Tropische Schmetterlinge im Botanischen Garten in München.

  • Unter dem Titel


    Von gefräßigen Miniaturdrachen zu fliegenden Edelsteinen

    findet jedes Jahr im Winter im Botanischen Garten in München eine Schmetterlingsausstellung statt.


    https://www.botmuc.de/de/veran…ische_schmetterlinge.html
    Botanischer Garten München-Nymphenburg
    Tropische Schmetterlinge - Sonderausstellung: Lebende exotische Schmetterlinge im Wasserpflanzenhaus 18.12.2010 bis 03.04.2011


    An einem grauen, trüben Tag im Februar besuchte ich diese Ausstellung und ließ mich verzaubern.




    Im Haus 4 der Schaugewächshäuser , dem Wasserpflanzengewächshaus, sind Hunderte von Schmetterlingen zu sehen.


    Sie haben alle Namen und diese Namen stehen auch irgendwo auf Informationstafeln. Aber die Schmetterlinge halten sich nicht bei den Tafeln auf, sie gaukeln überall herum.


    Ich habe mir die meisten ihrer Namen nicht gemerkt – war ich doch beschäftigt, sie mit dem Objektiv „einzufangen"


    Das war nicht immer leicht - die schwülwarme Tropenluft ließ manchen Schweißtropfen fließen, auch passierte es , dass das Objektiv anlief , ich war auch nicht allein im Glashaus und die Verwendung eines Stativs war wegen der viele Leute nicht möglich.






    Eine Baumnymphe




    Schmetterlinge lassen sich nicht leicht fotografieren.


    Sie halten einfach nicht still – meist flattern oder zittern sie.
    Setzen sie sich hin, so klappen sie meistens die Flügel hoch und man sieht die farbige Oberseite nicht mehr. Oder sie spüren eine Erschütterung , einen Luftzug, einen Schatten und flattern ganz schnell wieder weg.


    Blitzlicht ist in dem Schauhaus nicht erlaubt.


    Für den Fotografen stellt sich das Problem, dass man eigentlich eine kurze Verschlusszeit wählen sollte, um einen kurzen Moment einzufangen.


    Das bedeutet aber : Einstellen einer relativ offenen, großen Blende und damit erhält man einen nur geringen Schärfentiefebereich.


    Ich hatte zwar ein (für einen Nichtprofi ) relativ lichtstarkes Zoomobjektiv ( 2,8) und trotzdem kann man auf vielen Bildern erkennen, dass der Schärfebereich nur sehr klein ist.


    Das Fotografieren der Schmetterlinge war für mich eine Herausforderung und eine neue Erfahrung.


    Hier aus vielen Bildern eine Auswahl :




    Ein Bananenfalter










    Bananenfalter beim Naschen am Obst






    Himmelsfalter scheinen besonders sensibel zu sein. Beim geringsten Lufthauch klappen sie ihre Flügel nach oben und man sieht nur noch die unscheinbare Unterseite.



    Seine Flügel sind von vielen Herumflattern schon ziemlich ausgefranst.




    Einer aus der Familie "Schwalbenschwanz"



    Sie können einfach nicht stillhalten!






    Einige Schmetterlinge im Gewächshaus legen Eier, aus denen sich auch Raupen entwickeln.


    Manche haben Ähnlichkeit mit einem Blatt



    Manche „tarnen“ sich wie diese hier als Vogelkot.






    Viele Kinder waren fasziniert von den lautlosen Schönheiten , die sich auch manchmal auf die Kleidung, auf die Haare oder auf einen ausgestreckten Finger oder Arm setzten.




    Hier ein besonders liebenswerter „Schmetterling“
    ( vor dem Glashaus konnten sich Kinder schminken lassen - Foto mit Erlaubnis der Mutter)



    Der Botanische Garten zeigt keine Schmetterlinge, die aus der aus der freien Natur stammen.
    Alle wurden in speziellen, kontrollierten Schmetterlingsfarmen unter strengen Kontrollen des Washingtoner Artenschutzabkommens gezüchtet und hierher als Puppen eingeflogen.



    Sie kommen meist aus Schmetterlingsfarmen in Costa Rica, Surinam und Malaysia.
    Die Puppen werden nach ihrer Ankunft im Gewächshaus mit Nadeln vorsichtig an Korkrinde gesteckt.


    Dort entwickelt sich bei ca 25 Grad und 70-80% Luftfeuchtigkeit innerhalb weniger Tage der Schmetterling, befreit sich aus seiner Hülle, entfaltet und trocknet seine Flügel und flattert dann umher.
    Sein Leben dauert ca 4-6 Wochen.





    Einen Teil der Schmetterlingsbilder habe ich hier – mit Musik versehen- in einer Diashow zusammengefasst.


    ELMA

  • Herrlich, liebe Elke,


    da sind dir wirklich wieder mal sensationelle Fotos gelungen, nicht zuletzt deshalb, da du ja selbst darauf hingewiesen hast, wie schwierig diese Falter mit der Linse einzufangen sind.
    Ein Riesenbericht und aufwendig dazu. Schlicht und einfach Klasse.


