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Albanien 11 - Rundgang durch Vlora

  • claus-juergen
  • 14. November 2025 um 18:05
  • claus-juergen
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    • 14. November 2025 um 18:05
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    • #1

    Um es gleich am Anfang dieses Berichts zu sagen: Vlora ist keine städtebauliche Schönheit. Da gibts kaum Historisches. Die Stadt ist in den letzten Jahren sehr stark gewachsen. Dies vor allem wegen dem Zuzug von Albanern aus dem armen Hinterland die sich in der Großstadt mit dem schnell wachsenden Tourismus eine Steigerung der Lebensqualität erhofften. Es wurde wild gebaut. Vieles davon schwarz. Und noch dazu gibts vor allem an den nördlichen Ausläufern der Stadt Altlasten von ehemaligen nun pleite gegangenen Industriebetrieben. Und doch haben wir Vlora wegen der Lage für unsere Erkundungen im Umland gewählt.

    Um die Stadt zu erkunden fuhren wir etwa drei Kilometer bis ins Zentrum. Parken kann man immer in einer albanischen Großstadt. Es stellt sich nur die Frage wo. Parken in zweiter Reihe ist normal, in dritter Reihe nicht ungewöhnlich. Auch am Rand von Kreisverkehren oder Kreuzungen wird das Auto abgestellt. Irgendwie geht das alles. Die Bordsteine der Gehwege sind meist recht hoch, so daß nur SUV dort abgestellt werden können. Strafzettel sind anscheinend weitgehend unbekannt obwohl die Polizei durchaus Präsenz zeigt.

    Wir hatten zwar ein paar Örtlichkeiten auf unserem Plan. Allerdings gibts Stellen die wir spontan näher angeschaut haben. So mache ich das oft wenn ich einen ganzen Tag Zeit für die Erkundung einer Stadt habe.

    Hier finden wir einen Parkplatz.

    In kleinsten Räumlichkeiten oder davor wird Handel mit was auch immer getrieben.

    Wie auch in Montenegro bereits beobachtet haben die verzinkten Metallcontainer für den Müll keine Deckel. Logisch, der wird abmontiert und als Altmetall verschachert. Auch die Deckel von Müllcontainern aus Kunststoff fehlen. Das hat aber einen anderen Grund. So ein Ding wird nicht unbedingt sachgemäß behandelt.

    Zum Frühstück gibts in einem Cafe Cappuccino mit kroatischen Kaffee der Marke Franck und Croissants.

    Hier parkt niemand auf dem breiten Gehweg.

    Der Roller von Yamaha ist vom Design her nicht gerade der neueste, dafür jedoch anscheinend gut gepflegt.

    Wer aus welchen Quellen auch immer Geld hat muß in Albanien das seinen Mitmenschen zeigen. BMW, Mercedes, mit Einschränkungen Audi und Porsche SUV sind ideales Mittel dazu.

    Nicht jeder hat eine Klimaanlage im Haus und so sind diese Markisen ideal die sommerliche Hitze zumindest etwas draußen zu lassen.

    Hier kann man sich nach Maß individuelle Kleindungsstücke anfertigen lassen. Dazu gibt es jetzt im Oktober auch Olivenöl für 8 Euro der Liter zu kaufen.

    Die albanische Eisenbahn ist ein Trauerspiel. Fast alle Strecken sind eingestellt. Auch der ehemalige Kopfbahnhof in Vlora ist verwaist.

    Opa passt auf die Puten auf die anscheinend zwischen den Schienen etwas Nahrung finden.

    Wir gehen bis zum Ende weil ich mir den Bahnhof ansehen möchte.


    Das ist er im typischen Stil der kommunistischen Ära.

    An der Fassade prangern die üblichen "glücklichen werktätigen Arbeiter mit ihren Familien".

    Das waren noch Zeiten wo anfangs der große Bruder im Kreml und später der aus Peking das kleine Land im Mittelmeer unterstützte.

