Das Wertacher Hörnle ist ein Berg im Oberallgäu. Allerdings hängt dem Grasbuckel das Image an, gar kein richtiger Berg zu sein. Die Endung -le ist eine Art Verniedlichung. Berge wie das Fellhorn, das Nebelhorn oder das Rubihorn etwas weiter südlich sind von ganz anderem Kaliber.
Wir haben uns vor wenigen Tagen an die lange Tour von Wertach aus auf das Hörnle gemacht. Vorab kann ich schon sagen, daß die Wanderung anstrengender war als gedacht. Los ging es am Parkplatz Stützelsäge auf etwa 950 Metern Höhe.
Wie auf dem Wegweiser erkennbar, sind es immerhin 2 3/4 Stunden bis zum Gipfel welcher bedingt durch viele Vorberge erst nach etwa zwei Stunden in Sichtweite kommen sollte.
Es galt immer wieder besiedelte Almwiesen zu queren. Die Mädels hier sind etwa ein Jahr alt und freuen sich über jeden Besucher.
Anfangs führt der Weg mal bergauf und mal bergab durch Waldgebiete.
Das Team der Unteren Bichler Alpe hat solche Schilder aufgestellt um auch den Kids die Alpwirtschaft im Allgäu näherzubringen.
Die Alpe selbst haben wir nach 20 Minuten Gehzeit erreicht. Natürlich kehren wir hier am Hinweg nicht ein. Es gilt noch eine ziemliche Distanz bis zum Ziel zu überwinden.
Auf der Alpe hält man in diesem Sommer neben 100 Stück Jungvieh auch zwei Milchkühe aus deren Milch Quark und Butter hergestellt wird. Das genügt für die Bewirtung der Gäste.
Im Hintergrund ist der Grünten erkennbar. Bei genauer Betrachtung sieht man die große Fernmeldeantenne auf dem Berg.
Wir müssen nun ein paar Kilometer auf einer Teerstraße gehen. Die führt sogar bis zur Alpe Schnitzlertal. Für 6 Euro Maut kann jedermann mit dem Pkw dort hinauf fahren und dann ein paar Meter bis zu einem "Gipfelkreuz" laufen. Beliebt ist das bei Selfie-Freaks die das Bergwandern nicht unbedingt lieben.
Das Waldgebiet rund um das Wertacher Hörnle ist recht gut mit Forstwegen erschlossen. Diese dürfen allerdings nur von Berechtigten genutzt werden.
Wir haben einen ziemlich warmen Tag erwischt und so freuen wir uns über jeden Brunnen mit kaltem Wasser.
Irgendwann verlassen wir die Straße und gehen auf einem Pfad weiter nach oben. Nach eineinhalb Stunden legen wir die erste Rast ein um etwas zu essen und vor allem viel zu trinken.
Nach wie verläuft der Weg überwiegend im Wald. Immer wieder erblicken wir den Grünten westlich von uns.
Dann endlich sehen wir unser Ziel das Wertacher Hörnle mit seinen nur 1695 Metern Höhe in der Ferne.
Die Schnitzlertalalpe lassen wir links liegen. Würden wir hier nun einkehren, hätten wir sicherlich anschließend keine Lust mehr auf den Gipfel. Der letzte Teil des Weges hat es nämlich in sich.
Nun geht es relativ steil am Nordhang mit wenig Schatten weiter nach oben.
Kurze Rast am Kreuz oberhalb der Alpe. Unser Einstieg war hinter den Wäldern links im Bild.
Wo Bäume fehlen haben Blumen natürlich mehr Chancen auf das Licht der Sonne.
Geschafft. Ausgepowert und durstig haben wir den Gipfel erreicht.
Das Gipfelbuch gibt es heutzutage auch schon digital. Ich trage mich allerdings nicht dort ein, als ich erkenne wieviele Persönliche Daten dazu abgefragt werden.
Stattdessen genießen wir den Rundblick bei der obligatorischen Gipfelhalbe und dem Rest der mitgebrachten Brotzeit.
Weitblick nach Osten - rechts sieht man das Tannheimer Tal.
Blick nach Süden zu den Allgäuer Alpen
Blick nach Norden ins Allgäu. In der Bildmitte sieht man den Grünten- oder Wertachsee.
Weiter gehts mit Teil 2...
Jürgen