Wanderung zur Cala Luna
So ganz konnten wir es nun doch nicht lassen, eine kleine Wanderung zu unternehmen.
Die Cala Luna gehört zu den 10 schönsten Stränden der Insel.
Der nach einer Mondsichel benannte Strand ist nur mit dem Boot oder auf einem Wanderweg zu erreichen.
Für den Hinweg sollte man gut 2 Stunden einkalkulieren.
Zunächst fährt man von Cala Gonone aus, auf der Küstenstraße in Richtung Süden.
Nach nur wenigen Kilometern endet die asphaltierte Straße.
Wir parken das Auto am Straßenrand.
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Direkt unter uns sehen wir den Strand Caletta Fuili, dahinter die felsige Küste des Golfs von Orosei liegen.
Blicken wir nach Norden, können wir im Dunst den Ort Cala Gonone erkennen.
Wir begeben uns auf einen schmalen Weg mit Holzgeländer.
Er führt hinab zur Bucht von Fuili.
Allerdings nicht über den Strand, sondern auf der anderen Seite der Schlucht wieder stramm hinauf.
Die Wegführung ist gut erkennbar mit grünen Pfeilen markiert.
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Der Weg ist sehr steinig und verläuft durch niedrigen Wald,
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oder durch immergrüne Mastix-Sträucher.
Wir durchlaufen einen eindrucksvollen Torbogen.
Nachdem wir mehrere schluchtenartige Küsteneinschnitte hinab gestiegen und wieder empor geklettert sind,
werden wir erstmals mit einer tollen Sicht auf das azurblaue Meer belohnt.
Wir hatten uns allerdings noch mehr atemberaubende Ausblicke auf dieser Küstenwanderung erhofft,
doch das dichte Buschwerk gibt nur selten den Blick auf das Meer frei.
Da sich die Tour anstrengender und länger als gedacht hinzieht, wir beiden nicht in Bestform sind
und wir davon ausgehen die ganze Strecke auch wieder in umgekehrter Richtung zurücklegen zu müssen,
kommt uns der Gedanke umzudrehen, den wir aber doch wieder verwerfen.
Wir halten weiter eisern durch und es zahlt sich aus.
Schon bald sehen wir vor uns die Cala Luna Bucht liegen.
Bis wir das sandige Flussbett des Luna-Bachs erreichen geht es ein letztes Mal sehr steil bergab.
Das vierbeinige Begrüßungskomitee erwartet uns schon und bekommt für seine überschwängliche Freude ein paar Streicheleinheiten.
Eigentümliche Büsche wachsen hier.
Die Pflanze sieht vom Blattwerk aus wie Oleander, hat aber walnussgroße Früchte mit weichen Dornen.
Dank wiki konnte ich herausfinden, dass es sich botanisch um eine Asclepias fruticosa, Baumwoll-Seidenpflanze mit Balgfrucht handelt.
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Nun muss man sich noch wie in einem Dschungel durch dichtes, teils dorniges, hochgewachsenes Buschwerk in Richtung Küste schlängeln.
Diese Aktion fordert sogleich ihren Tribut: Das stachelige Gestrüpp verursacht eine blutige Verletzung an Alberts Arm.
Danach folgt ein weiteres Hindernis.
Der Codula di Luna-Bach hat einen Brackwassersee gebildet, den es zu durchwaten gilt.
Nun heißt es Wanderschuhe und Hose ausziehen.
Ich befürchte, dass der Untergrund sehr morastig und somit ekelig sein könnte,
aber das Wasser ist klar und der Boden gibt glücklicherweise nicht nach.
Endlich haben wir unser Ziel erreicht.
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Das zu Beginn sonnige Wetter hat sich leider im Laufe unserer Wanderung ständig verschlechtert
und der sonst prachtvolle Traumstrand präsentiert sich nun in trübem Licht. – Schade!
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Die Natur hat sechs mächtige Karsthöhlen in den Fels gegraben.
Die geheimnisvollen Grotten führen fast 30 Meter tief in das Supramonte-Massiv.
Die Steilküste mit ihren überhängenden Felsen ist auch bei Kletterern sehr beliebt.
Wir sind dankbar, dass wir für den Rückweg den Bootsshuttle zurück nach Cala Gonone nehmen können.
Normalerweise fahren die Boote stündlich. Heute, wegen des hohen Seegangs, soll es nur zwei Fahrten geben.
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Vom Schiff aus machen wir noch ein paar Fotos von der beeindruckenden Küste.
Hier sieht man die berühmte Grotte Bue Marino, welche auch nur per Boot erreichbar ist.
Bis in die 1980er Jahre lebten in der Bucht noch Mönchsrobben (italienisch „Bue Marino“).
Im Sommer liegen am Eingang zahlreiche Ausflugsboote, welche die Touristen zur Höhlenbesichtigung schippern. An den Felsen sind Stege angelegt.
Nachdem wir nach Cala Gonone zurückgekehrt sind, müssen wir wieder zu unserem an der Cala Fuili abgestellten Auto gelangen.
Die 4 Kilometer Fußmarsch entlang der Küstenstraße schlauchen ganz schön.
Nach der Tour genehmigen wir uns ein echt sardisches Ichnusa-Bier und sind froh, diese erlebnisreiche Wanderung unternommen zu haben.
Hier kann man die Tour nachvollziehen: Cala Luna
Liebe Grüsse
Albert + Gabi