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Weimar

  • claus-juergen
  • 21. November 2024 um 13:03
  • claus-juergen
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    • 21. November 2024 um 13:03
    • #1

    Weimar - Kulturstadt Europas. Wir waren vor gut einer Woche für zwei Nächte dort und konnten uns zumindest bei richtigem Novemberwetter etwas umschauen. Mehr aber auch nicht. Uns sollte ein siebenstündiger Rundgang durch die Stadt und die Parkanlagen genügen. Es gibt zwar die sogenannte Weimar card mit welcher man in 48 Stunden knapp 40 Museen und Einrichtungen besichtigen kann.

    weimar card und weimar card plus - Kulturstadt Weimar
    Willkommen in der Kulturstadt Weimar: Informationen zur Stadt, Sehenswürdigkeiten, offizielle Tourist-Information, Rathaus und Wirtschaft.
    www.weimar.de

    Aber ehrlich gesagt wäre das mit großem Streß verbunden. Jetzt im Winter ist die Hälfte eh geschlossen und Montag noch dazu die meisten anderen, die auch in der kalten Jahreszeit geöffnet haben. Also fast ziellos umherschlendern, nachmittags in ein Cafe zum Aufwärmen und Abends gemütlich essen gehen.

    Deshalb zeige ich euch die Dinge, die mir in der Stadt aufgefallen sind wohl wissend, daß da so manches fehlt.

    Das nennt sich das römische Haus. Es steht oberhalb des Parks an der Ilm. Das ist der Fluß welcher durch Weimar fließt.

    Blick vom Untergeschoß in den Park

    Die römischen Damen auf dem Waldbild scheinen zu tanzen.

    Wenn man im Park weiter in Richtung Innenstadt läuft kommt man zum sowjetischen Friedhof. Hier sind Gefallene des Zweiten Weltkriegs beerdigt.

    Teilweise findet man die Jahreszahl 1946 auf den Grabsteinen. Denkbar, daß mancher Soldat erst nach dem Krieg seinen Verletzungen erlegen ist.

    Die Parkhöhle war zwar geöffnet. Wir sparten uns jedoch die Besichtigung. Bei dieser Einrichtung handelt es sich um das Abflußsystem für Regenwasser aus der Stadt in die Ilm. Im Krieg wurden die Katakomben auch als Luftschutzkeller genutzt.

    Unser Weg führt uns zum historischen Friedhof weiter westlich. Dabei kommen wir an diesem Haus vorbei.


    Nun geht es erst einmal ein paar Hundert Meter entlang der Friedhofsmauer. Die meisten Eingänge sind verschlossen. Schließlich finden wir einen geöffneten Eingang. Das war zu erwarten. Schließlich wird der Friedhof immer noch für Bestattungen genutzt.

    Drin befindet sich die Fürstengruft - im Winter geschlossen.

    die russisch orthodoxe Kirche - im Winter geschlossen.

    Die Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs - im Winter geschlossen!

    Nicht weit entfernt liegt das Grab der Familie Goethe. Das allerdings wußte ich erst später und deshalb entfiel unser Besuch bei Deutschlands bekanntestem Dichter.

    In Weimar gibt es viele solche historische Gebäude aus der Gründerzeit oder dem Neoklassizismus.

    Carl Zeiss nach welchem bis heute ein großes Unternehmen der Optikindustrie benannt wird wohnte auch zur Jugendzeit in Weimar.


    Das ist der Goetheplatz mit dem Goethebrunnen.

    Hier steht auch das Goethehaus.

    Unser Zwischenziel an diesem trüben und kühlen Novembertag war nur das Cafe Lavazza am Goetheplatz.

    Hier konnten wir uns erst einmal etwas aufwärmen.

    Es geht noch weiter mit unserem Stadtrundgang in Weimar.

    jürgen

  • claus-juergen
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    • 22. November 2024 um 15:11
    • #2

    Nachdem wir uns im Cafe gestärkt und auch etwas aufgewärmt haben geht unser Stadtrundgang durch Weimar weiter.

    Auch Fachwerkhäuser finden sich hier und ich wiederum finde, daß die gut ins Gesamtbild der Stadt passen.

