Erdély, Siebenbürgen
Am Sonntag der dritten Juliwoche 2007 fuhren wir von Budapest über die M3 bis zu ihrem Ende bei Debrecen.
Dann weiter bis Berettyóújfalu, dann die 42 nach Nagyvárad (Oradea, Großwardein), weiter die 1 (E60) bis Kolozsvár (Cluj Napoca, Klausenburg).
Hier wurde Matthias Corvinus geboren, der spätere ungarische König Mátyás.
Hier machten wir im Zentrum einen kleinen Spaziergang und sorgten für unser leibliches Wohl.
Michaelskathedrale mit Mátyásdenkmal
Dann ging die Fahrt weiter über Torda (Turda, Thorenburg), Marosludas (Luduş, Ludasch), Marosvásárhely (Tîrgu-Mureş, Neumarkt),
Segesvár (Sighişoara, Schässburg) und Székelykeresztúr (Cristuru Secuiesc, Szeklerkreuz) nach Székelyudvarhely (Odorheiu Secuiesc, Hofmarkt oder auch Oderhellen).
Die E60 ist gut ausgebaut und befahrbar. Die Strecke zwischen Segesvár und Székelyudvarhely sollte man meiden.
Unterwegs fühlte ich mich an Thailand oder China erinnert.
Hier baut ein Zigeunerkönig!
Einige Bilder aus Székelyudvarhely.
die römisch-katholische Pfarrkirche auf dem Sankt Nikolaus Hügel
ein altes Schulgebäude
eine kleine Pension
Weil Elke nach dem Ferienhaus gefragt hat, habe ich mal in meinen Bildern gekramt. Die müssen wohl bei meinem letzten Computerzusammenbruch verloren gegangen sein.
Naja, ein Grund mehr noch mal dahin zu fahren.
Aber es ist ja nicht alles weg! Ich hatte ja in meinem Album im Ungarnforum was abgelegt.
Unser Ferienhäuschen steht in Zeteváralja (Sub Cetate). Das liegt in einem Tal von Székelyudvarhely in nordöstlicher Richtung.
Am anderen Ende des Tales liegt Gyergyószentmiklós (Gheorgheni, Niklasmarkt).
Auf dem Weg dorthin konnten wir die oft kunstvoll gestalteten Hoftore bewundern.
Dieses war ganz besonders interessant – hat das königliche ungarische Wappen doch die sozialistische Zeit unter einer Holztafel versteckt überstanden.
Außerdem begegneten uns einige Pferdefuhrwerke.
Schließlich kamen wir zu unserem Ferienhaus.
Vom Balkon aus habe ich ein Foto in die andere Richtung gemacht.
Es war praktisch nur der Feldweg, dahinter ein Bachlauf und dann nur noch die Hauptstraße, die aber kaum befahren war.
Weiter oben im Tal hat man einen Stausee angelegt.
Danach endet bald die befestigte Straße und es wird ziemlich holprig auf dem Schotter.
Auf der Suche nach einem direkten Weg nach Korond (Corund) fand ich dieses schöne typische Tor.
Leider musste ich einsehen dass der Weg für mein Auto nicht geeignet war und ein riesiges Schlammloch zwang mich zum Umkehren.
Aber ohne diesen Versuch hätte ich diesen Meiler eines Köhlers nicht entdeckt.
Um nach Korond (Corund) zu kommen musste ich also doch den Umweg über Udvarhely nehmen. Korond ist ein altes Töpferdorf.
Auf beiden Seiten der Hauptstraße reihen sich die Verkaufsstände aneinander.
Leider hat es mit dem ursprünglichen Wirken des fazekas (Töpfer) nicht mehr viel zu tun.
Man muss schon suchen, um die Teller, Schüsseln und Vasen zu finden, die durch die besondere Bemalung diesen Ort berühmt gemacht haben.
Heute findet man alles, vom einfachen Holzlöffel bis zum ABBA-T-Shirt aus China.
Ein weiterer Tagesausflug führte uns nach Szováta (Sovata, Sowata).
Das ist ein alter Urlaubs- und Kurort mit wunderschönen, teilweise verlassenen und leerstehenden Villen. Mit EU-Hilfe ist man am Renovieren.
Attraktion ist der Medve-tó (Lacu Ursul, Bärensee).
Er hat seinen Namen von der Form des Sees. Aus der Luft betrachtet ähnelt der Umriss des Sees einem ausgebreiteten Bärenfell.
Es ist der größte Salzsee in Rumänien. Man kann tatsächlich ohne Berührung des Bodens ruhig im See "stehen".
Das Wasser reicht nicht mal bis zum Hals.
Leider hatte ich hier meine Kamera im Auto gelassen und der Parkplatz war zu weit weg.
Eines der für die Gegend typischen Bauernhäuschen.
Einblicke in einen Hinterhof.
Am Straßenrand wurden uns von Zigeunern Heidelbeeren und Berge von frischen Pfifferlingen angeboten.
Aber wir zogen es vor im Spar-Markt in Udvarhely einzukaufen.
Da kam ein Zigeunerbub ans Auto und erzählte uns was von seiner kranken Mutter und seinen hungrigen Geschwistern.
Ich mag das nicht und schickte ihn weg.
Ein älterer Herr, möglicherweise der Vater, schimpfte mit ihm und er kam zurück. Doch ich blieb hart.
Im Einkaufsmarkt stieß ich auf einige interessante Angebote.
ein besonderes Toilettenpapier
Ein Schelm der Böses dabei denkt! Geschmeckt hats gut!
Zum Abschluss noch was zum Schmunzeln.
Diese Tafel stand am Mördersee.
Deutsche Sprache - schwere Sprache!
Die Qualität der Bilder lässt zwar zu wünschen übrig, aber ich hoffe, dass ich Euch einen kleinen Eindruck aus dem Szeklerland vermitteln konnte.
Brasso und den Mördersee habe ich Euch schon gezeigt.
Fehlt nur noch ein Besuch in Derzs, dem Heimatort meines Schwiegervaters.
Bitte noch etwas Geduld.
waldi