    Nicht zu vergessen, die musikalisch untermalte Diashow, bei dieser Stimmung könnte man den Schnee draußen schmelzen sehen.
    Vielen Dank
    Helmut

  • Danke, tosca
    Danke, Helmut


    Helmut - wenn Du den Winter für ein paar Stunden vergessen willst - fahr in den Bot. Garten ( ist ja leicht: S 7 bis Stachus, dann Tram17 bis zum Eingang Bot. Garten - aber das weißt Du ja selbst))


    Die Schmetterlinge flattern noch bis Anfang April in der Sonderausstellung - es lohnt sich!!


    Gruß,
    Elke

  • Klasse Aufnahmen, Elke!!!


    Wenn man bedenkt unter welch schwieriger Aufnahmesituation diese Bilder entstanden sind...


    Mit der Musik dazu in deiner Diashow ein Genuss für die Sinne!!!


    Danke!
    Irmgard und Klaus

  • Na Klasse, es lebe der Schmetterling :)


    Schöne Fotos, buntes Treiben, das hat sicher Spaß gemacht.


    Ich habe diese Vielfalt auch im botanischen Haus auf der Insel Meinau erlebt.
    Da gibt es aber so eine hohe Luftfeuchtigkeit, da muss man schon auf seine Kameraausrüstung aufpassen.


    Danke ELMA für deine Fotos-


    burki


  • das hat sicher Spaß gemacht.


    Das hat es!!
    Ich hatte nicht erwartet, dass es so interessant und schön sein würde!


    Ich war schon mal in Wien im Schmetterlinghaus- aber dort werden keine Puppen (oder nicht so viele) wie in dieser Sonderausstellung eingesetzt.
    Alle paar Tage kommt in München eine neue Kiste per Luftfracht an.


    In Wien musste man die Schmetterlinge suchen - in München musste man achtgeben, dass man nicht ständig einen der Falter im Gesicht oder auf den Haaren sitzen hatte.



    Da gibt es aber so eine hohe Luftfeuchtigkeit, da muss man schon auf seine Kameraausrüstung aufpassen.


    Ich hätte gern mal das Objektiv gewechselt und mein Macroobjektiv benützt.
    Aber das war wegen der vielen Leute schlecht machbar ( für Macro brauche ich bei nicht optimalen LIchtverhältnissen ein Stativ) und außerdem fürchtete ich, dass beim Abnehmen des Objektivs zu viel Feuchtigkeit in die Kamera gelangt.


    Zwei Mal musste ich zum "Luftschnappen" aus dem Glashaus. Und jedes Mal lief danach das Objektiv an. Ich habe etliche Bilder, wo ich das leider nicht beachtet habe.


    Schnappschüsse wie diese- als ein Falter sich auf die Brille eines Mädchens setzte und das Kind darüber ganz erfreut war- sind leider fototechnisch nicht geglückt.
    Ein "getrübtes " Foto - das Objektiv war angelaufen :sad:




    Gruß,
    Elke

  • Ich hoffe Deine Kamera hat unbeschadet die hohe Luftfeuchtigkeit überstanden.


    Die Vielfalt Deiner Aufnahmen zeigt, dass sich der Besuch lohnt.


    Du hast mit viel Liebe und Ausdauer einen wunderschönen Beitrag geschaffen. Normalerweise hätte ich das in einem ganzjährigen Schmetterlingshaus erwartet und nicht in einer zeitlich begrenzten Ausstellung. Auch wenn man nach so einem Besuch nicht die Namen der zahlreichen Falter kennt, ist es Dir gelungen jeden Betrachter im Staunen und Bewundern zu halten.


    Was mich etwas stutzig macht, ist der Verbleib der lebenden Schmetterlinge am Ende der zeitlich begrenzten Ausstellung. Gab es darüber auch Informationen?
    natürlich haben Falter eine begrenzte Lebenszeit. Bleibt die Ausstellung anschließend geschlossen bis Ruhe eingekehrt ist?

    [COLOR="#0000CD"]Entdecke die Welt, wie einst Captain Cook, Baedeker oder Marco Polo[/COLOR]


    Carpe Diem Annette und Hartmut


    [COLOR="#008080"]Wissen schafft Wissen - jeden Tag entsteht neues Wissen![/COLOR]

  • Da sieht man ja den David Hamilton in dir, ELMA. :14w:


    Hmmm.... ja vielleicht hätte ich noch etwas an den Bildern arbeiten sollen, um sie dann als bewusst weichgezeichnet vorzustellen.. gute Idee!:grin:
    Aber das dürfte dann hoffentlich das einzige sein, was an David Hamilton erinnert :wink:


    Hartmut, ich weiß nicht, was nach Ende der Ausstellung mit den Schmetterlingen geschieht. Das Glashaus ja das ganze Jahr über für Wasserpflanzen reserviert und warm und feucht.
    Ich nehme an, dass sich die meisten Schmetterlinge auf natürliche Weise reduzieren - es werden dann keine Puppen mehr aufgehängt. Nicht alle dieser Exoten legen Eier ab und es gibt auch nicht für alle Raupen in dem Glashaus die geeigneten Futterpflanzen.
    Ich müsste im Sommer mal schauen ( und fragen) , was mit den "Überlebenden" geschehen ist.


    Gruß,
    Elke

  • @ELMA


    deine Aufnahmen sind deshalb hoch zu bewerten, ich habe damals nicht eine Aufnahme aus Meinau mitgebracht, obwohl ich eine Kompaktkamera Minolta A200 hatte und das Objektiv trotzdem immer beschlagen war.


    burki

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