Die Stadt Vinci und ihr Leonardo
Ca 30 km westlich von Florenz liegt am Hang des Bergzuges Montalbano die kleine Stadt Vinci (ca 14 500 EW),
berühmt geworden durch ihren "Sohn" Leonardo da Vinci. ( 1452-1519)
Dabei stimmt es ja gar nicht: Leonardo stammt nicht direkt aus/da Vinci. Er wurde (wahrscheinlich) in einem Bauernhaus in dem kleinen Ort Anchiamo, ca 3 km oberhalb von Vinci, geboren, das heute zur Kommune Vinci gehört.
In Vinci soll er (angeblich) in der Pfarrkirche von Santa Croce getauft worden sein.
Leonardo da Vinci verbrachte die meiste Zeit seiner Jugend in Florenz, war später in Mailand und Rom und starb in Frankreich im Schloss Clos Lucé in Amboise.
Doch die Stadt lebt von seinem Ruhm (auch was die Preise angeht: Ein Cappuccino in der Region: max 1,50 Euro, in Vinci 3 Euro)
Ein Ausflug nach Vinci und in die Umgebung lohnt sich.
Vinci liegt oberhalb des Arnotals inmitten riesiger Olivenhaine.
Der Ausblick ins dicht besiedelte Arnotal
Blick nach Westen zur Hügelkette Monte Pisano
Vinci wird überragt vom Castello dei Conti Guidi, in dem heute ein Teil des Museo Leonardiano untergebracht wurde.
Zu sehen sind im Museum nicht die Werke und Skizzen da Vincis als Künstler, sondern vor allem seine (nachgebauten) technischen Erfindungen. Von Fahrzeugen, Fluggeräten bis hin zum Brückenbau gibt es kaum etwas, wozu sich das Universalgenie Leonardo keine Gedanken gemacht hätte.
Auf dem Platz unterhalb der Burg befindet sich ein modernes Kunstwerk, "L'Uomo di Vinci", eine Holzskulptur von Mario Ceroli, nach: „Der vitruvianische Mensch“ von Leonardo da Vinci.
Der vitruvianische Mensch ziert auch die Rückseite der italienischen 1 Euro Münze.
Für einen Rundgang durch die Altstadt von Vinci rund um die Burg braucht man nicht lange.
Ende Oktober war die Zahl der Touristen auch sehr überschaubar, was im Sommer anders sein dürfte.
Die von dem Künstler Mimmo Paladino gestaltete Piazza Guidi neben der Kirche
Blick hinauf nach Anchiano, einem winzigen Dorf am Berghang.
Der Fahrt hinauf nach Anchiano geht durch ausgedehnte Olivenhaine.
Das Geburtshaus von Leonardo ( man geht zumindest davon aus, dass es das Geburtshaus ist)
Zum Zeitpunkt unseres Besuches wurde gerade restauriert.
Es gibt in dem Haus nicht viel zu sehen- 2 große, hohe Räume, ein Kamin und einige Kopien von Skizzen.- Fotografieren (wie so oft) leider verboten.
Wir fuhren an diesem schönen Herbsttag noch weiter.
Zuerst vorbei an Olivenhainen, später ging es durch Buchen- und Maronenwälder in Serpentinen über einen Pass am Montalbano und hinunter in die Stadt Pistoia, die etwas im Schatten von Florenz, Pisa und Lucca steht, deren Besuch sich überraschenderweise aber wirklich gelohnt hat.
ELMA