Unglaublich wieder, Waldi,
nimmt man sich die Zeit , was sich allein schon aus Respekt zu deiner enormen Arbeit gebietet und verinnerlicht die Aussagen, so kommt man nur zum Schluss, dass auch in diesem schönen Land, dieser besonderen Stadt, die stete Kriegstreiberei und Machthaberei der in jedem Jahrhundert herrschenden Klasse im Nachhinein nur noch lächerlich erscheint.
Lächerlich, da Krieg und Landgewinn zu welchen Gründen auch immer, noch nie Ziel führend waren.
Verstärkt wird diese Ansicht gerade aus der Zusammenschau deiner Berichterstattung , wenn man den Bogen bis zu den von Leichtigkeit zeugenden Bildern vom "Sommer auf der Kettenbrücke" spannt.
Und sie haben nichts gelernt daraus, auch heute noch nicht.
Steinerne Zeitzeugen , soweit sie ins Siegerbild der Generationen passen, können daran nichts , aber auch gar nichts ändern.
Diese Sicht liegt sicher nicht am Alter, sondern macht leider Sinn, wenn man auch die heutige politische Lage betrachtet.
Dein Superbericht, lieber Waldi,
zeigt dies auf (und es liegt nicht daran, dass ich so spät antworten kann, das Wetter ist derzeit einfach zum Ausnützen schön)
herzlichen Dank
wallbergler

Budapest, Denkmalrundgang zwischen Elisabeth- und Margarethenbrücke
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Budapest, Denkmalrundgang zwischen Elisabeth- und Margarethenbrücke
Teil 6
Schön, dass Du Dir die Zeit nimmst und auch die Texte liest, Wallbergler!
Als ich beschloss, den Denkmalspaziergang zu machen, wollte ich eigentlich nur
einem weiteren Schaufensterbummel mit meiner Gattin aus dem Weg gehen.
Es reicht mir, wenn ich pro Urlaub einmal durch die Váci utca bummle.
Bei Frauen ist das halt anders.
Naja, jedenfalls hatte ich dann die Bilder gemacht und war neugierig geworden auf die Geschichten hinter den Denkmälern.
Einiges wusste ich schon weil ich mich für die ungarische Geschichte interessiere,
doch vieles erfuhr ich erst durch Bücher wälzen oder Internet.
Ich habe dabei viel gelernt!
Eigentlich hatte ich das nur für mich gemacht, aber dann dachte ich: vielleicht interessiert es noch jemand anderen und habe es im Ungarnforum eingestellt.
Mit ein paar Änderungen und Ergänzungen habe ich es von dort übernommen.
Ich habe versucht in meinen Beiträgen möglichst neutral zu berichten,
aber bei den Denkmälern zu 1956 kamen schon Gefühle durch, glaube ich.Nun kommt der sechste und letzte Teil meines Denkmalrundgangs und der ist etwas leichter genießbar.
Ich lief einfach quer über den Roosevelt tér, der übrigens früher Ferenc József tér hieß,
weil der ungarische König hier seinen Krönungseid leistete und sein Schwert zum Zeichen seines Willens Ungarn zu verteidigen
in alle vier Himmelsrichtungen schwang,
also einfach zwischen den Herren Deák und Széchenyi hindurch und links vom Gresham-Palace in die Zrínyi u.Am Ende der Straße schien mir ein Gebäude den Weg zu versperren:
Die Szent István Bazilika (die Basilika des heiligen Stephan) wird weniger wegen ihrer Form als ihres Ranges so genannt.
Sie ist benannt nach dem ersten ungarischen König, der die heidnischen Magyaren christianisierte.
Dafür wurde er 1083 heiliggesprochen und ist seitdem der ungarische Nationalheilige.Über diese Basilika werde ich einen eigenen Beitrag schreiben.
Ich lief die Sas utca bis zur József Attila utca, bog nach rechts ab bis sich links der "József nádor tér" öffnete.
Erzherzog Joseph Anton Johann von Österreich geboren 1776 in Florenz und gestorben 1847
in Ofen - dem heutigen Buda - war ein Mitglied des Hauses Habsburg-Lothringen.