    Der Traum von unendlicher Stromerzeugung durch Atomenergie wurde wohl aus Kostengründen nie verwirklicht. Wie gut, gibt es wenigstens zu den anderen Altlasten im Boden wenigstens keinen Atommüll dazu.

    Ein paar Eimer Farbe und das wird schon wieder. Oder etwa nicht?

    Dieser kleine Imbiß hat sich darauf spezialisiert nur Gerichte vom Holzkohlengrill aus Hühnern anzubieten. Rechts im Bild sieht man die Kohlensäcke die täglich neu angeliefert werden. Wir haben am nächsten Tag hier auch gegessen und es hat sich wirklich gelohnt.

    Wir gehen auf der Prachtstraße ins Zentrum. Es gibt nicht nur zu beiden Seiten einen Gehweg sondern auch in der Mitte. Dazu kann man hier auch gefahrlos radeln.

    Den Zweck dieses Gebäudes erkennt wohl jeder. Rechts sieht man das Stadtwappen.

    Nicht weit weg ist die Muradie Moschee. Leider war die gerade geschlossen.

    So begnügen wir uns mit dem Anblick des Fliesenbodens davor.

    Der da ist wichtig für die nationale Identität des Landes. Leider wurde er ermordet. Albanien hatte es selbst nach 1912, der selbst erklärten Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich nicht leicht. Die Nachbarn Italien, Griechenland und Serbien haben seit Jahrhunderten ein Auge auf das Land der Skipetaren geworfen.

    Avni Rustemi – Wikipedia
    de.wikipedia.org


    Ein Berg in der Stadt ist immer gut. Wenn man da hinauf gelangt hat man meist einen guten Blick auf das Häusermeer.

    Bei dem hier handelt es sich um den Chef eines muslimischen Ordens der unter Enver Hoxha zwar ein paar Jahre toleriert wurde. Gegen Ende seines Lebens stand er jedoch unter Hausarrest.

    Ahmet Myftar - Wikipedia
    en.wikipedia.org

    Eine imposante Treppe führt zu dieser Figur.

    Wir gehen den verfallenen Weg nach oben.

    Manchmal frage ich mich schon in Albanien ob denn niemand Zeit und Lust hat zumindest ein bischen die Infrastruktur mit wenig Aufwand zu verbessern? Zwei Arbeiter und eine Motorsäge und flugs wäre an einem Tag diese Treppe wieder freigelegt.

    Im Hintergrund erkennt man die Insel Sazan. Das ist die größte Insel Albaniens.

    Fortsetzung folgt...

    jürgen

  • hadedeha
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    • 15. November 2025 um 08:10
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    • #2
    Zitat von claus-juergen

    Vlora ist keine städtebauliche Schönheit.

    Hallo Jürgen,

    obwohl meine Albanien-Reise schon 17 Jahre zurückliegt, kann ich Dir nur beipflichten. Es hat sich anscheinend wenig verändert.
    Wir haben seinerzeit - gleich nach Ankunft in Vlora - spontan unsere Pläne verändert und sind entsetzt geflüchtet und weitergezogen. Vorgebucht hatten wir nichts, somit kein Problem.

  • claus-juergen
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    • 15. November 2025 um 18:01
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    • #3

    Natürlich wußten wir was uns dort oben erwartet. Das ist die Grabstätte eines gewissen Quzum Baba. Hierbei handelt es sich um den geistlichen Führer einer muslimischen Sekte. Wie so viele berief der sich darauf, ein angeblicher Nachkomme von Mohammed zu sein. Das ist im Islam wohl so eine Art Rechtfertigung für die eigene Sichtweise des Glaubens.

    Hier etwas Infos zum geschichtlichen Hintergrund.

    Kuzum Baba Sulltani Vlorë
    Kuzum Baba është një tarracë natyrore e gdhendur buzë detit, e vendosur në një kodër mbi qytetin e Vlorës.
    pine.al

    Tatsächlich sind auch ein paar Gläubige da die Kerzen für den Verblichenen anzünden.