    Das ist die Herderkirche, benannt nach diesem Herrn.

    Für alle, die in der Schule nicht aufgepasst haben, dazu zähle auch ich, gibt es die Erklärung zu Johann Gottfried Herder.

    Johann Gottfried Herder – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Nun aber ab in die evangelische Kirche St. Peter und Paul.

    Als erstes fällt mir dieses Wappen auf.

    Vielleicht kann Waldi die passende Erklärung zum Adelsgeschlecht liefern. ;)

    Der Altar von Lucas Cranach ist wohl das bekannteste Kunstwerk in dieser Kirche. Bei unserem Besuch war es nicht möglich näher an die Bilder zu kommen.

    Hier Infos zu Weimar und diesem Maler.

    Cranach, Luther und Kirchen - Kulturstadt Weimar
    Willkommen in der Kulturstadt Weimar: Informationen zur Stadt, Sehenswürdigkeiten, offizielle Tourist-Information, Rathaus und Wirtschaft.
    www.weimar.de

    Weiter geht es nun zum Buchenwaldplatz. Hier findet sich ein Denkmal aus der Zeit der DDR.

    An einem ganz normalen Wohnhaus sticht mir diese Figurengruppe ins Auge.

    Ernst Thälmann war Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts der Vorsitzende der KPD und wurde 1944 im KZ Buchenwald bei Weimar ermordet.

    Ernst Thälmann – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Der Spruch an der Mauer stammt wohl aus der Zeit der DDR.

    eine ganz gewöhnliche Grundschule nicht weit weg vom Buchenwaldplatz Richtung Stadtzentrum


    Gegenüber befindet sich das Museum "Neues Weimar", hier die Rückseite - Montag geschlossen!

    hier die Vorderseite

    Das Kunstwerk davor ist wohl so ein Stück Neues Weimar.


    Solche Abbildungen von während der NS Zeit ermordeter Mitbürger finden sich überall in der Stadt. Auch Stolpersteine gibt es vereinzelt. Hingegen fand ich keine Hinweise auf Opfer der DDR-Diktatur. Vielleicht ist es noch zu früh dafür.

    Unschwer zu erkennen ist die Tatsache, daß dieser monumentale Bau aus der NS Zeit stammt.

    Darin befindet sich eine Ausstellung über die Zwangsarbeit von Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen des nahen KZ Buchenwald.

    Ich meine, daß hier die Verantwortlichen ein passendes Gebäude für diesen Zweck gefunden haben. Im übrigen soll der Bau sechs Untergeschosse haben die im Krieg als Luftschutzkeller Verwendung fanden.

    Und wieder eine Schule benannt nach Johann Nepomuk Hummel, einem Komponisten und Pianisten.

    Johann Nepomuk Hummel – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Mit dem Postamt schließe ich diesen weiteren Teil meines Berichts über Weimar.

    jürgen

  • waldi
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    • 22. November 2024 um 22:17
    • #3
    Zitat von claus-juergen

    Vielleicht kann Waldi die passende Erklärung zum Adelsgeschlecht liefern. ;)

    Dem Wunsch komme ich gerne nach, Jürgen.

    Es handelt sich bei dem Wappen an der Galerie in der Weimarer Herderkirche um das "Große Ernestinische Wappen"!
    Häh? Was'n das? Das dürfte die Reaktion der meisten Leser sein.
    Ich werde versuchen es zu erklären.

    Die Ernestiner sind eine Linie des deutschen Fürstengeschlechts der Wettiner. Der Name leitet sich vom Stammvater der Linie Kurfürst Ernst von Sachsen her. 1485 teilten Kurfürst Ernst von Sachsen und sein Bruder Herzog Albrecht III. von Sachsen ihre Besitzungen (Leipziger Teilung). Es entstanden zwei Linien der Wettiner, die bis heute existieren: die Ernestiner, die Nachkommen des Kurfürsten Ernst, und die Albertiner, die Nachkommen Albrecht III. Weimar lag im ernestinischen Teil und es entstand das Herzogtum Sachsen-Weimar.

