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Hotel Kaiserin Elisabeth in Feldafing

  • waldi
  • 10. November 2022 um 10:25
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    waldi
    Administrator
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    • 10. November 2022 um 10:25
    • #1

    Im Sommer verließ die Familie von Herzog Max in Bayern das Herzog Max Palais in München um der städtischen Hitze zu entfliehen und die heißen Tage des Jahres im Schloss Possenhofen am Würmsee (erst 1962 erhielt er den Namen Starnberger See) zu verbringen. Nach ihrer Heirat mit Kaiser Franz Joseph von Österreich war das elterliche Schloss für Kaiserin Elisabeth nicht mehr standesgemäß und auch zu klein um die Suite der Kaiserin aufzunehmen. Deshalb mietete der Wiener Hof für die Zeit der Besuche der Kaiserin bei ihren Eltern im Nachbarort Feldafing das Hotel Strauch, das heutige Golfhotel Kaiserin Elisabeth.

    Ein bisschen Geschichte zum Hotel Strauch, später Hotel Kaiserin Elisabeth findet Ihr in diesem Spoiler

    Neben der 1508 fertiggestellten Kirche in Feldafing entstand auch ein Wirtshaus mit eigener Metzgerei und Bäckerei.

    1856 kaufte Reichsrat Joseph Anton Ritter von Maffei, der Gründer der ältesten deutschen Lokomotivfabrik, Münchener Bürger und Großgrundbesitzer in Feldafing, den Gasthof und ließ mit einem sicheren Gespür für die landschaftliche Schönheit gleich daneben einen Gasthof mit Terrasse mit freiem Blick auf den Würmsee bauen.

    Nur drei Jahre vorher hatte König Max II. den Hofgartendirektor Peter Joseph Lenné beauftragt, die Flächen zwischen Feldafing und dem Seeufer als Park anzulegen. Max II. wollte auf diesem Gelände, am heutigen Loch 11 des 1926 gegründeten Golfplatzes, ein neues Schloss erbauen lassen. Nach dem Tod von König Max II. ließ König Ludwig II. allerdings das Schlossprojekt einstellen und die bis dahin entstandenen Bauteile wieder abtragen. Der Park dagegen wurde vollendet.

    Bewirtschaftet von Johann und Elisabeth Hierl erfreute sich der Terrassengasthof großer Beliebtheit. Die um diese Zeit angelegte Bahnlinie mag dazu verholfen haben, dass der einheimische Baumeister Johann Biersack die Vergrößerung zu einem Schweizer Gasthaus ausführen musste.

    Ab 1870 nutzte die österreichische Kaiserin Elisabeth das Hotel wenn sie in den Sommermonaten auf Besuch zu ihrer Familie an den Starnberger See kam. Das strenge Hofprotokoll ließ es nicht zu im Schloss der Eltern in Possenhofen zu logieren. Selbst Hofdamen kritisierten die Einfachheit und die lockeren Umgangsformen im Schloss von Elisabeths Eltern.

    Der alljährliche Aufenthalt der Kaiserin Elisabeth von Österreich machte 1876 eine nochmalige Vergrößerung unter dem neuen Besitzer, Max Strauch, notwendig. Es entstanden das Nebenhaus und Ställe für die Pferde der Kaiserin. Ein Turnzimmer wurde eingerichtet. Zur Sicherheit der Kaiserin wurde sogar ein Fluchtweg in Form einer Wendeltreppe angebaut.

    24 Sommer lang logierte Kaiserin Elisabeth von Österreich im Hotel Strauch, dem heutigen Golfhotel Kaiserin Elisabeth in Feldafing.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth alte Postkarte1

    Meist reiste sie mit dem Hofzug in ihrem eigenen Eisenbahnwaggon am Bahnhof Possenhofen an. Vorher wurde das gesamte Hotel umgeräumt und für den Aufenthalt der Kaiserin eingerichtet. Sie brachte neben ihrem Hofstaat von 50 bis 60 Personen auch gut zwei Dutzend Pferde, eine riesige Garderobe, und sogar ihr kaiserliches Geschirr mit.

