Bei wunderschönem Herbstwetter hatten wir ein Kürbisfest in unserem Garten. Es wurden aus einem 20kg-Kürbis 6 verschiedene Kürbisspeisen hergestellt: Kürbissuppe mild, Kürbiscurry würzig, Kürbisdal scharf mit Roten Linsen, knusprige Kürbis und Süßkartoffeln aus dem Rohr, Sizilianischer Kürbiskuchen a la Mandorla und Kürbistarte.
Das Kürbiscurry war am begehrtesten, darum hier dieses Rezept:
1 kg Kürbis würfelig geschnitten
4 Ofenerdäpfel würfelig geschnitten
3 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen
Chili vom Vorjahr getrocknet
800 ml Kokosmilch
4 Teelöffel Bockshornkleeblätter
Scharfes Chillipulver vom Inder am Naschmarkt
3 TL Salz
Selbstgemachte Gemüsebrühe
Paprikapulveraus Kalocsa, Ungarn
Frischen Ingwer, klein geschnitten
2 kleine Dosen gekochte Kichererbsen
Zitronensaft
Geriebene Zitronenschale
Ghee
In reichlich Ghee habe ich erst die Zwiebel langsam geröstet, nicht zu dunkel und nicht zu schnell, damit sich die Zuckermoleküle entfalten können. Dann kommen die fein geschnittenen getrockneten Chilli, danach der Ingwer, Knoblauch dazu und alles wird etwas mitgeröstet. Jetzt die Erdäpfel kurz mitrösten (ich habe die geschnittenen Erdäpfel im Wasser aufgehoben und kurz vor der Verwendung abgegossen, etwas Flüssigkeit kommt mit), Paprikapulver dazu und gleich mit Gemüsebrühe ablöschen. Zitronensaft und Zitronenschale dazugeben.
Die Erdäpfel werden in nicht zu viel Flüssigkeit etwa 10 Minuten bei ständigem Umrüheren geschmort, bis die Flüssigkeit fast weg ist. Dann kommt der Kürbis dazu und mit Kokosmilch wird aufgegossen. Die Qualität der Kokosmilch ist sehr unterschiedlich, ich kaufe sie beim Inder am Naschmarkt, die etwas flüssigere. Nach Bedarf noch Brühe zufügen.
Jetzt die Bockshornkleeblätter und Salz dazu, ab und zu umrühren und bei kleiner Flamme mit geschlossenem Deckel köcheln. Kürbis und Erdäpfel dürfen nicht zerfallen, es bedarf etwas Erfahrung, die richtigen Kochzeiten und das richtige Timing zu wählen.
Ganz zum Schluss kommen die Kichererbsen dazu. Ich nehme vorgekochte aus der Dose, alles andere ist mir nie richtig gelungen.
Die Schärfe muss angenehm sein, so dass es jeder essen kann, aber doch spürbar sein. Ich reiche dazu extra in einer Schüssel mit Schneebesen geschlagenen Rahm und geröstete Kürbiskerne sowie die im Rohr gebratenen Kürbis- und Süßkartoffel Stäbchen (die sind mit Olivenöl, Majoran und Salz vermengt und brauchen etwa 25 Minuten bei 200 Grad).
Man kann das Ganze vegan kochen, dann nimmt man statt Ghee pflanzliches Ghee, gibts auch beim Inder am Naschmarkt.
Das Gericht kann beliebig variirt werden, nur meine ich, dass das Verhältnis Erdäpfel zu Kürbis eindeutig zu Gunsten des Kürbisses liegen muss.
Wichtig ist ein wirklich ausreichend großer Edelstahltopf und ein ausreichend großer Kochlöffel, sonst ist es unlustig zu kochen. Und wenn man als Gastgeber dann noch das richtige orange indische Gewand trägt, passt alles auch farblich dazu.
Johannes