Nochmal extra Dank ,
für dich Grizzly,
als unermüdlichen Geschichtsschreiber.
Wieder eine neue Ecke, in die ich wahrscheinlich nicht mehr hinkomme.
Vielen Dank
wallbergler
Nochmal extra Dank ,
für dich Grizzly,
als unermüdlichen Geschichtsschreiber.
Wieder eine neue Ecke, in die ich wahrscheinlich nicht mehr hinkomme.
Vielen Dank
wallbergler
Nochmal extra Dank ,
für dich Grizzly,
als unermüdlichen Geschichtsschreiber.
Wieder eine neue Ecke, in die ich wahrscheinlich nicht mehr hinkomme.
Warum denn nicht ? Campingplätze gibt's da auch.
Und ansonsten macht es mir einfach Spaß zu erzählen - einfach die Bilder reinstellen ist mir zu langweilig.
Nächste Usedom-Reise, 1. - 4. Mai 2008
Eingeklemmt zwischen den Golm, den mit 69 Meter höchsten Berg auf der Insel, das Stettiner Haff und die polnische Grenze liegt das Dörfchen Kamminke.
Die Wiese ist deutsch, das Bebaurt am oberen Bildrand polnisch.
Das weisse Gebäude auf dem oberen Bild ist der "Haffblick", ein Gasthaus und das einzige Hotel im Dorf.
Auf dem unteren Weg sieht man links eine Allee, die kurz vor dem Kanal, der seit 1945 die polnische Grenze blidet, aufhört. Weiter kam man bis Ende April diesen Jahres nicht, die Brücke über den Torfkanal wurde 1948 abgerissen, und damit war auch der ehemalige Schulweg meiner Mutter, die als Kind die 2 km vom (jetzt polnischen) Friedrichsthal bis Kamminke morgens und mittags zu laufen hatte, nicht mehr passierbar..
Das hiess auch, dass Radfahrer aus Kamminke, die an die Ostsee wollten, nach Ahlbeck, Heringsdorf oder Bansin, aber auch ins nahegelegene Swinemünde oder auf den Rest der Insel, über die Ausläufer des Golm zu strampeln hatten, was einigermaßen schweisstreibend war.
Bis Ende April 2008 ...
Von einer Brücke war zwar immer wieder gesprochen worden, aber entweder hatten die Offiziellen grad etwas anderes zu tun, oder die kurzfristig schon mal eingesetzte Brücke war unauffindbar - jetzt griffen ein paar Leute zur Selbsthilfe:
Jetzt kommt man ohne großen Kraftaufwand ins ehemalige Friedrichsthal, nach Swinemünde und an die Ostsee,
und auch der Weg nach Ahlbeck und Heringsdorf ist kürzer geworden.
... und so sieht's aus, wenn man von Kamminke kommend die Brücke überquert hat:
Man betritt einen Stadtteil von Swinemünde, der keinen eigenen Namen mehr hat - früher war es ein Dorf mit Namen Friedrichsthal entlang einer Straße, die heute Ulica krzywa = Krumme Straße heisst.
Rechts steht ein altes Haus, in dem vor 1945 im Obergeschoss der Försterei-Kutscher wohnte, hinten war der Stall, und unten das Forstbüro - dort mussten, wie mir erzählt wurde, die Beerensammler ihren "Blaubeerschein" holen.
Ohne Schein Beerensammeln war strafbar, es herrschte preussische Ordnung !
P.S.
Dieses Haus hielt ich bei meinem ersten Swinemündebesuch 1992 für das Forsthaus - altersmäßig wär's hingekommen ...
Da, wo jetzt die Autos stehen, war früher eine Wirtschaft ("Müllers Etablissement") - ausser der Kastanie ist nichts stehen geblieben. Dahinter ist zwar eine kleine Bierbar - die hatte aber, solang ich da war, geschlossen.
Nördlich des Forsthauses - mit der Hausnummer 7 - das ehemalige Wachtmeisterhaus:
Viel schneller als hier erlaubt zu fahren, ist auch wegen des Straßenzustands nicht ratsam -
der polnische Text weisst auf ein Grundwasserschutzgebiet hin.
