zu bleiben,


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.



    oder das berühmte Fiakerlied von Paul Hörbiger zu spielen,


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.



    oder uns zu erzählen was passiert wenn d'Engerln auf Urlaub nach Wien kommen.


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.



    Aaaach ja! Wien ist halt auch nicht mehr das was es mal war.


    Ich ging mal raus aus dem Lokal um in der Umgegend meine neue Kamera zu testen.
    Der Heilige Nepomuk vor der Pfarrkirche von Grinzing.




    Die Himmelstraße bei Nacht.




    Im Rudolfshof soll Kronprinz Rudolf einige Nächte zugebracht haben.




    Eine "elektrifizierte" Gaslaterne in der Himmelstraße in Grinzing.





    Diese war der vierte Streich, doch der fünfte folgt nicht gleich.
    Ich mache jetzt erst mal Weihnachtspause.








    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Hallo Waldi,


    wieder ein wunderschöner Bericht aus Wien von " deiner " Sissi ....................


    supertolle, informative Bilder, ein wirklich gut gemachter und interessanter Bericht. Danke fürs zeigen ............

  • Und noch ein Beitrag - gespickt mit schönen Bildern und vielen interessanten Detailinformationen .
    Danke, waldi.


    Übrigens, "Deine " Kaiserin hat durchaus Ähnlichkeit mit der historischen Sisi, finde ich.
    Habt Ihr denn nicht überall Aufsehen und Auflauf verursacht? ( An die vielen Japaner und Chinesen, die in Wien sind, mag ich gar nicht denken. Da wurde "Deine" Kaiserin sicher hunderte Mal fotografiert! :wink:


    Viele Grüße,
    Elke

  • Habt Ihr denn nicht überall Aufsehen und Auflauf verursacht? ( An die vielen Japaner und Chinesen, die in Wien sind, mag ich gar nicht denken. Da wurde "Deine" Kaiserin sicher hunderte Mal fotografiert! :wink:


    Aber sicher doch, Elke!
    Anfangs, an der Gloriette, da gings ja noch.
    Aber je näher wir dem Schloss kamen umso öfter wurden unsere vier Damen in Kostüm um ein Foto gebeten.
    Sie haben es mit der entsprechenden Würde ertragen.
    Wir - das Begleitpersonal - wehrten ab was möglich war, aber gerade die Gäste aus dem fernen Osten waren wenig zurückhaltend.
    Später wurden unsere Damen aber dafür entschädigt!
    Durch Zufall trafen wir auf einen sehr bekannten Mann der sich auf der Schlosstreppe vor dem Großen Parterre zu Filmaufnahmen vorbereitete.
    Der Herr war sehr freundlich und ließ sich mit unseren vier Grazien ablichten.





    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Meine Güte das dauert, jetzt hatte ich mit meinem Wlan ordentliche Schwierigkeiten hier, als ich Firefox neueste Version geladen hatte.


    Nun ja, lieber Waldi,


    dieser Bericht toppt ja nun wirklich wieder alles, was bisher so an Details an`s Licht kam.


    Herrliche Tag und Nachtaufnahmen, eine mit huldvollem Gesichtsausdruck gespielte Kaiserin, die unzähligen Schätze im Schönbrunner Schloss.


    Kein Wunder, dass die damals dachten ihnen gehört die Welt.......


    Aber zurück zu Sisi, ein wahrhaft goldener Käfig.


    Danke für den wieder einmal äußerst aufwändigen Bericht .


    Und dann kommt auch noch der Andre Rieu , wenns der echte war, denn die Haare sind schon viel kürzer, es sei denn er spielt mit Perücke.


    Vielen Dank für die Mühe wieder mal


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Hallo Helmut!


    Danke für Deine warmen Worte!


    Ich denke doch, dass der André echt war - zumindest unsere Damen sind davon überzeugt.


    Mit dem "goldenen Käfig" hast Du vollkommmen recht, Helmut!
    Dagegen hat sich Elisabeth auch aufgelehnt und ihr Protest war die Verweigerung ihrer höfischen Aufgaben.
    Mit zunehmendem Alter hat sie sich immer seltener "ins Geschirr" spannen lassen.
    Genutzt hat sie den Luxus aber trotzdem gerne. Wenn ich da nur an die immensen Kosten ihrer Aufenthalte in England denke...