    Weit weg vom höfischen Zeremoniell in Wien fühlte sich Elisabeth hier in Feldafing sehr wohl. Sie unternahm Wanderungen bis hinüber nach Andechs und sogar auch mal bis München, und ließ sich mit dem Ruderboot auf den See hinaus oder zur Roseninsel fahren. Wenn sie am See baden ging, dann wurde das gesamte Ufer im Park gesperrt.

    Nach den Mahlzeiten soll Elisabeth sich gerne in einer Hängematte im großen Garten des Hotels ausgeruht haben.

    Das Waschen der wadenlangen Haare war eine Tagesaufgabe. Man erzählt, dass die kaiserliche Haarpracht zum Trocknen auf die Wäscheleine im benachbarten Kirchgarten gehängt wurde.

    Auch als König Ludwig II. am 13. Juni 1886 beim Schloss Berg am gegenüber liegenden Seeufer tot aufgefunden wurde, logierte Elisabeth gerade im Hotel Strauch. Sie pflückte einen kleinen Strauß Jasminblüten und bat darum, diesen in den Sarg des Königs zu legen. Er soll ihn in der linken Hand gehalten haben die auf seiner Brust lag, während er in der Hofkapelle in München aufgebahrt war. Trotz ihrer starken Bindung zum "König der kein Narr, sondern ein in einer anderen Ideenwelt lebender Sonderling" war, war sie bei seiner Bestattung nicht anwesend. Erst zwei Tage später legte sie in der Gruft der Wittelsbacher in der Münchner Michaelskirche einen Kranz an seinen Sarg.

    Am 12. Juni 1893 verstarb in diesem Hotel der jüngste Bruder der Kaiserin, Herzog Max Emanuel in Bayern, genannt "Mapperl" nach einem Sturz vom Pferd an einem Blutsturz.

    Leider hat das Äußere des Hotels im Lauf der Jahre viel von seinem ursprünglichen Charme verloren. So wurden die großen Gauben entfernt und die schönen alten Balkone mussten neuen, funktionelleren weichen. Die Sisi-Suite und die Stallungen sind derzeit aber noch erhalten

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Westflügel4

    1894 soll Kaiserin Elisabeth zum letzten Mal nach Feldafing in das Hotel Strauch gekommen sein, bevor sie 1898 in Genf ermordet wurde.

    1900 wurde vom kaiserlichen Hofmarschallamt in Wien die Erlaubnis erteilt, das Haus "Hotel Kaiserin Elisabeth" nennen zu dürfen. Im gleichen Jahre gelangte es in den Besitz der Familie Kraft-Borchard - in deren Besitz es heute noch ist - und bekam allmählich seine heutige Gestalt.

    Zu meinem Geburtstag schenkte mir meine Familie ein Wochenende im Hotel Kaiserin Elisabeth.

    Am vergangenen Wochenende war es so weit. Kurz nach 17 Uhr checkten wir ein und bezogen unser Zimmer im 3. Stock des Ostflügels.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Ostflügel2

    3. Stock, Balkon zur Straße, links. Das war unser Zimmer.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Zimmer1

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Zimmer2

    Die Flasche Sekt mit dem Konterfei der Kaiserin war im Arrangement enthalten.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Sekt

    Vom Balkon hat man einen tollen Blick auf den Starnberger See und die Alpen.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Blick vom Balkon abends1

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Blick vom Balkon abends3

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Blick vom Balkon abends2

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Blick vom Balkon abends4

    Zu dem Arrangement gehörte auch ein "Sisi-Diner" am Ankunftsabend. Hier warteten wir darauf.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Warten auf das Sisi-Diner

    Es gab eine köstliche Kürbiscremesuppe. Es folgte Saiblingfilet auf Blattspinat in Safransauce. Den Abschluss bildete ein leckerer Kaiserschmarrn.

    Satt, müde und zufrieden legten wir uns in die bequemen Betten.