    Bektashi nennt sich diese Sekte die an diesem Ort nicht nur das Mausoleum hegt sondern anscheinend auch das religiöse Zentrum betreibt.



    Ich ziehe die Schuhe aus und schau mich im Mausoleum um.

    Geld- und Sachspenden werden von den Pilgern hier abgelegt.

    Die Blumen im Vordergrund hübschen Vlora doch zumindest ein klein wenig auf.

    Hier hat Klaus den Durchblick.

    Das ist der Eingang zum religiösen Zentrum der Bektashian-Sekte.

    Wir gehen nun auf der Straße hinunter zur Innenstadt. Anscheinend gibt es doch auch Albaner mit Geld. Die wohnen dann hier oben.

    Stilleben nebenan

    Offiziell ist das der Friedhof für die gefallenen Partisanen des 2. Weltkriegs. Allerdings sehe ich auf manchen Grabsteinen auch Lebensdaten von Personen die erst in den letzten Jahren verstorben sind.

    Im Hintergrund ist das Mausoleum zu sehen.

    Selbst mitten in der Stadt gibt es heruntergekommene und leerstehende Häuser.

    Das Textilgeschäft mit Vogelkäfig und einem Kanarienvogel darin trifft nicht unbedingt unseren Geschmack.

    Während der Besitzer des Radls im Cafe sitzt müssen die Puten darauf warten, daß er die entweder nach Hause bringt oder an wen auch immer verkauft.

    Auch das eine für uns fremde Welt.

    Wir entdecken gegenüber dem Rathaus eine Kaffeerösterei. Mmmmh riecht das gut hier.

    Ich kann mir den Vorgang des Röstens der Bohnen ganz genau ansehen.

    Die silberne Trommel in der Mitte der Anlage dreht sich. Dabei werden die Bohnen wohl gleichmäßig geröstet.

    Im Schauglas kann man den Vorgang verfolgen.

    Nach einiger Zeit ist der Röstvorgang beendet und die Bohnen werden in das Metallgefäß darunter gekippt.

    Das Umrühren soll wohl dazu dienen den Kaffee gleichmäßig abzukühlen.

    Nach einigen Minuten wird der Kaffee in Jutesäcke abgefüllt.

    Wir haben uns an einem Imbißstand etwas zu Essen mitgenommen und beobachten das Treiben in der Kaffeemanufaktur von der Terrasse des Cafes nebenan. Die Chefin und den Papa drinnen durfte ich knipsen.

    An der Wand hängt eine Urkunde mit Stempel, Unterschrift und Nummer. Vermutlich ist das die Lizenz des Cafes.

    Dieser Aushang gibt Auskunft darüber was man hier bestellen kann. Warum die Getränke alle Nummern haben kann ich nur vermuten. Denkbar, daß wer auch immer hier ist oder arbeitet Probleme beim Lesen hat. Ich wähle weder die Nummer 10 - Sprite soll das sein, auch nicht die Nummer 23 - Heineken Bier ist hier gemeint, sondern die Nr. 20 - Corka ist einheimisches Bier. Da weis man was man hat. Das passt auch gut zum Imbiß.

    Das Tischbein ist etwas angerostet. Aber der Tisch hält zumindest so lange bis wir das Cafe verlassen haben.

    Und dann war da noch was. Wir beobachten die Einheimischen wie so oft beim Espresso mit einem Glas Grappa daneben. Der Wirt spricht deutsch und fragt uns wo wir herkommen. So entwickelt sich ein Gespräch und das Thema "albanisches Frühstück für Männer" kommt zur Sprache. Die Frage vom Wirt Andreas, ob wir auch einen Grappa wollen bejahen wir natürlich. Also gibts gratis auf Kosten des Hauses ein nicht zu knapp eingeschenktes Glas Grappa für uns. Das nenne ich Gastfreundschaft. Auch das ist Albanien.

    Weiter gehts demnächst mit unserem Rundgang durch Vlora.

    jürgen

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