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Bau der Bürgerwindanlage Maierfeld im Landkreis Eichstätt

  • claus-juergen
  • 12. Juli 2012 um 21:54
  • claus-juergen
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    • 12. Juli 2012 um 21:54
    • #1

    Anfang Juli hatte ich Gelegenheit, die Baustelle eines Bürgerwindparks in Bayern zu besichtigen. In Maierfeld werden insgesamt 4 Stück Enercon E 83 mit jeweils 2,3 MW Leistung errichtet. Maierfeld befindet sich wenige Kilometer westlich der A 9 bei Greding im Altmühltal in Bayern.

    Bayern ist ja bisher nicht gerade als Standort für Windanlagen bekannt. Trotzdem wird hier nicht im Auftrag und mit dem Geld eines großen Energieversorgers, sondern als Gemeinschaftsunternehmen von ortsansässigen Bürgern und auch sogenannten Altkommanditisten, die sich an früheren Windprojekten des Initiators beteiligt haben, dieser Windpark errichtet.

    Initiator ist Günter Beermann, Inhaber der Fa

    https://www.beermann-windkraft.de/

    und bayerischer Landesvorsitzender des Bundesverbands Windenergie. Herr Beermann hat vor mehr als 10 Jahren die erste Windanlage auf dem Müllberg in München direkt neben der Allianz-Arena im Auftrag der Stadtwerke München errichtet, die sich im übrigen zum Ziel gesetzt haben, baldmöglichst sämtlichen Strom aus erneuerbaren Energien zu erzeugen.

    Die hier gebauten Windanlagen vom Typ E 82

    https://www.enercon.de/de-de/63.htm

    stammen vom Marktführer Enercon in Deutschland bei sogenannten Onshore-Anlagen, d. h. Windanlagen, die auf dem Land errichtet werden. Der Vorteil dieses Typs ist das Fehlen eines Getriebes. Somit gehören diese Anlagen zwar zu den teureren Varianten, allerdings auch zu den robusteren. Nahezu alle Anlagenteile einschließlich der Betonsegmente werden an verschiedenen Standorten in Deutschland, z. B. Aurich (Gondel, Generator und elektrische Teile), Magdeburg (Rotorblätter) oder Dessau (Stahlsegmente) gefertigt. Da werden Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen erhalten, auch wenn es abgedroschen klingt.

    Zum Zeitpunkt meiner Besichtigung waren auf den ersten beiden Türmen bereits die kompletten Maschinen montiert. Die Arbeiter waren gerade am dritten Turm zu Gange.

    Der Blick ins Innere des 138 Meter hohen Turms zeigt mittig die installierte Technik. Es fehlt noch der Lift, um Monteure in die Gondel zur Spitze zu bringen. Dieser Lift ist notwendig, weil gelegentlich Reparaturen oder Einstellarbeiten vorgenommen werden müssen.

    Bis etwa 170 Meter Höhe besteht der Turm aus Betonfertigelementen. Danach werden zwei sich verjüngende Stahlrohre von ca. 30 Metern Länge aufgesetzt und erst danach wird die Maschine mit etwa 600 Tonnen Gesamtgewicht (!) mit Hilfe eines ca. 170 Meter aufragenden Krans montiert.


    Der Turm selbst hat lediglich ein Fundament von 2,80 Metern Tiefe und wiegt ca. 1000 Tonnen! Das enorme Eigengewicht verhindert ein Kippen auch bei Starkwind.

    Hier das kürzere der beiden stählernen Turm-Rohre. Am Haken hängt das andere, welches später hochgezogen und vertikal auf den Betonturm gestellt wurde. Danach werden in einem Korb Monteure hochgezogen, in das Metallsegment hinabgelassen um Metallsegment und Spannbetonturm zu verschrauben.

    Während dieser Zeit steht das ca. 35 Tonnen wiegende Metallrohr ungesichert auf dem Turm. Auch hier verhindert das Eigengewicht ein Herabfallen bei einer Windböe.

    Das folgende Bild zeigt die Nabe an welche die 3 Rotorblätter angeschraubt werden.

    Dieses Metallgestell dient dem Zusammenschrauben der 3 Rotorblätter auf die Nabe, die dann auf ein mal nach oben gezogen und montiert wird.

    Ich hoffe, mit diesem kleinen Beitrag zum Thema Neue Energien euch ein paar Infos über die kontrovers geführte Diskussion zur Windenergie gegeben zu haben. Ich persönlich bin überzeugt von dieser Form der Stromgewinnung.