    Ernestiner Wappen.jpg

    Das Große Ernestinische Wappen setzt sich wie folgt zusammen:
    oben in der Mitte: Das Lilienhaspel des Herzogtums Kleve (Cleve), (gemeint ist hier das Steuerrad oder Ruder eines Schiffes, nicht der hessische Begriff fürs Eisbein!)
    darunter: Herzogtum Sachsen, von Schwarz und Gold neunmal geteilt, darüber ein grüner schrägrechter Rautenkranz
    darunter: Markgrafschaft (Herrschaft) Landsberg, in Gold zwei blaue Pfähle
    darunter: Kann ich nicht zuordnen, könnte eine Fasce (Heroldsfigur) sein
    darunter links: Herrschaft Römhild: In Rot eine goldgekrönte silberne Säule (kaum erkennbar)
    daneben rechts: Gefürstete Grafschaft Henneberg: In Gold auf grünem Dreiberg eine schwarze Henne mit rotem Kamm und ebensolchem Kehllappen

    Die vom Betrachter linke Reihe von oben nach unten:
    Landgrafschaft Thüringen: In Blau ein golden gekrönter und bewehrter Löwe, von Silber und Rot mehrmals geteilt. Der Löwe ist einwärts gekehrt
    darunter: Herzogtum Jülich: In Gold ein schwarzer Löwe, silbern bewehrt. Löwe einwärts gewendet
    darunter: Pfalzgrafschaft Sachsen: In Blau ein golden gekrönter goldener Adler, einwärts gekehrt
    darunter: Grafschaft Orlamünde: In einem mit roten Herzen bestreuten goldenen Feld ein rot gekrönter und bewehrter schwarzer Löwe. Löwe einwärts gekehrt
    darunter: Burggrafschaft Altenburg: In Silber eine fünfblättrige rote Rose, golden bebutzt, mit grünen Kelchblättern
    darunter: Grafschaft Mark: In Gold ein silbern-rot geschachter Balken

    Die vom Betrachter rechte Reihe von oben nach unten:
    Markgrafschaft Meißen: In Gold ein schwarzer Löwe, rot bewehrt
    darunter: Herzogtum Berg: In Silber ein roter Löwe, blau gekrönt und bewehrt
    darunter: Pfalzgrafschaft Thüringen: In Schwarz ein goldener Adler
    darunter: Herrschaft Pleissen. In Blau ein von Gold und Silber geteilter Löwe
    darunter: Grafschaft Brehna: In Silber 3 (2:1) im Dreipaß ausgeschlagene rote Seeblätter
    darunter: Grafschaft Ravensberg: In Silber drei rote Sparren


    Zitat von claus-juergen

    Unschwer zu erkennen ist die Tatsache, daß dieser monumentale Bau aus der NS Zeit stammt.

    Das ist das Südgebäude des ehemaligen NS-Gauforums, ein Zeichen des Hitlerschen Größenwahns.


    Liebe Grüße von waldi :174:

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  • Jofina
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    • 23. November 2024 um 17:30
    • #4

    Hallo Jürgen, wir waren Neujahr 1994 in Weimar.

    Du warst zwar auf dem Goetheplatz, aber auf dem Theaterplatz gar nicht? Die Entfernung beträgt nur ca. 3 Minuten.

    Vor dem Theaterplatz mit dem Nationaltheater steht das Denkmal von Goethe und Schiller.

    Das schaut sich eigentlich jeder Tourist an. War es eingerüstet? Oder war es Dir nicht bekannt?

    So sah es damals, Neujahr 1994 aus:

    Foto von nahem:

    Ich hoffe, es stört Dich nicht, daß ich es hier noch eingestellt habe. Aber Du weißt ja, ich bin Fan von Städtetouren und da ist so ein Denkmal ein MUSS. ^^

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

    2 Mal editiert, zuletzt von Jofina (23. November 2024 um 17:53)

  • claus-juergen
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    • 23. November 2024 um 22:40
    • #5

