Wanderung zur Cala Luna

  • Wanderung zur Cala Luna


    So ganz konnten wir es nun doch nicht lassen, eine kleine Wanderung zu unternehmen.


    Die Cala Luna gehört zu den 10 schönsten Stränden der Insel.
    Der nach einer Mondsichel benannte Strand ist nur mit dem Boot oder auf einem Wanderweg zu erreichen.
    Für den Hinweg sollte man gut 2 Stunden einkalkulieren.


    Zunächst fährt man von Cala Gonone aus, auf der Küstenstraße in Richtung Süden.
    Nach nur wenigen Kilometern endet die asphaltierte Straße.
    Wir parken das Auto am Straßenrand.

    ....


    Direkt unter uns sehen wir den Strand Caletta Fuili, dahinter die felsige Küste des Golfs von Orosei liegen.



    Blicken wir nach Norden, können wir im Dunst den Ort Cala Gonone erkennen.


    Wir begeben uns auf einen schmalen Weg mit Holzgeländer.
    Er führt hinab zur Bucht von Fuili.


    Allerdings nicht über den Strand, sondern auf der anderen Seite der Schlucht wieder stramm hinauf.
    Die Wegführung ist gut erkennbar mit grünen Pfeilen markiert.

    ....


    Der Weg ist sehr steinig und verläuft durch niedrigen Wald,


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    oder durch immergrüne Mastix-Sträucher.



    Wir durchlaufen einen eindrucksvollen Torbogen.



    Nachdem wir mehrere schluchtenartige Küsteneinschnitte hinab gestiegen und wieder empor geklettert sind,
    werden wir erstmals mit einer tollen Sicht auf das azurblaue Meer belohnt.
    Wir hatten uns allerdings noch mehr atemberaubende Ausblicke auf dieser Küstenwanderung erhofft,
    doch das dichte Buschwerk gibt nur selten den Blick auf das Meer frei.



    Da sich die Tour anstrengender und länger als gedacht hinzieht, wir beiden nicht in Bestform sind
    und wir davon ausgehen die ganze Strecke auch wieder in umgekehrter Richtung zurücklegen zu müssen,
    kommt uns der Gedanke umzudrehen, den wir aber doch wieder verwerfen.
    Wir halten weiter eisern durch und es zahlt sich aus.


    Schon bald sehen wir vor uns die Cala Luna Bucht liegen.


    Bis wir das sandige Flussbett des Luna-Bachs erreichen geht es ein letztes Mal sehr steil bergab.



    Das vierbeinige Begrüßungskomitee erwartet uns schon und bekommt für seine überschwängliche Freude ein paar Streicheleinheiten.



    Eigentümliche Büsche wachsen hier.
    Die Pflanze sieht vom Blattwerk aus wie Oleander, hat aber walnussgroße Früchte mit weichen Dornen.
    Dank wiki konnte ich herausfinden, dass es sich botanisch um eine Asclepias fruticosa, Baumwoll-Seidenpflanze mit Balgfrucht handelt.


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    Nun muss man sich noch wie in einem Dschungel durch dichtes, teils dorniges, hochgewachsenes Buschwerk in Richtung Küste schlängeln.


    Diese Aktion fordert sogleich ihren Tribut: Das stachelige Gestrüpp verursacht eine blutige Verletzung an Alberts Arm.



    Danach folgt ein weiteres Hindernis.
    Der Codula di Luna-Bach hat einen Brackwassersee gebildet, den es zu durchwaten gilt.
    Nun heißt es Wanderschuhe und Hose ausziehen.
    Ich befürchte, dass der Untergrund sehr morastig und somit ekelig sein könnte,
    aber das Wasser ist klar und der Boden gibt glücklicherweise nicht nach.


    Endlich haben wir unser Ziel erreicht.


    ....


    Das zu Beginn sonnige Wetter hat sich leider im Laufe unserer Wanderung ständig verschlechtert
    und der sonst prachtvolle Traumstrand präsentiert sich nun in trübem Licht. – Schade!

    ....


    Die Natur hat sechs mächtige Karsthöhlen in den Fels gegraben.
    Die geheimnisvollen Grotten führen fast 30 Meter tief in das Supramonte-Massiv.
    Die Steilküste mit ihren überhängenden Felsen ist auch bei Kletterern sehr beliebt.



    Wir sind dankbar, dass wir für den Rückweg den Bootsshuttle zurück nach Cala Gonone nehmen können.
    Normalerweise fahren die Boote stündlich. Heute, wegen des hohen Seegangs, soll es nur zwei Fahrten geben.


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    Vom Schiff aus machen wir noch ein paar Fotos von der beeindruckenden Küste.



