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Weihfeuertragen

  • Josef
  • 11. April 2009 um 21:06
  • Josef
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    • 11. April 2009 um 21:06
    • #1

    Schon Wochen vor Ostern herrscht Aufregung unter den Kindern. Buchenschwammholz (Moder) muss gesucht und Wochen vorher getrocknet werden. Eine Dose muss durchlöchert und mit einem Stück Draht versehen, damit die Dose richtig gedreht werden kann.

    Am Karsamstagmorgen sind die Kinder schon um ½ 8 am Kirchplatz obwohl erst um 8 Uhr die Feuerweihe stattfindet. Aber es sind ja noch viele Vorbereitungen zu treffen.
    Da wird in der Dose der Moder angezündet und gedreht bis alles richtig raucht. Auch werden ein paar Weihrauchkörner beigegeben.
    Die Aufregung steigt immer mehr je näher die Feuerweihe kommt. Da jeder der erste nach der Feuerweihe bei der Entnahme des Weihfeuers sein möchte.

    Man braucht ja einen gewissen Vorsprung, da die ersten Kinder "Weihfeiertroger", die bei den Häusern ankommen meistens die schöneren Ostereier, Krapfen und das größere Trinkgeld bekommen.

    Dabei bedienen sich die Buben einer besonderen Methode. Damit der glühende Buchenschwamm auf dem langen Weg von Haus zu Haus, wo jedes Mal ein kleines Stück aus dem glimmenden Schwamm geschnitten- und in den Hausherd gelegt wird - nicht verlöscht, ist er an eine (meist ist es Draht) Verlängerung gebunden. Mit diesem Feuer und dem alten Palmbesen vom Vorjahr kocht die Bäuerin dann das Geselchte für die Fleischweihe.
    So ausgerüstet, wird der Buchenschwamm durch ständig rotierender Bewegung, glühend gehalten.
    Der Rucksack dient einerseits zur Mitnahme des Moders und anderseits zum verstauen der Eier und Krapfen. Das Trinkgeld wird in der Hosentasche befördert.

    Wenn ich mich an meine Kindheit zurückerinnere durften damals nur die Kinder der Keuschler und Arbeiter Weihfeuertragen gehen. Die Großbauern verboten ihren Kindern das Weihfeuertragen.

    Liebe Grüße

    Josef

    Liebe Grüße

    Josef

  • Hartmut
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    • 11. April 2009 um 22:06
    • #2

    Dieser Brauch ist mir völlig unbekannt.

    Ist es ein österreichisch-katholischer Brauch?

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    Carpe Diem Annette und Hartmut

    [COLOR="#008080"]Wissen schafft Wissen - jeden Tag entsteht neues Wissen![/COLOR]

  • Josef
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    • 11. April 2009 um 23:12
    • #3

    Hallo Hartmut!

    Laut meinem Wissen ist die Feuerweihe ein uralter katholischer Brauch der ins 10 Jahrhundert zurückgeht.
    Seit wann es Weihfeuerträger gibt konnte ich nicht eruieren.

    Nur dieses habe ich im "Tiroler Volksleben" gefunden:

    Am Karsamstag in der Früh wird die kirchliche Handlung der Feuerweihe vorgenommen. Sie geht jedoch nicht in der Kirche vor sich, sondern auf dem Friedhofe, der in den Dörfern rund um das Gotteshaus gelegen ist. Daselbst wird zumeist aus alten Grabkreuzen ein Scheiterhaufen aufgeschichtet. Der Priester erscheint im Ornate (Albe, Stola und Pluviale, und zwar in blauer, bezw. violetter Farbe), gefolgt vom Messner. Letzterer schlägt Feuer, zündet den Holzstoß an und der Priester spricht die üblichen Segnungen darüber. Bis jetzt verhielt sich die Menge in andächtiger Stille, kaum aber lehrt ihr der Geistliche den Rücken, so geht ein höchst unkirchliches Treiben los. Alles drangt sich zum glühenden Kohlenhaufen und fällt darüber her, als wäre es eitel Gold; der kriegt einen Rippenstoß, jener eine Ohrfeige, dass ihm der Kopf saust und er gar nicht merkt, wie ihm der pfiffige Täter unterdessen das schönste Scheit vorwegnimmt. Die Burschen wollen es beim "Holzrauben" einer dem anderen zuvortun. Endlich hat jeder sein Scheit erobert und trägt es im Triumph nach Hause.

    Liebe Grüße

    Josef

    Liebe Grüße

    Josef

  • Gast001
    Gast
    • 12. April 2009 um 09:17
    • #4

    Diesen Brauch kenne ich auch nicht - weiß aber, dass es im südlichen Bayern auch Brauch war- aber so weit ich weiß, wurde das Licht der Osterkerze, die in der Nacht zum Ostersonntag entzündet wurde, von den Buben und Burschen ( Mädchen durften es nicht tun) in die Häuser getragen.

    Beneidenswert, dass sich so ewas bei Euch noch lebendig erhalten hat.
    ( Bei uns gibt es nur noch machmal in Dörfern das Osterfeuer vor der Kirche in der Nacht zum Ostersonntag - auch heute Nacht habe ich es ringsum in manchen Dörfern lodern sehen)

    Was Du aus dem "Tiroler Volksleben" zitierst, erinnert mich doch stark an Bräuche heidnischen Urprungs wie das Vertreiben der Wintergeister (ausgerechnet mit dem Feuer, das am Karfreitag auf dem Friedhof entzündet wurde....) :wink:
    Interessant!
    Danke, dass Du es dokumentiert hast!

    Ich habe dazu diese Seite gefunden
    https://www.osterseiten.de/brauchtum/

    Gruß,
    ELMA

  • Ini und Micha
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    • 14. April 2009 um 07:52
    • #5

    hallo Josef,

    auch für mich ist der Brauch etwas neues.

    danke für die tollen Bilder und den tollen Bericht Josef!

    liebe Grüße

    Ini

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