    Der Morgen nahm uns etwas die Freude weil es trübe war und Nieselregen aus Nebelschwaden fiel.

    Trotzdem galt mein erstes Interesse dem Kaiserin Elisabeth-Denkmal im Park des Hotels. Von der Sonnenterrasse aus kann man es am Ende des Hotelparks erkennen.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Blick von der Sonnenterrasse zum Denkmal

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Kaiserin Elisabeth-Denkmal1

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Kaiserin Elisabeth-Denkmal2

    Der böhmische Schriftsteller Alois John beschrieb die Arbeit des Bildhauers Karl Wilfert jr. so:

    „Er schildert nicht die Majestät der Kaiserin, auch nicht die Dulderin auf dem Throne, noch die einsame Frau, die auf Korfu oder am Genfersee in der Größe und Schönheit der Natur Vergessen sucht, sondern einen jener Momente stillster träumerischster Seelenruhe, wie sie diese hohe Frau wohl öfter in ihrem erschütternden Leben überkommen haben mag. Lässig, die schlanke Gestalt zurückgelehnt, ruht die Kaiserin; das Buch, in dem sie soeben gelesen, ist seitwärts bewegt, und nachsinnend und träumerisch schaut der Blick in die Ferne. Ist es Nachdenken über das Gelesene oder wurde eine schmerzliche Erinnerung wach? Wir können es nicht entscheiden. Aber in dieser ruhenden Gestalt mit dem weltentrückten Blick in die Ferne ist Majestät, Hoheit und - Tragik gebreitet.“ (Alois John, 1909)

    Das Denkmal hat eine bewegte Geschichte. Am 17. September 1905 wurde es in Franzensbad im Beisein des Thronfolgers Franz Ferdinand enthüllt.

    Franzensbad, Kaiserin Elisabeth-Denkmal1

    Nach dem ersten Weltkrieg und der Gründung der Tschechoslowakei mussten alle monarchistischen Denkmäler entfernt werden. So verschwand auch im April 1924 das Kaiserin Elisabeth-Denkmal in Franzensbad in einer Ecke des Museumshofes. Der Erschaffer des Denkmals, der Egerer Bildhauer Karl Wilfert jr. war kurz nach dem Krieg nach Feldafing umgesiedelt. Am 9. Januar 1926 bat er in einem Brief an den Stadtrat von Franzensbad um die Überlassung des Kaiserin-Elisabeth-Denkmals und um die Zustimmung zu dessen Installierung im Park des Hotels am Ufer des Starnberger Sees. Unter der Bedingung, dass auf dem Sockel des Standbildes angeführt wird, dass es sich um ein Geschenk der Stadt Franzensbad handelt, stimmte der Franzensbader Stadtrat zu.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Kaiserin Elisabeth-Denkmal3

    Schon am 17. Mai 1926 gab Karl Wilfert das Denkmal zur Einweihung frei. Aus politischen Gründen kam es nie dazu. Im September 1926 verzichtete Franzensbad öffiziell auf die Eigentumsrechte an dem Kaiserindenkmal zu Gunsten der Gemeinde Feldafing. Nach dem "Heimholen" von Böhmen ins Reich 1940 wollte Franzensbad das Denkmal zurück. Es blieb bis heute in Feldafing.

    Das schmackhafte Frühstück verbesserte die Laune wieder.

    Danach fuhren wir nach Garatshausen, Mariabrunn und Schleißheim. Darüber berichte ich in eigenen Themen.

    Schauen wir uns das Hotel mal etwas genauer an.

    Das Hauptgebäude.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Westflügel3

    Das Hotel vom Hotelpark aus.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth vom Park aus

    Die etwas verblassten Lüftlmalereien fallen kaum auf.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Westflügel Lüftlmalerei zur Straße

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Westflügel Lüftlmalerei zum Park

    Das ist doch ein Christophorus an der Westfront!

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Westflügel Lüftlmalerei zum Park Christophorus oben

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Westflügel Lüftlmalerei zum Park Christophorus unten

    Hier musste ich ein bisschen tricksen weil der Teil im Schatten sehr dunkel war.