    Im übrigen ist das Investment durch das sogenannte Enercon Partner Konzept, eine Art Vollkaskoversicherung abgedeckt. Jede Art von Ausfällen oder Schäden ist damit versichert.
    Es wird eine Verfügbarkeitsgarantie von 97 % gewährt.

    Abgeschalten werden diese Anlagen im übrigen selbst bei den stärksten hierzulande herrschenden Stürmen nicht. Abschaltungen können nur vorkommen, wenn eine Überlastung des Netzes droht, was auf dem Land in Bayern praktisch nicht der Fall ist.

    Noch ein Hinweis zum häufig genannten Einwand, dass sich Windenergie in Süddeutschland nicht lohne. Wer schon mal an der Küste entlanggefahren ist, wird feststellen, dass sich die dortigen Anlagen fast immer drehen und auf relativ niedrigen Türmen montiert sind. In Bayern ist das anders. Hier herrschen gute Windbedingungen erst in größeren Höhen an sogenannten windhöffigen Standorten. Mit jedem Höhenmeter nimmt der Ertrag um 1 % zu, so eine Faustformel. Vereinfacht gesagt, bedeutet das: höhere Türme und die Rechnung geht auf.

    Jürgen

  • Huewer
    Gast
    • 12. Juli 2012 um 22:24
    • #2

    Starker Bericht, Jürgen.
    Bin zwar vertraut mit komplizierten Montagen, aber nicht in solchen Höhen! Das wäre nichts für mich.
    Die Windenergie ist für Deutschland wichtiger als die Photovoltaik. Schön zu hören, das es auch in Süddeutschland funktioniert.

  • vadda
    Gast
    • 12. Juli 2012 um 23:45
    • #3

    Danke Jürgen,

    es freut mich, dass man auch in Bayern über die Möglichkeiten der Energieversorgung durch Windkraft nicht nur nachdenkt, sondern auch handelt. Wenn auch in einem wahrlich überschauberem Rahmen. Manche (vorgeschobenen) Gedanken über "notwendige'" Stromtrassen von Nord nach Süd würden bei konsequenter Umsetzung ad absurdum geführt.

    Aber auch die Photovoltaik ist ein wesentlicher Bestandteil unserer (auch zukünftigen) Energieversorgung. Wir persönlich produzieren seit sieben Jahren staatlich geförderte Energie in etwa der Höhe unseres Eigenverbrauches durch eine solche Anlage. In 13 Jahren wird diese zwar nicht mehr gefördert, aber wir werden weiterhin Energie produzieren, dann jedoch ohne irgendwelche Belastungen für den öffentlichen Haushalt.

    Wer kann das von der Atomenergie behaupten??? Da werden selbst Jahrzehnte (Jahrhunderte?) nach einer Abschaltung solcher Kraftwerke vielleicht unlösbare Probleme auftauchen. Nur mal am Rande: Salzbergwerke gibt es nicht nur in Ahaus oder Gorleben, nein - es gibt sie auch in Berchtesgaden oder Bad Reichenhall und nicht nur vor unsere Hautür.

    Herzliche Grüße aus dem Revier, das die Probleme der Energieversorgung für Deutschland lange genug fast alleine getragen hat (es sei denn, Bayern und Baden Württenmberg u. a. finden doch noch eine Lösung für die Entsorgung ihres Atommülls vor der eigenen Haustüre).

    So sagt es ein "im Moment auf Krawall gebürsteter"
    Klaus (der es vielleicht gar nicht so ernst meint)

  • Online
    waldi
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    • 13. Juli 2012 um 00:46
    • #4

    Im Prinzip hab ich nichts gegen die Windenergie, aber...!

    Bei meiner Fahrt nach Ungarn fielen mir einige neue Windanlagen auf, übrigens auch im bayrischen Wald.
    Mir gefällt das überhaupt nicht!
    Die riesigen Türme verschandeln die Natur!

    An der Grenze zwischen Österreich und Ungarn stehen regelrechte Windparks mit etwa 20 bis 30 Türmen.
    Leider sind beim Vorbeifahren keine guten Bilder gelungen.


    Es wird immer noch an neuen Türmen gebaut.


    Wäre es nicht sinnvoller wenn man dem Häuslebauer zur Auflage macht, dass er die Energie die er braucht auch selber produziert?
    Das wäre meines Wissens mit Solarenergie und Photovoltaik kein Problem.
    Es würde kein Transportweg anfallen und wäre möglicherweise auf Dauer die kostengünstigste Lösung.