Im Jahre 1795 wurde er Regent von Ungarn und ein Jahr später "Palatin von Ungarn".
Auf seine Veranlassung wurde im Schlosspark von Alcsútdoboz ein Arboretum mit mehr als 300 verschiedenen Pflanzen angelegt.
Leider wurde das Schloss von Alcsútdoboz nach dem zweiten Weltkrieg geplündert und in Brand gesetzt.
So ist heute nur noch eine Ruine erhalten.
In Ungarn ist sein Name als József nádor (Palatin Joseph) in Erinnerung geblieben und ihm zu Ehren wurde dieser Platz nach ihm benannt
und 1869 diese Bronzestatue von Johann Halbig aufgestellt.
Der Palatin war im Königreich Ungarn in den Jahren 1350 bis 1848 der vom König vorgeschlagene
und vom Reichstag gewählte königliche Stellvertreter.
Er war gleichzeitig der Oberste Richter des Landes.Nur ein paar Schritte weiter habe ich diese Nebelkrähe fotografiert.
Endlich am Café Gerbeaud angekommen...
...reichte die Zeit für eine kleine Leckerei.
Ein Besucher wollte was abhaben, da wurde aber nix draus!
Henrik Kugler eröffnete 1857 am József nádor tér eine Konditorei.
1870 verlegte er sein Geschäft an den Vörösmárty tér.
Besonders beliebt waren bei seiner Kundschaft in dieser Zeit seine Kaffees, seine Liköre und seine Zuckerbonbons.
Aber auch die Kugler-Torten und -Mignons erfreuten sich großer Beliebtheit.
Auch oder gerade weil es erstmals bei Kugler möglich war, diese eingepackt auf einem Papiertablett mit nach Hause nehmen zu können.1882 traf Henrik Kugler auf einer Reise nach Paris zum ersten Mal auf Emil Gerbeaud und erkannte sofort Gerbeauds Talent und Unternehmungsgeist.
1884 lud Kugler ihn schließlich nach Budapest ein, um ihn zu seinem Geschäftspartner zu erklären.
Später übernahm Gerbeaud Kuglers Geschäft Stück für Stück, und behielt den ursprünglichen Namen des Geschäftes bei.
Zahlreiche Neuerungen gingen mit Emil Gerbeaud einher. So vergrößerte er das Angebot.
Er nahm unzählige neue Produkte auf, wie Buttercremes, Pariser Cremes, hunderte Sorten an Teegebäck, Zuckerwaren, Bonbons und Kirschwasserbonbons.Ein Blick in die Theke.
Um seiner Kundschaft diese breite Produktpalette anbieten zu können, stellte er vor allem im Verkauf und im Service eine Vielzahl neuer Mitarbeiter ein.
So hatte er bereits Ende 1899 ca. 150 Mitarbeiter und Angestellte, von denen viele nur nach Budapest kamen, um bei Gerbeaud lernen und arbeiten zu können.
Da Gerbeaud auch einen guten Geschäftssinn hatte, rüstete er seine Backstube nach und nach mit modernen Maschinen aus.
So wurde der Name Gerbeaud bald ein Synonym für Qualität und Backkunst.
Da seine Kundschaft, die bereits zu Zeiten von Henrik Kugler eingeführten, aufwendig gestalteten Papierschachteln der Verkaufstorten liebte und forderte,
führte Gerbeaud diese Tradition fort und fing an, diese selbst zu gestalten.
Schließlich starb Henrik Kugler, woraufhin Gerbeaud 1908 unter dem Namen "Kuglers Nachfolger Gerbeaud AG"
eine Aktiengesellschaft gründete, um die Geschäfte weiter zu führen.
Bei der Einrichtung des Inneren seiner Konditorei ließ Gerbeaud sich um 1910 von Henrik Darilek
beraten, wobei vornehmlich Marmor, edle Hölzer und Bronze verarbeitet wurden.
Der Stuck an der Decke wurde im Rokoko-Stil von Ludwig dem XIV. angefertigt.