    Hallo Jofina,

    Mein Bericht ist noch nicht zu Ende. Ich bin nur aktuell familiär beschäftigt. Ich habe noch einige Bilder von Weimar auf der Festplatte und natürlich habe ich auch die beiden bekanntesten Dichter und Denker besucht. Und dann gibt es noch etwas ganz anderes was wir zufällig an diesem Tag in Weimar miterleben konnten. Das wiederum ist nur einmal im Jahr zu einer ganz bestimmten Uhrzeit möglich. Dazu moderne Kunst, die derzeit die Fachleute weltweit bewegt. Du glaubst gar nicht, welch gigantische Summen für Kunstwerke eines ganz speziellen Künstlers bezahlt werden. Lass dich überraschen. ;)

    Hallo Waldi,

    Meinen ganz besonderen Dank möchte ich dir an dieser Stelle aussprechen. So exakt wie du die Details des Wappens recherchiert hast, gelingt es wohl keinem von uns. Ich dachte außerdem immer, dass Weimar mitten in Thüringen liegt und überhaupt nichts mit Sachsen zu tun hat. Dabei war das heutige kleine Bundesland Sachsen wohl vor Jahrhunderten eine wirtschaftliche, geographisch und kulturelle Mittelmacht in Europa.

    Was übrigens die Geschichte eines bestimmten Hotels in Weimar angeht habe ich von Einheimischen erfahren, was sich erst vor wenigen Jahren dort zugetragen haben soll. Näheres dazu in einem Folgebeitrag.


    Grüße


    Jürgen

  • claus-juergen
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    • 24. November 2024 um 18:40
    • #6

    Weiter geht es mit unserem ausgiebigen Rundgang durch Weimar. Jofina hat die beiden schon vermißt. Da sind Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller.

    Die beiden trotzen Wind und Wetter vor dem Deutschen Nationaltheater.

    Sicherlich gibt es Touristen die die beiden nicht kennen. Deshalb ist es gut wenn zumindest die Namen am Sockel angebracht sind.

    Nun geht es durch die Fußgängerzone in Richtung Marktplatz. Vor uns ist eine seltsame Gruppe unterwegs. Dazu hören wir eigenartige Musik.

    Wir wissen natürlich was da vor sich geht. Einheimische haben uns schon vor Stunden aufgeklärt und darauf hingewiesen, daß wir heute am 11.11. um 11.11 Uhr am Marktplatz sein sollen.

    Also nichts wie hinterher.

    Der Zug stockt und das nutzen wir aus um uns die Passagiere in der Kutsche anzusehen.

    Es handelt sich um Prinz Georg und Prinzessin Paula vom örtlichen Faschingsverein die unterwegs zum Rathaus sind wo der Bürgermeister den Rathausschlüssel abzugeben hat. Neu für mich ist, daß man in Weimar wie auch in Bayern vom Fasching und nicht vom Karneval spricht.

    Die beiden versorgen uns mit Süssigkeiten und fordern uns auf der Zeremonie vor dem Rathaus beizuwohnen.

    Der Zug trifft vor dem Rathaus ein.


    Wir verfolgen die Zeremonie etwa eine dreiviertel Stunde lang.

    Schließlich machen wir uns auf den Weg zu anderen bekannten Gebäuden in dieser Stadt.

    Bis auf die Faschingsgesellschaft ist der Marktplatz leer.

    In dem Zusammenhang möchte ich euch eine kleine Anekdote aus meiner beruflichen Vergangenheit nicht vorenthalten. Es begab sich in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als ein Kollege eine Dienstreise nach Köln geplant hat. Von dort kam die Absage, daß dies am 11.11. nicht möglich wäre, weil an dem Tag niemand für ihn Zeit hätte. Seitdem weis ich, daß der 11.11. in manchen Orten ein ganz wichtiger Feiertag im wahrsten Sinne des Wortes ist und der Beginn des Karnevals oder Faschings Priorität genießt.

    Links ein Stand der Thüringer Bratwurst anbietet und sonst nichts.

    Das ist das rote Schloß.

    Rotes Schloss (Weimar) – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Ursprünglich dachte ich, daß dieses Haus am Marktplatz der ehemalige Wohnsitz das Cranach Haus sei wo Lucas Cranach der Ältere und auch sein Sohn wohnten. Hier malte der Künstler den weltberühmten Altar in der Herderkirche. Waldi hat mich eines besseren belehrt. Danke!