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Hallo Waldi,


    hab bei uns Gestern in der Tageszeitung gesehen, das im Stadttheater Ingolstadt das Musical " Sissi " gegeben wird.


    Hab garnicht gewusst, das es ein Musical über Sissi gibt, dachte mir , es wird dich vieleicht interessieren!


    Hier ist noch die Homepage : sissi-musical.com

  • Hallo Herbert!


    Vielen Dank dafür dass Du an mich gedacht hast!


    Als Verehrer von Kaiserin Elisabeth kenne ich natürlich auch dieses Musical "Sissi" das auf der Sissi-Trilogie von Marischka basiert,
    die jetzt wieder wie jedes Jahr zur Weihnachtszeit im Fernsehen auftaucht.
    Ich war im letzten Frühjahr im Theater um es mir anzuschauen. Ein zweites Mal muss es nicht sein.
    Es hält dem Vergleich zum Musical "Elisabeth" nicht stand.
    Letzteres ist inzwischen das erfolgreichste Musical deutschsprachigen Ursprungs!
    Das werde ich mir bei passender Gelegenheit ein zweites Mal anschauen und anhören, wenn möglich in Wien.
    Von beiden Musicals habe ich auch DVD's.


    Was mir noch fehlt in meiner Sammlung ist die Operette "Sissy".
    Aber was nicht ist, kann ja noch werden!



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Hallo Waldi,




    hätte ich mir eigentlich denken können, ein ausgesprochener Sissifan wie du kennt das natürlich, für mich war es neu,


    das da ein Sissi-Musical gespielt wird und Sissi lesen und mit Waldi in Verbindung bringen ,das war eigentlich eins für mich .............

  • Zwischen Hofburg und Hermesvilla



    Unterwegs in Wien auf den Spuren von Kaiserin Elisabeth



    4. Tag
    1. Teil




    Auch am Pfingstmöntag war ich früh wach und schaute nach dem Wetter.


    P1000909af.jpgP1000910af.jpg
    links mit "intelligenter Automatik" und rechts im Szenemodus "Sonnenuntergang"



    Der Pfingstmontag führte uns nochmals zum Michaelerplatz.



    Wir warfen einen Blick in die Michaelerkirche die in der Sissi-Trilogie mehrmals als Kulisse diente.
    Das Hauptschiff...


    P1000912a.jpg



    ... mit Blick auf den herrlichen barocken Altar.


    P1000920a.jpg



    Barock ist auch der fantastische Engelssturz Karl Georg Mervilles im Chor.


    P1000920b.jpg



    Zitat

    Leidvoll lüstern lehrt der mit Schild und Speer bewaffnete Michael den abtrünnigen Engeln das Fürchten.

    Zitat


    Quelle: https://www.yelp.at/biz/michaelerkirche-wien



    Die mildernden Strahlen Gottes, die als einziges in Gold ausgeführt wurden und das Relief überstrahlen.


    P1000923a.jpg



    Der Hochaltar wurde 1781 von Jean Baptiste d´Avrange entworfen und u. a. durch Carl Merville ausgeführt.
    Die Besonderheit dieses Altares liegt darin, dass eine harmonische Einheit zwischen der Ikone Maria Candia (1540) im Vordergrund
    und dem Engelssturz (1781) im Hintergrund besteht.


    P1000924a.jpg



    Das Marienbild wird von zwei Cherubim gehalten.
    Die Ikone hat ihren Namen von der Hauptstadt Candia auf der Insel Kreta.
    Unter dem Marienbild wird das von Benedikt Henrici geschaffene Relief des Lamm Gottes von zwei Putti flankiert.
    Weitere zwei Cherubim behüten das Heiligtum nach der Vorstellung des Alten Testamentes (Exodus 25,19).


    P1000919a.jpg



    Die 4 sitzenden Figuren stellen von links nach rechts die Evangelisten Johannes, Lukas, Markus und Matthäus dar.
    Die stehenden Figuren sind zwei Pestheilige: links der hl. Sebastian und rechts der hl. Rochus (von Philipp Jacob Prokop).
    Alle Statuen bestehen aus Margarethener Sandstein, sind mit Stuck überzogen und poliert.


    Im Boden vor dem Altar in der Werdenbergkapelle ist diese Gruftplatte mit dem Wappen der Familie Werdenberg-Namest eingelassen.