    Was sagt der Spruch zwischen den Malereien?

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Westflügel Lüftlmalerei zum Park Spruch

    Leider werden die Zeilenenden durch das Fallrohr und dessen Schatten verdeckt. Es dürfte lauten:

    "Wer da haftet am Alten

    an Urväterart

    wer da trotzt den Gewalten

    und der Stunde gewahrt....

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Westflügel Lüftlmalerei zur Straße Spruch1

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Westflügel Lüftlmalerei zur Straße Spruch2

    Den Autor konnte ich leider nicht zuordnen.

    Am Hauptgebäude vorgebaut ist "Sisis Stüberl".

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Westflügel2

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Sisis Stüberl

    Neben dem Eingang hängt dieses kunstvolle Gemälde.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Schild an Sisis Stüberl

    Zwischen den beiden Hotelflügeln kommt man in den Innehof.

    Die Rückseite des Hauptgebäudes.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Westflügel1

    Der Ostflügel.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Ostflügel1

    Im Norden wird der Hof durch die früheren Stallungen begrenzt.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Stallungen

    Als ich 2012 mit dem Sissiforum hier war durfte ich auch einen Blick in die Stallungen werfen die extra für die Pferde der Kaiserin gebaut wurden.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Pferdestall1

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Pferdestall

    In den Pferdeboxen stehen heute Drahtesel und Fitnessgeräte, oder werden einfach als Lagerraum genutzt.

    Ein Überbleibsel aus der Zeit der Kaiserin ist auch die Sisi-Suite.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Sisi-Suite1

    In diesem Bett soll Kaiserin Elisabeth geschlafen haben.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Sisi-Suite2

    Einblicke in die Gasträume.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Raum2

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Raum1

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Raum4

    Am Sonntagmorgen überraschte uns das Wetter mit einem fantastischen Sonnenaufgang.

    Feldafing Hotel Kaiserin Elisabeth Blick vom Balkon morgens1

    Nach dem Frühstück checkten wir aus und fuhren kurz ans Seeufer.

    Morgen am Starnberger See2

    Morgen am Starnberger See1

    Morgen am Starnberger See3

    Über den anschließenden Besuch im Kaiserin Elisabeth Museum in Possenhofen und das Schloss berichte ich in einem eigenen Thema.

    Das Treffen mit Tom und seinen Großeltern auf dem Heiligen Berg habe ich hier beschrieben.

    Damit war unser Wochenendbesuch am Starnberger See zu Ende.

    Ich bin froh und dankbar dafür dass meine Familie mir diesen Wochenendaufenthalt im Hotel Kaiserin Elisabeth zum Geburtstagsgeschenk gemacht hat. Dadurch konnte ich das Hotel noch im zumindest ähnlichen Zustand sehen und erleben wie es die Kaiserin tat, denn....

    Leider schließt das Golfhotel Kaiserin Elisabeth zum Jahresende. Es soll saniert werden. Ich befürchte, dass dabei das Flair des Hotels gänzlich verloren geht. Hoffen wir das Beste!

    Mehr Info über die Sanierung.


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

    Einmal editiert, zuletzt von waldi (10. November 2022 um 10:27)

  • Jofina
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    • 10. November 2022 um 18:41
    • #2

    Hallo Waldi,

    das kann ich nachvollziehen, dass der Aufenthalt in diesem Hotel ein ganz tolles Geburtstagsgeschenk für Dich war. :)

    Interessant, was Du im Spoiler über Sissi reingesetzt hast:

    Zitat von waldi

    Das Waschen der wadenlangen Haare war eine Tagesaufgabe. Man erzählt, dass die kaiserliche Haarpracht zum Trocknen auf die Wäscheleine im benachbarten Kirchgarten gehängt wurde.

    War es eigentlich eine Besonderheit, dass Sissi ihre Haare derart lang wachsen ließ? Oder war das damals in der obersten Gesellschaft bei den Damen so verbreitet?

