Ende Oktober verbrachte ich zwei Wochen auf der Insel Ischia im Golf von Neapel. Mein Hotel befindet sich im Ort Forio, der zumindest in dieser Jahreszeit fest in deutscher Hand ist.
Obwohl ich es am warmen Thermalwasser-Pool in der Sonne gut aushalten konnte, bin ich ab und zu ins Zentrum gelaufen und möchte euch deshalb den Ort etwas zeigen.
Nur wenige Meter vom Hotel entfernt stand dieser alte Ape-Kleinlaster, der anscheinend auf seine Restaurierung wartet. Vielleicht ist der Besitzer aber auch nur bisher nicht dazu gekommen, das Gefährt zu entsorgen.
Der nächste Strand vom Hotel ist der Citara Strand etwa 15 Gehminuten entfernt. Allein schon der Weg dahin ist eine Augenweide.
Diese Aufnahme zeigt das vulkanische Gestein aus welchem praktisch fast die ganze Insel besteht. Aus ihm werden Bausteine für Häuser und Mauern geschnitten, er wird aber auch zerkleinert zu Split und Sand. In größere Felsen können, da der Stein sehr weich ist, Höhlen gegraben werden, die allen möglichen Zwecken dienen.
Der Citara Strand
An dessen Ende befinden sich die Poseidon Gärten, eine Wellness- und Badelandschaft, die teilweise in den Fels gebaut wurde. Trotz des herrlichen Strandes finden sich offenbar seit Jahren genug Gäste, die 32 € Tageseintritt entrichten.
Direkt am Strand entlang können wir nicht ins Ortszentrum gehen. Wir müssen zuerst ein Stück bergauf laufen.
Hätte mich nicht eine Insiderin auf eine versteckte Treppe aufmerksam gemacht, hätte ich auch nicht hinter dem steilen Abhang und Häusern diesen überwiegend von Einheimischen besuchten Strand entdeckt.
Im Zentrum von Forio sieht man insgesamt 10 solcher Türme. Die meisten sind in Privatbesitz und mehr oder weniger ausgebaut und genutzt. Sie dienten früher dazu, die Ankunft von Piraten frühzeitig zu entdecken und sich dann vor denen zu verbarrikadieren. Die Freibeuter suchten die Insel immer wieder mal heim und nahmen mit was nicht niet und nagelfest war. Scheinbar genügte so ein Turm um ein paar Tage bis zum Abzug der Räuber zu überstehen.
Eine Art Wahrzeichen von Forio sind diese bis ca. 10 Meter aus dem Wasser ragenden Felsen.
der Torre Sferratore
Nicht weit davon befindet sich die Kirche Santa Maria del Soccorso, ursprünglich im 14. Jahrhundert errichtet und im 18. Jahrhundert dem neuen Zeitgeschmack angepasst. Im Inneren befinden sich Schiffsmodelle als Votivgaben, die von glücklich heimgekehrten Seeleuten gestiftet wurden.
Blick von der Halbinsel, auf welcher die Kirche steht zum Ortszentrum
links von der Halbinsel der Bootshafen
Blickrichtung Citara Strand
Schauen wir uns mal etwas in Forio um.
das Rathaus
Das Flechten von Körben war früher ein wichtiger Erwerbszweig. Heute machen das nur noch wenige Bewohner.
Hinter dieser unscheinbaren Fassade verbirgt sich die wichtigste und größte Kirche Forios. Bei 20 Kirchen im Ort kann man schon mal den Überblick verlieren. Die Basilika Santa Maria di Loreto wird meist für Hochzeiten genutzt, weshalb sie das ganze Jahr über mit Blumen geschmückt ist. Auch vom Festland kommen fast jedes Wochenende große Hochzeitsgesellschaften auf die Insel um in einem der Hotels eine Hochzeit zu feiern. Ein Feuerwerk gehört immer dazu.
Der süditalienische Heilige Pius von Pietrelcina war zu seinen Lebzeiten (1887 – 1968) ziemlich umstritten. Ähnlich Pfarrer Kneipp eckte auch er immer wieder mit der Obrigkeit an. Letztendlich wurde er nach seinem Tod heilig gesprochen und wird auf der Insel sehr verehrt.
httpss://de.wikipedia.org/wiki/Pio_von_Pietrelcina
In der Markthalle wird täglich bis kurz nach Mittag ein Markt abgehalten. Neben Fisch und Früchten gibt es auch Produkte der Insel wie Limoncello und andere Liköre mit Kräutern versetzt zu kaufen. Im Außenbereich finden wir Stände, wo Textilien und Lederwaren angeboten werden.
Direkt neben dem Hafen befinden sich die Strände Chiaia und San Francesco, herrliches Sandstrände wo der Meeresgrund flach abfällt. Reihen von Felsbrocken davor schützen die Badenden vor großen Wellen.
Eigentlich fehlt jetzt nur noch Pamela Anderson aus der Fernsehserie Baywatch. Wie gerne würde ich mich da vor dem Ertrinken retten lassen…
Ich hoffe mein kleiner Rundgang durch Forio hat euch gefallen. Forio ist nichts besonderes, aber man kann hier durchaus das Leben geniessen.
jürgen