    P1000925a.jpg



    Die Michaelergruft befindet sich direkt unter der Kirche und geht sogar teilweise darüber hinaus.
    In ihr sind etwa 4000 Menschen bestattet worden.
    In der Gruft wurden ausschließlich die reichen Bürger und Adeligen beigesetzt.
    In der Michaelerkirche waren die Grüfte der Adeligen über Marmorplatten im Boden der Kirche zugänglich.
    Die Marmorplatten zeigen die Wappen der Geschlechter, deren Einlass in die Gruft sie bildeten.
    So wurden auch beim Begräbnis die Särge von oben hinunter in die Gruft gelassen,
    statt sie durch einen Seitengang hinunterzutragen, wie es andernorts üblich ist.


    Ob es sich hier um einen Altar oder eine Grabplatte handelt konnte ich nachträglich nicht mehr herausfinden.


    P1000928a.jpg



    An den Wänden findet man Reste von alten Wandmalereien wie dieses Vogelfresko aus dem 14. Jahrhundert.


    P1000927a.jpg




    Wir setzten unseren Weg, der durch den Torbogen unter dem Redoutensaaltrakt vom Michaelerplatz zum Josefsplatz führt, fort.


    P1000931a.jpg



    Der Redoutensaaltrakt über der...


    P1000936a.jpg



    ... ist die Verbindung zwischen Hofburg und Stallburg.
    Ein Blick in den Arkadenhof der Stallburg.


    P1000933a.jpg



    In den Stallungen im Erdgeschoß sind heute die Lipizzaner der Spanischen Hofreitschule untergebracht.
    Das zugehörige Gestüt befindet sich in Piber in der Steiermark.
    Leider habe ich keines der Pferde fotografieren können. Ich war zu langsam!
    So langsam wie dieser fette Kater der über den Arkadenhof schlenderte.


    P1000935a.jpg



    Im Jahr 2008 wurde eine maßgeschneiderte mobile Dachkonstruktion errichtet,
    mit der der Arkadenhof der Stallburg mit einer Gesamtfläche von 1000m²,
    jederzeit abgedeckt werden kann und damit Veranstaltungen komplett wetterunabhängig macht.


    P1000932a.jpg



    Nach dem Torbogen öffnet sich uns der Josefsplatz.


    P1000937a.jpg



    Er wird rechts vom Redoutensaaltrakt, in der Mitte von der Hofbibliothek und links vom Augustinertrakt (Albertinatrakt) begrenzt.
    In der Mitte des früheren "Bibliotheksplatzes" ließ Kaiser Franz II./I. das erste öffentliche Denkmal für einen Habsburger errichten.
    Das Reiterstandbild zeigt den ältesten Sohn von Kaiserin Maria Theresia, Kaiser Josef II. (1741-1790).
    Geschaffen wurde es 1807 vom Tiroler Franz Anton Zauner (1746 - 1822).


    Dieser Bildhauer schuf auch das Prunkportal des Palais Pallavicini das den Josefsplatz auf der vierten Seite abschließt.


    P1000939a.jpg



    Das Palais gilt als eines der Hauptwerke des Architekten Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg,
    der auch Erbauer der Gloriette von Schönbrunn ist.
    Der einfache klassizistische Baustil erregte die Wiener Gemüter
    und man ersetzte die vorgesehenen vier Vasen am Portal durch vier mächtige Karyatiden.



    Vom Josefsplatz haben wir Zugang zur eigentlichen Hofkirche, der Augustinerkirche.
    Hier fand am 24. April 1854 die Trauung von Franz Joseph und Elisabeth tatsächlich statt.


    P1000940a.jpg



    Im Jahre 1634 wurde die Augustinerkirche zur kaiserlichen Hofpfarrkirche ernannt
    und sie blieb es bis zum Ende der Monarchie.


    Der heutige steinerne, polychromierte Hochaltar von Andreas Halbig ist der fünfte in der Geschichte der Augustinerkirche.
    Dieser aus Sandstein gefertigte Hochaltar im Stile des 15. Jahrhunderts wurde 1857 bis 1870 ausgeführt
    und war ursprünglich für die Votivkirche in Wien bestimmt gewesen.


    P1000954a.jpg



    Mittig zeigt der Altar Christus als den Weltenherrscher, umgeben von vielen Engelsdarstellungen,
    vor allem auch die Namenspatrone von Kaiser Franz Josef.


