Im Gegensatz zu Deutschland besitzt Frankeich ein eindeutiges Zentrum: Paris.
Und dieses Zentrum wiederum besitzt einen Nabel: Die Île de la Cité - die Insel in der Seine.
Dort reichen die Anfänge der Besiedlung bis zurück in die Antike.
Und dort, genauer : auf dem Platz vor der Kathedrale Notre Dame befindet sich ein Punkt, von dem aus seit dem Mittelalter alle Entfernungen zu Städten in Frankreich angegeben werden.
Die Insel in der Seine ist ein Ort, der von Besuchermassen fast erstickt wird , aber gleichermaßen nur wenige Schritte abseits auch Winkel hat, wo man nahezu allein ist .
Die Brücke "Pont Neuf" verbindet beide Ufer der Seine und von ihr gelangt man auf die Insel-
Gleich unterhalb des Pont Neuf , am westlichen Ende der Seineinsel , ist so ein Ort der Ruhe- ein kleiner , sehr hübsch bepflanzter Park, "Le square du Vert-Galant."
Man blickt hinüber zum Louvre.
Und zum linken Ufer, dem "Rive gauche"
Hier brannte 1314 ein Scheiterhaufen. Vom Schloss Louvre schauten König Pilipp IV und sein Gefolge zu, wie der letzte Großmeister des Templerordens Jacques de Molay dort hingerichtet wurde. Die Verwünschungen hörten sie wohl kaum.
Der Weg aller Touristen führt zur Kathedrale Notre Dame.
Obwohl Massen an Besuchern auf dem Platz vor der Kirche stehen , kann man sich der Großartigkeit dieses Bauwerks nicht entziehen.
Man könnte lange vor der Fassade stehen und die meisterhaften Skulpturen betrachten.
Das Hauptportal und die vielen Heiligen, Engel, Würdenträger...
Faszinierend sind auch die anderen Szenen.
Das Jüngste Gericht
Die Verdammten werden in Ketten abgeführt
Seltsame "Nebenfiguren" - was sie den Besuchern wohl erzählen sollen?
In der Kathedrale Notre Dame
Die wunderbare, filigrane Rosette der Südseite
Szene aus dem Neuen Testament
Für die Fortsetzung des Rundgangs auf der Insel könnte man sich eine Rikscha mieten , oft sind es Studenten, die damit vermutlich ihren Lebensunterhalt verdienen.
Wer den Nordturm besteigen will, muss Geduld mitbringen: 1-2 Stunden Wartezeit.
( Ich habe mir das erst für meinen nächsten Parisbesuch vorgenommen - vielleicht- )
Ein Cafe unweit der Kathedrale - die Preise für einen Cappuccino sind nicht "ohne" - 6,50€ und mehr pro Tasse.....
Eine einfache Pizza 16 Euro- da sollte man sich die Mühe machen und ein paar hundert Meter weiter in einem anderen Viertel nach einem einfachen, aber preiswerteren Cafe oder Bistro suchen - hier im Viertel "Marais"
Wir setzten den Rundgang auf der Seineinsel fort.
Die Metrostation der Cité.
Unmittelbar daneben, aber abseits vom Trubel befindet sich der Blumenmarkt- samstags auch ein Vogelmarkt.
Wir wählten danach den Weg auf der Kaimaier unter der Pont Neuf (der ältesten in Paris erhaltene Brücke, obwohl sie "neue Brücke " genannt wird.)
Groteske Masken an der Brücke- Zeitgenossen?
Hier fährt kein Auto - wen das Kopfsteinpflaster nicht stört , der kann hier wunderbar mit dem Fahrrad fahren.
Auf der Seine fahren zahlreiche Ausflugsboote mit Glasverdeck oder freiem Oberdeck.
Als wir eine Ruhepause brauchten, leisteten wir uns auch eine ca 1 stündige Rundfahrt mit einem dieser Boote, die von der Seineinsel bis hinunter zum Eiffeltum und wieder zurück fahren .
Blick zu einem imposanten Gebäude, das im Sonnenlicht sehr freundlich aussieht, jedoch eine grausame Vergangenheit hat: Die Conciergerie.
Hier wurden die Gefangen der Revolution eingesperrt und grausam gefoltert , bevor sie zur Guillotine auf dem Place de la Concorde gekarrt wurden.
Die Folterkammern können heute noch besichtigt werden.( Auch hier lange Besucherschlangen) Wir hatten daran kein Interesse.
Heute befindet sich in dem riesigen Gebäudekomplex u.a. das Justizministerium.
Diese Sonnenuhr entdeckte ich auf der Südseite .
Hora fugit, stat jus - Die Stunde flieht, das Recht steht [bleibt]
( L'heure passe, la loi reste.)
Auf dem Spaziergang rund um die Île de la Cité -
Ich hatte nicht gedacht, dass die Seine solch eine wichtige Rolle für den Transport von Gütern spielt.
Wir sahen Frachtschiffe beladen mit Kohle, Sand , fast alle mit französischer Flagge.
Und immer wieder der Blick auf Notre Dame
Die wunderbare Rosette auf der Südseite der Kathedrale von außen.
Auf der Rive gauche, am linken Ufer der Seine entlang der Cité.
Hier sind auch die Bouquinisten daheim- eine besondere Art von Buchhändlern , die morgens ihre mit Vorhängeschlössern gesicherten grünen Boxen am Seineufer aufschließen und dort ihren Tag verbringen.
Es gibt sie schon seit dem 16. Jahrhundert und sie gehören zum Weltkulturerbe der Unesco der Stadt Paris.
https://www.my-entdecker.de/europa/frankre…eine-ufer-paris
Man kann entlanggehen, stehenbleiben, anschauen, blättern, stöbern und wird nie von einem Verkäufer in irgendeiner Weise bedrängt.
Es gibt hier nicht diese Besucherströme wie auf der Insel.
Vereinzelte Händler bieten auch kleine Souvenirgegenstände an - aber meistens sind es Bücher , Plakate, Zeitschriften, antiquarische Bände, Grafiken, Briefmarken und historische Postkarten. Echte antiquarische Raritäten muss man suchen, aber es gibt sie sicher.
Man findet Plakate ( Reproduktionen) aus einer Zeit zu Beginn des letzten Jahrhunderts, als der Montmartre noch Treffpunkt vieler Künstler war, wilde Feste gefeiert wurden und Maler wie Toulouse Lautrec sich ihr Geld vedienten , indem sie Werbeplakate herstellten ( die heute noch berühmt sind)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…Lautrec_049.jpg
https://cache2.allpostersimages.com/p/LRG/27/2744/…oulin-rouge.jpg
( Quelle)
Diese Uferpromenade war einer meine Lieblingsorte -
Hier eines meiner Lieblingsbilder
Hier hätte ich gern noch lange stöbern mögen - ein paar Tage später habe ich mir diese Zeit dann noch genommen.
Unser Rundgang endete an der Fußgängerbrücke "Pont des Arts".
( Behängt mit den inzwischen vielerorts Mode gewordenen Vorhängeschlössern von Paaren, die sich ewige Liebe schwören und den Schlüssel dann wegwerfen) .
Die Brücke führt vom Institut de France, (jener renommierten akademischen Einrichtung, in der u.a die ausgewählten Mitglieder der Académie française seit 1635 über die die französische Sprache wachen)
hinüber zum Louvre und von dort hatten wir es dann nicht weit bis zu unserem Hotel.
Elke