Radltour auf die Rotwandlalm

  • Liebe Foris,


    heute war wieder ein Tag zum Umarmen. Sonne pur und bis spät Mittags ohne Wolken in den Bergen.
    Aber geht das denn nach einer so erlebnisreichen Alpentour , sich noch zu motivieren?
    Aber natürlich, wenn man in den Bergen geboren ist.


    Also, ich hatte ja noch eine unbewältigte Aufgabe vor mir, nämlich auf die Rotwandlhütte zu fahren.
    Wie ich darauf kam? Nun, als wir unsere Teilstrecke der Bavarica Tyrolensis hinter dem Sylvensteinspeicher fuhren, sahen wir, dass eine ganze Menge Mountainbiker geradeaus an der Dürrach weiterfuhren.


    Und nach dem Karten betrachten, sah ich, dass da eine ganz anspruchsvolle Tour hinauf auf 1525m ging.
    Konnten wir das? Also rein ins Google , überschlägig die Steilheit geschätzt, reicht die Strecke für 2 Akkus? Nun ,aufwärts ging`s rd. 19 km. Dann war man an der Alm, abwärts nicht die gleiche Strecke, sondern hinüber auf die Bundesstr. nach Achenkirch, von dort zurück nach Fall. o.K. Streckenlänge insg. rd. 40 km.
    Und dazu benötigte man eben so einen Tag, wollte man nicht in ein Gewitter geraten.


    Zeitig kamen wir in Fall (770m ) an und fuhren gleich mal auf einer schönen Teerstr. stetig ansteigend oberhalb der Dürrach, die rechts unten lag.



    Wir fuhren an einer beliebten Ausflugsgaststätte für Radler, dem Aquilla, vorbei. Diese war schon auf österreichischem Gebiet, was zur Folge hatte, dass abrupt mit der Grenze, die Teerstr. in eine Schotterstr. mündete. Noch relativ gut befahrbar.
    Dann war die Dürrach auf dem Niveau der Str.



    So ca. nach 500 m ging es ohne Anzeige , nur auf Karteneinblick hin, scharf nach links hoch.
    Und das hatte es in sich. Mein lieber Schieber. Jetzt kamen auch wieder die größeren Brocken, weil ja durch das Gefälle herunter Starkregen so seine Furchen zog. Und diese wurden mit Kies aufgefüllt.
    Kennen wir ja schon.
    Ab der Abzweigung waren wir auf 929 m, die starke Steigung ging bis auf 1091m, dann neigte sich das Gelände vorübergehend nach unten. Das waren schon mal rd. 16 % zum Eingewöhnen.


    So ungefähr auf der Hälfte der Strecke bot sich schon ein herrlicher Ausblick an





    Weiter schraubte sich die Straße hoch und gleich nach einem ersten unbekannten Niederleger
    (so heißen weiter unten gelegene Almen, damit man hauptsächlich bei Schneeeinbruch die Tiere nach unten treiben kann, und sie dort noch Futter finden)


    wechselte die Straße intervallmäßig in schroffere Fahrspuren.



    Schließlich glaubten wir uns bald am Ziel, waren wir doch schon von schönen, saftigen Almen umgeben,



    und es ließ sogar den Blick auf das vermeintliche Ziel zu.



    Ausgetrickst, als wir näher kamen sahen wir die Alm abgeschlossen. Es war die Rotwandlalm als Niederleger.


    Da sich schon ordentlich der Hunger meldete, der erste Akku sich dem Ende zuneigte, fassten wir noch mal allen innerlichen Schwung , den wir durch diese herrliche Fahrt mit all ihren Gerüchen hatten, zusammen. Auf dem Weg roch frisch geschlagenes Holz, am Weg wachsender Majoran duftete und und und. Wir tauschten die Akkus aus und gruben uns hoch. Denn dieser Weg war jetzt schon sehr zerpflügt.



    Schließlich wurden wir mit der Ankunft vor der Hütte mit einer grandiosen Fernsicht belohnt.



    Dann wurde das Objekt der Begierde gespeichert



    die nahe liegende Tränke zweckentfremdet,



    je ein schmackhaftes Speck- und Käsebrot nahezu verschlungen, mehr geht nach Anstrengung ohnehin nicht, was bei der "Volldiät" auch durchaus angebracht ist, und wir fanden sogar jemanden der uns ablichtete. Muss ja auch mal sein.:mrgreen:



    Nachdem die Funktionswäsche wieder trocken war, ging`s an die Abfahrt, da hinunter




    Diese bot wieder reizvolle Ausblicke ( im Hintergrund der Roß-und Buchstein ) und auch ein kleiner Plausch fiel des Öfteren über die Wegstrecke an.



    Schon drei viertel unten ergab sich nochmal ein Blick hinüber zu meinem "Spezi", siehe Meranfahrt,




    der von hier aus gesehen, so richtig zeigte, wie steil er ist. Damals, als ich von der Nordseite (im Bild auf der linken Seite) hinauf ging, wurde mir das so gar nicht bewusst.


    Ja, und schließlich etwas auf halben Wege, der obligatorische Blick zurück zum Juifen und der Jochhöhe auf der dahinter die Rotwandlalm liegt. Recht ordentlich im Nachhinein.




    Nachdem uns eine Frau mit zwei prall gefüllten durchsichtigen Plastiktaschen, in denen randvoll Schwammerl (Pilze) lagen, freudig entgegenkam, hörten wir schon bald wieder die Geräuschkulisse der Staatsstr. von Achensee nach Tegernsee oder Bad Tölz.
    Unverhofft wurden wir aber noch erinnert, in welchem Gebiet wir diese Traumfahrt unternahmen.



    Und es zeigte sich auch noch ein schöner Wasserfall, den wir für einen abschließenden Fotostop nutzen mussten





    bevor wir auf den Radlweg der großen Staatsstr. am Sylvensteinspeicher wieder zurück nach Fall fuhren, und wir wieder das Gefühl hatten, eine erfüllten Tag genossen zu haben.


    euer
    wallbergler

  • wow...


    sind das wieder super tolle Bilder Helmut und wieder eine anspruchsvolle Fahrt.


    dass es noch weiter unten Wiesen (unterhalb der Almen und oberhalb der Heim-Orte) wusste ich. Aber dank dir, weiß ich jetzt, wie die heissen!


    Dank dir für deine Postkartenmotive und deine tollen Erklärungen dazu!


    liebe Grüße


    Ini

  • Keine Strapazen trotz der Hitze gescheut. Und bei der Beitragserstellung garantiert wieder ins Schwitzen gekommen.


    Ein eindruckvoller Beitrag!


    Welch ein Glück für uns, dass die Schönheiten bei Dir vor der Tür liegen.

    [COLOR="#0000CD"]Entdecke die Welt, wie einst Captain Cook, Baedeker oder Marco Polo[/COLOR]


    Carpe Diem Annette und Hartmut


    [COLOR="#008080"]Wissen schafft Wissen - jeden Tag entsteht neues Wissen![/COLOR]

  • Vielen Dank allen, für die Wertschätzung.


    Ehrlich habe ich gedacht, puhh, vielleicht ist das jetzt bald ein bisschen zu viel vom Gleichen.
    Aber, es sind halt nur die herrlichen Tage, die das möglich machen.
    Nochmal danke
    euer
    wallbergler Helmut

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