    P1000953a.jpg



    Dem Altar gegenüber sieht man die große Orgel.
    Sie wurde im Jahr 1976 von der Orgelbaumanufaktur Rieger (Schwarzach, Vorarlberg) in das historische Gehäuse
    von Johann Hencke (1730) eingebaut, nachdem diese Orgel im 2. Weltkrieg zerstört wurde.


    P1000955a.jpg



    Die kleine Orgel wurde 1985 anlässlich der Festwochen im Jubiläumsjahr "300 Jahre Johann Sebastian Bach" errichtet.
    Das Instrument stammt aus der Orgelbauwerkstatt der Gebrüder Reil (Heerde/Niederlande)
    und wurde in historischer Bauweise gefertigt.


    P1000948a.jpg



    Die Kirchenbänke in den östlichen Langhausjochen mit ihren reich ornamentierten Wangen und biblischen Szenen an den Stirnseiten,
    um 1730 von Johann Baptist Straub ausgeführt, kamen aus der ehemaligen Schwarzspanierklosterkirche in der ehem. Alservorstadt in Wien.


    P1000958a.jpg


    P1000961a.jpg



    Ein Denkmal erinnert an die Gefallenen des Böhmischen Dragoner-Regiments "Feldmarschall Alfred Fürst zu Windisch-Graetz" Nr. 14.


    P1000942a.jpg



    Einer der Seitenaltäre ist dem letzten österreichischen Kaiser Karl I. gewidmet.


    P1000947a.jpg



    Bemerkenswert ist dort ein Bild des am 3. Oktober 2004 seliggesprochenen österreichischen Kaisers Karl I. (1887 bis 1922).
    Dass der selige Karl ausgerechnet in einer Kirche in militärischer Adjustierung präsentiert wird ist ungewöhnlich.


    P1000945a.jpg



    Eine Statue des Heiligen Ambrosius (Bischof von Mailand) der Augustinus, auf dessen Lehren der Augustinerorden basiert,
    in der Osternacht des Jahres 387 getauft hat.


    P1000951a.jpg



    Der Lieblingstochter von Kaiserin Maria Theresia wurde von dem Bilhauer Antonio Canova
    im Auftrag ihres Gatten Albrecht von Sachsen-Teschen dieses Grabdenkmal geschaffen.


    P1000943a.jpg



    Über eine Stufenanlage erhebt sich die Grabpyramide mit einem dunkel erscheinenden, illusionistischen Grabtor ins Totenreich,
    auf welches der Trauerzug mit den Personifizierungen der Tugend mit einer Urne und der Caritas die einem Greis beim Gehen hilft, zuschreiten.
    Der Löwe als Symbol der Macht ruht auf den Stufen.
    Auf der Wandpyramide hält über dem Tor ein Genius das Bildnismedaillon der Erzherzogin Marie Christine.



    Im Mittelschiff der Augustinerkirche hatte Kaiserin Eleonora Gonzaga (1598–1655)
    eine Loretokapelle nach Vorbild der Santa Casa in Loreto errichten lassen.
    Im Laufe der Zeit wurde die Loretokapelle in der Augustinerkirche zum wichtigsten Wallfahrtszentrum der Wiener und des Adels.


    Die Loretokapelle wurde zum Bestattungsort der Habsburger als Ferdinand IV. (1633–1654) hier sein Herz beisetzen ließ.
    Bis dahin waren die Herzen der verstorbenen Habsburger meist neben dem Leichnam im selben Sarg oder im Stephansdom bestattet worden.
    Dadurch wurden zukünftig die sterblichen Überreste an drei verschiedenen Orten beigesetzt:
    Die Körper der verstorbenen Monarchen und ihrer nächsten Angehörigen
    wurden nach der Sezierung einbalsamiert und in der Kapuzinergruft bestattet,
    die Herzen in der Loretokapelle der Augustinerkirche, und die Eingeweide in der Herzogsgruft im Stephansdom.


    Die Herzgruft bestand bis 1784 aus einer kleinen mit Marmor ausgekleideten Kammer
    im Fußboden hinter dem Altar und der Mauernische mit der Muttergottesstatue.