Herrlicher Bericht von einem Gebiet, welches auch uns sehr interessiert.
Der Golm bei Kamminke, mit 69 Metern höchste Berg Usedoms und von den südlichen Teilen Swinemündes gut sichtbar,
wurde 1945 zum Massengrab.
Nachdem am 12. März 1945 das mit Militär und Flüchtlingen vollgestopfte Swinemünde bombardiert worden war, wurden die ca. 23.000 Toten auf dem Golm beigesetzt. Gegen einigen Widerstand der DDR-Obrigkeit entstand noch in den 50er Jahren eine Gedenkstätte, und noch heute werden Namen bekannt von Menschen, die damals zu Tode kamen und mit einiger Sicherheit dort begraben sind. Die Namen sind auf langen Gedenktafeln verewigt - in alphabetischer Reihenfolge, damit man eine Chance hat, sie zu finden.
Heute wird die Gedenkstätte vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bzw. der Jugendbegegnungsstätte Golm betreut.
Oberhalb der Gedenkstätte stand früher ein Aussichtsturm - von dem sind nur noch ein paar Betonstützenreste übrig.
Aber man hat immer noch einen schönen Blick nach Swinemünde hinüber.
P.S. I:
Seit dem 20. September 2008 ist die verlängerte Bahnlinie bis Swinemünde offen :link:
P.S. II:
Mückenallergiker dürfen nicht auf den Golm, denn Mücken lieben diesen Berg aus irgendeinem Grund.
Vielleicht liegt's an den Gräbern, dass die einen für uns nicht wahrnehmbaren Geruch aussenden, der die Mücken anlockt ? Als ich Anfang Mai da war, gab's noch keine, das war zum Glück noch zu früh. Aber im Sommer isses eine Katastrophe.
Und es liegt auch nicht nur an mir, dass ich die vielleicht anlocke.
In dem kleinen Dokumentationsraum auf der Gedenkstätte wird an der Eingangstür gebeten, diese schnell wieder zu schliessen, eben wegen der Mücken.
Sorry, das war das Ende der Reise - vergaß ich zu erwähnen. Danke für die Dankes.
ZitatSorry, das war das Ende der Reise
Schade- und wann startest Du die nächste Reise?
Jetzt fehlt eigentlich nur noch : wie bist Du wieder nach Hause gekommen?
Wie ich inzwischen vermute, doch sicher nicht wie ein gewöhnlicher heutiger Tourist, mit dem Auto .
Bus? Bahn? Oder?
Gruß,
ELMA
Mit der Bahn natürlich. Es gibt einen Taktverkehr der Usedomer Bäderbahn (UBB) zwischen Stralsund und Swinemünde.
Wer von Berlin kommt, muss nicht bis Stralsund fahren, sondern kann in Züssow in die UBB wechseln.
Bei meiner letzten Usedom-Reise 2008 (Zeitpunkt der nächsten steht noch nicht fest, es gibt ja auch noch sooo viele andere Reiseziele ...) hatte ich in Stralsund fast zwei Stunden Aufenthalt, weil bei meinem Anschlusszug die Lok verreckt war, und das auf einer eingleisigen Strecke auf Rügen ...
Hallo Grizzly
Deinen Bildbericht über Usedom habe ich schon mehrfach gelesen und bin dir dankbar für die Bilder.
An Usedom habe ich noch einige persönliche Erlebnisse, die ich euch hier mal erzählen möchte, denn es ist mittlerweile 38 Jahre her.
Zu dieser Passage folgendes:
„in die 5-km-Sperrzone vor der polnischen Grenze kam man als Westler gar nicht hinein“
Das dürfte so nicht stimmen. Zur polnischen, wie auch zur Grenze der CSSR gab es keine 5 km Sperrzone. Es gab den visafreien Verkehr mit diesen Ländern, man konnte an Grenzübergangsstellen mit dem Personalausweis ohne Probleme die Grenze passieren. Man konnte sogar an die Grenze, die mit einfachen Mitteln gesichert waren bis an den Zaun oder bis an den Grenzfluss Oder/Neiße.
Richtig ist auch, dass in Ahlbeck Schluss war. Bis hier konnte man mit dem Auto fahren, dann fuhr ein Bus die 3 Km ins benachbarte Swinemünde.