Bei den Kronleuchtern ließ man sich von Maria Theresia inspirieren.Für die Gäste wurden sowohl französische Tische als auch sezessionistische Tische bereitgestellt,
die Gerbaud von der Weltausstellung in Paris kommen ließ.Ein Blick in die fast unveränderten Gasträume.
Der Name blieb dem Geschäft bis heute erhalten, ausgenommen der Zeit zwischen 1950 bis März 1984,
wo es zwischenzeitig in "Vörösmarty" umbenannt wurde.
1995 kaufte der deutsche Geschäftsmann Erwin Franz Müller die Konditorei Gerbeaud auf und ließ diese aufwändig renovieren.
Die Spuren der letzten 50 Jahre sind so wieder verschwunden.
Heute erstrahlt das Café Gerbeaud wieder in seinem ursprünglich von Emil Gerbeaud erbauten Stil.
Aber leider gibt es heute keinen "hollandi kocka" (holländischen Würfel) mehr!Ich ging noch schnell mal runter in die Metro Station.
Das ist der Abgang.Die wenigsten wissen, dass die Milliennumi Földalatti Vasút, die heutige M1 der U-Bahn von Budapest, die erste Untergrundbahn auf dem europäischen Kontinent war.
Sie wurde 1896 in Betrieb genommen.Das ist der Metrobahnhof unter dem Vörösmárty tér, der bei der Eröffnung noch "Gizella tér" (nach der Tochter des Königspaares) hieß.
Von hier aus führt die Strecke unter der Andrássy út, am Heldenplatz vorbei bis zur Mexikoi út, eine Station nach dem Széchenyi fürdő.
Das frühere "Ártézi fürdő" war damals Endstation.Gebaut wurde die "Unterirdische" von dem deutschen Unternehmen "Siemens & Halske".
Auf dem Platz vor dem Gerbeaud, dem früheren Pester Marktplatz, steht das Denkmal von Mihály Vörösmarty.
Er war ein ungarischer Dichter, Schriftsteller und Übersetzer, geboren 1800 in Puszta-Nyék.
Er schrieb Dramen, Gedichte, Epen und wechselte dann in die Romantik.
Er wurde einer der Gründer der "Kisfaludy-Gesellschaft" und rief die Zeitschriften "Athenäum" und "Figyelmezö" ins Leben
- erstere, die wichtigste Zeitschrift für Belletristik, die zweite das Blatt mit den besten Kritiken.Von 1830 bis 1843 widmete er sich hauptsächlich dem Drama, dem vielleicht besten seiner Stücke, "Vérnász" (Bluthochzeit) (1833),
das den 200-Gulden-Preis der Akademie gewann.
Er veröffentlichte einige Gedichtbände, die einige seiner besten Werke enthielten. "Szózat" (Aufruf, 1826), das ein Nationallied wurde,
"Az elhagyott anya" (Die verlassene Mutter) (1837) und "Az uri hölgyhöz" (Für die adlige Dame) (1841) sind alle von brennendem Patriotismus beseelt.
1848 nahm er zusammen mit János Arany und Sándor Petőfi eine ausgezeichnete Übersetzung von Shakespeares Werken in Angriff.
Er selbst war verantwortlich für "Julius Cäsar" und "König Lear".
Die nationale Katastrophe (die Niederlage der Revolution von 1848-49) berührte ihn tief.
Kurze Zeit war er im Exil, und als er 1850 nach Ungarn zurückkehrte, war er schon ein alter Mann.
Eine tiefe Melancholie machte ihm den Rest seines Lebens zu schaffen.
1854 schrieb er sein letztes großes Gedicht, "A vén cigány" (Der alte Zigeuner).Er starb in Pest in demselben Haus, in dem auch Károly Kisfaludy zwanzig Jahre zuvor gestorben war.
Seine Beerdigung auf dem Kerepesi Friedhof am 21. November 1855 war ein nationaler Trauertag.
Sein populärstes Werk ist der "Szózat, der schon 1839 von Béni Eggressy erstmals vertont wurde und zur zweiten, inoffiziellen Nationalhymne neben dem "Himnusz" wurde.