    Hier sieht man die berühmte Grotte Bue Marino, welche auch nur per Boot erreichbar ist.
    Bis in die 1980er Jahre lebten in der Bucht noch Mönchsrobben (italienisch „Bue Marino“).
    Im Sommer liegen am Eingang zahlreiche Ausflugsboote, welche die Touristen zur Höhlenbesichtigung schippern. An den Felsen sind Stege angelegt.


    Nachdem wir nach Cala Gonone zurückgekehrt sind, müssen wir wieder zu unserem an der Cala Fuili abgestellten Auto gelangen.
    Die 4 Kilometer Fußmarsch entlang der Küstenstraße schlauchen ganz schön.


    Nach der Tour genehmigen wir uns ein echt sardisches Ichnusa-Bier und sind froh, diese erlebnisreiche Wanderung unternommen zu haben.


    Hier kann man die Tour nachvollziehen: Cala Luna


    Liebe Grüsse
    Albert + Gabi

  • Danke für diesen wunderschönen Bericht dieser tollen Insel auf der ich noch nie war.


    Dieser Strand und diese Höhlen sehen bombastisch aus.


    Nach den Bildern bekommt man echt Lust das mal vor Ort zu sehen.

  • Einen sehr beeindruckender Küstenabschnitt, den ihr uns hier vorstellt. Die Möglichkeit mit dem Shuttle Bus zurückzufahren, macht diese Wanderung auch für weniger Geübte attraktive.


    Die Cala Luna und die Grotte Bue Marino kann man doch sicherlich irgendwie verbinden, oder?

  • Zitat


    So ganz konnten wir es nun doch nicht lassen, eine kleine Wanderung zu unternehmen.


    Zum Glück konntet Ihr es nicht lassen :wink:( auch wenn es dann doch eine recht anstrengende Wanderung wurde - wieviel km zu Fuß waren es denn letztlich?)


    Aber auf diese Weise kommen wir hier in den Genuss, Bilder einer sehr ungewöhnlichen und zum Teil wilden Küste zu sehen.
    Besteht bei den überhängenden Felsen keine Gefahr, dass etwas abbricht?


    Beim Anblick dieser Felswände und Höhlen hat Albert seine Blessur, die er sich in der Wildnis geholt hat, doch sicher schnell vergessen.


    Danke für den Bericht und die eindrucksvollen Bilder!


    Gruß,
    Elke

  • Es tut mir Leid, dass ich erst heute dazu komme zu antworten.


    Die Cala Luna und die Grotte Bue Marino kann man doch sicherlich irgendwie verbinden, oder?


    Man kann sich mit den Shuttle-Booten vom Hafen von Cala Gonone aus nur entweder zur Cala Luna oder zur Bue Marino fahren lassen. Über eine Kombinations-Tour der beiden attraktiven Strände konnte ich nichts herausfinden.
    Die Höhlen der Bue Marino werden, glaube ich, nur als geführte Boots-Tour mit einem Guide angeboten.
    Was ich noch recherchiert habe: In Cala Gonone hat man (in der Hauptsaison) die Möglichkeit sich Schlauchboote zu mieten (auch ohne Führerschein, heißt es da), um die Küste zu erkunden. Damit ließe sich dann beides miteinander verknüpfen. Ob dann allerdings ein Alleingang in der Grotte möglich ist, (man braucht Licht und ob es eine Absperrung gibt??) kann ich leider nicht beantworten. Eventuell trifft man auf eine Gruppe, der man sich anschließen kann.


    Bei unserer Wanderung sahen wir mittendrin ein Hinweisschild zur Bue Marino. Also zu Fuß kommt man auch hin. Ich denke mal in einer knappen Stunde. Auf unserer Rückfahrt daran vorbei, sah alles ziemlich verwaist aus, also keine Besichtigungstouren.- Aber es war ja Ende Oktober.



    Zum Glück konntet Ihr es nicht lassen ( auch wenn es dann doch eine recht anstrengende Wanderung wurde - wieviel km zu Fuß waren es denn letztlich?)


    Die Wander-Strecke von Cala Fuli bis Cala Luna sind ziemlich genau 6 Kilometer.
    Insgesamt waren es einschließlich Rückmarsch vom Hafen bis zum Auto 10.
    Du liegst richtig Elke; an zwei Steilstücken konnte man nur unter Einsatz der Hände weiterkommen und das war ausgesprochen anstrengend.


    Besteht bei den überhängenden Felsen keine Gefahr, dass etwas abbricht?


    Die überhängenden Felsen sind bei den Kletterern sehr beliebt und werden ausgiebig genutzt. Daher gehe ich mal nicht davon aus, dass etwas runterbrechen könnte.


    Wir möchten uns nochmal bei allen bedanken, die unsere Sardinien-Berichte gelesen, sich die Mühe gemacht haben, zu antworten und uns mit Lob, interessierten Fragen und freundlichen Stellungnahmen bedacht haben.
    Vielen Herzlichen Dank!


