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D-1859: BREMERHAVEN > Auswandererhaus > Kartoffelsalat und mehr

    • D_
  • Grizzly
  • 7. November 2021 um 12:56
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  • Grizzly
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    • 9. November 2021 um 11:26
    • #21

    Beim Eintritt hat man eine Extrakarte mit einem Auswanderer bekommen, in meinem Fall eines späteren Musikinstrumententechnikers, der 1926 im Bauch seiner schwangeren Mutter von Oberschlesien über Bremerhaven nach Argentinien auswanderte und dort vor einigen Jahren starb (leider hab ich die Karte verloren und den Namen vergessen). Dessen Biographie kann man unterwegs immer wieder nachlesen.

    Ansonsten ist das Innere des Museums Teilen eines Schiffsinneren nachgebildet, man geht den Gang zwischen den Kabinen entlang, manchmal glaubt man das Schwanken des Seegangs zu spüren (das ist jetzt eher psychosomatisch). Die Schlafsäle der 3. Klassen sind drangvoll eng, erinnern mich an die Schlafsäle in den Skihütten der 60er Jahre, es sitzen oder liegen wieder lebensgroße Puppen herum, und manche geben ein lautes aber regelmäßiges Schnarchen vor sich.

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    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

    Einmal editiert, zuletzt von Grizzly (9. November 2021 um 11:52)

  • Grizzly
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    • 9. November 2021 um 11:47
    • #22

    Ich hab grad technische Schwierigkeiten. Text geht mit Verzögerung, Bilder gar nicht. Sorry.

    Zwischendrin Schaukästen mit den besonderen Schwierigkeiten einer Ozeanüberquerung mit Segel- und später mit Dampfschiffen. Bei den wetterabhängigen Segelschiffen, bei denen die Überfahrt schon mal erheblich länger dauern konnte als geplant, wurde manchmal der Proviant und, schlimmer, das Trinkwasser knapp, da halfen auch Vorgaben der Hafenverwaltung, wieviel mindestens davon mitgenommen werden musste, nur bedingt. Bei den Dampfschiffen war die Arbeit der Kohleschaufler im Bauch des Schiffes so brutal, dass die Suizidrate der Arbeiter Mitte des 19. Jahrhunderts zeitweise um zehn Prozent betrug.

    Aber irgendwann war man angekommen. Die Erste- und Zweite-Klasse-Passagiere wurden einer lockeren Kontrolle unterzogen und durften von Bord. Die Mehrheit kam dritter Klasse und wurde weitertransportiert bzw. auf Barkassen, jedenfalls Ende des 19. Jahrhunderts, nach Ellis Island gebracht und dort genauer durchgecheckt. Das fing schon mit einer "unauffälligen" Gesundheitskontrolle auf einer langen steilen Treppe an, auf der Ärzte die Ankommenden beobachteten:

    Wie gut kommt er/sie die Treppe hoch ?

    Muss er unterwegs verschnaufen ?

    Hinkt er ?

    Nach einer medizinischen Untersuchung mussten die Einwanderer ca. 30 Fragen beantworten.

    Das können Besucher auch an einem Computer in der "Aufnahmekabine".

    Ob man lesen und schreiben könne, Haar- und Augenfarbe, aus welchem Land man käme, jemals im Knast oder in der Psychiatrie gewesen, ob man Anarchist oder Polygamist sei, und wieviel Geld man dabei habe - über 50 Dollar, unter 10 oder dazwischen.

    Ich hab den Test in mehreren Variationen gemacht, bis sich nach mir eine Schlange bildete, sonst hätte ich noch länger so weiter gespielt.

    Wo man herkommt sowie Haar- und Augenfarbe spielten für die Einreise keine Rolle, ich kam durch.

    Analphabet durfte ich auch noch sein.

    Aber weniger als 10 Dollar in der Tasche durfte ich nicht haben, da wurde ich zurück geschickt, ebenso nach Knast- und Psychiatrieaufenthalt (schön blöd, wenn man das angegeben hätte).

    Wahrscheinlich hätte ich als Anarchist ode Polygamist auch keine Chance gehabt, das konnte ich aufgrund der wartenden Besucher hinter mir nicht mehr durchspielen, aber die Begründung hätte mich interessiert.

    Bis später !

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

    4 Mal editiert, zuletzt von Grizzly (9. November 2021 um 12:00)

  • Grizzly
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    • 9. November 2021 um 11:59
    • #23

    (Aus Wikipedia)

    Die Einwanderer nannten Ellis Island die Träneninsel (engl. isle of tears), da sich hier nach einer zweiminütigen Befragung und einer medizinischen Untersuchung ihr weiteres Schicksal entschied. Die Einwanderer mussten gleich zu Beginn eine 50-stufige steile Treppe zum Registrierraum emporsteigen, wobei sie von Ärzten beobachtet wurden. Hatte jemand Probleme, deutete das auf ein Herzleiden hin und er wurde intensiver untersucht. Die Mediziner prüften auf Infektionskrankheiten, schauten sich Hände, Gesicht und Haare an; falls jemand verdächtig war, bekam er ein Kreidezeichen auf die rechte Schulter gemalt (ein S stand für Senilität, ein Ct für die Augenkrankheit Trachom und ein X für eine psychische Erkrankung). Die anderen gingen durch eine Tür mit der Aufschrift „Push to New York“ und waren aufgenommen.

