August 2005 in Montenegro - der dritte Besuch von Montenegro seit 2003
Unsere Reise verlief gleich zu Beginn anders als geplant: Ende Juli war es sehr heiß. Wir wollten nicht wieder an der kroatischen Küste entlang fahren, sondern einmal über Imotski und Bosnien.. Was wir auch taten – aber bei 41 Grad in Mostar beschlossen wir, den Besuch der Altstadt auf eine Reise im Frühjahr oder Herbst zu verschieben und hatten nur einen Wunsch: das Meer.
So beginnt mein Bericht erst an der Grenze zu Montenegro.
Erstaunt stellten wir fest, dass sowohl die Kroaten als auch die Montenegriner sich große, neue Grenzanlagen geleistet haben. Breit, vornehm - mit drei Abfertigungsspuren und dennoch ging es so langsam vorwärts, dass wir nahezu 2 Stunden warten mussten.

Wir mussten lediglich die Pässe und die grüne Versicherungskarte zeigen und wurden mit unserem Wohnmobil sofort durchgewunken.
Die nächste Überraschung wartete an der Fähre in Kamenari – es war Samstag Mittag, der Rückstau mehrere Kilometer. Die Autos der Warteschlange standen auch auf der Gegenfahrbahn, so dass die Fahrzeuge der ankommenden Fähre nicht herunterfahren konnten.

Ohne Hektik und Gehupe klärten Polizisten die Situation und nach einer Stunde konnten wir die Bucht von Kotor mit der Fähre überqueren.

Auf der anderen Seite war die gleiche Situation. Fazit: im August samstags weder an – noch abreisen. Auf der Rückreise an einem Montag ging alles sehr zügig.
Unser Ziel war Ada südlich von Ulcinj.
Ich war gespannt auf Veränderungen an der Strecke, da wir inzwischen zum 4. Mal seit 2003 die Küstenstraße entlang fuhren.
Angenehme Überraschung : der Zustand der Straße ist durchwegs gut.
Weniger angenehm: Der Verkehr war sehr dicht und schnell ( Einheimischen scheint es unzumutbar zu sein, sich in eine Schlange einzureihen ,sie riskieren Kopf und Kragen beim Überholen).
Dir Hauptstraße führt oberhalb des bekannten Hoteldorfs Sveti Stefan entlang.

Die Besichtigung des exklusiven Ortes kostete Eintritt. Zwischen 17 Uhr und 10 Uhr war das Tor für Tagesgäste geschlossen.
Das Hoteldorf ist eine große, gepflegte Parkanlage.

Blick nach Becici



Der Tourismus scheint in vielen Küstenstädten zurückgekehrt zu sein, einsame Badestrände waren nördlich von Ulcinj zumindest im August kaum zu finden.
Budva und Slovenska Plaza

Bucht bei Buljarica

Auf den Campingplätzen hat sich nichts verändert. Keine Investitionen, keine Verbesserung der Infrastruktur- obwohl die Plätze relativ gut belegt waren. Anscheinend liegt die Priorität bei großen Hotelneubauten. (z.B. Milocer, Becici )
Es war heiß und drückend schwül, als wir an Ulcinj vorbei Richtung Ada Bojana fuhren.
Fischernetze an der Bojana

Die Straße führt ca 12 km parallel zum Velika Plaza, dem großen Strand. Wir freuten uns auf das Autocamp Ada und fanden den Platz nahezu unverändert vor.
Jede Menge Platz – ein ungewohnter Anblick nach dem Gedränge in Kroatien und im Norden Montenegros.

Auch hier ist die Zeit für Investitionen im Campingbereich noch nicht reif. Dennoch begannen wir vom ersten Augenblick an unseren Aufenthalt in Ada zu genießen.
5 Minuten für den Weg durch die Dünen und dann befanden wir uns am wahrscheinlich schönsten Strand an der Adria.



Strandlilie

Stranddistel

Strandgut



Drei Tage hielt das schwüle Wetter an. Dann kam eine Nacht mit pausenlosen Gewittern, Sturm, Hagel und Regen.
Luft und Meer kühlten spürbar ab ( Luft danach tagsüber 28-30 Grad, Wasser 24-25 Grad) Dazu eine heftige Brandung , die die Sandküste vollständig veränderte- an einigen Stellen Sand wegspülte, an anderen anschwemmte.


Dieses Wetter hielt drei Wochen an. Während sich über Kroatien ein Dauer-Tiefdruckwirbel drehte und kühles Wetter brachte, hatten wir nur Wolkenfetzen, ganz selten ein paar Regentropfen. Wetter und Klima zum Erholen .
Eigentlich war es mein dringender Wunsch gewesen, in diesem Jahr zur Tara Schlucht zu fahren und einige Tage im Durmitor Gebirge zu wandern. Täglich hingen jedoch dunkle Gewitter- und Regenwolken über den Bergen im Norden und Nordosten. Campinggäste, die von Zabljak kamen erzählten, dass sie täglich Regen hatten, es kühl war und sie von den Bergen wenig gesehen haben. So verschoben wir kurzerhand unsere Ausflugspläne und beschränkten uns auf lange Strandspaziergänge und auf Ausflüge in die nähere Umgebung, sowie auf Fahrten in das 12 km entfernte Ulcinj.
Davon mehr in einem anderen Bericht.
ELMA