    So langsam muß ich aufpassen, daß ich die Gebäude nicht verwechsle. Eines imposanter und geschichtsträchtiger als das andere.

    Das ist das sogenannte Fürstenhaus in Weimar. Es beherbergt die Hochschule für Musik.

    Carl August zeichnete sich nicht durch gewonnene Kriege sondern durch die Förderung von Kunst und Kultur aus.

    Carl August (Sachsen-Weimar-Eisenach) – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Gleich nebenan befindet sich die Büste eines sicherlich bekannten Musikers und Komponisten.

    Wir gehen weiter bis zum Stadtschloß. Ihr ahnt es schon. Vorübergehend geschlossen.


    Das ist die Bastille.

    Über dem Torbogen befindet sich ein Wappen. waldi, ist das das Wappen der Ernestiner?

    Wußtet ihr übrigens, daß Johann Sebastian Bach hier einst "gesiebte Luft" hinter schwedischen Gardinen atmen durfte? Hier stehts geschrieben:

    Residenzschloss Weimar, Ensemble Bastille | Thüringer Schlösser und Gärten
    www.thueringerschloesser.de

    Auch das gibt es in Weimar. Ein Brunnen ohne berühmte Figuren.



    Mit diesen Worten von Goethe endet der Teil meines Berichts über Weimar. Demnächst geht es weiter.

    jürgen

  • waldi
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    • 24. November 2024 um 22:33
    • #7
    Zitat von claus-juergen

    Am Marktplatz befindet sich auch das Cranach Haus wo Lucas Cranach der Ältere und auch sein Sohn wohnten. Hier malte der Künstler den weltberühmten Altar in der Herderkirche.

    So weit ist das richtig, Jürgen.

    Zitat von claus-juergen

    So langsam muß ich aufpassen, daß ich die Gebäude nicht verwechsle.

    Zu spät! Schon passiert. Aber die Gebäude sind wirklich sehr ähnlich!
    Du zeigst uns nicht das Cranach-Haus, sondern das Rote Schloss. Das Wappen im Tympanon hat mich stutzig werden lassen. Es waren die Rauten der Wittelsbacher! Das Rote Schloss wurde 1574 bis 1576 als Witwensitz der Herzogin Dorothea Susanne gebaut. Das Wappen der geborenen von der Pfalz und des Herzogs Johann Wilhelm I. von Weimar-Eisenach ziert das Gebäude. Auch Johann Sebastian Bach wohnte zwei Jahre im Roten Schloss.


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • claus-juergen
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    • 25. November 2024 um 11:53
    • #8

    Danke Waldi. Ich habe meinen Fehler im Beitrag Nr. 6 korrigiert. Es ist aber auch zum Haare ausreißen mit den vielen historischen Gebäuden in Weimar. Wir sind spontan dahin gefahren ohne daß ich mich intensiv auf die Reise vorbereiten konnte. Ich wette aber, daß selbst bei einem mehrstündigen geführten Stadtrundgang kein Mensch all die gezeigten Gebäude im Hinterkopf behält. Weimar ist definitiv eine mehrtägige Reise wert wenn man all die vielen Denkmäler an Bauten und deren Inhalt sehen und verstehen will.

    Ich mach dann mal weiter mit meiner persönlichen Auswahl des Rundgangs. :)

    grüsse

    jürgen

  • claus-juergen
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    • 25. November 2024 um 17:32
    • #9

    Weiter geht es mit unserem Rundgang durch Weimar. Eigentlich logisch, daß dazu auch das allseits bekannte Gartenhaus von Johann Wolfgang von Goethe gehört. Deshalb gehen wir über die Sternbrücke, die die Ilm überquert.

    Rechts davon erblicken wir das Gebäude der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Die ist vor ein paar Jahren abgebrannt und wurde danach originalgetreu wieder aufgebaut. Ihr ahnt es schon - derzeit geschlossen!

    Der Hingucker schlechthin ist der Rokokosaal. Ein Bild davon gibt es hier und auch noch weitere Infos dazu.