Am ungarischen Nationalfeiertag beginnt die Gedenkfeier in der Regel mit dem Himnusz und endet mit dem Szózat.Wer glaubt, dass "Christo und Jeanne-Claude" die Verpackungskunst erfunden haben, der irrt!
Schon seit Jahrzehnten verpacken die Budapester Denkmalschützer ihre wertvollen Marmorstatuen im Spätherbst,
um sie im Frühjahr wieder zu enthüllen.
Durch die feinen Risse eingedrungenes Wasser könnte gefrieren und dadurch den Stein sprengen.
Hier könnt ihr das Vörösmárty-Denkmal im Winter sehen (oder eben nicht sehen):Im Hintergrund seht ihr die Fassade des Luxus-Warenhauses, das 1911 von Kálmán Giergl und Floris Korb entworfen wurde.
Wie hier am Vörösmarty-Denkmal, so trifft man in Budapest öfter auf Straßenmusikanten.
Die meisten davon beherrschen ihr Instrument. Oft sind es pensionierte Berufsmusiker.An einer Seite des Vörösmarty tér hat man dieses, wie ich finde, völlig unpassende Gebäude hingestellt.
Ich dachte erst, das Haus sei noch eingerüstet! Mitnichten! Das soll so sein!
Wir verließen den Vörösmarty tér und gingen durch die Váci utca in Richtung Erzsébet híd.
Am Kristóf tér fällt mir der Brunnen vom haláruslány auf.
Dieses Werk von László Dunaisky, das 1862 am "Hal tér" aufgestellt worden war, musste 1899 dem Bau der Elisabethbrücke weichen.
Es wurde in das Stadtwäldchen (Városliget) verbannt.
1966 wurde die "Fischer Rézi" dann hier wieder aufgestellt.[/img]
Überall in Budapest wurden in den letzten Jahren viele Gebäude restauriert.
Man muss nur manchmal genauer hinsehen um auch die feinen Details zu erkennen.
Nur einige Beispiele in der Váci utca:Noch ein weiteres Beispiel erhaltenswerter Bausubstanz: die "Bierquelle".
Die Straßenlaternen in der Váci utca gefallen mir ganz besonders.
Man sollte auch hier mal genauer hinsehen. Die Details sind sehenswert!
In einem der vielen Innenhöfe habe ich diesen Souvenirladen fotografiert.
Nach Madame Pompadours Bar, die noch auf ihre Restaurierung wartet,
bogen wir links ab in die Kigyó utca (Schlangenstrasse), gingen am "Apostolom", einem bekannten Restaurant, vorbei, um in den Párisi udvar zu gelangen.
Diese "Pariser Arkaden", eine wunderschöne hohe Passage mit Balkonen in venezianischem Stil wurde 1911 von Henrik Schmahl erbaut,
ist eine etwas überladene, jedoch elegante Mischung von Neugotik und Jugendstil.
Durch bunte Glasfenster vor schmiedeeisernen Gittern fließt flirrendes Licht.
Diese beiden Bilder habe ich bei meinem Besuch im Dezember 2007 gemacht.Zwischen den Klotild Palota hindurch gehen wir zur Erzsébet híd.
Hier kann man den Schlenker erkennen, den die Straße machen muss, um der Pfarrkirche auszuweichen.
Der Architekt der Brücke wollte die Kirche abreißen lassen, was ihm aber "hálo istenem" untersagt wurde.Nach dem Überqueren der Brücke verabschiedete ich mich noch von Sissi und dann fuhren wir nach Hause.
waldi
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Auch dein abschließender Bericht, waldi, zeigt mir wieder , was für eine schöne Stadt Budapest ist. Herrliche Fassaden, bis auf die vermutlich in fast jeder Stadt unerlässliche Bausünde, die wohl dem Profit zu schulden ist, saubere Straßen , gelungene gut erhaltene Architektur im Stadtbild und in künstlerisch, gelungenen Räumlichkeiten.
Nach soviel schönen historischen und modernen Sehenswürdigkeiten, von dir ins rechte Bild gerückt, ist ja ein Besuch schon fast Pflicht,lach.