    Natürlich ist das keine Gesamtlösung, aber ein Schritt in die richtige Richtung, meine ich.

    Wenn jede Gemeinde ihre eigene Windkraftanlage hinstellt, dann können wir bald unsere Landschaft vergessen.


    waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • tosca
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    • 13. Juli 2012 um 10:09
    • #5

    Ja, Waldi und auch Klaus,

    ich finde das auch nicht schön, mir sind solche Windparks auf dem Weg in den Osten auch schon aufgefallen....
    Jetzt stand heute in der Zeitung, daß sie im Schwarzwald auch mehr dieser Windkraftanlagen aufstellen wollen, allerdings in Fröhnd (glaube ich) haben sie vor ca 2 Jahren eines von 2 wieder abmontiert weil es wohl nicht effizient war.
    Ich kann mir nicht vorstellen, daß das dem Tourismus im Schwarzwald gut tut wenn auf den Höhen diese Anlagen stehen. In unserer Gegend ist eigentlich die Energie aus Wasserkraft sehr populär und auch ich selbst beziehe Strom aus 100% zertifizierter Wasserkraft.
    In Bayern sind mir auch ganze Solarfelder aufgefallen entlang der Autobahn, das kenne ich hier bei uns auch nicht, allerdings werden immer mehr Häuser mit Solaranlagen ausgestattet.

    In Deutschland werden die Atomanlagen abgeschaltet, einige Kilometer weiter (ich wohne an der Grenze zu CH u. F) sind die Atoamkraftanlagen in Frankreich und der Schweiz direkt an der Grenze am Rhein entlang, die Gefahr ist also nicht gebannt....Billigstrom aus Frankreich wird hier verkauft jeder möchte yellow oder sonst einen billigen Strom haben, aber es kostet halt mehr, Naturstrom zu beziehen, da sind viele nicht bereit dazu.

    Ohne Atomstrom reicht aber z.Zt. die produzierte Strommenge nicht aus - und Solarstrom gibt es eben nicht auf Knopfdruck, sondern nur wenn die Sonne scheint, Strom aus Windkraftanlagen nur wenn es genügend Wind gibt, Strom aus Wasserkraft ist so gut wie immer verfügbar.

    Tja, es gibt noch viel zu tun - packen wir's an ;)

    :blume17: Grüssle von Sylvi

    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • wallbergler
    Gast
    • 13. Juli 2012 um 10:36
    • #6
    Zitat von claus-juergen

    Somit gehören diese Anlagen zwar zu den teureren Varianten, allerdings auch zu den robusteren.

    Lieber Jürgen,


    womit , leider, wieder bewiesen ist, dass das Teuerste immer das Billigste ist.

    Ein ganz wertvoller Beitrag mit enorm viel Hintergrund Erläuterungen. Bin richtig beeindruckt, wie so oft hier.

    Zwar habe ich mal in einem Offshore Windpark bei Husum , so ein Ding aus der Nähe gesehen, ja man könnte fast lachen,

    nachdem ja so eine Anlage am Schuttberg in München vor der Haustüre steht, da wird einem ganz anders von den Geräuschen in unmittelbarer Nähe. Wirkt irgendwie bedrohend.

    Aber wenn man hier die techn. Details so betrachtet, ist es doch relativ sicher, meine ich.

    Trotzdem verstehe ich, wenn das nicht jeder vor seiner Haustüre haben will.

    Danke für den ausgezeichneten Beitrag , der auch das Innenleben näher gebracht hat.

    Lieben Gruß
    Helmut

  • Gast001
    Gast
    • 13. Juli 2012 um 11:57
    • #7

    Das ist ein sehr interessanter Beitrag, Claus-Jürgen, den Du hier eingestellt hast.:thanks:

    Zunächst zu den technischen Dingen:
    Mich hat es beeindruckt, wie solche Anlagen mit dieser Höhe und mit solchem Gewicht heute mit ausgeklügeltem Ingenieurskönnen und genauer Berechnung errichtet werden können.
    Ich habe solche Baustellen zwar schon gesehen - aber noch nie dort verweilt um zu beobachten, wie dort gearbeitet wird.

    Danke für die Bilder und danke auch für die Hintergrundinformationen!

    Es wird ja bereits hier in den Beiträgen deutlich, dass auch diese Art von Energiegewinnung polarisiert.