    Rokokosaal
    Das historische Bibliotheksgebäude mit seinem berühmten Rokokosaal gehört seit 1998 zusammen mit anderen Weimarer Stätten der deutschen Klassik zum…
    www.klassik-stiftung.de

    Kaum haben wir die Brücke überquert fällt mir diese Büste auf. Von dem Herrn habe ich noch nie etwas gehört. Wikipedia hilft bekanntlich weiter und erklärt auch, was dieser Schriftsteller mit Weimar zu tun hat.

    Louis Fürnberg – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Könnt ihr euch noch an die eingangs gezeigte Parkhöhle erinnern? Hier ist der andere Ausgang wo die Entwässerung in den Fluß erfolgt. Das Gebäude im Hintergrund ist die Herzogin Anna Amalia Bibliothek.

    Nun wird es Zeit, Goethes Gartenhaus unter die Lupe zu nehmen. Es liegt mitten im Park an der Ilm.

    Dort hinten steht das Gartenhaus. Ich glaube fast, daß dies das bekannteste Gebäude Weimars ist.

    Goethes Gartenhaus
    Das Gartenhaus am Rande des Parks an der Ilm war 1776 Goethes erster eigener Wohnsitz in Weimar.
    www.klassik-stiftung.de

    Soll ich erwähnen, daß auch das Gartenhaus im Winter geschlossen ist? :(

    Und doch entdecken wir nicht weit entfernt ein Stück Goethe. Es handelt sich um ein Gedicht welches in Stein gehauen wurde.

    Es scheint, als hätten wir Weimar zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt besucht.

    Wir überqueren die Ilm und kommen wieder zum Römischen Haus.

    Hier endet dieser Teil des Rundgangs durch die Kulturstadt Europas. Im nächsten komme ich zu anderen Aspekten der Kultur oder Unkultur.

    jürgen

  • claus-juergen
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    • 26. November 2024 um 18:07
    • #10

    Kultur ist als nächstes angesagt. Auch in Weimar gibt es ein Einkaufszentrum wie in vielen anderen mittelgroßen Städten. Die üblichen Filialisten sind da natürlich vertreten. In Weimar nennt es sich Atrium und wäre an sich nichts Besonderes wenn dort nicht etwas Besonderes zu sehen wäre. Das fängt an mit Teilen der Berliner Mauer neben dem Haupteingang die hier im Jahr 2010 postiert wurden. Schön, daß auch an diesen Aspekt unserer Geschichte erinnert wird.

    Nun zur modernen Kunst die ja auch zur Kultur gehört. Sicherlich kennen heute die meisten Menschen den geheimnisvollen Künstler Banksy. Das ist der mit dem geschredderten Bild nach dem Zuschlag bei einer Auktion. Ton an!

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Im Atrium sind derzeit verschiedene Werke von Banksy zu sehen.

    Natürlich gehört das Mädchen mit dem Ballon dazu.


    Und es gibt noch ganz andere Kunstinstallationen.

    Man mag das als verrückt bezeichen. Mancher meint gar, daß das gar keine Kunst sei. Aber was ist im 21. Jahrhundert nicht alles Kunst?

    Auch das hier finde ich originell.

    Die Erklärung gibts dazu.

    In diesem Raum findet sich ein noch originelleres Werk als alles was ich bisher sah.

    Diese Kunstinstallation ist im Glaswürfel links zu sehen.


    Ich bin ganz ehrlich wenn ich euch sage, daß meine Frau die Frage gestellt hat, ob der Banksy spinnt. ;)

    Leider habe ich es in Weimar versäumt mir das berühmte Hotel Elephant anzuschauen. Bekanntlich kann man nicht nur als Gast, sondern auch als Neugieriger wie ich einer bin in fast jedes Hotel einfach hineingehen und sich dort umsehen. Das hätte ich machen sollen. Deshalb nur die Infos mit Hilfe von Wikipedia.

    Hotel Elephant – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Dort erfahren wir, daß nicht nur Goethe und andere Berühmtheiten in den vergangenen Jahrhunderten hier bzw dem Vorgängerbau zu Gast waren, sondern daß nach dem Neubau in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts unser österreichischer Führer und Reichskanzler hier 40 mal Gast gewesen sein soll.