    Im Zuge der Regotisierung der Kirche im Jahre 1784 wurde die Loretokapelle entfernt.
    Auf Drängen des Volkes wurde aber eine neue Loretokapelle eingerichtet.
    Der mit einem kunstvollen Schmiedeeisengitter verschlossene Zugang
    befindet sich seither in der Südostecke des rechten Schiffes der Augustinerkirche.


    P1000950a.jpg



    Mein Bild von der Madonnenstatue in der Loretokapelle ist leider misslungen.
    Da sie, wie das Original, aus Ebenholz geschnitzt ist erscheinen die Madonna und das Jesuskind wie mit schwarzer Hautfarbe.


    Im Zuge des Umbaus 1784 wurden auch die Herzurnen aus der alten Herzgruft in die neue Loretokapelle übertragen.
    Hinter einer Eisentür in einem Seitenraum der Loretokapelle liegt die Herzgruft mit 54 unterschiedlichen silbernen Urnen
    mit den Herzen von Angehörigen der Dynastie aus der Zeit zwischen 1618 und 1878,
    darunter die Herzen von insgesamt neun römisch-deutschen und österreichischen Kaisern.
    Der letzte Habsburger, dessen Herz nach dem alten Hofprotokoll der "Getrennten Bestattung" hier beigesetzt wurde
    war Erzherzog Franz Karl († 1878), der Vater Franz Josephs.





    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Hallo Waldi,


    wieder ein wie gewohnt von dir guter Bildbericht mit tollen Erklärungen dabei, inzwischen weiß ich auch so einiges Dank deiner


    Berichte über die von dir so verehrte Sissi .............


    Mach weiter so, da gibts bestimmt noch viel zu entdecken!

  • Zwischen Hofburg und Hermesvilla



    Unterwegs in Wien auf den Spuren von Kaiserin Elisabeth



    4. Tag
    2. Teil



    Der Kirchen noch nicht genug machten wir uns auf den Weg zur Kapuzinerkirche.


    Dabei kamen wir am Palais Lobkowitz vorbei.


    P1000963a.jpg



    Der kaiserliche Oberststallmeister Philipp Sigmund Graf von Dietrichstein ließ von 1685 bis 1687
    das heutige Palais durch Giovanni Pietro Tencala am ehemaligen Schweinemarkt erbauen.
    1980 wurde das Palais schließlich vom Staat angekauft und es wird seit 1991,
    nach umfassender Renovierung, als Österreichisches Theatermuseum genutzt.


    Überragt wird das Palais vom Turm der Augustinerkirche die sonst äußerlich nur schwer als Kirche erkennbar ist.


    P1000962a.jpg



    Eines der alten Bürgerhäuser am Neuen Markt.


    P1000964a.jpg



    Neben der Bronzefigur Marco d'Avianos an der Kapuzinerkirche
    wird mit einer Gedenktafel an die Befreiung von der Türkenbelagerung 1683 gedacht.


    P1000969b.jpg



    Den eigentlichen Namen der Kapuzinerkirche kennt kaum jemand: "Kirche zur Heiligen Maria von den Engeln".


    P1000965a.jpg



    Kirche und Gruft wurden 1618 von Kaiserin Anna (1585-1618), der Gemahlin des Kaisers Matthias (1557-1619) testamentarisch gestiftet.


    Der im Juli 2011 verstorbene letzte österreichisch-ungarische Thronfolger Otto von Habsburg wurde
    mitsamt seiner Gemahlin Regina von Sachsen-Meiningen vor der Beisetzung in der angeschlossenen Kapuzinergruft
    in einer Seitenkapelle der Kirche aufgebahrt.


    Die Kapuzinergruft - auch als Kaisergruft bekannt - war unser eigentliches Ziel.


    P1000966a.jpg



    Zitat

    Die Kaisergruft befindet sich unter der Kapuzinerkirche und ist für Angehörige des ehemaligen österreichischen Herrscherhauses Habsburg bestimmt.


    In der Gruft wird seit dem Jahr 1633 beigesetzt.
    149 Habsburger, davon 12 Kaiser sowie 19 Kaiserinnen und Königinnen, haben dort ihre letzte Ruhestätte gefunden.
    Auch vier Herzurnen sind hier zu finden.
    Eigentlich sind die Herzurnen der Habsburger in der Herzgruft der Augustinerkirche bestattet.

    Zitat


    Quelle: https://www.wien.info/de/sight…en/imperiales/kaisergruft



    Die Maria Theresien Gruft ist der glanzvollste Vergrößerungsbau der Gruft und der Mittelpunkt.



