0880_Bayern: AMERANG > Alte Gerätschaften > Putzmühle und Wagenheber

  • Wenn man in alten Bauernhöfen (hier im Bauernhofmuseum Amerang in OBB)
    die alten Geräte anschaut, dann muss man oft staunen, mit welchem Erfindergeist die Menschen damals sich Arbeiten auch ohne elektrischen Strom oder Motoren erleichtert haben.

    Hier sind zwei Geräte abgebildet:
    1. Wozu diente der Balken mit den Löchern im Vordergrund?
    2. Was machte man mit den 3 Geräten im Hintergrund und wie funktionierten sie?


    Wer weiß es?



    Gruß,
    Elke

  • hallo elke,


    könnten die geräte im hintergrund dreschmaschinen gewesen sein? oben kommen die ähren rein und unten die getreidekörner raus. innen dreht sich eine walze, gegen welche man die ährenbuschel von oben dagegen gehalten hat.


    zum lochbalken habe ich keine ahnung.


    grüsse


    jürgen

  • Sieht mir aus wie eine Putzmühle. Hat man auch für Linsen: dreschen , sieben und putzen.
    Die Lochbalken dienen wohl einer Höhenverstellung.


    Helmut

  • Zu Nr 3 :
    Die Vermutung, dass die Geräte im Hintergrund etwas mit der Getreidernte zu tun haben, ist richtig und Helmut hat sogar den Namen genannt. :up:


    Hier die genaue Beschreibung:
    Ich wusste zwar, wozu und wie diese Geräte im Hintergrund genützt wurden, musste aber suchen, bis ich den Namen dafür fand:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Rotationsworfelmaschine
    Zitat:
    "Die Rotationsworfelmaschine, auch Windfege, Kornfege oder Getreideputzmühle genannt,..."


    Das Getreide wurde zunächst gedroschen ( mit dem Flegel auf der Tenne).
    Spreu und Getreidekörner wurden oben in den Trichter des Gerätes gefüllt.
    Im Inneren des Gerätes befindet sich ein Windrad, das außen mit einer Kurbel gedreht wird und einen Luftstrom erzeugt.
    Da Spreu leichter ist als das Korn , wird es aus der Maschine herausgeblasen, während das Korn nach unten fällt und vorn oder unten herausgenommen werden kann.
    Diese Maschinen wurden vor Erfindung der Dreschmaschinen eingesetzt.
    ( Noch früher - und auch noch heute in anderen Ländern- wurde das Getreide bei windigem Wetter in die Luft geworfen, so dass die Spreu sich vom Weizen trennte. Das habe ich auf meinen Reise in Nordindien und in Peru noch gesehen.)


    Hier in Ladakh ( gescanntes Dia)


    zu Nr 1

    Zitat von Wallbergler

    Die Lochbalken dienen wohl einer Höhenverstellung.


    Richtig.
    Die Kurbel daneben gehört dazu.
    Was fehlt, ist eine Eisenstange, die so dick ist , dass sie in die Löcher im Baken passt.


    Wozu wohl??


    Gruß,
    Elke

  • Wozu wohl??


    Könnte es sein, dass man auf die Eisenstangen in verschiedenen Höhen jeweils das Getreide aufhängt für die spätere Bearbeitung in der Putzmühle?


    Lieben Gruß
    Helmut

  • Also ich sehe das so:
    Mit der Kurbel kann man über die Zahnstange Lasten anheben. Mit der Eisenstange kann man die richtige Höhe wählen, indem das entsprechende Loch vorgewählt wird.
    Da der Hub begrenzt ist, kann man nur stückweise die Last heben.

  • Ja , so ist es.
    Es ist ein Wagenheber- wenn die Wagen ( oder Kutschen) auf einer Seite hochgehoben wurden, so wurde die Stange in der gewünschten Höhe angebracht - und der Wagenheber konnte dann - wenn nötig, oder wenn vielleicht eine Achse repariert werden musste, auf der anderen Seite verwendet werden.


    Gruß,
    Elke

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