Herzlichen Dank nochmal für die deine aufwendige Mühe
Lieben Gruß
wallbergler -
Zitat
Endlich am Café Gerbeaud angekommen.
Diesen Seufzer "endlich" kann ich nachvollziehen nach diesem langen Spaziergang zwischen Elisabeth- und Margarethenbrücke.
Im Cafe Gerbaud einzukehren ist fast "Pflicht" !!
All diese Köstlichkeiten!Nach dem Denkmalrundgang hattest Du eine Pause verdient, waldi.
Du hast uns sehr viel gezeigt und erklärt, was mich sehr beeindruckt hat. Die Geschichte der Sprengung der Margarethenbrücke ----- unvorstellbar.Aber auch die vielen Querverbindungen von den Denkmälern vor allem zu politischen Ereignissen zeichnen ein sehr lebhaftes Bild der ungarischen Geschichte - bis zur jüngeren Vergangenheit!
Hast Du bei der Begegnung mit jungen Ungarn den Eindruck, dass vieles auch noch im Bewusstsein präsent ist?
( Bei uns werden Denkmäler ja oft nur am Rande und als "Dekoration" wahrgenommen.)Naben den Denkmälern bewundere ich natürlich auch die vielen inzwischen hervorragend restaurierten Gebäude. Ich liebe die Jugenstilgebäude!
Die historische U Bahn M1 ( UNESCO Weltkulturerbe!!) habe ich extra nochmals aufgesucht...Ich stelle fest, dass ich nochmal nach Budapest fahren muss! Ich habe noch nicht mal die Hälfte von dem gesehen , was Du uns hier gezeigt hast.
Gruß,
Elke -
Ach, das geht runter wie Öl! Lobt mich nur weiter so und Ihr werdet noch viele Bilder von mir angucken müssen! schäm...
Hast Du bei der Begegnung mit jungen Ungarn den Eindruck, dass vieles auch noch im Bewusstsein präsent ist?
( Bei uns werden Denkmäler ja oft nur am Rande und als "Dekoration" wahrgenommen.)
Erst mal zur "Dekoration"!
Das ist in Ungarn nicht anders als bei uns. Das naheliegende ist doch sooo alltäglich und uninteressant. Das habe ich auch vor ein paar Tagen festgestellt. Ich war in meinem Heimatstädtchen mit meiner Kamera unterwegs um ein paar Bilder zu machen, weil ich mein Heimatstädtchen demnächst in einem bekannten Reiseforum vorstellen möchte.
Dabei habe ich Details entdeckt, die mir vorher nie aufgefallen waren!Nun zu den Ungarn!
Die Ungarn leben von Ihrer "großen" Vergangenheit und halten Ihre Helden und Märtyrer in Ehren. Wobei sich der Ausdruck "großen" hauptsächlich auf die Zeit im 19ten Jahrhundert bezieht. Davor waren zwar schon die Kuruzenaufstände, aber das ist schon weit weg.
Aber die Märzrevolution 1848 und seine Helden wie Petőfi der Poet der im Freiheitskrieg umkam, Kossuth der große Führer der Revolution der danach nie aus dem Exil zurückkam, die haben an vielen Orten Denkmäler. Sie hatten auch den Vorteil, dass sie auch in der sozialistischen Zeit nicht aus den Schulbüchern verschwanden. Mit dem österreichisch-ungarischen Ausgleich von 1868 war Siebenbürgen wieder Teil Ungarns und das Land blühte auf. Die Folgen von Trianon (Ungarn verlor 2/3 seines Landes) hat man bis heute nicht verarbeitet und akzeptiert.Ganz anders ist das mit den Revolutionären von 1956! Die schafften es nie in die Geschichtsbücher und auf meine Nachfragen in der ungarischen Verwandtschaft erntete ich meist nur Staunen und Verwunderung. Meist wusste ich mehr darüber als meine Gesprächspartner. Ich habe das Gefühl, dass man darüber immer noch nicht gerne spricht. Das erinnert mich an das Thema Holocoust in D.