    P1000972a.jpg



    Der prachtvolle Doppelsarkophag für Maria Theresia und ihren Gemahl, Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen, ist ein Werk Balthasar Ferdinand Molls.


    Der schlichte Sarg davor ist die letzte Ruhestätte von Kaiser Joseph II. dem vierten Kind und ersten Sohn des Kaiserpaares.


    Dieses Mausoleum wurde 1753 unter dem Sakristeigarten errichtet.


    P1000973af.jpg
    Das Kuppelfresko von Josef Ignatz Mildorfer.



    Der Raum wurde von Maria Theresia und Kaiser Franz I. Stephan selbst entworfen, ebenso wie der prachtvolle Doppelsarkophag,
    auf dessen Deckel die Figuren des Kaiserpaares ruhen.


    P1000997a.jpg



    Der Sarkophag ist als Prunkbett gestaltet und an den Köpfen des halb aufgerichteten Kaiserpaares
    verkündet ein Ruhmesengel den Triumph des Glaubens.


    P1000989a.jpg



    Szenen aus dem Leben Maria Theresias zieren den Sarkophag...


    P1000998a.jpg



    ... sowie die Kronen der Kronländer.


    P1000988a.jpg



    Die ungarische Stefanskrone mit dem schiefen Kreuz.


    P1000986a.jpg



    Um den elterlichen Sarkophag reihen sich die Särge ihrer Kinder.


    Die auf ihrem Sarg in Lebensgröße abgebildete Maria Theresia (Enkelin von Kaiserin Maria Thersia)
    war das einzige überlebende Kind Kaiser Josephs II. aus seiner Ehe mit Isabella von Parma.
    Diese war nach der Geburt ihres zweiten Kindes mit diesem an Pocken verstorben.


    P1000999a.jpg



    Nach dem frühen Tod seiner Gemahlin galt seine ganze Liebe seiner Tochter.
    Er widmete ihr viel Aufmerksamkeit und ließ sie sorgfältig erziehen.
    Als Maria Theresia mit fast acht Jahren starb, verlor Josephs privates Leben jeden Sinn.
    Noch Jahre nach ihrem Tod bewahrte er Kleidchen und Schuhe seiner Tochter auf.


    Ingesamt fanden in der Maria Theresien Gruft 16 Personen ihre letzte Ruhestätte.
    Als einzige Nicht-Habsburgerin ist die Gräfin Karoline Fuchs- Mollard, Erzieherin der Kaiserin, in der Kaisergruft bestattet.



    Totenköpfe mit Reichskronen und eine trauernde Austria hüten den Sarkophag von Kaiser Karl VI. in der Karlsgruft.


    P1000991a.jpg



    Der Totenkopf mit der Krone des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation.


    P1000995a.jpg



    Der Sarkophag von Kaiserin Elisabeth Christina, der Mutter der späteren Kaiserin Maria Theresia.


    P1000992a.jpg



    Ein Engel und ein Putto tragen ein übergroßes Medaillon mit dem Relief von Elisabeth Christina.


    P1000993a.jpg



    In der Neuen Gruft finden wir den Sarg von Franz Josephs jüngerem Bruder Maximilian.


    P1000976a.jpg


    P1000977a.jpg




    Anlässlich seines 60.Regierungsjubiläums hatte Kaiser Franz Joseph 1908 weitere Kellerräume des Klosters
    in die Gruft einbeziehen lassen und den Auftrag gegeben, eine Kapelle und ein würdiges Mausoleum für sich,
    seine Gattin Elisabeth und den Thronfolger Rudolf zu gestalten.


    Nach Fertigstellung der Gruft und der anschließenden Kapelle wurden die ursprünglich in der Ferdinandsgruft
    aufgestellten Särge von Elisabeth und Rudolf überführt, sowie nach fast 150 Jahren wieder ein Altar errichtet.


    P1000975a.jpg
    links Elisabeth und rechts Rudolf


    P1000974a.jpg



    Bis heute finden Begräbnisse in der Kaisergruft statt: 1989 wurde Zita, die letzte österreichische Kaiserin, hier bestattet.