    Liebe Grüsse
    Albert+Gabi

  • Gelsen wird (fast) alles. Eure Wanderung konnten wir aber auch genießen. Gemein ist nur der Link zu Wandermap.net, der kostet mich jetzt wieder Stunden! :14:


    Herzlichen Dank für eure Berichte von der Insel,
    Klaus

  • Gemein ist nur der Link zu Wandermap.net, der kostet mich jetzt wieder Stunden! :14:


    DITO !! :mrgreen:


    Gabi und Albert- seid Ihr eigentlich reg. Mitglieder bei Wandermap und tragt auch selbst Wanderrouten ein?


    Gruß,
    Elke

  • Hallo Elke, hallo Klaus,


    klärt mich doch bitte mal auf, was ist so "gemein" an diesem Link?
    Man ruft ihn auf und es öffnet sich sofort dieses Bild in groß.



    Screen-shot


    Zu Deiner Frage Elke, ja wir sind registriertes Mitglied bei Wandermap und diese und weitere Wanderrouten sind von uns eingestellt.


    Liebe Grüße
    Gabi

  • :wink: Das ist es ja gerade, Gabi - dass der Link sich so leicht öffnen lässt und man so leicht überall virtuell herumwandern kann!!


    Route finden - Karte zeigen und dann verschiedene Regionen aufrufen ( auch solche, die ich kenne..) GENIAL!!!
    Und - schwupps- ist wieder ein Stunde vergangen , die man auf diesen Seiten und am PC verbracht hat ( und anderes bleibt liegen )


    So hab ich auch Klaus verstanden.


    Respekt vor Eurem Engagement auf diesen Seiten :up:


    Gruß,
    Elke

  • o.k., jetzt bin ich aber beruhigt!
    Das hatte ich total missverstanden, denn ich dachte es gäbe Probleme beim Öffnen.


    Noch ein Tipp: Wenn man rechts oben auf "Mehr" geht, kann man sich entsprechende Panoramio-Fotos der Gegend ansehen.


    Liebe Grüsse
    Gabi

  • Elke hat Recht, liebe Gabi. Nach wandermap bin ich gestern noch bei bikemap gelandet, habe Google Earth und Street-View bemüht und dabei das Essen anbrennen lassen! ;)


    Ist schon eine tolle Seite, nach deren Angaben wir auch schon gewandert sind. Leider ist mir der Umgang mit dem Navi nicht so vertraut, dass ich selber Touren einstellen könnte. Aber vielleicht...


    Gruß,
    Klaus

  • hallo gabi und albert,


    nachdem ich vor ein paar tagen euren bericht aus zeitgründen nur überflogen habe, habe ich ihn heute erneut intensiv auf mich einwirken lassen. ich muß sagen, eine tolle wanderung, die ihr da absolviert habt. eigentlich genau nach meinem geschmack. ich nehme an, allzu viele wanderer habt ihr nicht auf dem weg getroffen.


    eure berichte von sardinien sind mir eine große hilfe, meine frau davon zu überzeugen, auch einmal diese insel zu besuchen. nur müsst ihr die berichte so schreiben, daß die wege überwiegend flach und nicht allzu lange sind.*5\' dann wird es mir gelingen, meine angelika zu einer reise nach sardinien zu bewegen, zumal sie vor langer zeit ohne mich schon mal da war. ihrer erinnerung nach ist die insel wirklich einen besuch wert. mal sehen, ob ich es zeitlich demnächst mal schaffe.


    vielen dank für diesen und die anderen, vielleicht noch kommenden berichte über sardinien!


    grüsse


    jürgen

  • Liebe Gaby, lieber Albert,


    heute sehe ich beim Stöbern eure wunderbare Wanderung . Leider habe ich erst jetzt Zeit gefunden, näher darauf einzugehen und den Bericht zu würdigen. Da überlegt man sich schon, ob man nicht doch mal nach Sardinien fährt.


    Vielleicht eine andere Tour, lach, denn zum einen ist ja mit Sicherheit Trittsicherheit erforderlich und zum anderen habt ihr ja eine leidliche Erfahrung mit dem Busch machen müssen.


    Aber auch höchsten Respekt vor der aufwändigen Bilderserie.


    Neben Taschenlampen sind also auch, wie immer eigentlich, beim Wandern Erste Hilfe Sachen notwendig. Oder wie man heute sagt, First Aid Package. grins.


    Trotz aller Anstrengung, chapeau, seid ihr von einer gewaltigen Naturkulisse belohnt worden.
    Vielleicht kommt ja noch mal ein Bericht von Sardinien, die ja allesamt bisher beeindruckend waren.


    Lieben Gruß
    Helmut

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