Aber mal kurz der Reihe nach.
Weihnachten 1971 hockten 4 junge Leute, dem Abi nahe zusammen und planten 4 Wochen Zelturlaub an der Ostsee.
Den Campingurlaub musste man lange vorher mit Formular anfragen bis man eine Bestätigung / Buchung bekam.
Aus Erfahrung wussten wir, dass man 4 junge Männer nie einen Zeltplatz hätte buchen lassen.
Auf Zeltplätzen, meist auch familiär geführt wollte man keine Randale, wollte Ruhe für Familien.
So schrieb jeder von uns ein Anfrage-Formular, wo jeweils nur der erste Name echt war. Die restlichen 3 Namen waren fake und in der Regel mit Mädchennamen besetzt. So wollten wir von vornherein einer Ablehnung aus dem Wege gehen.
3 Ostsee-CP lehnten uns ab, eine Zusage bekamen wir vom CP Zinnowitz, einem kleinen etwa 500 Personen großen CP in einem Waldstück.
Über die 4 Wochen bekamen wir es mehrfach mit der CP-Leitung zu tun, auch mit der örtlichen Polizei. Darüber möchte ich lieber schweigen.
Usedom ist ein Campingparadies, der längste FKK Strand (12 Km) befand sich in Ückeritz.
Wir düsten damals mit 3 Mopeds + 1 Motorrad von Sachsen-Anhalt aus an die Ostsee. Unsere Zelte hatten wir Tage vorher mit Bahn aufgegeben, hatten also nur leichtes Reisegepäck dabei.
Von Swinemünde war bekannt, dass es dort einen riesen Wochenmarkt gab, den wir besuchen wollten. Mit den Moped,s ging es dann bis nach Ahlbeck, von dort aus im kleinen Grenzverkehr mit dem Bus nach Swinemünde.
Mit unserem bescheidenen Taschengeld plünderten wir den Markt nach persönlichen Bedürfnissen.
Swinemünde in den 70 iger Jahren, eher ein trostloses, verlassenes Örtchen, erinnern kann ich mich, dass es dort eine Schiffswerft gab.
Für Camper ist sicher heute noch Usedom ein guter Tipp.
burki
@ Burki:
ZitatZu dieser Passage folgendes:
„in die 5-km-Sperrzone vor der polnischen Grenze kam man als Westler gar nicht hinein“Das dürfte so nicht stimmen. Zur polnischen, wie auch zur Grenze der CSSR gab es keine 5 km Sperrzone. Es gab den visafreien Verkehr mit diesen Ländern, man konnte an Grenzübergangsstellen mit dem Personalausweis ohne Probleme die Grenze passieren. Man konnte sogar an die Grenze, die mit einfachen Mitteln gesichert waren bis an den Zaun oder bis an den Grenzfluss Oder/Neiße.
Richtig ist auch, dass in Ahlbeck Schluss war. Bis hier konnte man mit dem Auto fahren, dann fuhr ein Bus die 3 Km ins benachbarte Swinemünde.
Danke für den interessanten Bericht und die Korrektur. Mag also sein, dass auch ich als Westler bis zur Grenze, ggf. sogar nach Swinemünde (mit vorher beantragten Visum) reingekommen wäre. Hab's leider nicht probiert, u.a. aufgrund dieser meiner (Fehl?)information. Und weil es vor der Wende zumindestens ein erheblicher bürokratischer Aufwand war, in die DDR (Ausnahme: Tagesvisum nach Ostberlin) zu reisen. Und - für mich als bekennden Wessi-Messie - ein Problem: Ich hätte vorher mein Auto aufräumen müssen, in Erwartung der gründlichen Filzung an der Grenze ...
Damals war ich nämlich noch kein Bahnfan.
Der Bericht ist echt toll. Die Bilder sind wirklich sehr schön und machen sofort Lust auf die schöne Insel Usedom. Mein letzter Usedom urlaub ist leider schon eine halbe Ewigkeit her, aber nachdem ich diesen schönen Bericht gelesen habe werde ich wohl mal einen Kurzurlaub auf der Insel anstreben
Vielen lieben Dank für den sehr schönen Artikel.