    P1001013a.jpg



    Ihr Gatte Kaiser Karl I. wurde im Zwangsexil auf Madeira in der Kirche Nossa Senhora (Unserer Lieben Frau) in Monte beerdigt.
    Den für den letzten österreichischen Kaiser angefertigten monströsen Kupfersarg
    der auf dem Wiener Zentralfriedhof rumsteht wird man wohl nie brauchen.
    Eine Überführung von Madeira wird abgelehnt.


    Am 16. Juli 2011 fand sein ältester Sohn, der ehemalige Kronprinz und Europa-Politiker Otto Habsburg,
    gemeinsam mit seiner Frau Regina hier seine letzte Ruhe.


    P1001014a.jpg



    Die letzten beiden Särge stehen in der Gruftkapelle mit einem schlichten Altar.


    P1001002a.jpg



    Die Madonnenstatue von György Zala widmeten die ungarischen Frauen 1899 dem Gedenken an Kaiserin Elisabeth.


    P1000979a.jpg



    Leider ist der dazugehörige Betstuhl und das Kreuz verloren gegangen.
    So sah es mal aus.


    Zala_Gyrgy_sremlke_f.jpg




    Nach dem Besuch der Kaisergruft war der offizielle Teil unseres Besuches in Wien zu Ende.
    Eine Freundin und ich hatten aber noch eine Übernachtung mehr gebucht
    um noch weiter auf Spurensuche bleiben zu können.


    Unser Weg führte uns - wie könnte es anders sein- zu einer Kirche.


    Davor kamen wir am Palais "Equitable" vorbei.


    P1001015a.jpg



    Das Gebäude wurde für die New Yorker Versicherungsgesellschaft "Equitable" errichtet.
    Das Palais Equitable ist das einzige Gebäude in Wien mit einer massiven Granitfassade in Verblendmauertechnik.
    Sockel und Portal bestehen aus Granodiorit, dem sogenannten "Cistec Granit", von Petersburg-Jeschitz bei Pilsen,
    die verbleibenden Fassadenteile aus Granit von Limberg bei Maissau in Niederösterreich.


    Ein paar Schritte weiter stehen wir vor dem Dom.


    P1010019a.jpg



    Vor dem Stephansdom war eine Art Jahrmarkt aufgebaut.


    P1010023a.jpg



    Auch der von ELMA entdeckte Verkaufswagen war da.


    P1010025.jpg



    Ich schaute mal in den Dom.


    P1010022a.jpg



    Es wurde gerade eine Messe gelesen und ich verdrückte mich nach diesem Foto wieder.


    Mein Ziel war der unvollendete Nordturm der heute Adlerturm genannt wird.
    Eine der vielen Figuren an der Fassade stellt Kaiserin Elisabeth dar.


    P1010027a.jpg.....P1010028a.jpg



    Wir hatten noch nicht genug von den Kirchen und gingen zur Straßenbahnhaltestelle um zum Zentralfriedhof zu fahren.
    In der dortigen Luegerkirche befindet sich ein Relief mit Kaiserin Elisabeth.
    Die Haltestelle füllte sich immer mehr mit Fahrgästen - aber es kam keine Straßenbahn.
    Nach gefühlten Stunden verriet uns das Laufband dass die Strecke durch einen Unfall blockiert ist.
    Was nun?
    Blöde Frage!
    Auf zur nächsten Kirche.


    Die Kirche zum heiligen Franz von Assisi ist eine von 1898 bis 1910 erbaute und 1913 geweihte römisch-katholische Pfarrkirche am Mexikoplatz.


    P1010040a.jpg



    Das frei in einer Grünanlage stehende Gotteshaus wird auch Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumskirche genannt,
    weil der Bau aus Anlass des 1898 gefeierten 50-Jahre-Jubiläums der Regierung Kaiser Franz Josephs I. erfolgte.


    P1010039a.jpg



    Nach dem monumentalen Äußeren überraschte mich die Schlichtheit im Inneren der Mexikokirche.


    P1010030a.jpg



    Der Bogen unter der Orgel ist mit einem Relief verziert.
    In der Mitte - das Lamm Gottes.