    Der ganze Prozess der offiziellen Einwanderung konnte mehrere Tage dauern. Während dieser Zeit konnten die Einreisewilligen jederzeit aussortiert werden. Teilweise mussten die Passagiere noch tagelang auf ihren Schiffen bleiben, bevor sie überhaupt an Land gelassen wurden. Passagiere der ersten und zweiten Klasse, also Leute mit Geld oder Reputation, kamen jedoch nicht über Ellis Island an Land, sondern nach einer kurzen Visitation direkt nach Manhattan.

    An Land, d. h. auf der Insel wurden die Familien nachts getrennt, Männer und Frauen schliefen in verschiedenen Abteilungen. 3000 Menschen starben insgesamt auf Ellis Island, 350 Kinder wurden dort geboren. Angeblich sollen zehn Prozent aller Reisenden bereits während der Überfahrt gestorben sein, weil sie in unzureichenden hygienischen Verhältnissen zusammengepfercht worden waren. Ansteckende Krankheiten konnten sich besonders schnell verbreiten. Aufgrund dieser Todesfälle nannten die Einwohner New Yorks die Einwandererschiffe auch „Sargschiffe“.

    Ellis Island – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

    Einmal editiert, zuletzt von Grizzly (9. November 2021 um 12:01)

  • claus-juergen
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    • 9. November 2021 um 12:00
    • #24

    hallo Grizzly,

    es ging ja glaublich von Bremerhaven aus nicht nur in die USA. Auch Südamerika, dort vor allem Argentinien waren beliebte Länder für Auswanderer. Wie dort die Regeln für Einwanderer waren, weis ich nicht.

    Ellis Island ist ja bekannt und war wohl ab 1891 bis 1954 dazu da, alle Einwanderer zu erfassen und ggfs auch zurückzuschicken. Wie solche Abweisungen dann tatsächlich stattfanden weis ich nicht. Die allermeisten hatten wohl kein Geld. Folglich lag es in der Verantwortung der jeweiligen Reederei.

    Tatsächlich sind über diese Insel in New York ganze 12 Millionen Menschen in die USA eingewandert.

    grüsse

    jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von claus-juergen (9. November 2021 um 12:01)

  • Susanne - ehem. Mitglied
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    • 9. November 2021 um 16:17
    • #25

    Danke, Grizzly, das sind total interessante, berührende und auch bedrückende Geschichten, die Du uns da erzählst. Sehr wichtig, da mehr zu wissen.

    Mit meiner ersten Idee des Sozialladens lag ich zwar total falsch. Aber schwere Schicksale sind es allemal, die sich hier ereignet haben.

    Herzl. Gruß!

    Susanne

  • Gast001
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    • 9. November 2021 um 21:38
    • #26

    Danke Grizzly für die Eindrücke, die Du in Bremerhaven gewonnen hast und uns hier darüber berichtest,

    Zitat von Grizzly

    über die Unterbringung dort habe ich nichts gefunden.

    Während in Hamburg-Ballinstadt der Schwerpunkt des Museums auf der Zeit, das Leben und das Warten der Auswanderer vor der Abreise liegt, scheinen in Bremerhaven vor allem die Schilderungen der Schwierigkeiten während der Reise und nach der Ankunft in Amerika zu liegen

    Eigentlich unvollstellbar !!

    Diesen Fragenkatalog, den Du probehalber für Dich digital beantwortet hast, konnte man in HH auch lesen. Soweit ich mich erinnere, mussten die Fragen sehr schnell beantwortet werden - egal wie müde die Menschen nach der Überfahrt waren,

    Da sind vermutlich nicht wenige daran gescheitert.

    Unvorstellbar auch die Situation jener, die nicht einreisen durften und auf eigene Kosten oder auf Kosten der Reederei wieder zurückgeschickt wurden, ( Es waren zum großen Teil Menschen aus Osteuropa.)

    Warum erinnert mich das Leiden dieser Menschen spontan an HEUTE?

    Ein Grund mehr, sich mit diesem historischen Thema zu beschäftigen.

    Aber nun zurück zu Deinem Rätsel in #1 und zu dieser kreativen Sonderausstellung im Auswandererhaus!

    Da gibt es bestimmt einige positive Aspekte. Erinnerungen von Menschen, die es geschafft haben.

    Nicht zuletzt ist es auch interessant zu sehen, was für sie wichtig war, so dass sie es fotografiert haben. :thumbup:

    Liebe Grüße,

    Elke

  • Grizzly
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    • 13. November 2021 um 11:41
    • #27

    50 Dollar = die Höchstsumme, die abgefragt wurde, ist ja auch nicht eben viel, um ein neues Leben anzufangen, wenngleich die Preise damals niedriger waren. Und dass sie diesen Fragenkatalog in der Ballinstadt auch haben, ist mir neu - es sind auch schon einige Jahre vergangen, seit ich dort war.

    Die Inhaber des eingangs abgebildeten Delikatessenladens sind übrigens 1963 nach Föhr zurückgekehrt. Wenn man sie googelt, findet man eine Ferienhausvermietung, und die Bilder des rüstigen Ehepaars von vor ca. 10 Jahren, als sie im Auswandererhaus zur Installation ihres Ladens eingeladen wurden.

    PS.

    Hinrich Carstensen ist 2015 85jährig verstorben.

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    Einmal editiert, zuletzt von Grizzly (13. November 2021 um 11:44)

  • Grizzly
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    • 13. November 2021 um 11:48
    • #28

    PS.

    Deutsche Delikatessenläden waren anscheinend eine Spezialität von in die USA ausgewanderten Föhrern.

    Föhr/Amrum: Gänsehaut vermittelnde Stationen | shz.de
    Deutsches Auswandererhaus in Bremerhaven zeigt Sonderausstellung über "Aus- und Rückwanderer von Amrum und Föhr"
    www.shz.de

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