Allerheiligen ist so ein Tag an dem man nicht nur den Verstorbenen gedenkt, sondern an dem es oft mit dem naßkalten und nebligen Novemberwetter beginnt. Ganz so war es vor drei Tagen nicht. Die Webcam zeigte mir an, daß zwar der Bodensee weitgehend im Nebel lag, oben auf dem Pfänder hingegen die Sonne scheint. Also nichts wie los mit dem Enkel Alex auf der Rückbank um in gut eineinviertel Stunden über die A96 nach Eichenberg bei Bregenz zu fahren. Von dort aus wollten wir 290 Höhenmeter überwinden und zum Pfänder, bekannt durch seinen Autobahntunnel und eine große Antenne, wandern.
Tatsächlich ist der See von hier oben ein weißgraues Gebilde. Der große Berg im Hintergrund ist der Säntis in der Schweiz.
Aus dieser Perspektive erkennt man gut wie der Oberrhein links begrenzt von zwei Dämmen in den Bodensee mündet. Der Rhein bildet die Grenze zwischen Österreich und der Schweiz.
Lindau im Bodensee liegt auch im Dunst. Im Bodensee deshalb weil die Altstadt auf einer Insel liegt.
Wir nahmen den Höhenweg welcher zu dem Zeitpunkt durch feuchten Lehm und Laub etwas unangenehm zu begehen war. Nach einer Dreiviertelstunde kamen wir aus dem Wald und hatten einen guten Blick auf die Vorarlberger Gipfel.
Kurze Rast bevor es nun auf einem von Wanderern gut frequentierten Hauptweg weiter zum Gipfel ging.
Der Sendemast im Hintergrund ist unser Ziel und wie zu erwarten von mindestens 1000 anderen Besuchern an diesem Tag ebenfalls.
Etwas Bildung am Wegrand
Ab und zu ein Bauernhof.
So viele Berge sind da angeschrieben. Kein Mensch kann sich die Daten alle merken.
Nach knapp eineinhalb Stunden Gehzeit haben wir den "Rummelplatz" erreicht. Der Großparkplatz dort ist komplett voll.
Die Pkw werden auch im Haltverbot an den Zufahrtsstraßen geparkt und jede Kabine der Seilbahn schaufelt neue Besucher in acht Minuten von Bregenz nach oben.
Wehe da fährt einer durch! Ausnahmen gelten für all diejenigen die da hinten Ferienhäuser besitzen und vermieten, Betreiber von Gaststätten, die Angestellten der Bergbahn, der Kioske, des Alpenzoos und und und...
In wenigen Minuten ist man zu Fuß oben am eigentlichen Gipfel des Pfänderspitz wie der Berg korrekt genannt wird. 1062 Meter ist zwar nicht sonderlich hoch. Allerdings liegt der Berg direkt am Bodensee und der wiederum befindet sich nur auf einer Höhe von 395 Metern.
Wir machen nun das was alle machen. Ab in den "Tierpark". Eintritt ist frei.
Eigentlich wollte Alex die Murmeltiere sehen. Aber die sind schon längst tief unter der Erde im Winterschlaf.
Es bleibt das Rotwild...
...die Steinböcke
das Muffelwild
und...?
Das Wildschweingehege passieren wir recht schnell. Da stinkt es uns zu sehr.
Uns wird es nun zu viel hier. Viele Menschen auf einem Fleck. Alex testet noch die lange Waldrutschbahn ohne sich in einer Kurve wie andere den Kopf anzuschlagen. Das Geschrei hier ist ziemlich nervend.
Schließlich finden wir am Rückweg eine Stunde später eine Hütte etwas abseits vom Weg wo wir in Ruhe unsere mitgebrachte Brotzeit vertilgen können.
Dann gehts über einen schmalen kaum begangenen Pfad zurück zum Auto in Eichenberg wo wir an ein paar modernen Häusern vorbei kommen.
Es war heute etwas windig. Die Sonne kam nur manchmal hinter den Wolken hervor und auch uns strengte diese Tour doch etwas mehr an als gewohnt.
So fuhren wir in der Dämmerung mit einem schlafenden Enkel auf der Rückbank nach Hause.
jürgen