    P1010034a.jpg



    Am 10. September 1898, im Jahr des Baubeginns der Kirche, ermordete der italienische Anarchist Luigi Lucheni
    die Ehefrau von Kaiser Franz Joseph I., Kaiserin Elisabeth, in Genf.
    Zu Ehren der ermordeten Herrscherin wurde im linken Seitenschiff der Kirche eine Gedächtniskapelle eingerichtet.
    Das Oktogon der Elisabethkapelle ist der Pfalzkapelle im Aachener Dom nachempfunden,
    welche dem Vorbild der Capella Palatina in Palermo folgt.
    Goldmosaiken geben ihr ein byzantinisches Gepräge.


    P1010031a.jpg



    Sie wurde durch separate Spenden des Roten Kreuzes finanziert, da Kaiserin Elisabeth die erste Protektorin des Roten Kreuzes war.


    Wegen des hohen Spendenergebnisses von 348.348 Kronen wurde die Kapelle anstatt mit Freskogemälden
    mit Mosaikbildern ausgeschmückt und die Wandverkleidung anstatt in Stuck in Marmor ausgeführt.
    Die Mosaikentwürfe stammen von Carl Ederer.


    An der Wölbung des Altarraumes befindet sich ein kolossales Mosaik der heiligen Elisabeth von Thüringen.


    P1010033a.jpg



    Der Text: S. ELISABETH IN PIAM MEMORIAM IMPERATRICIS ET REGINAE ELISABETH
    (Heilige Elisabeth in frommer Erinnerung an Kaiserin und Königin Elisabeth)


    Die Elisabethkapelle wurde am 10. Juni 1908 feierlich geweiht.
    Aus Anlass der Kirchweihe am 2. November 1913 besuchte Kaiser Franz Joseph erstmals die Gedächtniskapelle,
    wo ihm auch Theodor Charlemont, der Gestalter des Reliefs von Kaiserin Elisabeth an der Außenwand der Kirche, vorgestellt wurde.


    P1010035a.jpg



    Weit oben ist es schlecht erkennbar.
    Aber mit der heutigen Technik...


    P1010037a.jpg




    Quelle: Maikler, Kaiserin Elisabeth von Österreich



    Und weiter gings - natürlich zur nächsten Kirche.


    P1010043a.jpg



    In Auftrag gegeben von Kaiser Karl VI., wurde die Karlskirche von Johann Bernhard Fischer von Erlach
    als zentrale Verbindung zwischen Rom und Byzanz gestaltet.
    So lehnt sie sich an das Erscheinungsbild der Hagia Sophia an.


    Am 22. Oktober 1713, während der letzten großen Wiener Pestepidemie, gelobte Kaiser Karl VI. im Stephansdom,
    eine Kirche für seinen Namenspatron Karl Borromäus zu bauen, der auch als Pestheiliger gilt.
    Durch das kaiserliche Versprechen sollte die Pest von der Stadt abgewendet werden.


    Die beiden von Lorenzo Mattielli stammenden Säulen haben die Trajanssäule in Rom zum Vorbild.
    Sie zeigen in einem Spiralrelief Motive aus dem Leben von Karl Borromäus, dem Kirchenpatron.


    P1010044a.jpg



    Die 8 Euro Eintritt und eine Warteschlange verhinderten eine Besichtigung der Kirche.
    Das habe ich mir für den nächsten Wienbesuch aufgehoben.


    Nun wars genug der Kirchen und Kaffeezeit.
    Zum Sacher wars ja nicht weit.
    Wir beschlossen die Original-Sachertorte zu probieren.


    Auf dem Weg zum Sacher entdeckte ich mediteranes Flair in Wien.


    P1010045a.jpg



    Und dann kam der Genuss!


    P1010048k.jpg



    Das musste sein, denn das Sacher war ja auch Hoflieferant... :roll:


    Mit einem Spaziergang durch den Burggarten
    und einem kleinen Abendimbiss im Restaurant des Palmenhauses ließen wir den Tag ausklingen.
    Den Besuch des Schmetterlingshauses habe ich auch für den nächsten Wienbesuch vorgemerkt.


    Zum Abschluss dieses vorletzten Teiles meines Beuches in Wien noch ein Bild vom nächtlichen Bauplatz Hauptbahnhof.


    P1010070a.jpg





    Liebe Grüße von waldi :174:

    • Gäste Informationen
    Hallo,gefällt dir der Thread, willst du was dazu schreiben, dann melde dich bitte an. Hast du noch kein Benutzerkonto, dann bitte registriere dich, nach der Freischaltung kannst du das Forum uneingeschränkt nutzen.

    Dieses Thema enthält 0 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.