Letzte Woche waren wir ein paar Tage in Oberfranken. Trotz brütender Hitze machten wir uns auf den Weg nicht nur die weithin bekannte Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein zu besichtigen. Nein, wir wollten auch den 5 Kilometer langen Wanderweg bis zum Staffelberg begehen.
Natürlich gibt es über diese Kirche mit angeschlossenem Franziskanerkloster eine Website aus welcher ihr viel mehr Infos entnehmen könnt als ich sie hier präsentieren kann.
Demzufolge beschränke ich mich erst einmal auf Bilder des beeindruckenden Bauwerks.
Das Gebäude wurde aus regionalem Sandstein erbaut.
Wer genau hinsieht erkennt links im Bildhintergrund auch ein imposantes Gebäude. Hierbei handelt es sich um Kloster Banz. Dort trifft sich seit einigen Jahren die Prominenz der CSU und beschließt Dinge, die gelegentlich den anderen Parteien ein Dorn im Auge sind.
Nur nebenbei erwähnen möchte ich, daß ich einen Klosterbruder vor der Kirche nicht nach den vierzehn Heiligen sondern nach einem gewissen Johannes Nepomuk gefragt habe. Der ist allerdings hier nicht anwesend.
Blick ins Klostermuseum
Die Basilika von der Frontseite gesehen
Blick ins Innere
Die meisten Läden für Devotionalien waren geschlossen.
Unser Ziel war jedoch in weiter Ferne. Oberhalb vom Kloster befindet sich die kleine Brauerei Vierzehnheiligen. Dort wollten wir anschließend einkehren.
Der schattige Biergarten ist leer und davor steht irgendwas auf einer Tafel von Betriebsurlaub. Diese Wanderung fängt ja schon gut an!
Gebaut wird auch noch an der Brauerei.
Aber dieses Schild links im Bild versprach Labsal nach der Wanderung die ja noch gar nicht begonnen hatte.
Es gibt mehrere Wege zum Staffelberg. Im Vorfeld habe ich mich angesichts von etwa 30 Grad Celsius im Schatten für den Weg entschieden, der fast ausschließlich durch den Wald führt.
Eine weise Entscheidung wie sich herausstellen sollte. Das Auto stand im Schatten und wir hatten zumindest ausreichend Wasser dabei.
Kloster Banz
Nach wenigen Minuten ist Vierzehnheiligen hinter dem Wald verschwunden.
Nun ist es ja in diesem Sommer in ganz Deutschland extrem heiß und trocken. Aber hier sind die Wiesen fast braun und die Fichten zum großen Teil abgestorben. So etwas habe ich in Deutschland noch nie gesehen.
Nach einer Stunde und 20 Minuten haben wir es geschafft und sind auf dem Staffelberg.
Bad Staffelstein - Staffelberg
(Klickt auf den Panorama-Rundgang)
Hier oben gibt es neben der Adelgundiskapelle eine Gastwirtschaft. Sicherlich bekommen wir hier ein kaltes Bier oder Radler.
Das darf doch nicht wahr sein. Die haben auch geschlossen! Ist denn den Verantwortlichen nicht bekannt welches gesundheitliche Risiko die den Urlaubern und Wanderern zumuten? Nur nebenbei erwähnt sei, daß die Kapelle natürlich auch geschlossen war.
Folglich erfreuen wir uns am lauwarmen Mineralwasser und erkunden das Hochplateau.
Der Weitblick in alle Himmelsrichtungen ist schon beeindruckend.
Es sind nur wenige Besucher da. Wer ist schon so verrückt und wandert bei der Hitze da hinauf?
Irgendwo da unten fließt der Main, der hier noch ein kleiner Fluß ist.
Auf der Scheibe sind Entfernungen von hier aus angegeben.
Das Plateau hat eine Ausdehnung von ca. drei Hektar und fällt nach allen Seiten ziemlich steil ab.
Hier weht weder die Fahne Deutschlands noch Bayerns, sondern das Banner Frankens.
Wir wählen den selben Weg zurück.
Eigenartige Gesteinsformationen
Der Wanderweg ist hervorragend in beiden Richtungen beschildert.
Zurück in Vierzehnheiligen dann der verdiente Lohn für die Mühen. Für 1,70 € pro Flasche kaufen wir das Bier in den Produktionsräumen der Brauerei. Wunderbar kalt, wunderbar durstlöschend und die zweite Halbe, ein Dunkles, wunderbar süffig.
Die Wanderung fand doch noch den verdienten Abschluß. Beim Gespräch mit den beiden Bauarbeitern erfahre ich, daß die dabei sind Leerrohre für die Umstellung der Energieversorgung der Brauerei zu verlegen. Bis vor zehn Jahren hat man Bier mit Heizöl gebraut. Der Sud braucht ja hohe Temperaturen über viele Stunden und auch die Kühlung kostet Energie. Dann wurde auf das billigere und ach so saubere Erdgas umgestellt. Dank des Kriegstreibers im Kreml gehts zurück in die Ölzeit. Der alte Tank muß vom TÜV abgenommen werden und die Ölleitungen werden erneuert. Franken ohne Bier - undenkbar!
Glücklich aber geschafft ruhen wir uns aus, plaudern mit einem einheimischen Ehepaar, die sich ebenfalls aus der Flasche verpflegen. Später gehts noch in die Eisdiele hinunter ins Maintal.
jürgen