Landévennec ist ein kleiner Ort an der Nordküste der Halbinsel Crozon in der Bretagne. Das Dorf liegt verschlafen am südlichen Ufer der Rade de Brest und würde eigentlich niemanden interessieren, wenn nicht der Schiffsfriedhof oberhalb der Mündung des Flusses Aulne ins Meer wäre.
Trotz einem großen Tidenhub verbleibt immer noch ausreichend Tiefgang in diesem Meeresarm um ausrangierte Schiffe, vor allem Kriegsschiffe hier dauerhaft zu parken, bis Geld für das Abwracken vorhanden ist. Anders als zivile Schiffe, die meistbietend zum Verschrotten versteigert werden und dann hauptsächlich in Pakistan am Strand demontiert werden, geht das bei Kriegsschiffen nicht so einfach. Schließlich könnten diese ja in falsche Hände geraten. Also werden die hier jahrelang geparkt, bis sie dann irgendwo der Schneidbrenner zum Einsatz kommt.
Dann gibt es noch eine zweite Sehenswürdigkeit. Es handelt sich um die Ruine des alten Benediktinerklosters aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. Es wurde im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut und nach der französischen Revolution aufgehoben und zerstört.
Erst im Jahr 1958 wurde es neu gegründet und in der Folgezeit einschließlich einer Klosterkirche mit neuem kirchlichem Leben gefüllt. Das Kloster selbst kann man nur nach Voranmeldung besuchen. Während unseres Aufenthaltes konnten wir jedoch einer Messe beiwohnen.
Hier geht es zu den Ruinen des alten Klosters
Schauen wir uns doch etwas im Dorf um. Häuser wie aus dem Bilderbuch.
Diese üppig wuchernden Palmen finden wir direkt an der Westküste nicht. Die Bucht von Brest ist jedoch mit etwa 30 Kilometern Ausdehnung von West nach Ost ziemlich groß und so herrschen hier „im Binnenland“ sehr milde Temperaturen. Der oft heftige Westwind bläst in Landévennec nicht mehr so stark.
Wie meist bei meinen Besuchen am Meer gibt’s Ebbe
Ich empfehle Landévennec Urlaubern, die Ruhe suchen, die Natur geniessen und gemütlich am Meer entlang schlendern wollen. Wir haben bei unserem Besuch des Dorfes so gut wie niemanden angetroffen.
Mit dem Bild eines mir unbekannten niedrig wachsenden Strauchs beende ich diesen Bericht.
Jürgen