Der Vilm ist eine kleine, nur ca 94 ha große Insel südöstlich der Hauptinsel Rügen im Greifswalder Bodden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vilm
Die Insel gehört zum Biosphärenreservat Südost-Rügen . Als Naturschutzgebiet ist der Zutritt streng geregelt.
Maximal 30 Personen dürfen pro Tag die Insel (gegen Gebühr und nur mit Führer) besuchen- maximal 9000 pro Jahr.
Auf der Insel wohnt niemand mehr dauerhaft.
Es gibt im mittleren Teil jedoch noch Gebäude, die vom Bundesamt für Naturschutz für Forschung und Information genutzt werden.
An einem schönen Herbsttag Ende Oktober hatte ich Gelegenheit, eine der letzten im Jahr 2012 stattfindenden geführten Wanderungen auf der Insel zu unternehmen.
Ausgangpunkt war der Hafen von Lauterbach südlich von Putbus.
MS Julchen wartete bereits auf uns.
Der Kapitän war gleichzeitig fachkundiger Führer auf der Insel.
Der Hafen Lauterbach lag hinter uns. Solange das kleine Schiff sich im Schutz der langen Mole befand, war es eine ruhige Fahrt.
Das änderte sich weiter draußen.
Bei Windstärke 5-6 wurde es etwas unruhig.
Zum Glück nur kurz – es sind nur ca 3km von Lauterbach bis zur Anlegestelle auf dem Vilm.
Die erste große Überraschung waren diese schönen, reetgedeckten Häuser.
Der Hintergrund:
Die Insel war zwar schon 1936 zum Naturschutzgebiet erklärt worden.
Dennoch durfte sie besucht werden.
Aber 1959 wurde die Insel für Normalbesucher gesperrt, es wurde ein exklusive Ferienhaussiedlung für hohe Staatsfunktionäre, dem Ministerrat der DDR errichtet.
Die Insel wurde rund herum bewacht.
Seit der Wende werden diese Gebäude als Internationale Naturschutzakademie genutzt.
Es gilt jedoch rund um die Insel ein strenges Anker – und auch Badeverbot.
Besucher haben nur Zutritt zum Uferweg des nordöstlichen Teils der Insel – alles andere ist Kernzone des Naturschutzgebietes.
Ein alter Bestand an Bäumen ( vor allem Buchen ) reicht bis zum Uferbereich.
Die Wanderung ging immer dicht an der Abbruchkante entlang.
Der Vilm weist einen alten Baumbestand auf.
Alten Aufzeichnungen kann man entnehmen, dass der letzte große Holzeinschlag 1527 erfolgte.
Es gibt demnach uralte Buchen und auch einige Eichen, die , wie alles auf der Insel , sich selbst überlassen werden.
Der kalte Wind hatte uns alle recht durchgeblasen. Das Meer war zwar etwas ruhiger- aber auf der Rückfahrt drängten sich alle Fahrgäste in der kleine Kajüte von MS Julchen.
Am Hafen von Lauterbach gab es dann zum Aufwärmen eine große Tasse heißen Kaffee.
Zu welcher Jahreszeit es auf Vilm am schönsten ist , kann ich nicht beurteilen.
Die bunten Buchenwälder waren Ende Oktober sehr schön.
Im April /Mai , wenn das Laub noch Licht durchlässt, soll es ebenfalls sehr schön sein. Dann ist der Waldboden bedeckt mit blauen Leberblümchen und stark duftendem Bärlauch mit seinen weißen Blüten.
Vielleicht habe ich irgendwann nochmal Gelegenheit, das zu sehen.
Elke