    "Den Neubau, der auch Parteizentrale der NSDAP-Thüringen (unter Sauckel) werden sollte, errichtete der NS-Architekt Hermann Giesler (ihn hatte Hitler zum Professor und Generalbaurat für die Neugestaltung der Planungen der „Hauptstadt der Bewegung“ München (NS-Ausdruck) gemacht). Grundsteinlegung war am 3. November 1937, Richtfest am 20. April 1938 und Einweihung am 5. November 1938[9] anlässlich des Thüringer Gautages. Das neue Hotel galt mit Autolift zum Parkhaus als eines der modernsten Europas. Motto für den Neubau war laut Giesler: „Keine Karawanserei und keine aufgeblasene Hotelarroganz, keine Effekthascherei – sondern eine zeitentsprechende Gestaltung, die der Tradition und der Würde des alten ‚Elephanten‘ entspricht. Schlichtheit, verbunden mit solider Ausführung, auch in allen Details.“ Die Ausgestaltung mit großen Landschaftsbildern nahm der Weimarer Künstler Hugo Gugg, ein NS-Parteimitglied und Parteifunktionär vor. Die heutige Bibliothek war Konferenzraum und es gab für Sauckel ein großes Büro.

    Hitler war vierzig mal Gast im parteieigenen Hotel „Elephant“ und hatte ein für ihn eingeplantes Appartement zur Gartenseite. Von seinen zusammengeströmten Anhängern ließ er sich mit folgendem Vers auf den für ihn geschaffenen Balkon rufen: „Lieber Führer, komm heraus aus dem Elefantenhaus“. Ab 1940 fand im Hotel Elephant das Weimarer Dichtertreffen statt." (Zitat aus Wikipedia)

    Dann kam irgendwann Udo Lindenberg ins Spiel. Ob der Sänger tatsächlich ohne Wissen der Hotelleitung während er einige Zeit Gast war die Suite des Führers so umgestaltet hat, daß all die alten Dinge verschwunden sind kann eine Erzählung sein. Denkbar aber auch, daß da durchaus etwas dran ist.

    "...November 1998 Einweihung der „Udo-Lindenberg-Suite“ und damit „Entmystifizierung“ der Suite 100, die seinerzeit für Hitler konzipiert wurde. Besonderes Highlight in der Suite ist die Schalmei, die Lindenberg 1987 von Erich Honecker geschenkt bekam. Eigene Bilder Lindenbergs in und vor der Suite, u.a. die „Likörelle“, sowie Erinnerungsfotos runden die Dekoration der Suite ab..."

    Zitat aus https://famoushotels.org/hotels/elephant

    Damit kommen wir zum dunklen Kapitel Weimars. Nicht weit entfernt befand sich das KZ Buchenwald. Der ehemalige Insasse Eugen Kogon, ein österreichischer Journalist, saß dort von 1939 bis 1945 ein und hat als Überlebender das Buch "der SS Staat" geschrieben welches ich vor einiger Zeit gelesen habe.

    Wir wollten am Tag unserer Rückreise die Gedenkstätte besuchen. Allerdings herrschte zu diesem Zeitpunkt so ein extremer Nebel, daß wir vor Ort von diesem Vorhaben abließen.

    Dieser Nebel läßt das Areal noch düsterer erscheinen als es tatsächlich ist.

    Es waren zwar Besuchergruppen auf dem Gelände zu sehen oder zu erahnen weil man die Stimmen derjenigen hören konnte, die Erklärungen abgaben. Aber für uns machte eine Besichtigung bei diesem Wetter keinen Sinn.

    Das Gelände ist auf jeden Fall sehr groß. Teilweise soll man sogar Weimar im Blick haben.

    Das war unser Kurzbesuch in der Stadt im November wo anscheinend die meisten Besucher die Kulturstadt Europas meiden. Vielleicht kommen wir ja doch noch mal im Sommer hierher. Ich glaube, da gibt es noch vieles zu sehen.

    jürgen

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