Den damaligen Ministerpräsidenten Imre Nagy kennt man gerade noch, aber die Namen seiner Mitstreiter sind für die meisten Ungarn böhmische Dörfer.
Wen es interessiert, der kann im Ungarnforum gerne mehr erfahren. Hier sollte die Politik im Hintergrund bleiben, finde ich.
Wer Lust hat meinen Beitrag über die Ereignisse von 1956 im Ungarnforum zu lesen, der gebe bitte bei der Suche Der ungarische Volksaufstand 1956 ein.
Wer sich über die Zeit nach den zweiten Weltkrieg in Ungarn informieren möchte, dem empfehle ich einen Besuch des Terror háza in Budapest. Die Internetseite ist leider nur in englisch und ungarisch. Meinen Beitrag darüber im ungarnforum: bitte "Terror" suchen.
Leider sind die Direktlinks ins Ungarnforum nicht möglich. Die Links werden leider zerstückelt und man kommt nicht dort an wo man hin will.Ich stelle fest, dass ich nochmal nach Budapest fahren muss! Ich habe noch nicht mal die Hälfte von dem gesehen , was Du uns hier gezeigt hast.
Wie recht Du hast, Elke! Ich fahre ja nun schon 40 Jahre regelmäßig nach Ungarn und entdecke in Budapest immer wieder was neues!waldi
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Waldi, ich hätte eine Bitte-
Wir würden gerne mit unserem Wohnmobil eine Ungarnreise planen.
Ich weiß gar nicht , wie das mit der Maut in Ungarn ist.
( Wir sind mit 4,5 t und 3 Achsen unterwegs)Dieser Link ist inzwischen nicht mehr aktuell.
https://www.schoener-reisen.at/forum/showthre…-Stra%DFenkarteIch würde mich freuen, wenn Du dort etwas über die Autobahnmaut ( für PKW und für schwerere Wohnmobile) schreiben würdest. Wie /wo bezahlt man die Maut? Geht das auch in Euro? )
Gruß,
Elke -
Waldi - mit Dir würde ich gerne mal einen Stadtrundgang in Budapest machen! Es ist bewundernswert, was Du alles entdeckst.
Manches habe ich gesehen, aber die vielen Hintergrundinformationen hatte ich nicht.Waldi, da möchte ich mich doch Elke anschliessen! Wir "satteln" unsere Wohnmobile und du führst uns durch Budapest. Und die ganze Geschichte möchte ich dann noch einmal aus deinem Mund hören!
Herzlichen Dank für diesen hervorragenden Beitrag,
Klaus -
ELMAs Bitte bin ich im entsprechenden Bereich gerne nachgekommen. Dort findet Ihr einen Link zur Strassengebühr in Ungarn.
Die Idee, im Wohnmobil nach Ungarn zu reisen ist gut, wenn auch die Maut nicht ganz billig ist. Man spart ja dafür bei den Hotelkosten, und das ist in Budapest sicher einiges.
Als Fremdenführer stehe ich gerne zur Verfügung - wenn wir einen gemeinsamen Termin finden. Ob ich mein Geschreibsel aber dann auswenig erzählen kann...
Vielleicht sollten wir das in 4 bis 5 Jahren einplanen. Dann bin ich in Rente und wahrscheinlich über die wärmere Hälfte des Jahres in Ungarn. Dann freue ich mich bestimmt auch über lieben Besuch!
Einige interessante Reiseziele werde ich Euch noch nahe bringen.waldi
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Hallo Waldi,
zur Zeit bin ich beruflich so sehr ausgelastet, dass ich für die tollen Reiseberichte fast keine Zeit finde diese auch wahrzunehmen.
Heute habe ich dann unter neue Beiträge als ältesten beitrag diesen Beitrag gefunden.
Dein Beitrag ist ein kleiner Reiseführer geworden und mir wird ganz klar bewusst, was ich alles bei meinem Besuch in Budapest 1998 nicht gesehen habe.
Dein Beitrag gibt einem viele Informationen und macht Lust mal wieder eine europäische Weltstadt zu besuchen. -
Waldi, danke für die herrlichen Berichte.
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