    Wie tosca schon erwähnt hat, gibt es im östlichen Teil Deutschlands ( z.B. westlich von Dresden) riesige Flächen mit einer beim Vorbeifahren unzählbaren Menge an Windrädern, die die Landschaft sehr verändern.
    Gefällt mir - aus rein ästhetischen Gründen- auch nicht.
    Es gibt Stellen in D ( z.B. am Rande der Schwäb. Alb) da stören mich 3 oder 4 Windräder nicht.

    Ob man auf Windräder verzichten könnte, kann ich nicht beurteilen.

    Vermehrte Nutzung von Solarenergie ist ok, aber auch hier gibt es Entwicklungen, die mir nicht gefallen. Tosca hat es schon erwähnt: Da werden Ackerland und Wiesen mit fußballfeldgroßen Solarfeldern bebaut - ein unübersehbarer Eingriff in die Landschaft.
    Bei uns in der Gegend ( sicher nicht nur hier) errichten Bauern große offene "Freiluftställe" ( in denen aber danach kein Vieh steht) mit riesigen Dachflächen , die sie für Solaranlagen verpachten oder selbst zum Verkauf von Strom nützen. Kein schöner Anblick.
    Oder: Es werden bei uns hier immer mehr Wiesen umgepflügt und Monokultur-Maisäcker für die Biogasanlagen angelegt. Das ist eine Veränderung der Landschaft, die mir nicht gefällt. ( Den Einfluss auf Grundwasser möchte ich hier gar nicht erwähnen)

    Aber es geht nicht darum, was mir gefällt.

    Welche realistische und in der durch den Atomausstieg in D vorgegeben Zeit mögliche Alternativen gibt es wirklich?

    Ich denke Windräder können ein Baustein im gesamten Komplex des Energieproblems sein. Und wenn sie vor Ort stehen, dann werden vielleicht an anderer Stelle einige Kilometer an Hochspannungstrassen vermieden ( gegen die ja auch Sturm gelaufen wird)

    Dass auch Bürger sich an einem solchen Projekt beteiligen können und es nicht nur Sache der Stomriesen ist, finde ich sehr interessant.
    Danke für diesen Hinweis, Jürgen.

    Noch ein paar Gedanken zur Veränderung der Landschaft durch Menschen:

    Wie stark verändern Autobahnen die Landschaft!
    Ortsumgehungen!
    Viadukte!
    Gewerbeansiedlungen mit Einkaufszentren auf freier Fläche vor den Orten?
    usw
    Man könnte noch weitere Beispiele finden.

    Wie hat z.B. das Wipptal hinauf zum Brenner vor dem Bau der Autobahn, die über den Köpfen der Bewohner hinwegführt, ausgesehen?

    Zitat von tosca

    Tja, es gibt noch viel zu tun - packen wir's an


    Richtig, Sylvie - hoffen wir, dass die, die es "anpacken", nicht nur den Blick auf Profit haben, sondern mit Augenmaß und verantwortungsbewusst auch den Schutz unserer Umwelt, der Natur, unserer Landschaft, unserer Lebensqualität, Gesundheit usw berücksichtigen.

    Gruß,
    Elke

  • cabrio
    Gast
    • 13. Juli 2012 um 19:07
    • #8

    Ein sehr interessanter Bericht Jürgen.

    Vor Jahren hätte keiner gedacht das unsere Atommeiler unsicher sind, man hat sie uns immer als sicher verkauft.

    Das ist auch ein Grund warum ich immer sehr mißtrauisch bin wenn man etwas zu hoch jubelt. Vor allem wenn man angibt das selbst bei stärksten Stürmen die es hierzulande gibt nicht abgeschalten wird, da stellt sich mir schon die Frage ob hier die Verantwortlichen überhaupt wissen welche Stärke solche Stürme hierzulande erreichen können. Japan hatte auch so eine Berechnung mit ihrer Erdbebenstärke bis dann eben der große Knall kam. Ich bin mir ganz sicher das der Tag kommen wird an dem so ein Gerät fallen wird. Auch wird man sehen was in 5-10 Jahren ist wenn immer mehr und immer stärkere Tornados auftreten und solche Anlagen mal treffen.

    Das andere sind die Vögel die ums Leben kommen, die tun mir auch leid.