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

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    waldi
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    • 10. November 2022 um 22:30
    • #3

    Schön, dass Du auch den Spoiler gelesen hast, Jofina!

    Zitat von Jofina

    War es eigentlich eine Besonderheit, dass Sissi ihre Haare derart lang wachsen ließ?

    Ich denke, es war nicht mehr oder weniger besonders als heute. Es war halt die Pflege der langen Haare die viele davon abhielt sie lange wachsen zu lassen. Der Föhn wurde ja erst 1890 erfunden. Ich halte meine Haare gerne so kurz, dass ich sie mit dem Waschlappen kämmen kann. :wink:

    Eine meiner Großmütter hatte auch Haare bis über den Hintern. Auch sie pflegte die Haare - zu Zöpfen geflochten - in Kaiserinart als Krone zu tragen. Möglicherweise ist dies mit ein Grund meiner Verehrung der Kaiserin. Jedenfalls habe ich diese Großmutter sehr bewundert.

    Es war die Eigenart der Kaiserin, das was sie tat, intensiv zu tun. Sie war stolz auf ihr Haar und achtete sehr auf dessen Pflege! Deshalb leistete sie sich auch eine eigene persönliche Friseurin. Das tägliche Frisieren war eines ihrer festen Rituale. Sie konnte es sich leisten. Sie hatte die Zeit dazu. Man erzählt sich, dass die Friseurin Fanny Angerer (später Feifalik), die sie am Burgtheater in Wien gefunden hatte, heimlich die ausgebürsteten Haare von der Bürste streifte bevor die Kaiserin diese kontrollierte, weil die Kaiserin es nicht duldete Haare zu verlieren. Ein mal soll sie die Friseurin erwischt und zur Rede gestellt haben. Die Friseurin rettete sich mit der Ausrede, sie wolle ihrer Tochter ein Medaillon mit ein paar Haaren ihrer Kaiserin schenken.


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

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    claus-juergen
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    • 11. November 2022 um 11:28
    • #4

    hallo Waldi,

    und wieder hast du uns einen kleinen Einblick in die Geschichte der Kaiserin gegeben. Für mich sind diese Details deshalb interessant, weil dies alles in relativer Nähe zu meinem Wohnort vorhanden ist. Vielleicht treibt mich meine Neugier auch mal in diese Gegend.

    Das Hotel wird nun renoviert und wohl so gestaltet wie der betuchte Gast es heutzutage vorfinden will. Dabei geht unweigerlich das historische Flair verloren. Der geplante Anbau mag zweckmäßig erscheinen und die wirtschaftlichen Hoffnungen des Betreibers erfüllen. Aber mir gefällt das trotzdem nicht. Die Gäste können von ihren Balkonen aus den See sehen. Das ist wohl das was zählt. Es wird scheinbar eine Mischung aus moderner Technik, dem aktuellen Baustil, Effektivität mit einem Hauch Nostalgie werden.

    Daß es auch anders geht, zeigt mir das Hotel Steigenberger Sonnenhof der Kempinski Gruppe in Bad Wörishofen. Ich kenne das historische Gebäude von mehreren Besuchen und meine, daß hier die historische Bausubstanz ganz gut mit moderner Technik kombiniert wurde.

    Was die langen Haare der adeligen Dame angeht, war es doch bis zum ersten Weltkrieg so, daß die Frauen aller Gesellschaftsschichten lange Haare trugen. Die Bauersfrauen genauso wie der alte Adel und der Geldadel. Die Bäuerinnen hatten halt Zöpfe, die sie um den Kopf flochten um ihre Arbeiten verrichten zu können. Vor allem aus Gründen der Moral oder Ethik wären kurze Haare bei einer Frau bis zum ersten Weltkrieg unmöglich gewesen.

    Der Bubikopf war eine Art modische Revolition oder gar ein Zeichen für die Emanzipation der Frau. Noch dazu begannen manche Frauen vor allem in den Städten zu rauchen! ;)

    Danke jedenfalls fürs Vorstellen eines "alten Hotels".

    grüsse

    jürgen

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