  • claus-juergen
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    • 16. Juli 2012 um 14:24
    • #9

    hallo miteinander,

    nach ein paar tagen kurzurlaub, der dem sport und der bildung diente, bin ich nicht nur mit neuen bildern wieder da, sondern möchte euch doch noch ein paar dinge zum thema regenerative energien sagen.

    wie nicht anders zu erwarten, habe ich kontroverse meinungen mit diesem bericht provoziert. strom aus windenergie kann hierzulande onshore bereits heute für knapp über 6 ct pro kw/h an guten standorten erzeugt werden. Was zahlen wir als verbraucher für die kw/h? wieso ist die industrie von den abgaben des eeg befreit? wieso zahlen wir von jahr zu jahr mehr für strom, während der preis an der leipziger strombörse seit etwa 3 jahren, dem massiven ausbau der regenerativen energien sinkt, an windreichen tagen sogar ins minus gerät(!)? wer kennt denn heute noch den kohlepfennig, den wir bis 2018 mit unserer stromrechnung bezahlen um arbeitsplätze im ruhrgebiet zu sichern?

    wieso verkaufen wir jährlich etwa die menge strom an unser westliches nachbarland frankreich in einer größenordnung, die in etwa der stromerzeugung von 2 modernen akw entspricht? es ist nicht etwa umgekehrt, wie uns die stromlobby immer klar machen will? in frankreich ist der strom für alle wesentlich billiger als hierzulande. das ist richtig. dafür hat unser westlicher nachbar 57 akw, von denen immer einige, weil altersschwach, stillstehen. lohnt sich da die nachrüstung auf moderne sicherheitstechnik, zumal frankreich ein staatliches monopol im form der edf (electricite de france) hat? jedes jahr im übrigen bei großer kälte oder großer hitze das gleiche problem bei der grande nation: stromknappheit! klar, da verdienen unsere vier monopolisten kräftig daran, indem sie die benötigte menge liefern.

    um es mal ganz deutlich zu sagen:

    ein mix aus regenerativen stromerzeugern ist deutschlands zukunft. wir können uns eine katastrophe wie japan oder die udssr nicht leisten! vom jahrtausende lang strahlenden müll will ich erst gar nicht reden. der weg dazu sind nun mal derzeit aufgrund der geringen erzeugungskosten die windenergie und mittelfristig photovoltaik oder biogas, welches nicht aus lebensmitteln sondern anderen organischen stoffen erzeugt wird. hier dazu noch die koppelung von kraft und wärme verbunden mit tatsächlich auch möglichen einsparungen bei der heizenergie ist wirtschaftlich heute schon sinnvoll.

    "Aber es geht nicht darum, was mir gefällt." hat elke so treffend in ihrem posting geschrieben. kein mensch will vor neuschwanstein ein windrad setzen, aber jeder mensch hierzulande braucht strom und ist kaum bereit, auf gewisse annehmlichkeiten zu verzichten. ein akw ist auch nicht schön, nur steht halt so ein ding nicht bei jedem vor der haustüre.

    ein kleiner, vielleicht mit etwas boshaftigkeit befleckter nebensatz sei mir in diesem zusammenhang noch gegönnt:

    wurde da nicht über 30 jahre lang wahllos strahlender atommüll gegen den widerstand der örtlichen bevölkerung von den verantwortlichen in der asse versenkt, der jetzt auf kosten der steuerzahler für geschätzte 4 milliarden euro geborgen und für die "ewigkeit" gesichert entsorgt werden soll, weil er in einem mix von salzwasser sich weiträumig zu verteilen droht?

    wenn strom dezentral überall im lande erzeugt werden kann, dann ist die neuverkabelung auch nicht in dem ausmaß erforderlich, wie uns die strom-oligarchie weis machen will.

    machen wir uns ans werk und tragen wir dazu bei, indem wir sparsam mit energie und rohstoffen umgehen. es ist mit geringem aufwand möglich. meine große tochter hat vor 6 jahres für viel geld ein ziegel-passivhaus errichtet. die jüngere macht es ihr derzeit nach. langfristig haben meine beiden mädels recht...

    in diesem sinne wünsche ich euch einen schönen "sonnigen und windreichen tag"

    jürgen

  • claus-juergen
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    • 11. Mai 2016 um 11:45
    • #10

    hallo,

    als kleinen Nachtrag zum Bericht über den Bau einer Windanlage in Bayern, läßt dieser Bericht von ntv aufhorchen. Am vergangenen Wochenende haben Wind- und Solaranlagen in Deutschland fast 90 % des verbrauchten Stroms produziert. Es funktioniert also entgegen der Unkenrufe der mulitnationalen Stromkonzerne. Leider werden solche Infos von der Presse kaum verbreitet.

    https://www.n-tv.de/wirtschaft/Oek…le17651991.html

    einen sonnigen und windigen Tag wünscht euch

    jürgen

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